Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Prokrastinieren mit dem Freistellen von Buttermilchmuffins

17. 8. 2015 16 Kommentare Aus der Kategorie »Küche«

Was mein Leben mit Buttermilchmuffins angeht, so kann ich sagen, dass wir ein gutes Verhältnis zueinander haben.

Buttermilchmuffin

Lassen Sie mich, nicht zuletzt, weil ich genug anderes zu tun habe, einige Gedanken zu Papier bringen:

Buttermilchhmuffins sind eine Übersprungshandlung meines Daseins. Eigentlich möchte ich, wenn Buttermilchmuffins in mein Leben treten, am Strand liegen, wandern und Liebe, viel Liebe. Aber da gibt es diese Energie in mir, die mich Buttermilchmuffins backen lässt, und wenn sie erstmal da sind, bin ich auch nicht unglücklich mit ihnen.

An diesem Wochenende fehlte es an Sommer, an Hängematte und dem Geruch von salzig geschwitzter Sonnencreme auf der Haut, weshalb plötzlich, Sie ahnen es, ein Rührgerät brummte, eine Schüssel sich mit Teig füllte und wieder einmal Buttermilchmuffins in mein Leben traten. Das geschieht an solcherlei Wochenenden öfters, doch an diesem Sonntag passierte noch etwas anderes, etwas Besonderes: Ohne vorherige Planung, lediglich mit einer lockeren Handbewegung, landete ein Toffifee im Förmchen mit dem Teig und buk sich in den Muffin hinein.

Beißt man nun in den Muffin und schaut ihm in sein Inneres, so sieht man davon überraschenderweise: nichts. Im Gegenteil, es schaut alles aus wie immer: weich, fluffig und schokoladig.

Buttemilchmuffin, angebissen

Ein Toffifee ist dort nicht – oder doch. Es ist zwar mit dem Auge nicht zu erkennen, aber man schmeckt es, erst ein bisschen und dann ganz doll. Sein Äußeres hat sich aufgelöst im Herzen des Muffins, Karamell ist Teig und Teig ist Karamell. Nur die Nuss bleibt die Nuss.

Es ist mit dem Toffifee und dem Muffin also ein bisschen wie mit der Liebe, wenn das Äußere weich wird und die inneren Kerne sich berühren: Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Anders als meine Bügelwäsche.

Kommentare

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  1. Und aus dem letzten Absatz lernen wir: Bügelwäsche ist nicht, kann nicht wesentlich dein.
    Q.e.d.

    1. Nessy sagt:

      Sie ist es lange Zeit nicht – bis man nichts mehr zum Anziehen hat. Zumindest fürs Büro.

  2. Mathilde sagt:

    Interessant, das Bügelwäsche-Thema in Ihrem Leben. Bei mir verhält es sich genau anders herum. Mir erscheint die Bügelwäsche immer dann ganz besonders dringend, wenn ich z.B. auch die Klausuren von Studenten korrigieren könnte. Sie liegt dann so sichtbar in einem hässlichen Plastikkorb und bevor sie nicht sorgfältigst (ja, auch die Handtücher)…. kann ich mich unmöglich auf die gewundenen Gedankengänge meiner Studenten konzentrieren. Interessanterweise kann ich in anderen Phasen meines Lebens einen solchen Korb ganz hervorragend übersehen.

    1. Nessy sagt:

      Niemals hatte ich eine sauberere Wohnung als in der Zeit, in der ich meine Diss schrieb. Besonders beim empirischen Teil. Blitzeblank war’s! Alle Einkäufe erledigt, die Blumen gegossen und in Form gezupft, die Böden gesaugt, das Bad gewischt, die Wäsche war sauber, und nirgendwo duftete es besser.

  3. Hach ist das schön, fehlt nur noch das Rezept… ;-)

  4. dat Birgit sagt:

    Jetzt möchte ich auch Muffins……………………………….

    1. Nessy sagt:

      Verständlicherweise! Buttermilchmuffins kann man einfach nicht wollen.

  5. Frau Vorgarten sagt:

    ich hab das Problem mit der Bügelwäsche ganz einfach gelöst und meinen Arbeitsplatz vom Büro (über etliche Umwege) dahin verlagert, wo man auch die ganze Woche das selbe T-Shirt anhaben kann, wenn man das möchte.
    Stört keinen. Die Toten sind ja tot. Und Bügeln wird überbewertet.
    :-)

    1. Nessy sagt:

      Eine Rückkehr zum Hoodie-Journalismus ist erwägenswert, zurzeit aus mehrerlei Gründen aber nicht auf operativer Ebene angedacht.

  6. FrauZimt sagt:

    Awww! Niemand sonst schreibt derart poetisch übers Muffins backen!

    1. Nessy sagt:

      :-)

      Und wie poetisch ich erst durch die Küche schwebe beim Backen.

  7. jpr sagt:

    Und ich dachte ja zuerst: jetzt üben Sie hier öffentlich für Blindtext inlkusive freigestellter Stockphotos. Aber einem Text der den kleinen Prinzen zitiert kann man ja eigentlich nichts derartiges nachsagen.

    //PS. Ausserdem gelernt: Toffifee ist ein Super-Wort, wenn man mal jemandem Ligaturen erklären muss

    1. Nessy sagt:

      Toffifee ist auch ein Wort, bei dem ich immer zweifle, wo jetzt wie viele Buchstaben hinkommen.

  8. Jasmin sagt:

    Schäm dich Nessy uns hier so den Mund wässerig zu machen ;-)

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