Marienkäferbabys, Wasser und Endspurt für einen Preis
Endspurt | Noch bis zum 22. Juni, also bis Mittwoch, können sich alle, die in Baden-Württemberg eine kleine oder große Mobilitätswende gestalten, um einen Preis bewerben: bei der Landesauszeichnung „Wir machen Monilitätswende“. Gesucht werden In-die-Tat-Umsetzerinnen und die Realisierer von nachhaltigen und neuen Mobilitätsideen, die kommunal, klein oder ehrenamtlich sind – oder auch groß gedacht werden. Stichworte sind Carsharing und Ridesharing, weniger Autos, Wandel beim Antrieb, verbesserter und vernetzter Rad- und Fußverkehr, Ausbau des ÖPNV und innovative On-demand-Verkehre.
Warum schreibe ich das hier? Weil ich einer der Preise bin, die man gewinnen kann.
Naturkunde | In meinem Kirschbaum und drumherum sind seit ein, zwei Wochen winzige drachenartige Geschöpfe. Sie hocken auf und unter Blättern.
In der Nähe der kleinen Drachen entdeckte ich heute einerseits Marienkäfer, andererseits kleine, runde Dinger, die wie Marienkäfer aussehen, aber viel runzeliger sind. Ich googelte „Marienkäfer Arten …
… und lernte: Die Drachen sind Marienkäferlarven. Die Runzeldinger sind Marienkäferbabys. Und die Marienkäfer sind – nun ja, Marienkäfer halt. Wenn sie fertig sind.
Es wundert mich nicht, dass sie ihre Kinderstube im Kirschbaum haben. Denn der hat Läuse. Ich hoffe, die kleinen Käfer fressen sich dick und fett und alle Läuse auf.
Wetter | Es regnete. Das war schön.
Gelesen | Ausgetrocknet: Deutschland kämpft um Wasser. Eine Recherche von Correctiv-Redaktion zu zunehmenden Gerichtsverfahren im Streit um Wasser.
RWE nutzt für seine Braunkohle-Tagebaue knapp 500 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr, das entspricht 500 Milliarden Liter Wasser – so viel, wie rund zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger jährlich. Und noch dazu zahlt RWE dafür deutlich weniger als die üblichen Preise, nämlich nur höchstens fünf Cent pro Kubikmeter Trinkwasser. Der immense Verbrauch ist in den vergangenen Jahren nicht gesunken. „Die größte Wassersparmaßnahme ist der Kohleausstieg“, räumt RWE selbst ein. Auch die Braunkohlekonzerne im Osten, Mibrag und Leag, verbrauchen enorme Mengen Wasser – zusammen sind es knapp 250 Mal mehr als die viel diskutierte Tesla-Fabrik.
Neben den Braunkohlekonzernen gibt es Wassergroßverbraucher, die in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt sind – zum Beispiel Unternehmen, die künstliche Aromen und andere Nahrungsmittelzusätze herstellen.
Gelesen | „Biblische“ Dürre in der Po-Ebene: 125 Gemeinden stellen nachts das Wasser ab.
Der Pegelstand des Po ist so tief, dass der Meeresspiegel höher liegt. Bereits dringt das Salzwasser des Meeres im Flusslauf zehn Kilometer weit ins Landesinnere vor und sickert unterirdisch in die Äcker und in das Grundwasser ein.[…]
Der italienische Bauernverband rechnet damit, dass rund 40 Prozent der Früchte- und Gemüseproduktion vernichtet sind; beim Getreide, Reis, Mais und Soja dürften die Ernteausfälle über 50 Prozent betragen.
Wir sind jetzt schon am Arsch, und wir sind nicht einmal bei dem Minimalziel von nur 1,5 Grad Erwärmung. Die wir überhaupt nur erreichen können, wenn wir unseren Lebenswandel sofort und radikal ändern. Worauf es keinerlei Hinweise gibt.
Gelesen | Sophia Muliar, Jahrgang 2007, zum diskutierten Sozialen Pflichtdienst: „Junge Menschen sollten diese Lücke nicht füllen müssen“. Ich finde: Wenn Pflichtdienst, dann …
- zum Mindestlohn. So hat jede:r junge Mensch nach der Schule die Möglichkeit, entweder das Elternhaus zu verlassen und ein Jahr woanders zu verbringen. Oder er/sie kann sich ein Startkapital für Lehre, Studium oder andere Pläne verdienen.
- müssen wir Mittelalten und Alten vor Einführung eines solchen Dienstes unsere Pflicht tun und uns endlich ernsthaft um den Klimawandel kümmern, das Bildungssystem verändern und sozialen Aufstieg ermöglichen.
Ich empfinde die Idee eines verpflichtenden Jahres im Dienste der Gesellschaft als durchaus gut und diskutabel. Es bietet Chancen, Perspektivwechsel, Entdeckungen über sich selbst und das Leben. Aber er soll bitte nicht die Steigerung von Lavendel und Klatschen sein.