Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Archiv der Kategorie »«

Wochenende, 4. und 5. Mai

5. 05. 2019  •  1 Kommentar

Verwirrungen und Erschwernisse | Am Samstagmorgen reiste ich nach Berlin, doch das war nicht so einfach.

Der Zug sollte um 10:48 Uhr in Dortmund losfahren. Ich marschierte gegen 10 Uhr zur Bushaltestelle im Vorort-Dorf, erklomm die Treppen und den Hügel, starrte die Straße hinunter und dachte: „Sapperlot! Jemand hat die Bushaltestelle geklaut!“

Tatsächlich hatte sie niemand geklaut, sondern sie war abgebaut. Es fährt für die nächsten Monate dort kein Bus – wegen Baustelle an der Straße weiter oben. Ich galloppierte im Sauseschritt die Straße hinunter zur nächsten Haltestelle, derjenigen nach der Einmündung, weil ich dachte, dort werde der Bus, der dann mutmaßlich aus der Einmündung kommt, fahren. Fuhr er aber nicht, sondern ein anderer, der nur alle 20 Minuten fährt.

Eigentlich hatte ich auf dem Weg noch ein Geschenk für Menschen in Berlin kaufen wollen, aber das konnte ich knicken. Im Bus dann allerdings: Verspätungsalarm! Der Zug, sagten sie, komme erst um 11:10 Uhr.

Also gut, dann doch früher ausgestiegen, Geschenk gekauft – beziehungsweise erstmal nicht gekauft, denn das Geschenk war nicht da, und als ich dann etwas Anderes ausgesucht hatte, war das Kartenlesegerät kaputt und ach, es war alles schwierig. Ich bekam als Entschädigung ein Herz aus Erdbeerschokolade; danach war die Welt in Ordnung.

Zu Fuß weitergelaufen, weil der Bus ja nur alle 20 Minuten fährt, und in dieser Zeit war ich dann trotz meines Gepäcks, aber strammen Schrittes, am Vorortbahnhof. Von dort zum Hauptbahnhof, um 11:05 Uhr stand ich am Gleis, um 11:08 fuhr der Zug ein.

Eine Verspätung ist also manchmal nicht schlecht.

***

LNP300 | Am Ziel wurde ich abgeholt: C war schon seit Donnerstag in Berlin und empfing mich gemeinsam mit einem Freund in Spandau. Das war sehr schön.

Am Abend fuhren wir zur 300. Ausgabe des Logbuch:Netzpolitik-Podcasts im Babylon. Zu Gast waren Cesy Leonard vom Zentrum für politische Schönheit – das sind die, die dem AfD-Höcke ein Holocaust-Mahnmal in den Nachgarten betoniert haben – und Claus Landefeld vom eco e.V.

Sehr prima war das Live-Sketchnoting von Roland Brückner – das Bild entstand während des zweistündigen Programms:

Ein großes Bild, dessen einzelne Zeichnungen die Buchstaben "LNP" bilden. Davor zwei Männer auf der Bühne.

Wir nächtigten in Kladow, dem südlichsten Ortsteil des Bezirks Spandau. Erstaunlich, dass das noch Berlin ist – so beschaulich und dörflich, wie es dort zugeht. Wenn Sie mehr erfahren wollen: 75 Fakten über Kladow. Das in Punkt 71 angesprochene Butterkekseis verköstigten wir mit Freude (vor Lektüre des Artikels).

***

Opfer für die Beziehung | Heute Morgen schunkelten wir im Bus von Kladow nach Charlottenburg, wo wir an einem Kuchenladen vorbeigingen, der C magisch anzog. Wenn C von Kuchen angezogen wird, ist aller Widerstand zwecklos – und was tut man nicht alles, um seinen Partner zu unterstützen.

Zwei Teller mit Kuchen (Kästekuchen und Oreo Cheesecake), dazu Kaffee. Eine Vase mit einer rosa Blumeim Hintergrund.

Wir verweilten und erfreuten uns am Publikum, das den Laden betrat, Kuchen kaufte, Kuchen aß und sich zu Kuchen beraten ließ. Dann verabschiedete ich C, der zurück nach Hannover fuhr.

***

re:publica | Am Abend spazierte ich zur re:publica und registrierte mich schonmal für den morgigen Tag, wenn der Ansturm groß sein wird.

Ein Papierstapel im Hof der "Station Berlin", den dem die Zeichen "tl;dr" angebracht sind. Davor sitzt ein Mann. Der Himmel ist blau mit weißen Wolken.

Mir war allerdings etwas flau, und ich war müde. Also ging ich zurück ins Hotel, anstatt weiter dort herumzuhängen und zu plaudern.

Hier läuft nun Titanic – das richtige Abendprogramm, um einzuschlafen.

Donnerstag, 2. Mai

2. 05. 2019  •  5 Kommentare

Huch | Schon Donnerstag.

*

Hannover | Den Montag, Dienstag und Mittwoch habe ich in Hannover verbracht, dort erfreulich viel geschlafen, in der Nacht auf Mittwoch sogar elf Stunden. Das war gut. In den vergangenen Wochen war mir die Fähigkeit, lange zu schlafen, nämlich abhanden gekommen. Das ist immer ein schlechtes Zeichen; das deutet auf zu viel Arbeit und zu viele Gedanken hin, die zu viel gleichzeitig wegdenken möchten.

Den Montag und Dienstag habe ich in der WG des C und in Cafés verbracht. Dort habe ich mich Käthe Paulus gewidmet. Sollte dieses Buch irgendwann mal fertig werden (was noch einige Zeit in Anspruch nimmt, aber irgendwann wird es fertig sein), dann werde ich die Hannveraner Cafélandschaft in meiner Danksagung vermerken.

Man mag Menschen belächeln, die in Cafés sitzen und auf ihrem Laptop tippen: kulturelle Bohème und digitale Nomaden, haben die kein Büro und sowas nennt man Arbeit und so. Tatsache ist jedoch: Ich kann in Cafés hervorragend schreiben. Ich sitze im Leben und unter Menschen und doch wieder nicht; ich kann mir aussuchen, ob ich am Jetzt teilnehme oder mich in der Geschichte aufhalte; das lässt mir gleichermaßen Raum zur Konzentration und zur Kontemplation. Außerdem gewährt ein Platz im Café ausreichend, aber dennoch nicht zu viel Langeweile: Alle im Café-Kontext beobachtbaren Szenen sind vorhersehbar; gleichwohl finden bisweilen überraschende Handlungen statt – oder besondere Menschen betreten die Bühne.

Am Mittwoch schauten C und ich beim 1.-Mai-Festival des Kulturzentrums Faust vorbei, spazierten durch die Herrenhäuser-Gärten und landeten zum Schluss im Lieblingscafé, ehe ich heim nach Dortmund fuhr.

Auf der Rückfahrt überholte ich circa 30 VW-Käfer, 15 restaurierte VW-Busse sowie diverse andere Volkswagen-Oldtimer. Der Grund war wohl dieser hier. Kurz vor Dortmund brannte dann noch ein Auto auf dem Seitenstreifen, allerdings kein VW-Oldtimer.

*

Geschichten mit Kfz-Beteiligung | Heute ein Tag beim Kunden. Auf dem Rückweg benötigte ich für die ersten 18 Kilometer 1 Stunde 20 Minuten – wegen Unfall, Zeugs auf der Fahrbahn, alles musste von der Beschleunigungsspur, der rechten und der mittleren auf die linke Spur. Das Fädeln und Einrücken: ein großes geselliges Miteinander.

Kaum war ich aus der Unfallstelle heraus, alles hatte sich entzerrt, ich überholte einen Transporter, es regnete heftig, die Sicht war unter 100 Metern – da setzte sich ein BMW zwei Meter hinter mich, Lichthupe, das ganze Programm. Ich beendete meine Überholung angemessen gechillt, scherte ein, der BMW gab Gas und fuhr direkt auf den nächsten Wagen auf, den er ebenfalls nötigte.

In Dortmund angekommen, fuhr ich kurz am Supermarkt vorbei. Vor dem Eingang, also direkt vor dem Eingang, vor dem überdachten Teil, parkte ein SUV, unbesetzt. Die nahe Parkreihe war frei, niemand konnte allerdings dort parken, auch der Behindertenparkplatz war blockiert, weil der SUV die drei Parkplätze abdichtete. Als der Fahrer aus dem Laden herauskam und ein Passant ihn auf seine Parkplatzwahl ansprach, sagte er als Begründung: „Als ich kam, hat’s geregnet.“

Um 20 Uhr war ich daheim, nach zwei Stunden. Immerhin konnte ich 30 Kapitel Hörbuch hören, Inspektor Takeda und der leise Tod. Das Buch hat Längen, eigentlich ist es eine einzige Länge, aber die Charaktere gefallen mir, und zwischen Kapitel 120 und 150 hat die Geschichte endlich Schwung aufgenommen.

*

Texten | Anke fasst zusammen, warum ich nicht für Geld texte:

Meine Kontakterin und ich raten weiterhin, was die Kundin wohl lesen möchte, ich texte, sie korrigiert, ich texte um, wir schicken es rüber, und im Prinzip kommt als Feedback: „Ja, so, aber anders.“ Davon machen wir heute einen Tag Pause und ich bin sehr gespannt auf morgen.

Textaufträge anzunehmen war zu Beginn meiner Selbstständigkeit eine Option, habe ich auch ein-, zweimal gemacht. Aber, äh, nein. Denn genau so läuft es ab.

*

Gelesen | 40 Fakten über Benjamin Blümchen, die Sie noch nicht kennen. Nummer 14 hat mich überrascht, Nummer 29 finde ich spannend.

Gelesen | Digitalisierung in der Altenpflege ist mehr als Pflegeroboter. Zum Beispiel helfen 3D-Spaziergänge Demenzkranken, Sensoren in Matratzen verhindern Druckgeschwüre.

Gelesen | Die Zahl der Gewalttaten in Deutschland ist deutlich niedriger als zur Jahrtausendwende. Dennoch fühlen sich viele Menschen bedrohter. Warum ist das so? Eine Erklärung.



In diesem Kaffeehaus werden anonym Daten verarbeitet. Indem Sie auf „Ja, ich bin einverstanden“ klicken, bestätigen Sie, dass Sie mit dem Datenschutz dieser Website glücklich sind. Dieser Hinweis kommt dann nicht mehr wieder. Datenschutzerklärung

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen