Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Schnee im Garten und Spazierbemerknisse

19. 4. 2020 6 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Schnee | Der ganze Garten ist voller Kirschblütenschnee.

Weiße Blüttenblätter auf Rasen und Beet

Die Zucchini sind im Beet. Die Kürbisse auch. Die Tomaten wachsen nun in ihren Hochbeeten im Gewächshaus. Ausnahmslos alle Samen sind dieses Jahr angegangen. Ab Juli werde ich mich komplett autark versorgen können. Fehlen nur noch eine Milchkuh und eine Handvoll Hühner.


Veteraninnentreffen | Heute Abend war Treffen der Handballveteraninnen auf Skype. Das war schön. Ich habe mir dazu ein geistiges Getränk bereitet: Suze Rouge mit Tonic, Eis und einer Orangenscheibe. Auf der Titanic hat das Orchester schließlich auch bis zuletzt gespielt.

Die alte Mannschaft ist wieder in die Verbandsliga aufgestiegen. Herrje, Verbandsliga – das waren Zeiten.

In diesem Leben nicht mehr.


Spazierbemerknisse | Spaziergang durch den Kiez. Welche Wege es alles gibt! Mit jedem Gang entdecke ich einen neuen Pfad.

Sonne über dem Feld

Gleichwohl war es nicht so leer, wie die Bilder suggerieren. Eine offene Frage bleibt ja, warum Menschen, die mir entgegenkommen, stets mittig auf dem Weg gehen und diesen Weg auch unbeirrt fortführen. Und Paare erst! Dabei wäre es so wundervoll, das Entgegegenkommen anderer Menschen zu nutzen, um das Hinterteil seines Partners einmal ausführlich zu bewundern. Danach kann man keck wieder an seine Seite treten und – welch romantische Geste – die Hand zurück in seine zu schieben, begleitet von einem liebenden Blick.

Stattdessen weiche ich auf Felder, Wiesen oder auf die Straße aus, um Abstand zu haben. An den Phoenixsee, die künstlich angelegte Naherholungsstätte ums Eck, gehe ich schon gar nicht mehr – nicht zwischen 9 und 20 Uhr. Lediglich morgens zwischen 7 und 8 Uhr wage ich mich hin, vor Arbeitsbeginn. Denn dort ist die Hölle los: Familien, Jogger und joggende Paare, Jugendliche und Gruppen in großer Zahl. Es geht dort eigentlich zu wie immer.

Ich habe das dumpfe Gefühl, dass die Lockerungen, die es noch gar nicht gibt, sondern die erst noch kommen, nach hinten losgehen werden.


Corona-Service | Deutschland bleibt zuhause. Die Dokumentation des MDR begleitet Familien im Lockdown, darunter die, die es hart trifft. | Kitaschließung – eine Männeridee | Informatiker Henning Tillmann schreibt auf Twitter aus technologischer Sicht über die Corona-Tracing-App. | Es häufen sich Hinweise, dass bei schweren Covid-Verläufen Schäden zurückbleiben: Blick in eine Lunge. Auch Erfahrungen aus der Innsbrucker Uni-Klinik legen das nahe. | Ein Fernfahrer und die Kinderbetreuung | Gute Reportage: Auf Rügen brechen alte Konflikte auf. | Introvertierte Menschen freuen sich in diesen Tagen, zuhause bleiben zu dürfen und niemanden treffen zu müssen: „Ich muss gar nichts.“ Der Text holt mich sehr ab. | In den USA gibt es nun auch auf dem Land vermehrt Corona-Infektionen. Alte Stadt-Land-Mythen stehen infrage. | Nach überstandener Infektion: Ich habs’s gehabt – zwischen Scham und Supermann-Gefühl. | Corona-Studie: Der Plan hinter dem Heinsberg-Protokoll. Eine Recherche zur PR-Agentur „Storymachine“, die Studie in Gangelt begleitet und, ja, man muss sagen: inszeniert. Dazu auch der NDR: Fragwürdige Arbeit von Storymachine | Passend dazu: Chemikerin und Youtuberin Mai Thi Nguyen-Kim macht den Virologen-Vergleich, vor allem in Hinblick auf ihre Medienarbeit.

Gefreut | Jemand hat seinem Meerschwein ein Kunstmuseum eingerichtet. Zauberhaft.

Geguckt | Die Getriebenen. Der Film rekonstruiert die 63 Tage im Sommer 2015, bevor Angela Merkel ihre Schlüsselentscheidung in der Flüchtlingskrise fällt.

Kommentare

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  1. marion sagt:

    Für Meerschweinchen gibt es ein Museum. Für Gartenvögel eine Bibliothek: https://www.birdlibrary.org/

  2. Trulla sagt:

    „Ich muss gar nichts.“

    So geht es mir auch, und seit Corona und daraus resultierender freiwilliger, altersbedingter Quarantäne kann ich es sogar im heimatlichen Zuhause erleben. Dieses „Nichts müssen“ gehört – neben anderen – auch mit zu den Gründen, die mich seit Rentenalter 2x pro Jahr Auszeit auf den Kanaren nehmen lässt.
    Es war immer schon wahrer Luxus in meinen Augen, Zeit für sich selbst zu haben.

    Keinesfalls verkenne ich deshalb aber die schwierige Lage von Menschen in anderer Lebenssituation, die zwangsläufig sogar noch mehr als sonst üblich „müssen“.

  3. PaulineM sagt:

    Vielen Dank für die sehr interessanten Links im Corona-Service. Hab mich erst durch einen Teil durchgearbeitet, besonders betroffen machen mich die Familien in der MDR Dokumentation. Für Familien ist es wirklich besonders schwer. Jeden Tag denke ich mindestens einmal, was habe ich es vergleichsweise gut. Und als eher Introvertierter habe ich auch noch keine Krise mit mir selbst.

  4. H. hat auch die Erfahrung gemacht, dass, wenn er allein daher kommt, kaum jemand ausweicht. Immer nur er.
    Und die Lockerungen können gut nach hinten los gehen. In der Nachbarschaft haben schon jetzt viele vielfältige Kontakte.

  5. Das Museum für Meerschweinchen ist einfach großartig! „Was für eine Feier des erhabenen Unsinns, des fröhlichen Blödsinns, eine Revolte der Phantasie. Danke dafür!“ – schrieb ich mit Verweis auf „Draußen nur Kännchen“ denn auch in mein Blog, und wer hätte gedacht, dass es mal einen Brückenschlag von Camus zu Meerschweinchen geben würde? Ich glaube ja, es hätte ihm gefallen. Ihr Blog ist eine schöne Entdeckung. Herzliche Grüße, Anne-Kathrin Reif (http://www.365tage-camus.de/camus-corona-die-pest-und-ich-tagebuch-8-endlich-regen/)

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