Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Gelesen: Freundschaft, Liebe und viel Tod

19. 9. 2010 11 Kommentare Aus der Kategorie »Lektüre«

Seit meinem letzten Lektüreüberlick sind fast zwei Monate vergangen. Hier neue Tipps und Warnungen für und vor Büchern.

Jussi Adler Olsen. Erbarmen:

Eine Nachwuchspolitikerin verschwindet. Kommissar rollt fünf Jahre später den Fall wieder auf. Minus: Erfolgreiche Frau mit behindertem Bruder – sehr stereotyp. Plus: Guter Plot. Wendepunkte zur richtigen Zeit. Sympathisches Ermittlerduo, freue mich auf mehr. Gesamtnote: 2.

Harry Cauley. Bridie und Finn – Die Geschichte einer Freundschaft:

Finn, ein Einzelgänger, freundet sich mit Bridie an, die neu in die Klasse kommt. Das Leben zu Zweit beginnt. Minus: Manchmal etwas rührseelig. Plus: Liebevoll erzählte Geschichte, kein typisches Ende. Gesamtnote: 2.

Volker Kutscher. Der stumme Tod:

Berlin in den 30er Jahren. Filmsternchen kommen reihenweise zu Tode. Minus: Story ohne Raffinessen. Plus: der kühle Erzählstil. Gesamtnote: 3-.

Rolf Lappert. Nach Hause schwimmen:

Waisenjunge muss mit dem Unbill des Lebens, seiner Körpergröße und dem Tod klarkommen. Minus: Die Rahmenhandlung. Schicksalsschläge in Serie. Plus: Konsistente Story. Ein Protagonist mit Herz. Stimmungsvolle Erzählung. Gutes Setting. Gesamtnote: 2+.

Cody McFadyen. Das Böse in uns:

Jemand tötet Frauen und pflanzt ihnen ein Kreuz unter die Haut. FBI Agentin Smoky Barrett ermittelt. Minus: Typischer Serienmörderkram. Plus: Nichts. Gesamtnote: 4.

Andromeda Romano-Lax. Der Bogen des Cellisten:

Die Lebensgeschichte des Cellisten Feliu Delargo in Anlehnung an das Leben Pablo Casals. Minus: Längen im zweiten Teil. Plus: Ein opulentes Erzählstück. Einblicke in die spanische Geschichte. Gesamtnote: 2+.

Jan-Philipp Sendker. Das Herzenhören:

Ein Buch über Liebe: Tochter bekommt die Geschichte ihres Vaters erzählt, der in Birma aufwuchs, früh an Grauem Star erkrankte und sich das Leben mithilfe des Mädchens Mi Mi eroberte. Minus: Längen im Mittelteil. Plus: Einblick in ein unbekanntes Land. Gesamtnote: 2.

Markus Zusak. Der Joker:

Ed findet Spielkarten mit Botschaften in seinem Briefkasten. Er handelt – und verändert Leben. Minus: Man merkt halt, dass es ein Jugendbuch ist. Die Sprache ist einfach, der Plot hat nur eine Ebene. Plus: Das Rätsel wird tatsächlich erst am Ende gelöst. Gesamtnote: 2-.

Kommentare

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  1. Ich hoffe gerade für Andromeda Romano-Lax dass das ein Synonym ist.

    Ich lese ja gerade (unter anderem) The terrible privacy of Maxwell Sim von Jonathan Coe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in ich in der Story drin, bislang zu empfehlen.

    1. Nessy sagt:

      Klingt ziemlich skurril. Am besten der Satz bei Ama*zon: „…auch seine vierundsiebzig Facebook-Freunde können ihm nicht helfen“. Dazu fällt mir glatt was ein.

    2. Die er im übrigen alle nicht persönlich kennt. Wissen sie der Mann hat nicht besonders viele Freunde… also jetzt die analoge Spezies.

    3. Nessy sagt:

      Ich habe dazu mal einen Dialog veröffentlicht, wie er sich vor einigen Tagen zutrug. Sehr skurril, das Ganze – mit diesen sozialen Netzwerken und dem Freundesbegriff dort.

  2. Stör sagt:

    McFadyen ist mir auch sehr schlecht weggekommen. Ich habe damals „Die Blutlinie“ gelesen. Nach etwa einem Drittel wusste ich schon wer der Mörder war. Es lag klar auf der Hand. Obwohl ich die Handlung ansonsten ganz gut fand, war es natürlich sehr enttäuschend, wenn man die ganze Zeit beim Lesen nur darauf wartet, dass das eh schon längst geahnte eintritt. Ist wirklich kein guter Krimiautor.

    1. Nessy sagt:

      Man sagt, das oben genannte sei sein bestes Buch. Dann möchte ich nicht wissen, wie die anderen Titel sind. „Blutlinie“ jedenfalls war ja wohl auch nicht der Burner.

  3. Lobo sagt:

    Alles geschmackssache, wie immer !

    Ich fand McFadyens Bücher allesamt nicht schlecht, natürlich sind sie kein Ausbund an Originalität, aber bodenständige Thrillerkost.

    Wenn es um interessante Plots und tolle Charaktere geht, empfehle ich immer P.J. Tracy. Die Thriller machen wirklich Spaß.

    1. Nessy sagt:

      Ein Autorenduo aus Mutter und Tochter … ich werde das mal im Hinterkopf behalten.

      Sagen Sie, Sie sind doch vom Fach – ich habe das Gefühl, dass die Preise für Bücher steigen. Es gibt kaum mehr ein Buch unter 10 Euro. Stattdessen nehmen die Taschenbücher Überhand, die bis zu 16,95 kosten. Ist das so oder täusche ich mich?

    2. Lobo sagt:

      Nein eigentlich sind Bücher billiger geworden. ;-)

      Kleine Exkursion in die DM Zeit :

      Taschenbuch zB Mankell oder B. Wood : 19,90DM

      durchschnittlicher TB Preis heute 9,87€ (also zwischen 8,95€ und 9,99€)

      gebundenes Buch : 39,90 DM

      heute zwischen 16,95€ (siehe neue Ahern) und 19,99€ (neuer Grisham)

      Die Bücher die du meinst sind sog. Paperbacks (Adler-Olsson) d.h. eigentlich ein günstiges gebundenes Buch und kein teures TB, deshalb landen die auch auf der Bestsellerliste für gebunden Bücher.

      Der Grund für diese immer häufiger auftretenden PBs ist oft der hohe Preis für ausländische Lizenzen. Ein TB hat halt nicht die entsprechende Gewinnspanne, um für den Verlag rentabel zu sein.

      Besonders auffällig ist das zB beim dtv, der ja eigentlich nur TBs im Programm hat. Dort kommen die Bücher dann als sog. „Premium“ Ausgabe raus.

    3. Nessy sagt:

      Taschenbücher haben damals wirklich 19,90 DM gekostet?
      //*geht zum Regal, sucht ältere Taschenbücher

      Giordano: Die Bertinis – 24,90 DM
      Süskind: Die Geschichte von Herrn Sommer – 14,80 DM
      Schneider: Schlafes Bruder – 16,00 DM
      Hedges: Gilbert Grape – 12,00 DM
      Strittmatter: Der Laden – 19,90 DM

      Tatsächlich.

      Die Sache mit den Lizenzen und der Premium-Edition ist aufschlussreich. Wenn ich recht überlege, handelte es sich bei den teuren TBs um ausländische Autoren oder diese dtv-Sache.

  4. Lobo sagt:

    Schon merkwürdig nicht wahr ??

    Wenn man heute die Leute fragt sind sich ALLE absolut SICHER das sie vor dem Euro noch 9,80 DM für ein TB bezahlt haben. ;-)

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