Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Dienstag, 18. September

18. 9. 2018 Keine Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Den gestrigen Abend und den heutigen Morgen habe ich mit Netzwerken verbracht:

Gestern Abend fand in Bochum der Unternehmerclub des IT-Verbandes Networker.NRW statt. Es gab einen Vortrag von Anne-Kathrin Orthmann, in dem es um die  Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktion von Julius Kuhl ging. Das ist eine Theorie aus der Differentiellen Psyhologie, die sich mit willentlicher Handlungssteuerung beschäftigt. Es geht um Persönlichkeitsstile und Handlungsmuster, die auch im Arbeitsleben relevant sind, und um die Fähigkeit, Entscheidungen zu fällen und Misserfolge in die Persönlichkeit zu integrieren. Ich werde mich noch weiter darüber belesen.

Am heutigen Morgen war ich beim Frühstück des Verbands empfehlenswerter Unternehmen in Duisburg zu Gast. Ebenfalls eine sehr schöne Veranstaltung. Allein die Zeit war unchristlich: Beginn um 7 Uhr.

Rückweg im Morgenlicht:

Gepflegte Duisburger Altbauten und ein Baum

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Heute Abend Champions League: der BVB in Brügge. Mit Freunden, Kürbissuppe und Erfolgssitzordnung.

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Mehr Fragen aus 1.000 (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5):

Neigst du zum Schwarz-Weiss-Denken?

Ich halte mich für einen differenzierten Menschen. Das menschliche Gehirn mag es aber gemütlich und bildet gerne Kategorien. Ich bemühe mich zu reflektieren, wenn mein Gehirn versucht, es sich einfach zu machen.

Weil ich mich viel mit Menschen unterhalte und auch selbst schon ein paar Ereignisse durchlebt habe, weiß ich, wie viel Grau zwischen Schwarz und Weiß ist und dass Dinge nicht immer so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Ich versuche immer, nicht zu urteilen und stattdessen genau hinzuschauen und nachzufragen.

Abgesehen davon ist mir vieles, was zwischen Schwarz und Weiß liegt, schlichtweg egal: Religion, Sexualität, gekachelte Wohnzimmertische und sonstige Leidenschaften – das soll bitteschön jeder so halten, wie er mag, so lange er niemanden mit reinzieht, der nicht will. Ich finde das allenfalls interessant und stehe staunend daneben. Unter anderem deshalb fand ich meine Zeit im Lokaljournalismus super: Hallelujah, was habe ich für Leute getroffen! Glauben Sie mir: Es gibt wirklich interessante Aspekte an Wellensittichzucht. Einmal habe ich mir vor einem Konzert mit Orgel und Blockflöte die Orgelakustik erklären lassen, faszinierend, wie das dann mit der Flöte zusammenging. Dazu die ganzen Geschichte, die die Leute bei 50-jährigen Jubilarehrungen erzählen.

Mit welchem Gefühl besteigst du ein Flugzeug?

Im Flugzeug sitze ich immer am Fenster, weil ich es so großartig finde runterzugucken. Technisch ist so ein Ding außerdem ein Faszinosum. Manko: Es ist alles ein bisschen sehr eng. Trotzdem schlafe ich immer ein: Weißes Rauschen – ist es da, bin ich weg.

Wie viele Jahre schon dauert deine längste Freundschaft?

37 Jahre. Wenn’s passt, bin ich ein treues Seelchen.

Womit hältst du dein Leben spannend?

Spontan hätte ich geantwortet: Ach, das ist von ganz alleine spannend. Aber nee, das Leben nimmt die Richtung an, die man ihm gibt. Ich schrieb schonmal, dass ich ein neugieriger Mensch bin, der gerne Erfahrungen macht. Wenn sich Chancen ergeben, ergreife ich sie, auch wenn es Umstände bereitet. Das ist es, was die Sache bei mir spannend macht.

Kannst du unter Druck gute Leistungen erbringen?

Ja. Wenn Sie abliefern müssen, beispielsweise im Job, vergegenwärtigen Sie sich folgende Dinge:

  • Der Anspruch der Anderen. Der eigene Anspruch ist meist höher als der Anspruch des Gegenübers. Denn der Gegenüber weiß ja nicht, was er bekommen könnte. Er weiß nur, was er tatsächlich kriegt. Und damit ist er meist zufriedener, als Sie selbst denken – gerade wenn Sie selbstkritisch sind und zu Perfektionismus neigen.
  • Sie haben per se einen Vertrauensvorsprung – als neue Mitarbieterin (Man hat Sie aus guten Gründen eingestellt), als Vortragende („Die da oben kennt sich aus, sonst stünde sie nicht da“) und sogar als Prüfling („Hat’s bis in die Prüfung geschafft und wird wohl auch gelernt haben, wird also hoffentlich passen“). Diesen Vorschuss müssen Sie erstmal verspielen – das geht schwerer, als Sie denken. Atmen Sie also durch, lehnen Sie sich zurück, die Anderen sind wohlgesonnen.
  • Suchen Sie sich Leute, die Sie anlächeln und die Ihnen zunicken. Auch wenn’s nur der Typ vorne rechts ist, der gerade an seine Freundin denkt. Wurscht. Das gibt Selbstsicherheit.
  • Gelassenheit! Die Folie hängt, der Beamer klemmt? Bitten Sie um Geduld, bitten Sie um Hilfe, läuten Sie eine Pause ein. Sie sind die Chefin im Ring. Sie wissen eine Antwort nicht? Macht nichts – notieren Sie sich die Frage und sagen Sie, dass Sie sich dazu nochmal melden. Sie haben die Frage nicht verstanden? Fragen Sie zurück und bitten Sie um Erläuterung. Es geht nicht darum, dass Sie Schwächen haben. Es geht darum, dass Sie sich Ihrer Stärken bewusst sind.
  • Die Relation: Selbst wenn Sie mit wehenden Fahnen untergehen – ist das schlimm? Also: wirklich schlimm, verglichen damit, morgen bei 130 km/h einen Verkehrsunfall zu erleiden? Na bitte. Alles eine Frage des Bezugspunkts. Also Krönchen richten, weiterreiten.

Findest du andere Menschen genauso wertvoll wie dich selbst?

Was’n das für ’ne Frage, bitte? Natürlich.

Eine Antwort, die mich zum Nachdenken gebracht hat, hat übrigens mal ein Philosoph (Name vergessen) in einem Interview zum Thema „Selbstfahrende Autos“ gegeben. Die Frage lautete: Wenn das autonome Auto entscheiden soll, wen es umfahren soll – die Oma, die Mutter mit Kind oder die Schülergruppe -, wie sollte es sich entscheiden? Der Philosoph antwortete: Weil ein Menschenleben unendlich viel wert ist und weil „unendlich“ ein nicht steigerbarer Wert ist, kann man den Wert des Einzelnen nicht gegen den Wert einer Gruppe aufrechnen.

Kannst du gut Witze erzählen?

Ich kann vor allem gut witzige Begebenheiten auf meine eigenen Kosten erzählen. Wie sagte Woody Allen? „Humor ist Tragik plus Zeit.“

Was soll bei deiner Beerdigung mal über dich gesagt werden?

„Ich habe etwas von ihr gelernt.“ Und dann bitte: lachen und feiern.

Was hast du immer im Kühlschrank?

Der Kodex verlangt wohl, dass ich sowas schreibe wie „Gemüse“ oder wenigstens „Butter“, aber das ist gelogen. Wahr ist: irgendwas mit Alkohol. Unten rechts in der Tür ist das Fach mit Ramazotti, Lillet, Suze und Grappa. Ich trinke das zwar nicht so oft, aber wenn, dann ist es toll, wenn es kalt ist.

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