Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Die Haustierfrage

28. 12. 2010 51 Kommentare Aus der Kategorie »Lebenslage«

Ich könnte mir ein Haustier anschaffen.
Damit sich jemand auf mich freut, wenn ich heim komme.

Großtiere kommen allerdings nicht in Frage. Sie fressen zu viel, und wenn sie erkranken, dann an Riesentumoren, die Tierarztkosten im Umfang eines Einfamilienhauses verursachen.

Vielleicht ein Hund, ein kleiner. Mit dem ich gut in die Ecken komme. Allerdings: dieses Unterwürfige. Und das Gassigehen – hier in der Stadt mit Plastiktüte, um die Häufchen einzupacken und sie bis zum nächsten Papierkorb rhythmisch neben dem Körper zu schlenkern. Das kommt nicht in Frage.

Vielleicht eine Katze. Katzen sind reinlich. Aber ich könnte sie nicht hinaus schicken, in den Wald, zum Spielen und Toben. Denn hier gibt es keinen Wald. Hier ist Ruhrgebiet-City. Hier gibt es nicht einmal einen Baum. Vielleicht einen Kratzbaum, in meiner Wohnung – den könnte ich ihr kaufen. Aber Menschen, die Kratzbäume gestalten, gestalten auch Zimmerspringbrunnen und Porzellanbabypuppen. Ein Design-Armageddon.

Vielleicht ein Fisch. Na gut – so ein Fisch ist natürlich wenig empathisch, gibt nicht so viel zurück. Ein Fisch ist auch eher ein Einmalkuschler: einmal liebevoll beim DVD-Abend bekuschelt, in trauter Zweisamkeit auf dem Sofa, macht er gleich den Schirm zu, der kleine Asthmatiker. Aber es gibt Steine, die man ins Aquarium legt und die über Wochen Futter abgeben. Braucht man sonst nix machen. Tolle Sache.

„Ich hatte auch mal ein Haustier“, erzählt die Freundin. „Damals, als ich noch nicht mit Ette zusammen war. Ein Meerschwein. Als es dann starb, habe ich eine Woche später gleich einen Typen kennengelernt.“

Ich brauche also ein kurzlebiges Tier.
Hausmaus. Fliege.

Genau. Das isses.

Kommentare

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  1. Charly sagt:

    Wir teilen unser Heim aktuell mit einem Hund, einer Katze, zwei Kaninchen, einem Meerschwein, ein paar Dutzend Fischen in 1,2 Tonnen Wasser und, bei der letzten Zählung, zwei Fliegen.

    Mein Tipp: Entscheide Dich für die Fliegen.

    1. Nessy sagt:

      Mir kommt grad ein weiteres Kriterium in den Sinn:
      Alles, was man grillen kann.

  2. Susel sagt:

    Waaaaah, Viecher! Wenn, dann ne Katze. Hund geht gar nicht. Obwohl – schmeckt gegrillt vielleicht besser?

    1. Nessy sagt:

      Ich stelle mir den Geschmack zwischen Rind und Kaninchen vor.
      Lässt sich vielleicht gut mit einer Whiskeysoße ablöschen.

    2. flyhigher sagt:

      Und vom Fell des Kaninchens kann man sich noch einen hübschen, schmeichelweichen Mantelkragen machen lassen!

  3. Charly sagt:

    Hund mit Whisky ablöschen? Das kann man denen soweit beibringen, dass sie es selbst erledigen: http://kuehnast.com/fun/amiga_whisky_1280.jpg

    1. Nessy sagt:

      Ihr Schalottenrezept (das mit dem reduzierten Rotwein) habe ich mir übrigens gleich mal gebookmarkt. Ich schmeckte es beim Lesen spontan auf meiner Zunge.

  4. Zaphod sagt:

    Für Katzen braucht man nicht zwingend einen Kratzbaum, meiner nimmt auch gerne Tapeten, Türpfosten und ähnliches. Beim nächsten mal entscheide ich mich auch für den Tipp von Charly, Fliegen sind sehr kurzlebig und benötigen außer einer Klatsche wenig Zuwendung.

    1. Nessy sagt:

      Sie scheißen auch nicht so viel. Zumindest stinkt es nicht.

  5. Charly sagt:

    *verbeug* stets zu kulinarischen Diensten – die Rotwein-Schalotten mussten schon zweimal für ein Festtagsmenü als Begleitung des Hauptgangs herhalten und kamen immer gut an.

    1. Nessy sagt:

      Ich werde ein Hähnchenbrustfilet auf ihnen betten (ich aß sowas einmal im Restaurant, das war sehr lecker). Welches Gewürz empfehlen Sie? Ich gebe meist etwas Thymian aufs Hähnchen, aber das scheint mir in diesem Fall nicht passend.

  6. Charly sagt:

    Thymian eher nicht, aber etwas kräftiges darf es schon sein, denn die Rotwein-Schalotten sind geschmacklich sehr dominant. Kombinieren Sie doch einmal Kerbel (frischen, wenn möglich) mit Kresse. Beides harmoniert gut mit Geflügel, und die Kresse bringt noch einen Anflug von Schärfe mit, der dem Geflügel Pfiff gibt.

  7. Chris sagt:

    Wie wäre es mit einem Frettchen? Die werden nie richtig zahm, also auch nicht unterwürfig. Ich würde allerdings eine Ratte empfehlen und wenn es um Kurzlebigkeit geht eher eine Maus, die ca. 2 Jahre lebt. Sind übrigens beide Allesfresser, z.B. Gemüseabfälle, harte Brotkanten. „…Typen kennengelernt…“ ??? Was ist denn mit Herrn Nessy passiert? Ich würde wohl keinen neuen Mann mehr nehmen.
    LG :)

  8. Herr MiM sagt:

    Männer sind grandios kurzlebige Haustiere. Wenn Bier und Kühlschrank alle sind, dann verschwinden sie wieder von ganz alleine.

    1. Lobo sagt:

      *muhahahaha*

      Danke !

      Der Spruch hat soeben meine ganzes Geschäft amüsiert.

    2. Nessy sagt:

      Man kann ihnen sogar kleine Kunststücke beibringen, wenn man sie nachher ausgiebig lobt und belohnt.

    3. lejontine sagt:

      Naja. Habe mal gleichzeitig Kaninchen und Freund zu trainieren angefangen. Kaninchen konnte nach drei Monaten mehr Kunststücke.

  9. Nihilistin sagt:

    Also die Entscheidung zwischen Eintagsfliege (manche Arten leben nur wenige Minuten) und einer exotischen Schildkröter (bis zu 150 Jahren). Letztere hätte den Charme, dass sie Sie ihnen später, wenn die Augen nicht mehr so mitmachen, vorlesen kann, Ihnen den Ginseng-Tee ans Bett bringt und die Einkäufe erledigt.
    Man muss ja auch mal an später denken. Wie Herr MiM treffend beschrieb, wird das ein Mann nicht so können.

    1. Nessy sagt:

      Einen Waschbrettbauch hat der Schildkröter auch.

  10. wiederhoeren sagt:

    Ich würde ebenfalls eine Ratte vorschlagen. Man kann damit schmusen, mit ihr auch mal draussen spazieren gehen, das Futter ist unproblematisch, die Lebensdauer jedoch meist nur so 2 bis 4 Jahre.
    Witziges Detail: man kann auch heute noch damit z.Bsp. im Lift Leute erschrecken, wenn sie plötzlich auf der Schulter oder im Ärmel entdeckt wird. hihi.
    Wenn man jedoch nicht täglich Zeit mit der Ratte verbringen will wäre es besser 2 zu nehmen. Dann kann es zwar geschehen, dass sie nicht so extrem super Zahm wird, aber sie hat dann immer Gesellschaft und denen beim Spielen zuzusehen ist auch lustig.

    1. Nessy sagt:

      Wenn ich zwei Ratten nehme, habe ich bestimmt sehr schnell 15. Lassen die sich denn dann grillen?

    2. URi sagt:

      Man glaubt es kaum, aber selbst Ratten können sich nicht Eingeschlechtlich fortpflanzen. Wenn man also bei ’nem Fachmann kauft (und dann natürlich 2 Männer oder 2 Mädels, je nach Geschmack), dann werden es eigentlich auch 2 bleiben…

    3. Nessy sagt:

      Aber dieser lange Schwanz! Nein, nein, kommt überhaupt gar nicht und niemals in Frage. Dann lieber ein Hamster, der Possierlichkeit wegen.

  11. fxf sagt:

    Obstfliegen sind sehr dankbar und einfach in der Haltung.

    1. Nessy sagt:

      Meinen Sie auch, sie freuen sich, wenn ich nach Hause komme? Bislang reagierten sie ein wenig passiv.

    2. fxf sagt:

      Beträufel Dich vor dem Heimkommen mit ein wenig Balsamicoessig, oder halte eine angematschte Nektarine vor Dich, das bringt sie in Schwung, und Du kannst Dich vor ehrlicher Zuwendung kaum retten.

    3. Nessy sagt:

      Habe mir eine braune Banane um die Schultern gelegt. Perfekt!
      Fülle mich dennoch erpresserisch.

  12. theswiss sagt:

    Das mit dem Kuscheln ist halt so eine Sache bei den Fliegen. Bei den Mäusen auch – die übrigens bei meiner Mutter auch drei und mehr Jahre alt werden.
    Ich denke, Sie sollten sich in Richtung Aibo orientieren.

    1. Nessy sagt:

      Dann doch lieber gleich einen Pflegeroboter. Der kann in naher Zukunft die von Frau Nihilistin vorgeschlagenen Aufgaben übernehmen und zusätzlich meinen Steiß täglich mit Franzbranntwein einreiben.

  13. Lobo sagt:

    Bestes Haustier :

    Hund der Eltern.

    Man kann ihn jederzeit zum Gassigehen oder Kuscheln ausleihen, er wird andernorts gefüttert und gepflegt und verursacht auch sonst keinerlei Kosten.
    Im Gegenteil man sammelt sogar Pluspunkte bei den Eltern, weil man sich so liebevoll kümmert.

    ;-)

    1. Nessy sagt:

      Meine Eltern halten höchstens Hausmilben, aber nichts, das haart. Vielleicht kommt das noch – mit zunehmenden Alter. Sollen ja therapeutisch wirken, so Tiere.

  14. Hamster haben sich aufgrund der geringen Lebenserwartung als sehr praktisch erwiesen…. ;-)

    1. Nessy sagt:

      Hamster finde ich auch nicht schlecht: freundlich, verfressen, schlafbedürftig. Also so wie ich.

    2. sweetnsour sagt:

      die schlafen aber meist tagsüber. nachts sind das richtige partytiere!

    3. Nessy sagt:

      Ebenfalls so wie ich. Wahnsinn.

  15. antagonistin sagt:

    Ich empfehle 2 (in Worten: zwei!) Katzen. Dann macht es auch nichts, wenn Sie mal den ganzen Tag unterwegs sind. Nehmen Sie welche aus dem Tierheim, die schon ein klein wenig älter sind und in ihrem bisherigen Leben keine Freigänger waren, dann passt das auch mit NRW-City (wobei ein Balkon zum Gucken und Luft schnappen schon sein sollte).

    Als Alternative zum hässlichen Kratzbaum empfehle ich eine Kreativ-Katzenwand. Soll heißen, ein kleines Wandstück, das nicht gerade an exponiertester Stelle ist. Dort ein Stück Sisal (oder was buntes, stylishes, das kratzig ist) an der Wand befestigen. Dazu ein paar nett aussehende Regalbretter o.ä. Selbige mit was Weichem bestücken, damit die Katzen es gemütlich haben. Mini-Hängematten sind oft auch sehr beliebt. However, wie scheiße das dann aussieht, liegt im Wesentlichen an Ihnen. ;)

    Zum Katzenhüten während des Urlaubs dann irgendwo im Umfeld einen bedürftigen Kampfschmuser organisieren. Sie wissen schon, 1 x täglich vorbeischauen, füttern, bespaßen, beschmusen. Dann haben Sie auch gleich jemanden für die Blumen, sofern die Katzen welche übrig gelassen haben…

  16. richensa sagt:

    Ich empfehle die Teilzeit-Katze: die Anschaffung einer Katze den Nachbarn aufschwatzen, die sich dann um Futter, Katzenklo und Tierarzt kümmern müssen (i.e. bezahlen), selber die Katze nur stundenweise nehmen, wenn sie auf dem Hausflur rumlungert, sich langweilt oder spielen will!

    1. Nessy sagt:

      Tiere sind mir in der Nachbarschaft nicht bekannt. Wohl aber Senioren, die im Hausflur rumlungern und sich langweilen …

  17. katerwolf sagt:

    schildkröten sind zwar nicht gerade kurzlebig, als haustier aber pflegeleicht und spaßig. nur so als tipp.

    liebe grüße

    1. Nessy sagt:

      Schlafen die nicht den gesamten Winter über – also genau dann, wenn mir kalt ist, ich liebe- und kuschelbedürftig bin?

  18. Shannon sagt:

    Ich schlage den Futterstein fürs Aquarium ohne Fisch vor. Den Stein können Sie rausnehmen und kuscheln, müssen ihn nicht füttern, das Glas nicht sauber machen… Beim Wiederreintun hat der auch keinen Asthmaschock.
    Sie können ihm einen Namen geben, ihn in der Handtasche ganz trendy rumtragen… Und sobald sich ein Kerl einstellt, braucht der Stein keine Zuwendung mehr von dir. By the way, vielleicht ist das auch die Top-Anmache: Werfen Sie den Stein einem niedlichen Typen an den Kopf und sagen Sie „Hach, das macht er ständig, diese Steine immer… Die haben ihren eigenen Kopf. Aber sagen Sie, haben Sie auch ein Haustier?“
    Ich glaube, die Idee lasse ich mir patentieren. Die ist prima.

    1. Nessy sagt:

      Je länger ich darüber nachdenke …

  19. wiederhoeren sagt:

    Wie wäre es mit einem Nabatzag?
    http://www.nabaztag.com/de/m-4-.html
    Sieht aus wie ein Hase, ist stubenrein, spricht sogar :-)

    1. Nessy sagt:

      Fantastisch! Ich könnte ihn den ganzen Tag Liebesgeschichten vorlesen lassen und mir vorstellen, er habe sie für mich geschrieben.

  20. Raphael sagt:

    Die Fliegen sind die beste Lösung.
    Warum? Hier die Antwort:
    . Umweltfreundlich (Fressen sogar den Müll von letzter Woche)
    . Benutzerdefiniert (Wenn man den kleinen Freund nicht mehr braucht…)
    .Leicht zu trennen (Beim Recycling fallen keine Zusatzkosten für Sondermüll an)

    Also, klare Sache!

    1. Nessy sagt:

      Sie suchen auch selbst die Zuneigung des Menschen, setzen sich auf seinen Arm und krabbeln den Körper entlang.

  21. croco sagt:

    Wir wäre es mit einem Kanrienvogel?
    Und ein guter Gesprächsanfang bietet er auch
    „Übrigens, ich habe einen Vogel.“
    Zur Not spricht er auch mit Ihnen.

    1. Nessy sagt:

      Ich hatte mal einen Wellensittich, der mich auch traumatische Weise verlassen hat. Das lässt mich einfach nicht los.

  22. Ich plädiere klar für die Fliege. Habe selber eine oder manchmal sogar zwei. Ich schliesse mich Raphael an und habe dabei keine Bedenken falls Charlie dies hier entdeckt (Entsorgung oder so).

    Ungeziefer allein sind Fliegen nicht auch wenn man diesen Fakt ganz pauschal diskutiert. Da gibt es noch eine Menge zu erforschen. Mein letzter Charlie (sozusagen Charlie zwei) ist bereits am 11.12.2010 – 120 Tage alt gewesen – ist reanimiert worden und hat so Einiges mitgemacht.

    Eine geduldige, zutrauliche (zahme), zurückhaltende, freundliche und was weiss ich nicht noch … Stubenfliege ist ne feine Sache. Kein Sch**ss jetzt!

    Guckt Ihr hier Meine Musca Domestica, das ist ein Direktlink und genau auf dieser Seite werde ich in den nächsten Tagen ein Exklusiv-Video (also den Link) posten vom 11.12.2010.

    Ich habe sehr viel Material aber sehr wenig Zeit für diese Geschichte mit den gemeinen Stubenfliegen.

    Übrigens die Trauer ist nicht ganz so gross wenn ein Charlie geht wie bei einem Hamster, Maulwurf, Ratte, Katze, Hund etc. und es gibt eine gute Chance auf ein Wiedersehen.

    Allen denen die diesen Beitrag hier noch rechtzeitig lesen, wünsche ich ein erfolgreiches 2011!

    LG
    S. Spranger

  23. Giorgione sagt:

    Was ist denn mit den Senioren, die da herumlungern? Wollen die auch spielen und schmusen? Sind sie reinlich? Wollen sie was zu essen? Können sie vielleicht sogar ihre Dosen selber öffnen? Kann man sie schnell wieder abgeben? Passen sie durch die Katzen-, äh: Seniorenklappe?

    Alles Fragen, die man bedenken sollte.

    1. Nessy sagt:

      Die Senioren sind gesellig und pflegeleicht, neigen aber zur Anhänglichkeit und Inkontinenz. Sie wieder abzugeben, käme einem Aussetzen an der Leitplanke gleich und ist nicht sozial akzeptiert. Deshalb sollte eine Anschaffung gut überdacht sein.

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