Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Besuch, der sehr gut den Garten dekorierte

9. 7. 2020 7 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Begegnung | Am Mittag im Supermarkt, zwischen Joghurt und Knack & Back. Ein Rentner.

„Hömma, Sie sind doch bestimmt ’ne dolle Hausfrau. Wenn da ‚Kartofelpuffer‘ drauf steht, sind dat doch Reibeplätzken, oder?“
„Sind es.“
„Wusst‘ ich doch. Dat mit der Hausfrau. Und den Plätzken.“

An der Kasse treffen wir uns wieder.

„‚N schönes Kleid hasse an.“ Wir sind jetzt beim Du. „Hast aber viel im Wagen. Krisse Besuch?“
„Kriege ich.“
„Gut, dass dat getz widda geht. Obwohl. Bei manchen war’s auch gut, dasse wegblieben.“


Gartendeko | Der erwähnte Besuch:

Kleiner, braun-weißer Hun in Farn vor Gewächshaus

Meilenstein | Ich habe mir eine Mailadresse für Newsletter eingerichtet und für alle Newsletter, die ich bekomme, die Abo-Adresse geändert. Jetzt kriege ich alle Newsletter nur noch auf eine Newsletter-Mailadresse. Bin begeistert. Wurde auch Zeit.


Gelesen | Bayerns buckligster RadwegMänner in Not: Warum Sigmar Gabriel für Clemens Tönnies gearbeitet hat (Das Geld war es nicht) – €. Wortgewandte Analyse von Bernd Ulrich mit einem wahren Kern.

Es ist da aber noch etwas anderes Angenehmes, ja Verführerisches an Gabriels Ausstrahlung, etwas, das sich nicht so leicht benennen lässt. Versuchen wir es so: Angenommen, man hätte einen Neffen, der ein paar Dummheiten gemacht hat, aber eigentlich ein guter Junge ist und dringend eine Lehrstelle sucht; oder man hätte selber ein paar Dummheiten gemacht und bräuchte kurzfristig, sehr kurzfristig 50.000 Euro, also nur leihweise und, wenn es geht, ohne Zinsen; oder man hätte eine komplizierte Krankheit, und die Koryphäe auf diesem Gebiet hat keinen Termin mehr frei: Dann – das Gefühl jedenfalls vermittelt Gabriel einfach durch seine Art, die Welt zu sehen und zu erzählen –, dann könnte man bei ihm anklopfen.

Und weiter:

[…] das mit dem Helfen wiederum kann Gabriel zwar gut, er kann es aber schlecht sein lassen.  Zum Beispiel wenn Clemens Tönnies anruft. Und Hilfe braucht. Wegen der Chinesen, des drohenden Frühlings, der kranken polnischen Wildschweine und der Afrikanischen Schweinepest, die Deutschland bedroht und damit den Export … ach, es ist kompliziert. Wobei, so kompliziert ist es nun auch wieder nicht, weil das Zuchtschwein (viel zu eng) genetisch dem Wildschwein (viel zu mobil) ähnelt wie auch dem Menschen (viel zu nah), weswegen es auf dem Felde der industriellen Massentierhaltung, der Zerlegung und weltweiten Zirkulation zwangsläufig immer wieder zu regionalen oder auch globalen Seuchen im Dreieck Hausschwein-Wildschwein-Mensch kommen muss. So was kommt von so was, es fällt nicht vom Himmel. 

Ein Beitrag, der gut beschreibt, wie wenig böswillig die Motive der Gabriels und Amthors sind, wie es eigentlich nur darum geht, etwas Gutes zu tun (in den eigenen Augen), wie man tatsächlich nichts Illegales tut, doch moralisch daneben greift (in den Augen anderer), sich das dann erklärt und keine Schlüsse daraus ableitet.

Geguckt | Den Film Sommerfest in der ARD Mediathek. Das Ruhrgebietsklischee wird tot geritten, aber die Liebesgeschichte ist schön (Trailer).

Kommentare

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  1. Alexandra sagt:

    Ach, der Frank Goosen – vor Jahren hatte ich in vager Kenntnis der Person seine Romane für mich entdeckt und mochte sie sehr. „Sommerfest“ empfinde ich als Perle, kann sein, der Film ist kitschiger als das Buch, den habe ich noch nicht gesehen.

    Aber! Nach einigen Malen Frank-Goosen-im Fernsehen-auf-der-Bühne-aufschnappen nutzte ich vor zwei (?) Jahren die Gelegenheit, ihn in der Nachbarstadt selbstpersönlich live zu sehen.

    Nach dem ersten abgestandenen Altherrenwitz bin ich gegangen, ehe die halbe Vorstellung rum war – und zwar mit der Gewissheit, nun ganz sicher nichts zu verpassen.

    So kann das gehen. O.O

    1. Vanessa sagt:

      Mit Frank Goosen geht es mir wie mit allen Humoristen: In geringer Dosis in Ordnung, ein ganzes Programm ist schwierig.

  2. Trulla sagt:

    Für zwei Dinge danke ich heute:

    1. der Hund im Garten

    2. der Film: Sönke Wortmann kann nichts falsch machen! Und weil ich heute Corona Blues schiebe, verstärkt durch Hamburger Dauerregen, habe ich ihn mir
    – am Vormittag – angesehen und siehe da, es geht mir nun besser.

    1. Vanessa sagt:

      Ein Film für die Seele, ne?

  3. swuuj sagt:

    Ist das ein Kromi? Verraten Sie uns bitte den Namen? (Ihr Blog trägt hier seit Jahren und besonders in der aktuellen Zeit sehr zur heiteren und beleseneren Normalität bei, herzlichen Dank!)

    1. Vanessa sagt:

      Kromi = Kromfohrländer. Eine Rasse, die aussieht wie – pardon – struppiger Straßenhund, aber tatsächlich etwas ganz Dolles ist.

      (Danke!)

  4. Annika sagt:

    Danke für den Tipp „Sommerfest“. Es gibt so Tage, da brauche ich genau so etwas.

    Mein Netflix-Tipp: Table 19. Hochzeitsfilm, recht traurig und ein bissel skurril.

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