Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Tag Drei auf La Gomera: Gute Aussicht

6. 1. 2020 2 Kommentare Aus der Kategorie »Allgemein«

Wetter I | Heute Nacht hat es geregnet. Am Morgen hingen die Wolken tief in den Bergen. Ich musste Socken anziehen wegen fußkalt.


Zu Fuß | Am Vormittag verließ ich mein Eremitenhäuschen für eine Unternehmung. Ich machte eine kleine, dreizehnkilometrige Akklimatisierungswanderung. Ich ging zur Kirche Santa Clara und von dort über einen Bergkamm, bis ich an einen Mirador kam – und wieder zurück.

Der Aussichtspunkt bot wirklich eine großartige Aussicht. Ich konnte ins 600 Meter tiefe Tal gucken – und auf Teneriffa mit dem Teide.

In der Ferne Teneriffa, rechts von viele Berge und ein tiefer Taleinschitt, alles bewaldet. Die Sonne scheint.

Auf dem Weg sah ich tolle Sachen: eine blaue Libelle, die hubschrauberähnliche Ausmaße hatte. Ein blaues, kleines Schneckenhaus. Aeonium, groß wie ein Männerkopf. Farn, der sich entrollt. Bunte Pflanzen, deren Namen ich nicht kenne.

Spannend war auch: Auf der einen Seite des Berges, dort wo ich losging, war Mützenwetter mit Schatten, kühlem Wind, Wald, Flechten und Pfützen. Je weiter ich um den Berg herum ging, desto mehr änderten sich Klima und Pflanzen hin zu Wüstenbewuchs. Ich legte die Mütze ab, wechselte Shirt und Hose auf kurz und holte Sonnenbrille und Bandana aus dem Rucksack.

Panoramabild: links Lehmpfad und ein Hügel, in der Mitte das Meer.

An der Kirche Santa Clara wohnten Katzen und Hühner. Soweit ich das beurteilen kann, gehen die Hühner dort keiner Erwerbstätigkeit nach. Sie lungern vielmehr am Kirchlein herum und warten darauf, dass Touristen Krümel fallen lassen. Kaum saß ich, um meine Hosenbeine abzuschrauben, kamen sie. Sie versuchten, diskret zu wirken, näherten sich aber so auffällig unbeteiligt, dass kein Zweifel darin bestand, welche Hoffnung sie hegten.

Erstaunlich war, dass die Hühner die Oberhand über die Katzen hatten. Kam eine Katze angeschlichen, machte der Hahn den Dicken, marschierte auf die Katze zu, und die Katze trollte sich.


Happy Bloggeburtstag | Vergessen: Vor zwei Tagen hatte das Kännchenblog Geburtstag. Es ist nun 14 und schwer pubertär.


Lange Leitung | Das Internet ist heute schlecht in Tazo. M sagt, das sei so, weil Feiertag ist – Heilige Drei Könige. Alle Leute seien in ihren Häusern und guckten Youtube.

Alles in allem ist das Internet aber sehr gut. Ich habe hier im Nirgendwo drei Balken LTE, das WLAN kann leidlich Video, und auch auf der heutigen Wanderung, weit jenseits jeder Zivilisation, hinter den sieben Bergen, hatte ich durchgehend LTE oder 3G.


Wetter II | Heute Abend zog es sich wieder zu.

Im Vordergrund, dahinter Berge mit Wolken

Während ich diesen Beitrag schreibe, pfeift der Wind ums Haus, es zieht durch die Ritzen, und die Palmen rascheln wild.

Kommentare

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  1. Croco sagt:

    Liebe Nessy,
    Wie schön ist es da in der Abgeschiedenheit. Danke für die Fotos.
    Mit den Pflanzen kann ich helfen,
    Die grüne mit der Rosette ist eine Aeoniumart. Diese Pflanzen gibt es nur auf den Kanaren. Die mit den dicken Blättern und dem dreieckigen Querschnitte ist eine Mittagsblume. Carpobrotus edulis, eingeschleppt aus Südafrika und im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet. Der Natternkopf neben der Hängematte ist ebenfalls endemisch auf den Kanaren. Eventuell Echium wildpretii. ( sieht man schon eine Blütenfarbe?)
    Liebe Grüsse croco

  2. Vanessa sagt:

    Carpobrotus edulis – so ein Teil habe ich auch zuhause, aber wesentlich kleiner. Es wächst sehr langsam und ist nicht so leichtend wie dieses Exemplar.

    Das Aeonium ist beeindruckend. Ich hab’s in meinem „Botanischen Wanderführer“ gelesen, dass es nur auf bestimmten Höhen und unter bestimmten Bedingungen wächst. In diesem Fall stimmte es genau: zwischen 500 und 1000 Metern und auf der feuchten, sonnenabgewandten Seite.

    Natternkopf! Ein Riesending. Er blüt bereits – von unten nach oben. Wenn Sie mich fragen, ist das Gelb.

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