Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Der große Wanderratgeber

8. 6. 2015 38 Kommentare Aus der Kategorie »Expeditionen«

Sandra möchte wandern, im Berchtesgadener Land. Sie ist noch nicht oft gewandert, weshalb sie Wanderausrüstung benötigt.

Liebe Frau Nessy,

bitte beugen Sie der Armut durch Funktionskleidung vor und klären Sie mich und andere Laienwanderer auf! Das wäre tatsächlich hilfreich, Outdoor-Ausrüster setzen anscheinend ein halbes Leben Wandererfahrung voraus.

Sie möchte also von mir wissen: Was soll ich anziehen? Muss ich all das Funktionszeugs kaufen, das im Laden hängt?

Herr Buddenbohm ignoriert die Thematik, aber das hier ist ja ein Serviceblog. Deshalb habe ich einen kleinen Ratgeber zusammengestellt.

Als freudige und erfahrene Urlaubs-Wanderin antworte ich auf alle Ausrüstungsfragen mit einem entschiedenen „Komm drauf an!“

Meine Tipps von unten nach oben:

Schuhe

Wenn man nur auf geschotterten Spazierwegen läuft, kann man getrost flache Treckingschuhe oder zum Einstieg bequeme Freizeitschuhe tragen.

Aber es geht ja ums Wandern. Ich selbst kraxel auch und mag deshalb Schuhe mit hohem Schaft. Sie müssen aus meiner Sicht drei Eigenschaften haben:

  1. Sie sollten hervorragend passen, auch beim Bergablaufen, wenn man im Schuh nach vorne rutscht. Also lieber etwas länger als kürzer kaufen.
  2. Sie sollten wasserdicht sein. Wer nicht nur auf leichten Wanderwegen läuft, sondern auch mal im Gelände, muss irgendwann durch kleinere Bäche. Außerdem regnet’s auch mal heftiger.
  3. Sie sollten gut durchlüftet sein.

Ich trage lederne Wanderstiefel von Hanvag. Ich fette sie von Zeit zu Zeit ein, stand mit ihnen schon bis zum Knöchel im Wasser und habe nie heiße Füße.

Wanderratgeber: Schuhe

Meine Ausrüstung an den Füßen: lederne Wanderschuhe von Hanvag, gekauft 2004 im Globetrotter in Hamburg, dicke Wandersocken.

 

An guten Schuhen sollte man nicht sparen. Auf die Zeit gerechnet – ich habe meine Schuhe jetzt seit elf Jahren und sie sind immer noch gut -, sind teure Schuhe außerdem gar nicht teuer.

Wenn die Füße weh tun, ist die ganze Wanderei sowieso für die Tonne.

Socken

Beware of Socke des Grauens. Wenn irgendwas unter der Fußsohle hin- und herrutscht, erleben Sie Ihre persönliche Vorhölle. Deshalb trage ich nur dicke, passgenaue Wandersocken.

Die können preiswert sein; Discounter oder Kaffeeröster haben gute Sachen. Sockenklimagedöns finde ich persönlich überschätzt. Ebenso alles, was die Blutzirkulation anregt, irgendwas zusammenpresst oder was weiß ich. Es sei denn, Sie haben tatsächlich medizinische Probleme, aber dann sind Sie ohnehin bei einem Venen-Doktor unter Vertrag und kennen sich aus.

Hose

Das Wichtigste: Sie dürfen sich keinen Wolf laufen. Denn dann – siehe Socken-Vorhölle.

Jeans finde ich persönlich unpraktisch, weil zu dick und zu eng zum Wandern. Wenn man schwitzt, kleben sie am Bein, und die Nähte scheuern. Ich laufe deshalb in weiten Stoff- bzw. Treckinghosen. Die wackere Wandersfrau muss schließlich auch mal einen beherzten Schritt tun oder über ein Bächlein springen.

Ab 10 Grad Außentemperatur laufe ich in kurzer Buxe. Ich mag es nicht, wenn mir etwas um die Waden schlackert. Wer uneins mit sich ist, leicht friert und leicht schwitzt, sich vor Insekten und Dornen fürchtet, kann in lang gehen oder sich Hosen kaufen, deren Beine man ab- und wieder dranmontieren kann. Das ist aber mehr etwas, was man vor der Wanderung tut. Während einer Wanderung habe ich meine Hose noch nie umgebaut.

Große Taschen auf den Oberschenkeln finde ich praktisch, damit ich unterwegs mal ein Taschentuch, die Kamera, das Handy und den Wanderführer unterbringen kann. Die haben also tatsächlich einen Sinn.

Unnerbux

Sie können gerne Funktionsunterwäsche kaufen, wenn Sie Ihr Geld verzweifelt unter die Leute bringen möchten. Ansonsten können Sie es lassen.

T-Shirt

Hier hält der Handel einen bunten Strauß von Produkten bereit, die weitestgehend unnütz sind. Zumindest für Hobbywanderer im Berchtesgadener Land.

Ich selbst trage stinknormale Baumwolle – und damit das, was ich im Schrank habe.  Allerdings ziehe ich immer ein Leibchen drunter. Die unterste Schicht nimmt den Schweiß auf, die oberste bleibt trockener. Man kann beides unabhängig voneinander wechseln, und das Leibchen bleibt immer schön in der Hose, wenn man die Arme nach oben reckt – zum Beispiel, wenn man an einem Ast über dem Abgrund hängt.

Wanderratgeber: In den Wolken auf dem Pico Bejenado, La Palma.

Auf dem Pico Bejenado (1854 m), La Palma. 800 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, 4 Stunden Gehzeit. Gestartet in Leibchen und T-Shirt, auf dem Gipfel mit Leibchen, T-Shirt, Langarm und Windbreaker-Weste.

 

Obendrüber: Jacke, Weste etc.

Mir wird relativ schnell warm, wenn ich erstmal loslaufe. Oft wird es mit zunehmender Höhe aber kühler (man sagt: pro 100 Höhenmeter 1 Grad), windiger, oder das Wetter schlägt mal um.

Deshalb habe ich immer eine winddichte Weste dabei. Wind ist fies, vor allem, wenn man verschwitzt ist. Außerdem habe ich immer ein langärmeliges Shirt oder eine Shirt-Jacke im Rucksack – also so ein Langarm-Dingsi mit Reißverschluss vorne. Hilft gegen Kühle und gegen Sonne.

Wenn man dann alles übereinander zieht – Leibchen, T-Shirt, Langarm-Shirt und zum Schluss die Weste – ist einem auch bei der Rast auf dem windigen Gipfel schön warm.

Wanderratgeber: Kleidung in größeren Höhen

Wanderung auf den Montaña Blanca (2748 m), Teneriffa. 1000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, Länge nur 9 km (18 hin und zurück), Gehzeit aber: 6 Stunden. Steile Hänge, extremer Wind und kühle Temperaturen aufgrund der Höhe, deshalb ausnahmsweise oben und unten in lang.

 

In Jacken staut sich die Hitze, sie kleben an den Armen, und man hat schnell seine kleine, feine Privatsauna. Deshalb nehme ich eine Jacke nur mit, falls es doll regnen soll.

Halstuch

Nö.

Sonnenbrille

Ja. Unbedingt.

Kopfbedeckung

Auf den Kanaren und an heißen Sommertagen im Berchtesgadener Land trage ich Bandana. Hält den Schweiß aus den Augen, leitet die Wärme gut ab und macht, dass ich mir nicht den Scheitel verbrenne.

Rucksack

Wenn Sie Tagestouren machen, brauchen Sie ein Daypack.

Ich finde es praktisch, wenn der Rucksack möglichst viele Fächer hat. Dann muss man nicht bei jedem Griff herumkramen. Außentaschen sind gut für Taschentücher, Sonnenbrille, Sonnencreme, Kamera, Haarspange und all das Schickeldi. Innentaschen sind gut für Wertsachen. Sehr zu empfehlen: elastische Fächer an den Seiten, in denen Sie Getränkeflaschen unterbringen können. Dann müssen Sie nicht immer im Rucksack herumkramen, wenn Sie einen Schluck nehmen möchten.

Ich persönlich mag Belüftungssysteme, bei denen der Rücksack nicht direkt auf dem Rücken klebt.

Achten Sie darauf, dass der Rucksack die richtige Länge hat und gut auf den Hüften aufsitzt. Mit denen tragen Sie den Rucksack nämlich auch. Wenn Sie beleibt sind, sollte der Hüftgurt lang genug sein – vorher testen.

Trinksystem

Wenn Sie nicht gerade 30 Kilometer in unter 4 Stunden laufen und dafür einen Preis gewinnen wollen, brauchen Sie sowas nicht.

Wanderstock

Ja. Aber nur einer.

Auf flacher Strecke unnütz, in den Bergen tatsächlich ein nettes Gimmick. Man kann sich an ihm den Hang hochziehen und beim Bergrunterlaufen abstützen. Außerdem hilft er an manchen Stellen, das Gleichgewicht zu halten und sichert ab.

Mit nur einem Stock hat man die andere Hand frei, um sich am Fels festzuhalten. Der Stock sollte eine Schlaufe haben, falls man die zweite Hand ebenfalls zum Festhalten braucht.

Wanderstöcke haben unten eine Spitze. Walking-Stöcke mit Gummi-Nuppsis sind beim Wandern nutzlos.

Wanderratgeber: Nebel

Die schönste Tour des bayerischen Oberlandes: Über den Herzogstand zum Heimgarten und hinunter. Mit der Seilbahn hinauf, 400 Höhenmeter im Aufstieg, 1140 Höhenmeter im Abstieg, 6 Stunden Gehzeit. Eine tolle Aussicht auf Kochelsee und Walchensee – wenn’s nicht grad neblig ist.

 

Fazit:

Sie brauchen gute Schuhe und Wandersocken, nach oben hin wird es immer egaler.

Das ziehe ich zu einer Sommer-Wanderung im Berchtesgadener Land an:

  • Wanderschuhe und Wandersocken
  • kurze Buxe
  • Leibchen & beliebiges Baumwoll-T-Shirt
  • bei Sonne: Bandana

Das packe ich in meinen Rucksack:

  • Wasser. 4 Stunden – 2 Liter pro Person. Mehr als 5 Stunden oder mehr als 25 Grad – 3 Liter. Übrigens auch, wenn ich zwischendurch auf der Hütte einkehre und mir eine Maß Helles in meinen Körper stelle. Ich verlasse mich nicht auf externe Quellen.
  • dünnes Langarm-Shirt
  • winddichte Weste
  • Regenjacke – nur wenn tatsächlich Gefahr besteht, dass es einen längeren, fetten Schauer gibt
  • Sonnenbrille
  • Gedöns: Sonnencreme, Pflaster, Ersatz-Kontaktlinse und Brille, Notfall-Ibu – was ich halt so fürs Befinden brauche.
  • eine Plastiktüte, in der ich meinen Müll wieder mit runter vom Berg nehme
  • Proviant: Brot, Banane und Kekse.

Ich nehme immer ein aufgeladenes Handy und einen Ersatz-Akku mit. Es ist mir noch nicht passiert, dass ich Hilfe brauchte, aber ich war schon oft in Gelände unterwegs, wo es hätte sein können – auch ohne besondere Risikobereitschaft. Man vertritt sich schneller, als man denkt.

Wanderratgeber: Blick vom Gipfel ins Tal

Halbtageswanderung auf den Altavista (1377 m), Gran Canaria. 450 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, 3 Stunden 15 Gehzeit. Kleidung: oben kurz, unten kurz.

 

Die besten Wanderführer:

Sind von Rother.

Pro-Tipps:

Die Zeit-Angaben im Wanderführer sind reine Gehzeiten – ohne Pause. Normale Wandersleut machen aber zwischendurch Brotzeit, Fotos und bewundern die Aussicht; die Zeit müssen Sie draufrechnen. Ich selbst laufe ziemlich exakt in Rother-Wanderführer-Geschwindigkeit – das müssen Sie aber für sich ausprobieren. Es ist keine Schande, langsam zu sein und die Gegend zu genießen.

Viele sagen: Runter ist anstrengender als rauf. Finde ich in leichtem Gelände nicht, dort gehe ich gerne bergab. Sobald man jedoch unregelmäßigen Tritt hat, der Untergrund rutschig ist oder man  kraxeln muss, stimmt das ganz sicher.

Wanderratgeber: Kratzwunden

Risikosport Wandern: durch die Schlucht des Poqueira, Andalusien, 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, 6 Stunden Gehzeit – und ein veralteter No-Name-Wanderführer, der durch Dornbüsche lotste. Leichte Verzweiflung zwischendurch.

 

Um die Anstrengung zu kalkulieren, ist nicht die Länge einer Strecke entscheidend, sondern die Kombination aus Höhenmetern und Weglänge. Je weniger Strecke pro Höhenmeter, desto uff. Meine Erfahrung, ganz persönlich:

  • 100 Höhenmeter auf 1 Stunde Gehzeit: locker
  • 100 Höhenmeter auf 45 Minuten Gehzeit: anstrengend, aber gut
  • 100 Höhenmeter auf ½ Stunde Gehzeit: erfordert Kondition und Willen

Wenn Sie am Ende der Wanderung das Gefühl haben, dass Sie noch eine Stunde weitergehen könnten, war es die richtige Belastung.

Um ein Gefühl für die richtige Tour zu bekommen, sollten Sie bei der ersten Wanderung nicht mehr als 400 Höhenmeter und nicht länger als 4 Stunden laufen und das Befinden am nächsten Tag abwarten.

Kommentare

38 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓

  1. Clemens sagt:

    Klasse! Einfach klasse!
    Schon viel ausprobiert und viel gelesen, aber das ist wirklich die perfekte Zusammenfassung! Vielen Dank, auch wenn mir das meiste schon bekannt war.

    Bin persönlich ein Freund von Funktionsshirts, aber das muss wirklich jeder selbst entscheiden.

    Was ich immer empfehlen würde: Eine elastische Binde. Für verstauchte Knöchel, offene Knie (in Kombination mit irgendwas saugfähigem), Beulen am Kopf und sonst alles, wo ein Pflaster nicht unmittelbar hilft. Und vielleicht noch ein Taschenmesser, wenn man damit umgehen kann und will (für Brotzeit, Notfall-Wanderstecken etc.).

    Im Sommer geht’s ins Kleinwalsertal – eine Windbreakerweste, die ich schon länger in Betracht ziehe, könnte bis dahin noch Einzug in den Kleiderschrank (und damit auch in den Rucksack) finden :-)

    1. Frau Nessy sagt:

      Der einzige Vorteil, den Funktionsshirts meines Erachtens haben: Sie leiten den Schweiß eher von der Haut weg und trocknen schneller wieder. Ich finde diese Eigenschaft bei durchschnittlichen Wanderungen vernachlässigbar. Wenn am Ende noch Geld übrig ist oder jemand ohnehin solche Shirts hat, weil er/sie joggt, ist das prima. Muss aber nicht.

      So eine elastische Binde ist gut, ja. Habe ich selbst noch nie gebraucht, ist aber sicher sinnvoll. Kann man auch den Arm mit abbinden, wenn man sich das Brotzeitmesser reingerammt hat.

      Viel Spaß im Kleinwalsertal! :)

  2. energist sagt:

    Eine wunderbare und doch recht komplette Liste, die ich an zwei Stellen nicht in Frage stellen, sondern lediglich um eigene Erfahrung ergänzen möchte, wenn erlaubt:

    1. Ich persönlich komme mit Sportschuhen nicht klar. Längere Strecken (> 12 km) finde ich in Schuhen, die nicht mindestens knöchelhoch sind, extrem beschwerlich. Spätestens am nächsten Tag tun auch alle Muskeln, Sehnen, Knochen weh. Mit ordentlichen Stiefeln habe ich auch schon Tagesleistungen von > 80 km erlaufen, ohne echte Beschwerden.

    Für viele nur-Sportschuhe-Trager ungewohnt, daher noch einmal erwähnenswert: schweres (Wander-)Schuhwerk sitzt gefühlt recht eng und muß auch eng geschnürt werden. Lockere, luftige Stiefel bringen Blasen und Leiden! Außerdem: Stiefel in Pausen nie ausziehen, erst zum Ende des Tages. Da sind leichte Sportschuhe übrigens dann Gold wert :)

    2. Wandern mit Sonnenbrille mag ich persönlich wiederum gar nicht. Stattdessen trage ich grundsätzlich eine Kopfbedeckung mit Schirm. So wird auch der Rest des Gesichtes von der Sonne geschützt. Bei wolkenlosem Himmel unbedingt Pflicht, sonst hat man schneller als man denkt einen Sonnenschaden oder (besonders gemein für Wanderer) einen Hitzekrampf.

    Zuletzt noch den Hinweis für Low-Budget-Wanderer: wenn man ein bisschen weiß, worauf man achten muß, kann man mit (evtl. gebrauchter) Armee-Ware gute, robuste und bewährte Ausrüstung für wenig Geld erwerben. Natürlich fehlt der letzte Schliff HIgh-Tech im Vergleich zur zivilen Konkurrenz, aber ein Zwanziger für einen guten Rucksack, dreißig für ein Zelt oder siebzig für ein Paar (neue!) Stiefel sind halt ein echt gutes Argument.

    1. Frau Nessy sagt:

      1.
      Sehe ich genauso: Mit Sportschuhen funktioniert das nicht. Für alle, die acht Kilometer auf dem Feldweg als Wanderung definieren (und das ist ja jedem freigestellt), genügt es aber dennoch.

      Stiefel ziehe ich schon deshalb während einer Wanderung nie aus, weil ich sie danach nicht wieder gleich geschnürt kriege.

      2.
      Man munkelt, bei Wanderungen in Somalia seien dem ein oder anderen Bundeswandersmann schon die Sohlen von den Füßen geschmolzen, aber vielleicht ist das Problem mittlerweile – Wortspiel! – gelöst. Und wer möchte schon bei 45 Grad wandern gehen.

    2. Ponderr, sagt:

      Robust sind die Armee-Sachen, das stimmt – wandern wollte ich mit meinem damaligen BW-Stiefeln allerdings nicht gehen, dafür sind die einfach ein bisschen schwer. Wenn man damit unterwegs möglicherweise in ein Gefecht kommt ist das nicht so wild, aber die wenigsten Wanderungen führen in akute Kampfsituationen ;)

      Auch der Rest an üblicher Armee-Ausrüstung ist recht schwer, weil sehr robust (und so eine Soldatenausstattung soll nebenbei auch nicht zu viel kosten) – die zivile Ausrüstung ist meist signifikant leichter.

      Viele Grüße,

      der Ponder

    3. Ponder sagt:

      Arrrr!

      Antworrrten im Pirratenmodus.

      Ponderrr! :)

  3. Sandra sagt:

    Frau Nessy, Sie sind ein Service-Schatz. Ich werde Ihre Ratschläge befolgen und lediglich eine Modifikation vornehmen: Für mich ist ein Hut mit breiter Krempe angebracht. Sonst drohen fieseste Sonnenbrände nach kürzester Zeit trotz LSF 50.
    Funktionsshirts hat übrigens auch der Kaffeeröster im Angebot. Ob die was taugen, weiß ich aber nicht. Auf jeden Fall: Ganz herzlichen Dank für diese tolle Anleitung. Ich werde unsere erste Wanderung Ihnen widmen.

    1. Frau Nessy sagt:

      Sie haben bekanntermaßen ein ausgesprochen hübsches Hutgesicht. Der Hut wird Ihnen hervorragend stehen.

      Mit Sportsachen vom Kaffeeröster habe ich gute Erfahrungen gemacht.

      Schnitzen Sie meinen Namen in einen Baum?

  4. Sandra sagt:

    Ich werde ein Fahne auf dem höchsten Punkt der Tour einpflanzen. Vielleicht bestehend aus Wanderstock und Goretex-Jacke, je nach Verzweiflungsgrad.

  5. Anja sagt:

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Ihr Beinkleid zwingt mich allerdings zu einer Bemerkung mit anschließender Frage. Wir wandern/geocachen jetzt seit ziemlich genau 7 Jahren und haben uns im Laufe der Zeit dafür diverse Buxen angeschafft. Dabei ist mir wiederholt aufgefallen, dass das männliche Exemplar für gewöhnlich mit abzippbaren Beinen versehen ist. Für die der weiblichen Anatomie angepassten Modelle gibts, wenns hochkommt maximal Krempelvarianten (wo einem dann der zusammengerollte Stoff noch zusätzlich die Waden wärmt). Das von Ihnen getragene Modell scheint aber dem Foto nach sehr wohl über zippbare Beinverlängerung zu verfügen. Darf man daher nach der Quelle dieserart Bekleidung fragen? Hier im Bayrischen ist zwar schon zum Schutz vor Zecken meist lang gefragt, aber der diesjährige Urlaub führt uns in wärmere zeckenärmere Gefilde. Da wäre ne kurze Bux schon nicht schlecht. Man will ja beim Urlaubsbräunevergleich nicht die einzige sein, die mit Käsestangen aus der Sonne kommt.

    1. Frau Nessy sagt:

      Die abgebildete Hose ist ein Modell der Marke Columbia Sportswear. Es kann sein, dass ich die Herrenversion trage. Ich bin sehr groß und bediene mich manchmal am anderen Kleiderständer.

      Ich sehe aber grad auf der Website, dass es dort Damenmodelle mit abschraubbaren Beinen gibt.

    2. Sandra sagt:

      Da kann ich ja sogar etwas beitragen ;-) – ich habe eine Hose von einer Kollegin vererbt bekommen, die auch Zipper hat. Ist eine Damenhose und von Jack Wolfskin.

  6. Der anonyme Mitbewohner von Frau Nessy sagt:

    Frau Nessy hat einen aus meiner Sicht sehr wichtigen Punkt vernachlässigt: Das Wandern in der Gemeinschaft. Hier ist es ausgesprochen wichtig keine Schwätzer, die einem beim Wandern eine Drehtür ins Ohr labern, dabei zu haben. Was man man auch nicht brauchen kann: Mitwanderer, die einem bei der kleinsten Blase am Fuss weis machen wollen, dass der Tod ganz nah ist, und der Rest der Wanderung in wehleidigem Gejammer untergeht.
    Wenn Sie das genauso sehen, dann sollten Sie unbedingt mit Frau Nessy gemeinsam wandern. Denn die maschiert taff voraus, lässt sich von keinen Blasen am Fuss unterkriegen und hat immer ein aufmunterndes Wort parat, wenns mal länger bergauf geht als vorher vermutet.

    1. Frau Nessy sagt:

      Aaaaaw <3

      Was das Reden angeht - es gibt möglicherweise einen Zusammenhang zur Sauerstoffverfügbarkeit beim Bergaufkraxeln. Also: vielleicht. Natürlich nur an schlechten Tagen.

    2. Sandra sagt:

      Herr Nessy, welch eine schöne Liebeserklärung.

    3. Anja sagt:

      Oh ja, das Sauerstoffproblem.
      Der Gatte droht schon damit, für die nächsten Bergwanderungen die Ausrüstung um transportablen Sauerstoff (gibts bei e… in der praktischen 5l-Dose) zu erweitern, weil ich beim Aufstieg jedesmal fast kollabiere. Eine bessere Möglichkeit wäre natürlich, die allgemeine Fitness zu erhöhen, aber der innere Schweinehund ist da leider noch größer.

  7. Timo sagt:

    99% Zustimmung. Das einzige, was ich wirklich anders sehe, ist das Trinksystem. Das hat aus meiner Sicht auch nichts mit Extremwanderungen zu tun, sondern eher damit, dass man wesentlich regelmäßiger trinkt, wenn der Schlauch direkt am Rucksack rauskommt. Zudem muss man nicht jedes mal nach seiner Trinkflasche greifen. Aber ansonsten halten wir das beim wandern genau so.

    Zu den abzippbaren Beinen: Von Fjällraven sollte es die auch für Damen geben.

    1. Frau Nessy sagt:

      Im Prinzip stimmt das natürlich.

      Ist aus meiner Sicht aber eher etwas, wenn man feststellt, dass man öfter wandert. Es ist auch eine Sache, wenn man zu Zweit oder alleine unterwegs ist. Zu Zweit kann man den Trinkvorrat am Rucksack des jeweils anderen verstauen und leicht darauf zugreifen.

      Ist nicht ganz so komfortabel wie ein Trinksystem, aber ich bin auch eine Wanderin, die ohnehin ab und an mal inne halten und die Natur und das Panorama genießen möchte (oder verschnaufen muss).

  8. flyhigher sagt:

    Super Service :-D.

    Zu den Hosen möchte ich hinzufügen, dass mir der eine oder andere Zip bereits ordentliche Scheuerprobleme eingebracht hat! Beim Kauf auf gute Abdeckung des Zips, vor allem an den Enden achten! Ich kremple seither lieber, oder gehe in Dreiviertelhosen.

    Bei den Stöcken bevorzuge ich 2 Stöcke, hat aber andere Gründe, bin ja schließlich Invalidin ;-).

    1. Frau Nessy sagt:

      Extrastöcke für Invalide sind Teil des Bonuspackets. :-)

      Ich mag’s ja generell nicht so gern, wenn mir etwas um die Beine schlackert. Das tun die Zipp-Dinger natürlich noch etwas stärker; gescheuert hat’s mich noch nicht, aber die Reißverschlussleiste schlägt natürlich immer leicht gegen die Beine. Muss man halt einfach mal ausprobieren.

  9. Nicole sagt:

    Wunderbare Hinweise, einen hätte ich jedoch noch für die Damen: Sport-BH. Der muss nicht zwingend teuer sein, gibt aber auch schon bei Sonntagsspaziergängen ein ganz anderes Wandergefühl. Das sitzt und nichts hüpft.

  10. Ponder sagt:

    Serviceblog! Vielen Dank!

    Ergänzung: Die Funktionssachen sind zwar sehr praktisch und trocknen auch recht fix – neigen aber, je nach Person, auch zum riechen.

    Oder stinken.

    Ich verwandle mich in Funktionsklamotten auch völlig frisch geduscht in wenigen Minuten geruchstechnisch in ein eklig stinkendes, seit zwei Wochen totes Iltis – das ist beim Radfahren nicht ganz so schlimm, da ziehe ich die Wolke einfach hinter mir her, beim Wandern ist das aber ziemlich eklig. Also lieber ein Baumwoll-Shirt vollschwitzen und ein zweites dabei haben, falls es mal kühler wird. Auf jeden Fall aber mal testweise das Shirt vollschwitzen, ein Stündchen ruhen lassen und dann eine Nase nehmen ;)

    Viele Grüße,

    der Ponder

    1. Kristina sagt:

      Lieber Herr Ponder,

      vielen Dank für diesen Eintrag – mir geht es mit Funktionsshirts nämlich genauso und bislang hielt ich das für mein persönliches (Deo-)Versagen.
      Baumwolle rules!

      Beste Grüße,
      Kristina

    2. Ponder sagt:

      Ich hielt es zuerst auch für persönliches Hygiene-Versagen – aber nachdem ich sowohl mit günstigen als auch mit richtig sauteuren Funktionsshirts die selbe Geruchsentwicklung feststellen kann (dazu muss ich nichtmal größer schwitzen, irgendwie fängt das Zeug an zu stinken sobald ich es anhabe) schiebe ich es einfach mal auf eine grundsätzliche Wechselwirkung zwischen mir und Shirt. Meine äußere Biochemie scheint Polyester aktiv zu bekämpfen ;) – lustigerweise gilt das nicht für Radhosen, die, obwohl auch aus Polyestertierchen gefertigt, gar nicht anfangen zu stinken.

      Schön dass es nicht nur mir so geht!

      Viele Grüße,

      der Ponder

  11. Nihilistin sagt:

    Ja.
    Ja.
    Ja.
    Ja.
    Ja.
    Ja.
    Jein (ich schwöre auf atmungsaktive Trekkinghemden…hässlich wie die Nacht, aber schnelltrocknend für SchnellschwitzerInnen)

    Und hier noch die Ergänzung für Wanderungen in regenreicheren Gebieten: Regensachen. Ich werden in diesem Jahr erstmals einen Regenponcho in Irland ausprobieren (war auf Teneriffa/La Palma/Mallorca immer überflüssig). Ich hoffe, daß ein Poncho besser aushaltbar ist als regenfeste Jacke+Hose, die ja doch immer wieder zu der Erkenntnis führen: Wenn gar kein Wasser reinkommen darf, dann kommt eigentlich auch kaum was raus #saunafeeling. Beim Poncho hoffe ich auf natürliche Lüftungswege über die weiten Ärmel und den unteren Bereich (Erfahrungen anyone?)

    Danke für die nützlichen Tipps, die ich nach15 Jahren Wandererfahrung nur wärmstens weiterempfehlen kann.

    1. Jolande sagt:

      Ein toller Service-Blog! Hier habe ich schon viel gelernt :-)

      Ich war mit einem Regenponcho in England wandern, das war nicht schlecht. Allerdings war ich mit zwei Trekkingstöcken unterwegs, so dass meine Arme doch nass wurden. Zu warm wurde mir nie, was an dieser besonders regenreichen Wanderwoche lag. Im Wind war der Poncho nervig, wirkte wie ein Segel. Die beste Verwendung für den Poncho hatte ich jedoch am sonnigsten Tag: als Picknickdecke.

      Ich trage Funktionshemden, auch wenn sie stinken, da die Alternative nasse Baumwollhemden sind, in denen mir dann schnell kalt wird. Aber das wichtigste sind vernünftige, wasserdichte Wanderschuhe mit guten Wandersocken.

      Ich habe auch eine richtig gute Wanderhose, die man zweimal kürzer machen kann (in der Damenversion, Marke black bear), was ich allerdings nicht so häufig gemacht habe, auch wenn es warm war, denn dann diente sie als Sonnenschutz (also auf Korsika, nicht in England!)

    2. Nihilistin sagt:

      Danke, Jolande.. Vielleicht hab ich ja windstillen Regen :)

  12. Aurora sagt:

    Super! Aber ich schwöre auf Funktions-Shirts. Nicht die vom Kaffeeröster, die sind nach ein paarmal benutzen leider sehr stinkig. Ich schwitze relativ schnell, da ist es sehr angenehm, wenn das auch schnell wieder trocknet.
    Statt elatischer Binde nehme ich Tape überall hin mit, damit kann man nicht nur Knöchel etc. stabilisieren sondern auch eventuellen Blasen und offenen Stellen vorbeugen.
    Falls man öfter wandern geht, empfehle ich Stöcke mit Korkgriffen, die Plastikgriffe können fiese Blasen machen.

    Und zum Thema trinken: Wie gesagt, ich schwitze viel, ich habe immer Apfelschorle mit einer Prise Salz und Zitrone dabei. Und Müsliriegel für den Energieschub zwischendurch.

    Falls man in einsameren Gegenden unterwegs ist (das klappt in Deutschland, wenn man Berge bevorzugt, auf denen keine Hütte / Lift ist), dann sollte man eine Warnweste dabei haben. Falls etwas passiert und man gerettet werden muss, kann man die auslegen und die Sanitäter sehen einen früher (hat mir einer von der Bergrettung empfohlen).

    Und bittebitte gute Karten / Beschreibung und einen Kompass, das kann man immer brauchen.

    Als hervorragend geeignet nach der Wanderung sind übrigens Pommes mit Apfelschorle / alkoholfreies Bier: Salz, Kohlenhydrate und Mineralien. Was will man mehr!

  13. Michael sagt:

    Ach Frau Nessy,

    da liest man den Seriveblog übers Wandern, fühlt sich bestätigt, dass es nur eine Wanderbibel geben kann (Rother) und nickt stumm bei der Aufzählung der notwendigen Dinge. Und erfreut sich auch daran, dass man doch nicht der einzige ist, der unnötigen „Ferz“ (hessisches Wort für „Gedöns“, also nicht wirklich notwendige Ausrüstungsgegenstände) als solchen erkennt. Zu guter letzt liest man dann in einer Bildunterschrift „La Palma“ und fordert laut den Service-Blog 2.0:
    Was können Sie in La Palma UNBEDINGT empfehlen. Welche Wanderung, welches Restaurant, welche Badebucht? Ihren Bericht über Hochkantistan habe ich gelesen, die Rother-Bibel ist bereits geordert, aber wenn man hier schon stiller Mitleser in einem Service-Blog ist, dann kann man ja mal ganz unverschämt fragen…

    Gruß
    Michael

    1. Frau Nessy sagt:

      Das ist nicht unverschämt von Ihnen, das ist hier eine Standarddienstleistung.

      Ich war in einem Hotel im Süden, weshalb ich zum Norden nichts sagen kann. Bin dort nur mit dem Auto langgefahren. La Palma hat sehr lange Wege. Nicht, was die Entfernung betrifft, aber man fährt ausschließlich irgendwelche Schleifchen, rein in den Berg, raus aus dem Berg, Serpentinen hoch, wieder runter, man hat nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h. Entsprechend lange ist man manchmal zum Startpunkt einer Wanderung unterwegs. Das sollten Sie einkalkulieren.

      Ich bin gewandert:

      Tour 15
      Von Los Tilos zum Mirador de Las Barandas und nach Los Sauces. War die Einstiegstour in den Urlaub und dafür war sie gut. Relativ frei von Höhepunkten, aber man kann sich gut warmlaufen, kriegt ein Gefühl fürs Klima, die Vegetation und die Insel. Das finde ich immer ganz gut zu Beginn.

      Tour 40
      Pico Birigoyo und Pico Nambroque. Am Anfang starke Steigung, aber dann sehr feine Aussicht. Man geht über verschiedene Vulkane. Zweibeste Tour nach Tour 51.

      Tour 46
      Von Los Canarios zum Volcán Teneguía und zum Faro. War in der Nähe des Hotels, bot sich an. Ist nicht wahnsinnig spektakulär, dafür aber nicht sehr anstrengend. Man hat das Meer in der Nähe, kann sich den Weinanbau angucken und hat noch ein Besucherzentrum am Vulkan.

      Tour 51
      Pico Bejenado. Von der Tour sieht man das Bild. Ich fand den Aufstieg sehr anstrengend (800m), hatte aber auch keinen guten Tag. Die Aussicht in die Caldera ist absolut spektakulär, die beste Tour. Dringend zu empfehlen. Wenn ich nur eine Tour machen könnte, würde ich diese nehmen.

      In Restaurants war ich nicht; ich hatte all inclusive. Würde ich heute anders machen. Baden war ich im Hotelpool. Als ich dort war (November), war die Brandung auch recht stark. Zumindest im Süden. Ich glaube nicht, dass man hätte ins Meer gehen können. Dahingehend kann ich also nicht weiterhelfen.

      Falls Sie eine Medizinstation außerhalb der Inselhauptstadt brauchen: in Mazo ist eine. Getestet (vom Mitbewohner) und für gut befunden. Der Doktor ist ein sehr handfester und erfahrener Typ; ich glaube, er kuriert dort alle Wehwehchen bis zur eigens durchgeführten Blinddarm-OP. Muss er wohl auch – einen anderen Arzt gibt’s schließlich nicht.

  14. ANNA sagt:

    Das schreit ja fast nach einer neuen Kategorie : Leser fragen,Nessy antwortet !

    1. Aurora sagt:

      Wie wäre es mit „Leser fragen, Nessy antwortet, Kommentatoren wissen es immer besser, Nessy antwortet wieder…“

    2. Frau Nessy sagt:

      Also alles we immer quasi.

  15. Top Serviceblog!

    Selten so komprimiert hilfreiches gelesen. Fünf von fünf Sternen.

  16. Anja sagt:

    Ich empfehle fuer die Baumwoll-T-Shirt-Juenger unbedingt ein Wechsel-T-Shirt. Gerade nach einem anstrengenden Aufstieg, bei dem man ordentlich geschwitzt hat und nun ganz in Ruhe die tolle Aussicht bewundern will (also eher: sich ein wenig laenger erholen will ;-) ), sollte man sich umziehen. Sonst friert man schnell und die Muskeln kuehlen aus, was den Abstieg beschwerlich machen kann.

    Und ja, gute Wanderschuhe und passgenaue Socken sind Gold wert! Ich verwandere meine nun auch schon mehr als 11 Jahre und es werden noch ein paar Jaehrchen hinzu kommen.

    Toller Service-Blog!

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