Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Der Morgen beginnt sonnig.

Um 7 Uhr geht die Jalousie im Schlafzimmer hoch. Mit müden Augen blicke ich in den Garten, in die Baumwipfel und in einen Himmel mit Schäfchenwolken. Die Sonne scheint.

Es soll doch stürmen, denke ich. Aber ach, egal. Ich nicke noch einmal ein.

Am Mittag gehe ich an den See und in den Ort.

Phoenixsee, Sturm

Ich mag diese Tage sehr, an denen es stürmt, es aber so warm ist, dass ich eine kurze Hose tragen kann. Diese Freiheit für die Waden – ich werde demnächst noch etwas dazu schreiben.

Im Ort die erste Botschaft, dass auch dieser Sommer irgendwann enden wird.

Kastanien auf der Erde

Die Straßen sind leer. Beim Optiker: niemand. In der Drogerie, wo sich an anderen Samstagen zwei Kassenschlangen bis zum Nagellack drängen: fünf Kundinnen. Beim Bäcker gegenüber sortiert die Verkäuferin die Auslage neu.

Auch Top-Angebote locken heute niemanden.

Plakat: Dortmunder Hansa 0,32 + Pfand

Auf dem Ortsplatz hüpfen zwei Kinder auf einem Trampolin, das ins Pflaster eingelassen ist. Eine Radlerin legt ein großes Paket auf ihren Gepäckträger und schiebt in Richtung Apotheke.

Eine Frau sammelt eine umherfliegende, leere Tüte ein. Eine andere sieht ihr dabei zu, murmelt: „Dat dat heut noch einer macht“, und schlurft weiter.

Zettel: Man sollte viel mehr aufpassen. Am besten auf sich selbst.

Einzig beim Kaffeeröster ist es voll. Es ist Schlussverkauf: übrige gebliebene Sportkleidung, Dekoration und allerlei Unnützliches gibt es zum halben Preis. Ein Mann möchte eine Kapsel-Kaffeemaschine kaufen und lässt sich die Mechanik erklären. Danach möchte er direkt drei Maschinen kaufen, zum Verschenken.

Der Wind draußen frischt auf. Vor dem Blumenladen gegenüber kippen die Vasen um.

Phoenixsee, Sturm

Auf dem Hügel am See bin ich allein. Die Spaziergänger unten am Ufer: allesamt Hundebesitzer. Zügigen Schrittes marschieren sie aneinander vorbei.

Ich stehe im Wind und sehe den Wolken zu. Das Wasser kräuselt sich. Böen drücken das Grad nieder. Bäume wiegen sich. Dann beginnt es zu regnen.

Kommentare

5 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓

  1. Mercator sagt:

    Oh, bei uns hat es auch herrlich gestürmt! Wir sagen dann immer „Dänisches Wetter“.

    Ich wollte von der schönen Landschaft vor der Haustür ein paar Bilder mit dem Handy machen und stellte fest, gar nicht so einfach, wenn es so bläst, dass sich die Hand einfach nicht ruhig halten lässt. Irgendwie hat es dann aber doch noch geklappt. Und heute (Sonntag) ist es sehr idylisch.

    1. Nessy sagt:

      Sturm mag ich auch – und mir war es durchaus recht, den Tag zu Hause zu verbringen, viele kleine Dinge zu tun und zwischendurch auf dem Sofa zu sitzen.

  2. Charly sagt:

    Tja, meine Holde war am Samstag mit einer Handvoll Freundinnen unterwegs nach Köln zum Women’s Run, der dann – wie so ziemlich jedes größere Event im Ruhrgebiet – leider abgesagt wurde :(
    Wir drücken uns mal die Daumen für das nächste Wochenende, da sind wir in Dortmund beim Color Run. Und Auguststürme sind ja noch ein bisschen unwahrscheinlich als Julistürme :-)

  3. Julia sagt:

    „Freiheit für die Waden“ – das ist so schön, das sollte man auf Protestplakate malen. Ich freu mich schon auf den Post dazu.

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