Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Krumme Dinger und eine Fahrradfahrt

18. 7. 2022 5 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Krummes Ding | Am Wochenende fuhr ich nach Münster, um krumme Dinger anzugucken. Das große Patenmädchen, besser gesagt: die Patenfrau, präsentierte ihre Design-Abschlussarbeit. Thema: die Schönheit unschöner Gewächse.

Frances arbeitet schon seit einigen Jahren auf dem Wochenmarkt – erst ein Studentenjob, dann eine Leidenschaft – und widmet ihre Bachelorarbeit regionalem Obst und Gemüse. Ihre besondere Expertise: fotorealistische, naturalistische Aquarelle.

Man kann Frances als Wissenschaftsillustratorin buchen. Sie steigt gerade in die Freiberuflichkeit ein. Ich vermittle gerne den Kontakt.


Parcours | Neben Frances stellten noch viele andere Studentinnen und Studenten ihre Arbeiten aus. Es waren spannende Sachen dabei. Zum Beispiel eine Therapie-App, ein offenes Kinderspiel-System aus Holz oder Easy Aid, ein modulares System zur Erleichterung der Ersten Hilfe.

Ich habe einen Faible für schlaues Produktdesign.

(Ich habe auch einen Faible für schlaues Webdesign, weshalb mich die Ausstellungs-Website der Münster School auf Design beim Heraussuchen der Links schier wahnsinnig gemacht hat.)


Radeln | Den Weg nach Münster absolvierten der Reiseleiter und ich im Zug, mit dem 9-Euro-Ticket, unsere Fahrräder anbei. Das war gar nicht mal schön. Es lag aber nicht am 9-Euro-Ticket, sondern daran, dass die Deutsche Bahn eine Fahrradmitnahme maximal erschwert. Das haben wir ja schon auf dem Weg nach Dänemark erlebt.

Wir bekamen ein buntes Programm aus nicht funktionierenden und zu engen Aufzügen, steilen Treppen und Fahrradabteilen, die mit zwei Fahrrädern schon überfüllt waren. Hinzu kam die Konkurrenz mit Kinderwagen-, Rollstuhl- und Rollatorfahrer:innen, die ebenfalls in den Fahrradabteilen unterkommen und die die Bahn auch nicht als Kunden haben will. Hintergrundhandlung: „Verspätung eines vorausfahrenden Zuges“, was die Fahrzeit mehr als verdoppelte.

Zurück fuhren wir mit dem Rad, 70 Kilometer durch Stadt, Feld, Wald und Wiese. Eigentlich eine schöne Strecke, aber ich war mental nicht gut zurecht. Meine Beine waren zwar locker im Tritt. Weil die Hinfahrt aber so lange gedauert hatte und wir zudem in Münster getrödelt hatten, kamen wir erst um 22:30 Uhr zu Hause an. Ich war müde und wurde zart unleidlich. Es mangelte an Abendessen. Immerhin fanden wir 15 Kilometer vor dem Ziel, in der untergehenden Sonne von Kamen-Methler, noch eine Packung Halloren-Kugeln in den Fahrradtaschen, ein Import aus Chemnitz. Sie brachten uns ins Ziel.


Gelesen | Was wir sind von Anna Hope, aus dem Englischen von Eva Bonné. Ein Buch über drei Freundinnen, die sich seit Studienzeiten kennen. Sie gehen unterschiedliche Wege und haben unterschiedliche Sehnsüchte, die sie einerseits antreiben, andererseits gefangen nehmen: Hannah möchte um jeden Preis ein Kind, Cate möchte raus aus ihrem Leben mit Kind, und Lissa hadert mit ihrer beruflichen Erfolglosigkeit. Präzise Charaktere und ein guter Erzählschwung, gern gelesen.

Kommentare

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  1. Juja sagt:

    Das Buch von Frances sieht toll aus, kann man das irgendwie kaufen?

    1. Vanessa sagt:

      You’ve got mail. :)

  2. Tine sagt:

    Wow, die Arbeit Ihrer Patenfrau sieht fantastisch aus!

  3. Katharina sagt:

    Freundlicher Hinweis – ein Faible statt einen Faible. :)

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