Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Ich war Deo einkaufen und beobachtete ein tagträumendes Dompfaffenküken

26. 5. 2020 7 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Riechkauf ohne riechen | Gestern war ich zum ersten Mal seit drei Monaten wieder in der Innenstadt. Abgesehen davon, dass ich auch sonst nicht oft in die Innenstadt fahre, sondern fast alles im Stadtteil erledige, hatte ich in den vergangenen Wochen noch weniger Grund,dorthin zu fahren. Gestern war ich aber dort, und wo ich schonmal dort war, konnte ich auch gleich mein Deo in diesem Rituale-Duftladen kaufen.

Allerdings war es so, dass der Ritualeladen mein dunkelgrünes Deo nicht mehr führt. Es gibt jetzt eine mittelgrüne und ein glitzergrüne Linie, aber keine dunkelgrüne mehr, wobei nur die mittelgrüne Linie ein Deo im Portfolio hat. Das ist ja eine Sache, die sich mir nicht erschließt: Warum gibt es von der einen Farbe alle Produkte, von der anderen Farbe nur fast alle Produkte? Wie auch immer: Die glitzergrüne Linie, also die Linie ohne Deo, enthält Lavendel, was ich sehr mag. Da tut sich allerdings eine andere Frage auf: Wieso macht man etwas, das nach Lavendel riecht, Flittergrün?

Egal. Zurück zum Deo. Das mittelgrüne Deo soll genauso sein wie das ehemals dunkelgrüne und ebenso riechen. Es gibt darüber allerdings verschiedene Meinungen. „Riechen Sie einfach selbst!“, sagte die Verkäuferin. „Aber lassen Sie die Maske dabei auf!“ Sie hätte Sie mir auch sagen können: „Gucken Sie mal hier, diese Farben! Aber lassen Sie die Augen zu.“ Ich sprühte also Deo in die Gegend, hielt mein Gesicht rein, roch meinen Atem und sagte: „Wunderbar, kaufe ich.“

Was will man sich mit diesen Petitessen auch lange aufhalten.


Außengastronomie | Thema Garten. Bis vor Kurzem hockte das puschelige Dompfaffenbaby im Baum, tschiepte gotterbärmlich und wurde daraufhin gefüttert. Nun frisst es selbst. Wenn es nicht tagträumt. Es sitzt dann mit seinem Vater am Futterspender (dem neuen), frisst und guckt in die Gegend. Der Vater stupst es an, und es frisst weiter. Dann guckt es wieder in die Gegend, der Vater stupst es an, …


Corona-Service | Die New York Times druckte auf ihrer Titelseite die Namen von 1.000-Corona-Toten ab. Ich finde die digitale Version noch eindrucksvoller. | Posttraumatisches Wachstum – so nennt es sich, wenn wir gestärkt aus einer Krise hervorgehen. Das Konzept ist jedoch nicht frei von Zweifeln. |  Die Bild macht Kampagnenjournalismus gegen den Virologen Christian Drosten. Georg Streiter, der 34 Jahre lang für Bild und Bild am Sonntag tätig war, ordnet die Causa ein. | Herr Buddenbohm hat bei der Beschulung seiner Kinder eine erneute Erkenntnis. | Superspreader, also Menschen, die viele andere Menschen infizieren, spielen in der Pandemie möglicherweise eine noch größere Rolle als gedacht: Zehn Prozent der Fälle führen – falls die Ergebnisse sich erhärten – zu 80 Prozent der Ansteckungen. | Eine weitere Frau, die sich über den Themenkomplex „Eltern, Kinder und Corona“ aufregt: Das Leben, das ich nie wollte

Gelesen | Herr Knüwer hat Herrn Steingart hinterherrecherchiert, der einen täglichen Newsletter verschickt, das „Morning Briefing“.

Angeguckt | Erinnern Sie sich an die Babyfotos von Anne Geddes, der Fotografin, die aus Säuglingen Marienkäfer machte, ihnen Kohlköpfe aufsetzte und sie in Tulpen steckte? So sehen die Babys heute aus. Spoiler: Sie tragen keine Kohlköpfe mehr.

Angeguckt | The Grand Hotel Budapest – Behind the Cameras.

Gelesen | Forschungen legen nahe: Kleine Tiere leben in einer Zeitlupenwelt. Sie verarbeiten in derselben Zeitspanne mehr Informationen auf als große Lebewesen.

Kommentare

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  1. C. sagt:

    Der Dompfaffenvater hat sicherlich „Essen nicht vergessen“ gesagt.

  2. Alexandra sagt:

    Oder wie unsere Omma: „Ey, komm‘, äät ma‘ no’n bittken!“ <3

  3. H. sagt:

    Gibt es auch ein Foto von dem kleinen Dompfäffchen? In meiner Kindheit auf dem Land in Bayern hatten wir viele Dompfaffen; in Berlin habe ich leider noch keinen gesehen, was ich zutiefst bedaure, weil sie so schön sind mit ihren roten Bäuchen.

    1. Vanessa sagt:

      Es gibt Fotos, aber keine guten. Ich bin zu weit weg für ein gutes Foto – und die Tiere sind zu scheu.

  4. Alexandra sagt:

    Aber was ist eigentlich mit dem Bewusstsein beim schnellen Verarbeiten von Informationen? Die Fliege zum Beispiel reagiert doch so blitzschnell, weil es mangels philosophiefähiger Strukturen keinen Umweg über eine bewusste Entscheidungsebene gibt.
    Verlangsamt verstandesmäßiges Bewusstwerden den Entscheidungsprozess vielleicht?

    Ich erinnere mich, mich als Zwölf-, Dreizehnjährige Mal unter Zeitdruck genau falsch entschieden zu haben: Ich war in einer Gruppe auf einem Spazierweg unterwegs, uns kam ein Mofa entgegen, nicht rasend, aber doch ungebremst. Leute sprangen fluchend zur Seite. Ich erinnere mich, kurz ratlos hin und her geguckt und mich dann genau für die falsche Richtung entschieden zu haben.

    Was war das nun? Nicht genug Prozessorgeschwindigkeit oder zu viel, hm, bewusste Denkleistung dazwischen?

    1. Vanessa sagt:

      ¯\_(ツ)_/¯

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