Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Riesenrad und Riesenschnupfen

8. 6. 2022 7 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Broterwerb | Dies und das gemacht, ein Angebot geschrieben, Menschen beraten, zur Vorbereitung eines Management-Workshops telefoniert, zur Vorbereitung einer anderen Veranstaltung eine Ablaufplanung gemacht, Flipcharts gemalt, Sachen gepackt.

Newsletter rausgeschickt – mit einer Typologie von schwierigen Meetingteilnehmern inklusive Gebrauchsanweisung. Schubladenartig, aber manchmal sind Meetingteilnehmer:innen so (ich auch, wir alle mal), und die moderativen Mittel helfen. Der Text steht auch irgendwann auf meiner Website; verlinke ich, wenn er online ist.


Rhinozeros | Ich war krank. Bin’s immer noch. Fürchterlicher Männerschnupfen. Wenn ich für jedesmal niesen einen Euro bekommen hätte, könnte ich Sie alle zu Spaghettieis einladen. Gestern musste ich deshalb zum ersten Mal seit Beginn meiner Selbstständigkeit einem Kunden wegen Krankheit absagen. Es ging einfach nicht, auch nicht remote, zu viel Nieserei, zu viele Augentränen, zu schwere Unpässlichkeit. Alle Teilnehmer:innen der Veranstaltung hätten nur mit mir gelitten; dafür möchte niemand Geld bezahlen.

Siechend schaute ich Adels-Dokus. Adels-Dokus helfen gut gegen Männerschnupfen, ich habe dazu Studien betrieben. Dank des Thronjubiläums ist die ZDF-Mediathek voll davon. Man kann während der Folge „Die jungen Windsors“ einnicken, „Die Windsors privat“ verschlafen und bei „Harry und Meghan – zwei Royals steigen aus“ wieder aufwachen. Das merkt man gar nicht, man erwacht und ist sofort wieder in der Handlung, alles ist im Fluss, ein seichter, adeliger Fluss.

Alle Schnelltests waren übrigens negativ. Ich fuhr dennoch zur PCR, kostenpflichtig, um auf Nummer Sicher zu gehen. Ergebnis, wie erwartet: negativ. Es fühlt sich auch alles nach schnöden Rhinoviren an.


Vor dem Siechen | Sauerländer Kaffeetafel nach Sauerländer Workout:

Nach Workout und Kaffee, am Wochenende, fuhr ich Riesenrad – ebenfalls in der Heimat, auf der Pfingstkirmes. Ich fahre sehr gerne Riesenrad. Thrilling!

Blick aus der Gondel des RIesenrads aus sauerländische Kleinstadt mit Kirchturm, blauer Himmel Hügelketten

Entdeckung | Vergangene Woche war die letzte Stunde meines Gebärdensprachkurses. Ich kann mich jetzt vorstellen und nach Namen fragen, buchstabieren, zählen, die Wochentage und einige Städtenamen sagen, ich kann verwandtschaftliche Beziehungen klären, Uhrzeit (nur volle Stunden) und fragen, mit welchem Verkehrsmittel jemand hergekommen ist oder irgendwohin fährt.

Naja, sagen wir: Ich kann das in der Laborsituation und langsam. Es ist alles holprig, und ich mache Fehler. Vergangene Woche sagte ich: „Letztes Jahr ist mein Metall gestorben“, und meinte „mein Onkel“. Ich fühlte mich wie in Vier Hochzeiten und ein Todesfall.

Ich habe mit der Gebärdensprache ja nur aus Neugier und Spaß an der Freude angefangen, weil ich dachte: Das wollte ich immer schon können. Wie das bei solchen Lust-und-Laune-Dingen so ist, gibt es einen unerwarteten Nutzen: Ich stelle fest, dass meine Gestik in Moderation und Workshops sich verändert. Sie wird eindeutiger und bewusster. Teilweise benutze ich intuitiv Gebärden, zum Beispiel, um „wir“ und „ihr“ zu kennenzeichnen, Gruppen im Raum zu dirigieren, Aussagen räumlich und zeitlich zu verorten. Spannend.

In zwei Wochen beginnt der A2-Kurs, ich mache weiter. Dann lernen wir etwas über Essen (das ist sehr wichtig für mein Leben), außerdem über Hobbys, Alltagstätigkeiten und Berufsleben.


Tipp |  Nach drei Jahren Pause gibt es wieder ein Agile Barcamp in Leipzig. Leider am 24. und 25. September. An diesem Wochenende und um dieses Wochenende herum findet in meinem Leben sehr vieles statt. Deshalb kann ich nicht. Sehr, sehr schade! Wenn Sie sich aber für agiles Arbeiten und für Organisationsentwicklung interessieren: Das ist eine tolle Veranstaltung mit guten Leuten in einer schönen Stadt.


Geguckt | Ich habe die erste Staffel von 30 Grad im Februar geguckt, eine Serie über eine Handvoll Schweden, die nach Thailand auswandern. Schwedisch und Thailändisch mit deutschen Untertiteln, aber lassen Sie sich nicht abschrecken: Das geht gut und lohnt sich. Die letzten fünf Folgen habe ich binge-gewatcht (sagt man das so?). Gute Cliffhanger und vor allem: mehrdimensionale Charaktere, nicht flach. Das mag ich; das ist, was vielen deutschen Filmen und Serien fehlt.

Gehört | Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus, übersetzt von Klaus Timmermann, Ulrike Wasel, gesprochen von Luise Helm. Klappentext:

Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden […] Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show „Essen um sechs“ wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände …

Verlagsseite

Tolles Buch, leichtgängig zu lesen, mit viel Schwung, einem guten Erzählton und einer spröden, aber dennoch sympathische Protagonistin. Unterhaltsame Lektüre. Fünf von fünf Sterne.


Und sonst | Seit zwei Tagen habe ich eine Vier im Garten.

Ein Luftballon in Form einer 4 hängt im Baum

Kommentare

7 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓

  1. Birgit sagt:

    Ich wünsche Ihnen gute Besserung. Anfang April habe ich Ähnliches durchgemacht, auch immer Corona-negativ. Es gibt auch noch diese fiesen Erkältungsviren, fast hatte man sie schon vergessen.

    Damit sich Ihre 4 nicht so allein fühlt, könnte ich Ihnen eine 6 anbieten. Die zwei könnten sich zwecks Bildung einer 46 oder 64 zusammentun?!

  2. Alexandra sagt:

    Schnupfen! Wer denkt denn an sowas, in diesen Zeiten. Mich hatte er Anfang Mai, ich fühle mit.

    Das Wort „Heimat“ find‘ ich gerade bemerkenswert.

    (Drollig ist ja immer, wenn junge Erwachsene erzählen, sie wohnten noch „zu Hause“ und damit eigentlich meinen, „noch bei den Eltern“).

    Ich bin vor dreißig Jahren aus meinem Elternhaus ausgezogen. Meine jetzige Wohnstatt ist auf jeden Fall „Zuhause“!

    Aber mein „Herkunftsdorf“, das immerhin auf der anderen Seite (!) des Rheins liegt, als „Heimat“ zu bezeichnen, ist mir noch nie in den Sinn gekommen.

    Das liegt vielleicht an der deutlich geringeren Entfernung? Ich bin nach einer halben Stunde Autofahrt dort (wenn’s gut läuft).

    Kulturelle Unterschiede sind mild, aber durchaus bemerkbar.

    Ist „Heimat“ Herkunft oder „ein Gefühl“?

  3. Sandra sagt:

    Männerschnupfen! Ich fühle mit! Schniefe ebenfalls negativ seit 3 Tagen….
    Die 4 im Garten finde ich unverschämt! Es hätte doch wenigstens eine 2 sein können…. ;-)

    Liebe Grüsse aus DU

  4. Betti sagt:

    Gute Besserung auch von mir.

  5. Die letzten fünf Folgen habe ich binge-gewatcht (sagt man das so?).

    In meinem Umkreis sagt man „ge-binge-watched“. Aber bitte nicht auf die Rechtschreibung festnageln! ;)

  6. NormalZeit sagt:

    Danke für den Tipp auf 30 Grad im Februar. Wir haben gerade die letzten Folgen der zweiten Staffel ge-binge-watched – zum Ende spoilere ich mal nix. – Absolute Empfehlung! Noch bis September in der Arte Mediathek.

  7. Caren Baesch sagt:

    Danke für die Empfehlung, Elisabeth Zott Irmfried ich sind eine tiefe chemische Bindung eingegangen. Ein großartiges Buch

Die Kommentare sind geschlossen



In diesem Kaffeehaus werden anonym Daten verarbeitet. Indem Sie auf „Ja, ich bin einverstanden“ klicken, bestätigen Sie, dass Sie mit dem Datenschutz dieser Website glücklich sind. Dieser Hinweis kommt dann nicht mehr wieder. Datenschutzerklärung

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen