Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Danziger Bemerknisse #10 – Wrzeszcz

7. 1. 2016 13 Kommentare Aus der Kategorie »Expeditionen«

Die letzten Bemerknisse aus Danzig.

Am letzten Tag war ich in Wrzeszcz – ein Vorort von Danzig. Er liegt ebenfalls an der großen Aleja Grunwaldzka, die Danzig mit seinen zwei Schwesterstädten Gdynia und Sopot verbindet, zwischen Oliwa und der Innenstadt.

Wrzeszcz: Häuserfronten nahe der Kirche

Hier in Wrzeszcz ist Günther Grass aufgewachsen. Man kann sein Geburtshaus, seine Schule, einen Platz mit einer Bronzestatue, die Kirche, in der er getauft wurde, und allerlei Blechtrommel-Orte besichtigen.

Ich nehme das zur Kenntnis, mein Blick gilt aber anderen Dingen.

Haus in Wrzeszcz mit roter Tür

Was ich mag, sind die Alltäglichkeiten: Türe, Fassaden, Eishörnchenbemalung – mit Ausrufezeichen, schließlich ist Eis immer dringlich.

Wrzeszcz: Haus mit Aufschrift "Lody" und Eishörnchen

Heute ist der kälteste Tag des Danzigurlaubs: minus 11 Grad bei Windstille. Windstill ist es allerdings nicht, es geht eine Brise; sie tut weh an den Wangen und kühlt die Beine aus, bis ich nichts mehr fühle. Gefühlte minus 16 Grad, sagt die Wetter-App zum heutigen Tag. Ich trage zwei paar Handschuhe, ein Paar Kniestrümpfe, eine Strumpfhose und darüber nochmal Socken.

Trotzdem der Kälte könnte das Wetter nicht schöner sein: der Himmel strahlend blau, Pfützen und Seen sind hart gefroren.

Wrzeszcz: Stadtvillen

In Wrzeszcz gibt es Stadtvillen und Konsulate. Hübsch sehen sie aus. Raureif liegt auf Dächern, Wegen und Wiesen und lässt manche Gebäude wie Schneeschlösser aussehen.

Hinter den Villen gibt es – wie in Oliwa auch – einen Wald. Ich habe freie Sicht auf Gärten, Parks und Terrassen. Schön muss es hier sein im Sommer.

Wrzeszcz: Blick aus dem Wald auf Stadtvilla

In Wrzeszcz ist auch die Technische Universität Danzigs. Rund 25.000 Leute sind hier eingeschrieben und dürfen unter anderem in einem tollen Neorenaissance-Gebäude lernen.

 

TU Danzig

Tipp #10:
Fukafe, veganes Café, Wajdeloty 22 – „for vegans, coffee freaks and other disasters“. Leckeres Zeug, nette Inhaber, schöne Straße.

Wohntipp Danzig:
Sun & Snow Appartments Aura, gebucht über airbnb. Voll ausgestattete Ferienwohnung 10 Gehminuten von der Altstadt. Mit Tiefgarage und kleinem Supermarkt im Gebäude.

Übernachtungstipps für Hin- und Rückfahrt:

Hotel Horda, Słubice. Innenstadt Słubice und Frankfurt/Oder 10 Autominuten entfernt, Autobahnauffahrt 5 Minuten. Zweckmäßig, gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Pension Alter Speicher, Brandenburg an der Havel. Charmantes, kleines Hotel mit persönlichem Service, toller Location und gutem Frühstück. Hier kann man auch länger Ferien machen.

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Kommentare

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  1. Frau Vorgarten sagt:

    vielleicht fangen Sie mal an, einen Reiseführer zu schreiben?
    Verlagskontakte sind ja vorhanden.

    1. Nessy sagt:

      Sie meinen, ich soll herumreisen, erkunden, drüber schreiben und dafür noch Geld kriegen? Das wäre eine gute Sache.

  2. speybridge sagt:

    Lustig, wir haben nur quasi einen Block weitergewohnt, in 18a, Littleheaven Apartments, auch empfehlenswert. Sind alle über ein Hotelportal wie über booking.com etc. wahrscheinlich günstiger zu buchen, da die Vermittlungspauschale wegfällt.
    Ist wirklich eine strategisch sinnvolle Ecke zum Wohnen in dem Bereich – und ein Tiefgaragenplatz ist in Danzig Gold wert, da die Parksituation dort sehr angespannt ist.

    1. Nessy sagt:

      Außerdem musste ich die Scheiben nicht frei kratzen. Ja, die Lage ist super. Besser geht es nicht. Fußläufig zur Altstadt, und in alle anderen Richtungen kommt man auch gut.

  3. Ah, das gute alte Lody. Hab ich in Krakau auch viel gehabt im Juni.

    1. Nessy sagt:

      Im Winter ein guter Begleiter von Apfelkuchen.

  4. Frida sagt:

    Ich möchte jetzt sofort bitteschön nach Polen fahren. Wenigstens nach Brandenburg. Jetzt. Sofort. …*hach*…

    1. Nessy sagt:

      So soll es sein.

  5. Chris sagt:

    Vielen Dank für die Beiträge aus Danzig, die einige Anregungen für meinen im Sommer geplanten Besuch dort geliefert haben.
    Wie kommt man denn am Besten von Danzig „rüber“ nach Kaliningrad. Zug gibts ja wohl nicht mehr :-( Gibt es Bus- oder Fährverbindungen?

    1. Nessy sagt:

      Das kann ich leider nicht beantworten.

      Ich schätze, dass es mit dem Auto machbar ist, allerdings ist ein Tagesausflug ambitioniert. Anreise 2-3 Stunden, ich weiß aber nicht, wie lange es an der Grenze dauert und ob man als Tourist tatsächlich so einfach (ohne vorheriges Visum) einreisen darf.

      Die Entfernung Danzig – Kaliningrad ist an sich aber nicht groß. Vielleicht mit (Miet-)Auto und Übernachtung in Kaliningrad? Oder Bus?

    2. Chris sagt:

      Danke für die Info. Auto ist nicht so mein Ding und in Polen noch weniger :-/
      Bin ja überhaupt noch unschlüssig, ob sich der Aufwand für Kaliningrad überhaupt lohnt. Ich glaube, auch auf polnischer Seite gibt es genug zu sehen.

  6. Während dieser gesamten Reihe dachte ich immer mal wieder: Da warst Du auch schon. Allerdings war es 1988 und ich war 14. Es war ein Ferienlager und wir haben viele, auch längere Ausflüge gemacht. Viel hängengeblieben ist nicht, aber an die Westerplatte und die Marienburg kann ich mich erinnern. Und an Heiligelinde. Da gibt es eine besondere Orgel, wenn ich mich recht erinnere.

  7. Hans-Georg sagt:

    Sehr schön beschriebene Eindrücke!
    Aber: Du schreibst „Danzig“ und „Gdingen“, die Städte heissen heute aber nun mal „Gdansk“ und „Gdynia“. Du schreibst ja auch von „Kaliningrad“statt „Königsberg“.

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