Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Alte Freundschaften

2. 3. 2011 59 Kommentare Aus der Kategorie »Lebenslage«

Am Telefon so:

Nessy: Hey, ich würde euch gerne mal wiedersehen.
Supermom: Ach, im Moment ist es so stressig. Ich schau mal in den Kalender.
Nessy: Wie wär’s mit dem Neunzehnten?
Supermom: Nee, da hat der Damian ein Turnier.
Nessy: Siebenundzwanzigste?
Supermom: Da müssen wir zu den Schwiegereltern.
Nessy: Fünfundzwanzigste abends?
Supermom: Abends ist ganz schlecht. Die Kinder machen momentan so ein Theater beim Zubettgehen.
Nessy: Das erste Aprilwochenende?
Supermom: Da hat die Kleine ihre Tanzaufführung.
Nessy: Wir können uns ja dort treffen und ich schaue auch zu.
Supermom: Nee du, lass mal. Das ist immer so ein Stress.
Nessy: Sechzehnte?
Supermom: Du hast aber viel Zeit.
Nessy: Also Mitte April?
Supermom: Ja, das ginge.
Nessy: Wollt ihr mal zu mir kommen?
Supermom: Nee, zu dir ist es immer so weit. Komm du lieber wieder vorbei.

Kommentare

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  1. Ist das nicht herrlich, wenn die Eltern sich buchstäblich ein Bein ausreißen um einen zu sehen?

    1. Träumer(f)isch sagt:

      Pah, erst selber Eltern werden, dann mitreden.

    2. Habe ich nicht im Entferntesten vor.

  2. Träumer(f)isch sagt:

    Ergänzend hierzu: Es geht hier wohl nicht um Nessys Eltern, sondern um eine Freundin, die zur Supermama mutiert ist.

    1. Nessy sagt:

      Es geht genau genommen um ein Phänomen, exemplarisch dargestellt.

    2. Träumer(f)isch sagt:

      *plädiert fùr einen Nessyschen Eigenversuch, um dieses Phänomen zu widerlegen oder zu bestätigen*

  3. juppi sagt:

    genau.
    kennich.
    das sind genau die Alt-Freundschaften, die, wenn man sie trifft, sich danach verabschieden mit : „ja, dann freu ich mich, wenn du das nächste Mal anrufst.“

    Wo ich mir dann denk, danke, ich hab genug Freundschaften, die ein bisschen einfacher laufen, weil nicht alles von mir kommen muss.

    1. Nessy sagt:

      Phasenweise ist das ja in Ordnung. Aber wenn so eine Phase dann sechs Jahre alt wird …

  4. regina sagt:

    jepp, genauso, geht auch ohne kinder genau so.
    vor allem immer interessant, das die hinrichtung viiiel kürzer ist als herzus …..

  5. Zaphod sagt:

    Kenn ich, beide Seiten. Meine alten Freundschaften treffe ich jetzt, nach 30 Jahren, wenigstens alle 14 Tage wieder im Stadion. Ist damals langsam auseinander gegangen, denn ich war mal mit Supermom verheiratet, lange bevor die ihre Supermom gefunden hatten. Was für die meisten alten Freundschaften zur argen Belastungsprobe wird, wenn die Gespräche sich nur noch um Windeln, Krabbelgruppe und Kindergarten drehen, dann sieht man die irgendwann nur noch zu offiziellen Anlässen, die restliche Zeit wird mit den Kindern verbracht – und mit den neuen Freunden, die man in der Krabbelgruppe oder beim Kindertheater kennengelernt hat. Die Kinder können zusammen spielen und sonst sind die auch ganz nett.

    Da ist manchmal traurig, aber ganz natürlich, nicht jeder hat die gleiche Lebensplanung, so wie es „Lebensabschnittsgefährten“ gibt, gibt es auch „Lebensabschnittsfreundschaften“. Ausnahmen gibt es natürlich immer, es gibt ja auch noch Ehen die 40 oder 50 Jahre halten. Wahrscheinlich ist beides relativ selten, man muss schon etwas dafür tun.

    Recht herzlichen Dank für die Erinnerung, mir ist da gerade jemand eingefallen, der mir so wichtig ist, dass ich jetzt endlich mal wieder etwas dafür tun werde.

    1. Zaphod sagt:

      grml, da fehlt ein s im vorletzten Absatz.

  6. Melli sagt:

    Sobald die Freundinnen Mütter sind, kannst du nichts mehr mit ihnen anfangen, es sei denn du hast ebenfalls Kinder gleichen Alters. Also, Frau Nessy, dein Leben ist eh ziemlich leer und fade, wie mir scheint.

    1. oder aber man sucht sich leute die noch ueber was anderes als die farbe und form der auscheidungen ihrer kinder reden. soll es auch geben.

    2. Nessy sagt:

      Gibt es auch unter Eltern.

    3. Moonbeam sagt:

      Ja, hier zum Beispiel *wink*

      Ich habe gerade das Problem, dass die Freundschaft zu einer Nicht-Mom völlig eingeschlafen ist, weil sie sich nie gemeldet hat und immer alles von mir ausgesehen musste. Jetzt suche ich neue Freundschaften und stelle fest, dass ich offenbar die einzige Rabenmutter inmitten von Supermoms bin *seufz*

  7. kinderdok sagt:

    ja, der damian.
    gibts da nicht zwei eltern – dann kann man doch wenigstens mal wieder einen echten chickenabend machen, papa kann ja auf das omen aufpassen.
    man muss einfach flexibel bleiben als eltern, nichts schlimmeres, als wenn die kids den gesamten alltag steuern – und sich damit auch zu winterhoffsche tyrannen entwickeln.
    die revolution ist grad überall, also: stürzt die kleinen diktatoren!

    kann eigentlich irgendjemand meinen gedankensprüngen folgen?

    1. Toni sagt:

      Ja !! Genau – Kinder haben in der Regel zwei Eltern. Und wenn einem diese Tatsache eingefallen ist, kann man auch als Mom wunderbar ausgehen und den Kindern geht es mit dem Papa bestens. Nur vielleicht nicht als Supermom.

      Bedingt nur, dass der Papa nicht ab Tag 1 nach der Geburt plötzlich viel mehr Überstunden hat („weißt Du Schatz, gerade muss ich in der Firma echt präsent sein…“) – das berühmte „After-birth-increasing-work-Phänomen“.

      Bedingt aber weiter, dass die Supermom den Papa auch läßt. Und in Kauf nimmt, dass die Kinder ihren Papa genauso lieben und daher auch mal ohne sie zu recht kommen. Klingt vll. selbstverständlich, aber glauben Sie mir, das ist es nicht. („Weißt Du, die Lara-Mara (5 Jahre) kann nur einschlafen, wenn ich ihr 1 1/2 Stunden den Rücken massiere/das Händchen halte… Bei dem Papa schreit sie nur.“) Nach meiner Erfahrung würden ja viele Väter gerne, aber nach der tausendsten Erklärung, warum der Brei zu heiß ist, dieser Strampler jetzt aber gar nicht passt, was auch immer anders gemacht wurde, als Klein-Valentin das braucht… lassen sie’s und bleiben länger in der Firma (s.o.).

      So ein kleines Kindelein ist ja auch eine tolle Daseinsberechtigung für Supermom. Schützt sie auch davor, draußen im harten Leben noch mitmischen zu müssen („Weißt Du, ich will jetzt ganz für mein Kind da sein.“)

      Meine Erfahrung: die Kinder sind nicht das Problem. Ich glaube, die meisten wären sogar ganz froh, wenn sie dem stetig kümmernden Zugriff von Supermom mal entwischen könnten.

      Und wenn man neben dem Kinderhaben dran denkt, dass man auch vorher eine Person war (z.B. mit Freunden), kann man das durchaus auch bleiben. Wenn auch etwas weniger und etwas müder zuweilen.

      Die Toni
      die versucht, weiterhin eine gute Freundin zu bleiben

    2. Nessy sagt:

      Das Komische ist ja: Die Eltern, die wirklich ein anstrengendes Kind haben (hatten), nämlich ein klassisches Schreikind, habe ich selbst in der Schreiphase öfter gesehen als andere. Da hat sich dann einfach der Besuch mal des Kindes angenommen, und die Eltern waren froh, mal eine halbe Stunde kein Baby auf dem Arm zu haben. Mit Glück ließ es sich von dem ein oder anderen Besucher sogar in den Schlaf wiegen (Totale Erschöpfung? Technik? Speckigere Arme? Sei’s drum), und wir hatten eine halbe Stunde Zeit miteinander (länger hat der Junge nicht geschlafen) – aber egal, man hat sich gesehen. Dabei hätte ich gerade bei diesen Eltern verstanden, wenn sie gesagt hätten: „Nee, lass mal, wir haben hier gerade genug zu tun.“

      (Inzwischen ist er ein ausgeglichenes Kind.)

    3. juppi sagt:

      ein Freund von mir ist jetzt in Elternzeit, während seine Frau (also die Mutter des Kleinen und des Großen) nach kurzer Zeit wieder voll in den Job eingestiegen ist.
      Er muss sich oft rechtfertigen (dass er sehr gut mit den Jungs zurecht kommt) und seine Frau in Schutz nehmen (diese Rabenmutter). Man denkt nicht, wie konservativ die Leute sind.
      Nebenbei schreibt er dann lustige Artikel für eine Zeitung und schildert das Chaos, das ihn so umgibt. Oder Szenen vom KiTa-Flur. Oder Elternbastelabenden, wo er immer und immer noch der Quotenmann ist.
      Aber auch, dass das alles nur geht, weil seine Frau losgelassen hat.
      Ein HOCH! auf diesen ziemlich gut gelungenen Rollentausch.

      Also, Männer, Väter: es geht.

    4. Nessy sagt:

      Das soll jeder so halten, wie er möchte. Ich finde es auch okay, wenn die Frau klassisch zu Hause bleibt – wenn sie es denn tatsächlich will. Dass die versammelten Weiber von der Krabbelgruppe bis zur Kindergärtnerin diesen armen Mann dissen, kann ich mir gut vorstellen. Und was seine Frau sich anhören muss, möchte ich mir nicht ausmalen. Aber jedes tapfere Paar, das anders lebt als das klassische Rollenmodell, trägt dazu bei, dass wir alle lockerer werden.

  8. Juliane sagt:

    Mama – Deutsch / Deutsch – Mama:
    Ich übersetze mal kurz:
    „Auf Dich habe ich grad gar keinen Bock, aber wie werd‘ ich Dich jetzt los? Ich schwinge einfach mal mit den Zaunpfählen „Turnier“ & „Tanzen“.
    Mist, Du checkst es nicht.
    Na gut, lass‘ uns halt für Mitte April locker verabreden; aber sehr wahrscheinlich wird der Damian dann kurzfristig krank. Und nun geh‘ aus der Leitung, ich erwarte den Anruf einer Freundin mit Kind.“

    1. schlunzi sagt:

      Ja, GENAUS DAS hab ich auch gedacht, als ich das gelesen hab.

      Schade, aber durchaus möglich…

    2. someone sagt:

      Bist du Mama, dass du sowas übersetzen kannst? Glaube nicht. Sonst wüßtest du, dass der Terminkalender einer Mutter von zwei Kindern oft wirklich so aussieht – und beim besten Willen ein Treffen oft schwer zu arrangieren ist.
      Montag? Da hat die Kleine Flötenunterricht.
      Dienstag? Ginge. Achnein, da hat der Große zwei Freunde zu Besuch eingeladen.
      Mittwoch – das ist der Tag, wo die Kinder bei der Oma sind und Mama ihrer Teilzeittätigkeit nachgeht.
      Donnerstag? Ohje, Faschingsfeier im Kindergarten, Kostüme müssen noch aufgetrieben werden, ein Kuchen gebacken und außerdem werden noch Mütter gesucht, die beim Aufräumen helfen.
      Freitag…

      Und aus dem Haus gehen – grade für einen Besuch weiter weg, der ein paar Stunden dauert, das geht auch nicht so einfach. Blick in die Handtasche, Geldbeutel und Schlüssel dabei? Noch einmal mit der Bürste durch die Haare, Blick in den Spiegel, Jacke und Schuhe an und dann losspaziert.

      Pustekuchen.

      Nehmen wir also mal zwei Kinder im Alter von 2 und 4. Task: Das Haus verlassen für einen mehrstündigen Besuch einer alten Freundin ohne Kinder, die am anderen Ende der Stadt wohnt.

      Erstmal Gepäckkontrolle: Windeln für die Kleine, Feuchttücher, Was zu trinekn, Wegzehrung, Ersatzkleidung, falls man irgendwo hingeht, wo Wasser in der Nähe ist (netter Spaziergang am Fluß geplant?), Unterhaltungsmaterial (damit sie nicht die Wohnung der Freundin zerlegen). Das Vergessen wichtiger Gegenstände kann zu einem extrem kurzen Besuch führen. Alles gepackt? Jetzt geht’s ans Kinder einpacken, im Winter besonders spaßig. Der Ältere könnte sich alleine anziehen, will aber nicht, weil er lieber Lego spielen will. Gebrüll. Diskussion. Drohung, dass man sonst ohne ihn fährt, wirkt in dem Alter noch. Die Kleine in Stiefel, Schneeanzug, Schal und Mütze wickeln. Der Große zieht sich währenddessen im Schneckentempo an. Während man mit dem Großen diskutiert, dass die superknuddelige Weste bei den Temperaturen leider noch nicht geeignet ist, plötzlich lieblicher Duft in der Nase. Kleine wieder aus Schneeanzug, Stiefel usw. auspacken, wickeln. Wieder einpacken. Der Große zieht sich auch grad wieder aus, weil er doch nochmal aufs Klo muss.

      Buggy ins Auto laden. Kinder ins Auto setzen. Drei Personen anschnallen (eine davon in diesem verf* Kindersitz, dessen Gurte sich jetzt schon wieder total verheddert haben). Der Große: „Mama, ich hab Hunger.“ Eine Person wieder abschnallen. Müsliriegel aus der Küche hol. Losfahren.

      Irgendwie hab ich die Supermom, die mit ihren Kindern wie früher als Single einfach so mal schnell in fünf Minuten aus dem Haus spaziert, noch nicht getroffen.

    3. Nessy sagt:

      Die Problematik verstehe ich grundsätzlich. Deshalb habe ich auch kein Problem damit, öfters hinzufahren, als dass die Freunde zu mir kommen. Meinetwegen auch immer, wenn denn mal Zeit ist.

      Nur – für mich ergeben sich drei Fragen (mit denen ich nicht Sie persönlich angehe, sondern die ich in den Raum stelle):

      Dass es ein Akt ist, die Kinder, Wickeltasche, Zwieback, Apfelschnitze, Trinkflasche, Ersatzkleidung … zu verstauen, verstehe ich. Aber wie machen Eltern das denn sonst? Oder gehen sie sonst nicht raus?

      Ist es nicht möglich, trotz Kinder einmal im Jahr die Freundin zu besuchen? Die Geburtstagseinladung wäre zum Beispiel stets ein guter Anlass.

      Was ist mit dem Vater? Oder anderen Betreuungspersonen? Kann man die Kinder, wenn es mit ihnen schon so aufwändig ist, nicht mal ein paar Stunden abgeben, um Freunde zu treffen? Wir reden ja nicht von wöchentlichen Großveranstaltungen, sondern von ein- oder zweimal im Jahr.

    4. schlunzi sagt:

      Also ich hab zwei Kinder und denke das es durchaus möglich ist, jemanden zu Besuchen ohne großes Bohei darum zu machen.
      Was an diesem Text auffällig war ist, das die Termine NUR von Nessy vorgeschlagen wurden.
      Wenn ich partou keine Zeit habe sag ich das natürlich auch, aber ich schlage eben auch Termine vor, an denen ich Zeit habe.
      Und wenn jemand meint das es soo extrem stressig ist, dann tut es mir echt leid, da sollte mal am organisatorischen Talent gearbeitet werden und nicht nur die „alles ist so kompliziert“ Masche gefahren werden.

      Ich hab selbst schon erlebt wie Frauen ihre Kinder bzw. ihre Freizeitaktivitäten vorgeschoben haben, also an den Haaren ist es nicht herbei gezogen.

      Ob es natürlich in diesem Fall so ist oder nicht, kann ich nicht sagen, aber die Möglichkeit besteht.

    5. Juliane sagt:

      @ someone:
      Doch, ich bin tatsächlich Mutter, aber eine Mischung aus „relaxed“ und „very well prepared“. Für mich wäre es kein „Akt“ meine Freundin in der Nachbarstadt zu besuchen; es sei denn, ich WILL nicht, dann schiebe ich natürlich die Blagen als Ausrede vor…

    6. Juliane sagt:

      @ Nessy:
      Es kommt immer drauf an, wie man organisiert ist bzw. worauf man Wert legt.
      „Wickeltasche, Zwieback, Apfelschnitze, Trinkflasche, Ersatzkleidung“ – davon brauchts in meinen Augen nur Windeln & Feuchttücher (eine Wickeltasche hatte ich nie) & Klamotten.
      Was die Fahrt betrifft: Ein Kind muss nicht ständig essen & trinken und kann durchaus mal eine längere Fahrt ohne Happahappa überleben.
      Und zur Not hat ja hoffentlich die Freundin am Stadtrand kindgeeignete Nahrungsmittel im Haus…

    7. Nessy sagt:

      Ein paar Wasabinüsse habe ich immer im Haus.

    8. Träumer(f)isch sagt:

      @Juliane: Misanthropin und Mutter? Oxymoron? Spannend…

    9. meerfrau sagt:

      Wieso soll aus dem Haus gehen mit zwei Kindern so schwierig sein?
      Irgendwann hat man doch Übung darin. Bei uns – Knirpse 1 und 4 – steht immer für lange Touren der Notfallrucksack griffereit (Windeln, Wechselklamotten, Sonnencreme, Taschenmesser …) für kürzere Touren ein paar Windeln und Feuchttücher. Proviant: ein paar Äpfel (Schnitze werden nach Bedarf mit dem Taschenmesser gemacht), Bananen, Kekse, wasserflasche aber nur für lange Touren. Ansonsten gibt es ja auch noch Bäckereien, Obbsthändler etc., die wollen auch alle leben. Spielzeug? Vielleicht ein paar Pixiebücher und die Schmusedecke. Anziehen? Da hat man doch vom täglichen Sprint zu den Kindereinrichtungen Übung. Volle Windeln und Tobsuchtsanfälle passieren halt. Dann ruft man an und sagt, dass es später wird. Leute treffen ohne Kinder? Es lebe die Vielfalt. Und Gespräche in denen keine Windeln und Zähne vorkommen, und dabei vielleicht auch noch ein Oberteil anhaben ohne Rotzspur, Joghurtkuss oder Bananenmatschfingerprint, ein Traum.

      Frau Nessy, wenn Sie mal in Kopenhagen sind, geh ich mit Ihnen gern einen Trinken. Der Papa der Knirpse hat dann spontan Abenddienst (das nimmt er nicht übel und wird seinerseits einen Ausgleichstermin, in dem ein Segelflugzeug eine nicht unwesentliche Rolle spielt, einfordern).

    10. Nessy sagt:

      Ich war schon einmal in Kopenhagen und fand es dort sehr, sehr schön. Es kann also tatsächlich sein, dass ich nochmal wiederkomme. Seien Sie auf alles gefasst.

  9. Nihilistin sagt:

    „Nessy: Hey, ich würde euch gerne mal wiedersehen.“
    Das werden Sie vermutlich nicht mehr allzuhäufig sagen.

    Ich empfinds auch nicht als Elternbashing, sondern als „wie man sich mit Freunden auseinanderleben kann“. Kann auch kinderlos so passieren.

  10. Frau-Irgendwas-ist-immer sagt:

    Ja, kenn‘ ich auch.

    Da hilft nur
    1.) Zähne zusammenbeissen und nicht lockerlassen
    oder
    2.) Zähne zusammenbeissen und aufgeben.

    Ein jegliches hat seine Zeit – leider mehr als wahr.

  11. Blogolade sagt:

    Als Schreikindmutter freue ich mich immer über Abwechslung, mal was anderes zu sagen als „Schlaf Kindlein Schlaf“
    Sind andere Leute dabei, sind die Kinder oft auch friedlicher. Nur die Abende sind für eine Teilzeitalleinerziehende ein Problem da die Kinder ja schlecht alleine bleiben sollten, auch wenn sie schlafen.

    Da bliebe nur ein Mädelsabend bei mir, da die meisten Mädels nun aber auch Kinder haben die ins Bett gehen oder alternativ zu weit weg wohnen, fällt all das aus.

    Frau Nessy, ich hab übrigens noch Termine im März frei, auf meinen Schwiegervater kann ich nämlich gut verzichten. :)

    1. Nessy sagt:

      Würden Sie im Ruhrgebiet wohnen, ich wäre sofort bei Ihnen. Ich kann auch Schlaflieder singen … mmmh, summen (ist besser).

    2. Blogolade sagt:

      Nein leider nicht. Aber falls Sie mal die Weinberge der Pfalz bewundern wollen, sind Sie hier richtig!

      Summen ist den Kindern langweilig, dafür ist ihnen total egal wenn man schief singt. Der Göttergatte schlägt immer die Hände über dem Kopf zusammen und verkriecht sich im Wohnzimmer wenn ich das allabendliche Schlaflied anstimme.
      Sie dürfen also singen, so schief sie wollen. Die Kinder lieben das.

    3. Stella sagt:

      Meine Kinder fanden es schrecklich, wenn ich gesungen habe. ‚Mama, kannst du jetzt bitte nicht mehr singen?!‘
      Kinder können so grausam sein…

  12. Ellen sagt:

    Die herzallerliebste Freundin, die vor 8 Monaten ein alles verschlingendes Schreikind ihres Bauches verwiesen hat, sehe ich mit Kind öfters als ohne.
    Die ist ganz froh, wenn sie ihren übellaunigen Sprössling für eine Kaffeelänge an die kinderlosen (und natürlich völlig hingerissenen – is ja auch ein süßer Fratz) Mitkaffeetrinker abgeben kann. Und wir Mitkaffeetrinker sind ganz froh, wenn wir das Teil wieder bei Muttern abladen können, wenns stinkt und schreit – prima Arrangement.

    1. Nessy sagt:

      Wenn der Spross älter wird, macht Spielplatz auch Spaß. Es kann dann passieren, dass man selbst begeisterter ist als das Kind.

  13. kvinna sagt:

    Die schleichende Vermuttiisierung ist eine schreckliche Krankheit! Die von ihr Befallenen haben meistens nur eine leise Ahnung von ihrem Zustand und reden sich – pathologisch!!! – alle vage wahrgenommen Symptome mit „Vollkommene Unabkömmlichkeit!“ wieder aus!

    Da hilft nur eine Art Exorzismus – im günstigsten Falle von den Betroffenen selbst durchgeführt, was jedoch schwer möglich ist wegen s.o.! Von echten Freundinnen durchgeführt sind durchaus Heilungschancen vorhanden, die Gefahr, dass die Beziehung dabei endgültig zerbricht, ist aber ungleich größer!

  14. Träumer(f)isch sagt:

    Um nochmals zurück zu kommen auf den konkreten Einzelfall, des Pudels Kern sozusagen: Könnte man die Freundin nicht direkt auf dieses beobachtete Phänomen ansprechen? Wenn´s menschelt, hilft doch meistens reden. Ihre (des Freundins) Sichtweise fände ich im Übrigen durchaus interessant.

    1. Nessy sagt:

      Ich habe gefragt.

      „Ach, wir haben uns jetzt hier so eingelebt … haben hier neue Bekannte gefunden, die auch Kinder haben … da passt das meistens einfach besser …“

    2. Träumer(f)isch sagt:

      Oh – damit scheint Julianes Interpretation wohl leider die richtige zu sein.

  15. Mo* sagt:

    Ich hätte nach „..warte ich guck in den Kalender!“ schon einen nette Verabschiedungsfloskel gebracht.

    Ich nutze durchaus auch mal den Vater. ;)
    Und gehe einfach mal so was trinken.

    Ich käm sie dann mal besuchen. :)

    1. Träumer(f)isch sagt:

      Nix für ungut, aber ein Blick in den Familienkalender sollte der Mutter schon gestattet sein.

      Ungeachtet dessen sind Väter natürlich auch mal dazu da, um von den Müttern in der von Ihnen skizzierten Form benutzt zu werden.

  16. Frau-Irgendwas-ist-immer sagt:

    Werte Frau Nessy,
    sollten Sie wirklich WE haben an denen Sie Zeit und Lust haben das ‚wilde Leben‘ zu erleben – Berlin ist immer eine Reise wert!

  17. Das Schlimme daran ist, dass gerade Mütter, die sich nur noch um ihre Kindern kümmern und keine eigenen Interessen mehr haben, nachher die sind, die sich durch gar nichts anderes mehr identifizieren können, als über den Nachwuchs. Meine ehemalige Nachbarin verfiel in eine tiefe Depression, als der Sohn mit einundzwanzig auszog. Ihr wurde der Lebenssinn genommen und das ist leider mal kein Witz.
    Ich bin irgendwie froh darüber, dass ich nie die Hypermutti war und immer auch ein Stückweit mein Leben gelebt habe. Ohne Kinder. Abends oder wenn Oma und Opa Zeit hatten und später genoss ich die Schulzeit und die damit einkehrende Selbstständigkeit meiner Kinder und nun, da sie aus dem Haus sind… ja, da fängt das Leben noch einmal von vorne an und ich sehe grad dabei zu, wie es im Freundeskreis immer mehr Spätgebährende gibt, die man irgendwie gar nicht mehr zu Gesicht bekommt.

  18. katerwolf sagt:

    liebe nessy, nicht traurig sein *schulter klopf*

    liebe grüße, katerwolf

  19. barb sagt:

    Also ich habe auch drei Kinder und war immer heilsfroh meine Freundinnen und Freunde zu sehen bevor mir die Decke auf den Kopf fiel. Windeln und Waschlappen in die Handtasche und los gehts.
    Die Supermoms aus meinem Umfeld sind alles Frauen, die Angst vorm Leben draussen haben und ziemlich schnell a. verlassen werden vom Kindsvater oder b. später von den Kindern. Gut geht das nie aus.
    Ich arbeite Vollzeit seitdem Nr.3 drei Jahre alt ist. Heute sind sie 20, 14 und 11 Jahre alt, alle wohlerzogene, ausgeglichene Mitmenschen und mir und meinem Mann geht es auch gut. Und unser Freundeskreis ist mit den Kindern grösser geworden, nicht kleiner. Ja klar lernt man Eltern in der Kita kennen und das passt oder auch bei den Pfadfindern oder xyz-Kursen. Das ist aber kein Grund die anderen Freunde nicht mehr zu sehen, empfangen, besuchen…Aber wir fahren auch mit drei Kindern campen, mit Zelt und draussen kochen und so :) Unsere Kinder haben mit spätesten 7 Monaten (die jüngste mit 6 Wochen!) zum erstenmal im Zelt geschlafen.

    1. Nessy sagt:

      Mit dem Campen ist es ja eher so, dass man das als Kind total super findet. Als Erwachsener lässt der Enthusiasmus dann eher nach. Ich habe öfter mal im Garten gezeltet. Am Anfang musste meine Mutter auch mit mir auf der Wiese übernachten. Ich will es nicht beschwören, aber ich glaube, sie ist nachts heimlich für ein paar Stunden in ihr Bett gegangen.

    2. barb sagt:

      Hier in Ost-Kanada ist der Sommer kurz und schön. Es tut gut nach den langen Wintern ganze Tage und Nächte in der Natur zuzubringen. An der verregneten Nordsee oder so würde es mir wohl auch weniger Spaß machen.

  20. Knoetchen sagt:

    Hmmm.. meine Kleine ist nun 3 Monate und jeder (!) den ich angerufen habe, um mich mal zu verabreden, hat gemeint: „Ja, tolle Idee. Ich hab nur grad keine Zeit und melde mich dann nächste Woche/im Januar/demnächst mal, dann verabreden wir uns. Ok?“
    Nunja, was soll man sagen.. die Gesamtzahl an Rückrufen hat den Nullpunkt noch nicht durchbrochen.

  21. DasSan sagt:

    Ich hab auch schon so eine Mama-Freundin erlebt, mit der ich mich über Monate zu verabreden versucht habe, aber immer kam etwas dazwischen und wenn ich gesagt habe „Ruf mich doch an, wenn du Zeit hast“, meinte sie zwar, das würde sie tun, tat es dann aber doch nicht.
    Das finde ich sehr traurig, aber ich weiß echt nicht genau, ob sie sich wirklich keine Zeit hatte oder doch nur keine Lust, Kinder zu haben ist ja schon stressig.
    Es ist nur eben sehr schade, wenn die Freundschaft dann versandet…

  22. Maggie sagt:

    Dieses Gespräch habe ich HEUTE gerade geführt!!! Die Kinder sind inzwischen 9 und 12. Die Mutter nicht berufstätig. Fahrtzeit zwischen uns: 35 Minuten. Hatte immer noch keine Gelegenheit, Weihnachtsgeschenke zu übergeben. Abgemacht ist Jetzt ein Abendtermin in drei Wochen. Jesus.

  23. crooks sagt:

    Manchmal sind unterschiedliche Lebensläufe daran schuld, dass man sich auseinander lebt. Schwierig es sich einzugestehen, aber wenn es dann mal eingestanden ist, ist man erleichtert.

    Es sind übrigens nicht immer nur die die sich fürs Eltern sein entscheiden die sich verändern, manchmal sind es auch die die keine Kinder haben.

    Mit zwei Kindern ist es sicherlich schwieriger etwas zu vereinbaren, aber es wäre ehrlicher, zu sagen wenn man keine Lust hat, denn diese Geschichte klingt ehrlich gesagt ein wenig danach.
    Manchmal ist es aber auch so, dass man jemanden zwar sehr mag, sich aber aus irgendwelchen Gründen nicht mit dem treffen mag, z.B. weil man genau demjenigen nicht eingestehen mag, dass z.B. die Partnerschaft gerade schlecht läuft o.ä.
    Mein ungefragter Rat: Ansprechen und klären. Angriff ist die beste Verteidigung.

  24. Lobo sagt:

    Das erinnert mich an ein tolles Kinderbuch von Kirsten Boie :

    „Mittwochs darf ich spielen!“

    Darin geht es um ein Mädchen, dessen Woche total verplant ist, bis die (durchgeknallte)Tante eines Tages auf sie aufpassen muß und alle Regeln über den Haufen wirft.
    Da zeigt sich dann, das frei verfügbare Zeit oftmals wichtiger als alles andere ist.

  25. Christel sagt:

    Ich kenn beide Seiten. Selbst Zwillingsmutter seit fast 4 Jahren, werden die Kontakte zu den Nichtmüttern unter meinen Freundinnen immer seltener. Schade!
    An was liegt das?
    Meistens bin ich für Tage mit den Zwergen alleine. Damit mir hier zwischen Legosteinen und Barbiepuppen nicht die Decke auf den Kopf fällt, habe ich vorgesorgt und meistens die Tage, die wir nur zu dritt zu Hause sind, verplant. Mit anderen Müttern. Weil dann ein paar Sätze am Stück unter Erwachsenen möglich sind, wenn die Kinder miteinander spielen. Spontane Verabredungen entfallen also.
    Kinderlose Freundinnen meinten nur die erste Zeit, es wäre ja üüüüüberhaupt kein Problem, auf ein Tässchen vorbeizukommen oder sie gar mit den Kleinen besuchen zu kommen(„meine Wohnung ist ganz kindersicher“). Schnell waren sie dann genervt, weil sie gemerkt haben, daß die Zwillinge eben nicht nur niedlich aus dem Körbchen gucken und Mami in Ruhe ratschen lassen, wenn keine andere Ablenkung vorhanden ist.
    @crooks: es wäre ehrlicher zu sagen, daß man keine Lust hat? Würdest Du das gut finden? Ich habe erst letzte Woche eine Absage bekommen von einer (Ex-)Freundin, die ich zum Brunch eingeladen habe. Als ich gefragt habe, warum sie nicht kommen wollen, bekam ich zur Antwort: wir haben keine Lust. Sie hielt das für Ehrlichkeit – ich für Unverschämtheit.

    Christel

    1. Nessy sagt:

      Mit vier Jahren kann man doch schon Einiges mit den Kindern machen. Das sage ich mal aus Sicht der Freundin. Also: rausgehen, in den Wald, Spielplatz, Ballspielen … oder man trifft sich zu besonderen Anlässen mal im Zoo o.ä. Finde ich okay. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich dann trotzdem zwischendurch noch unterhalten kann. Ich habe auch kein Problem, wenn weitere Mütter oder Väter mit Kindern da sind. Wenn die Freundin das natürlich nicht möchte, ist sie natürlich selbst Schuld.

      Kinder in Singlewohnungen einzuladen, ist meistens nicht so genial, da gebe ich Ihnen Recht. Aber man kann ja wohingehen, und sei es nur spazieren, Kühe angucken.

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