Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Flausch the Curve, ein Webinar auf einem Gemüsebrett und weitere Bemerknisse

27. 3. 2020 7 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Flausch the Curve | Lassen Sie uns diesen Tag mit Bildern meines Lieblingsmeerschweins beginnen.

Mit freundlichen Grüßen von Lucien Favre und der Turnschwester aus Heidelberg.


#M4MvsCOVID | Die Mediziner und ich haben gemeinsam festgestellt, dass Projektmanagement wie die Reposition einer Schulterluxation ist: Drücken und Ziehen.


Exit | Wir sprechen also schon darüber, wann das alles wieder aufhört. Dabei hat es noch nicht einmal angefangen.

Der Lockdown schlägt sich noch in keiner Infektionskurven-KPI nieder, wie der zur Betriebswirtschaft neigende, überreizte Jungdynamiker sagen würde. Vielleicht machen wir das, das wir jetzt tun, also erstmal eine Weile und üben uns in Geduld. Auch wenn es für Viele von uns schwierig ist, persönlich und finanziell. Die Alternative ist allerdings, dass Oma in acht Wochen in der Eishalle aufgebahrt wird.

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Interview mit dem Philosophen Hartmut Rosa:

Das Virus ist im höchsten Maße unverfügbar. Wir ertragen es nicht, dass wir unfähig sind, die Folgen der Ereignisse vorherzusagen, dass wir nicht über ein Gegenmittel verfügen. Das erklärt diese sinnlose Welle von Bemühungen, die Kontrolle wieder zu erlangen.

„Auf einmal sind wir nicht mehr die Gejagten“

1000 | Italien. Es ist schrecklich.


Moria | Derweil vergessen wir bitte nicht die Menschen in Moria.


Weltweiter Ruhm | Sie erinnern sich an die Bäckersfamilie aus meinem Stadtteil, die Klorollenkuchen macht? Sie hat es in die New York Times geschafft. Und zu Foxnews. Und bis nach Mexiko.

Das Schürener Backparadies produziert derweil Tag und Nacht (Instagram).


Webinar | Heute habe ich mein erstes Webinar gegeben. So sah es von vorne aus:

Folie "Homeoffice - Such und andere gut organisieren"

Und so von hinten:

Schreibtisch mit Laptop, erhöht, Block, Stift und iPad

Es war seltsam, eineinhalb Stunden lag ins leere Zimmer zu sprechen. Dabei haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sich rege beteiligt. Im Chat haben sie Zwischenfragen gestellt und eigene Erfahrungen geteilt. Allerdings sah ich niemanden von ihnen und sprach nur zum grünen Lämpchen der Kamera. Vielleicht setze ich beim nächsten Mal Stofftiere auf Stühle.

Von diesem seltsamen Gefühl abgesehen, war es aber sehr gut. Es lief sogar so gut, dass ich direkt wieder gebucht wurde – für nun insgesamt fünf weitere Termine. Krass. Hätte nie gedacht, dass das Format so gut ankommt. Nächster offener Termin mit dem Homeoffice-Thema ist am kommenden Freitag, 3. April (Anmeldung über die Akademie ProContent).

Vielleicht sollte ich auch selbst Webinare anbieten? Mit Themen rund um Veränderung, in Unternehmen und auch persönlich, mit Fragestellungen aus der Organisationentwicklung und zu Methoden, die ich für gut erachte. Wenn Sie sowas interessiert, sagen Sie mal Bescheid.

Das Brett, auf dem der Laptop steht, ist übrigens ein Schneidebrett, ähnlich eines Frankfurter Bretts. Ich habe es zum Geburtstag geschenkt bekommen. Ich kann darauf Gemüse schneiden und es direkt in verschiedene Schubladen schieben, um es dann beim Kochen zu verwenden. Sehr praktisch.

Brett mit Messer und geschnittener Paprike, rechts Schublade

Außerdem hat es genau die richtige Höhe für Webinare und Videokonferenzen.


Danke | Die Neven Subotic Stiftung hat uns, dem Dortmunder Ladies‘ Circle, ein Danke-Video fürs Charity-Brunch geschickt. Der Erlös von 1.016 Euro ging an die Stiftung.

Ab Sekunde 30 erfahren wir, was die Spende bewirkt hat.

Wir haben uns gefreut. 10 von 10 Punkte in der Kategorie „After Sales“ fürs Fundraising-Team.


Let’s Dance | Nächstes Lebensziel: Quickstep tanzen lernen.


Corona-Service | Kinderturnen mit Leipziger Handballern: Sport frei! Ein Besuch im ZooKinderleid – und niemand sieht es mehr | Abgründe des Homeschooling: Fabeln, die Prusseliese unter den Prosatexten | Grundsicherung für Künstler in Hamburg: Ein Bollwerk verweigerter Hilfe. Wer bei dem Wort „Künstler“ an ohnehin brotlose Gesellen denkt: Darunter fallen zum Beispiel auch Fotografinnen und Fotografen. Sie hängen als Auftragnehmer an den ausfallenden Messen und Veranstaltungen. Oder Grafikerinnen. Oder Orchestermusiker. | Warten vor einem Supermarkt in Ann Arbor/Michigan.

Gelesen | Frau Novemberregen beschreibt viele meiner Tage in dieser Zeit.

Gelesen | Buzzfeed hat in den vergangenen fünf Monaten zu Arbeitsbedingungen in der Pflege recherchiert. Das war noch ohne Corona.

Gelesen | Interessantes über die Psychologie des Wartens und der Warteschlangen

Kommentare

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  1. Der unsäglich inkompetente bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger (Oiwonger) spricht auch von aufhören, weil durch die Beschränkungen mehr Menschen ums Leben kommen würden als ohne. Woher er das weiß?
    Er kann halt nicht anders. Mitleid? Nein.

  2. Annette sagt:

    Habe gerade den Artikel über die Grundsicherung für Künstler gelesen, es ging darin nicht um die zugesicherte unbürokratische Einmalhilfe (die ich befürworte), sondern um eine dauerhafte Grundsicherung vom Staat. Diese Hilfe ist nach wie vor abhängig vom Einkommen und Vermögen. Um das zu überprüfen, bedarf es halt entsprechender Belege. Ich sehe darin auch keine Willkür des Staates gegenüber Künstlern.

  3. Mhs sagt:

    Naja, wen wunderts: der Oiwanger Hubert ist ja nicht wegen seiner wirtschaftwissenschaftlichen Kenntnissen zum Minister ernannt worden. Aber unter all den Nulpen strahlt die Tulpen um so mehr, oder.

    1. Johanna sagt:

      … unter all den Nulpen … Danke für diesen Spruch.

  4. E. sagt:

    Also, dass meine (aktuelle) Heimatstadt samt Lieblingssupermarkt in Ihrem Blog auftaucht, hat mich ganz schön überrascht! Und gefreut! Viele Grüβe aus Ann Arbor!

  5. Johanna sagt:

    Danke für das Zitat v. Hartmut Rosa, jetzt weiß ich warum ich so durch den Wind bin seit 2 Wochen.

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