Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Beobachtung | Die Woche ist drei Tage jung. In diesen drei Tagen stand ich fünfmal im Stau. Ursache für drei der fünf Staus: Lkw-Unfälle.

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Veränderungsbiographie | Ich möchte noch etwas zu den gestrigen Gedanken ergänzen. Gestern schrieb ich über Innovationshemmnisse und nannte unter anderem:

[…] langjährige, jahrzehntelange Sicherheit durch ein laufendes Business und damit einhergehend keine Veränderungserfahrung; das wirkt im Einzelnen wie auch in der Organisation.

Das Projekt TErrA hat jetzt seine Abschlussbroschüre veröffentlicht. TErrAsteht für „Tätigkeitswechsel zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit“. Das Projekt hat darüber geforscht, wie wechselnde Aufgaben und Arbeitsplätze Menschen dabei helfen, arbeitsfähig zu bleiben. Arbeitnehmer haben zwischen Arbeitgebern gewechselt und hatten dadurch immer wieder unterschiedliche Be-und Entlastungen.

Zur Idee des Projekts gehört, dass wechselnde Tätigkeiten Menschen befähigen, sich besser und länger im Erwerbsleben zu halten, sich Veränderungen einfacher anzupassen und leistungsfähig zu bleiben. Weil sie öfter etwas Anderes tun, erwerben sie mehr fachliche und überfachliche Kompetenzen, verlieren die Angst, Neues zu lernen, entwickeln mehr Einsichten und Perspektiven und sind dadurch auch motivierter.

Ich arbeite viel mit Menschen und habe die Erfahrung gemacht, dass Veränderungsbereitschaft wenig mit dem Alter zu tun hat, dafür viel mit der eigenen Veränderungsbiographie. Wer sich in seinem Leben oft verändert hat oder verändern musste, ist veränderungsbereiter. Er hat weniger Angst vor Neuem, kann besser mit Unsicherheit umgehen, hat gelernt zu lernen und ist meist offener.

Das wirkt sich auf ganze Organisationen aus. In Organisationen, die sich über lange Zeit nicht verändern mussten, weil ihr Geschäftsmodell gut funktionierte (das trifft auch auf Behörden zu), arbeiten viele Menschen, die sich in ihrem Leben nicht viel beruflich verändern mussten. Zusätzlich ziehen diese Organisationen, die Konstanz und Sicherheit anbieten, Menschen an, die Konstanz und Sicherheit suchen – zum Beispiel, weil sie in ihren persönlichen Anlagen weniger veränderungsbereit sind als andere. Im Ergebnis arbeiten dann Menschen, die Sicherheit lieben und Veränderung eher ablehnen, in Unternehmen, die sie nicht mit Veränderung konfrontieren. Bis es dann irgendwann nicht mehr anders geht.

Natürlich trifft dies nicht auf alle Menschen zu; es gibt in Behörden durchaus flexible und veränderungsbereite Menschen. Unterm Strich sind Veränderungen aber immer dort besonders schwierig, wo es wenig Veränderungserfahrung gibt, im Kleinen wie im Großen.

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Garten | Am Wochenende habe ich Kürbis und Zucchini eingesät. Die Töpfchen stehen nun in einem Minigewächshaus auf der Fensterbank im Wohnzimmer, wo sie hoffentlich schlüpfen.

Derweil lugt im Garten der Schnittlauch aus der Erde. Mit dabei: Gregor, der unerschrockene Reise-Schnittlauch – mein treuer Begleiter von München bis Rom, von Pescara bis an den Iseosee.

Schnittlauch, der aus der Erde guckt. Davor ein Schild mit der Beschriftung "Gregor" und einem Herz.

Zehn Meter weiter blüht bald der Kirschbaum. Bitte Daumen drücken, dass es nicht noch friert. Sonst sind alle Blüten hinüber.

Zweig im Kirschbaum mit Blütenknollen, Hintergrund verschwommen

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Piep | C. meinte gestern: „Du bist wie ein Wellensittich. Decke über den Käfig, und schon schläft er ein.“

Ich schlafe tatsächlich schnell ein.

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Gelesen | Ausschleusung des Oberchefs feat. Frau Novemberregen

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