Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Die Nacktschnecken-Apokalypse

14. 7. 2014 79 Kommentare Aus der Kategorie »Garten«

Das feucht-warme Wetter gefällt meinem Gemüse. Es explodiert geradezu. Noch mehr gefällt es aber einer anderen Berufsgruppe in meinem Garten: den Nacktschnecken. Seit einer Woche herrscht eine Invasion in meinen Beeten, die Spielberg-artige Ausmaße annimmt. Hans Zimmer komponiert schon.

Anfangs habe ich es mit Schneckenkorn versucht. Aber die täglichen Gewitter spülen es weg. Was bleibt, schimmelt. Insgesamt ist es nur mäßig effizient und kostet, gemessen an der Fläche, die ich bedecken muss, Unsummen.

Parallel habe ich die fetten Schleimer liebevoll abgesammelt: morgens und abends Handschuhe an, raus in den Garten, Schnecke vom Rotkohl gezupft, gegen das Gartenhaus geworfen. Dort schlugen sie mit einem satten „Plonk!“ gegen die Wand, schüttelten ihre Fühler aus und krabbelten wieder zurück. Sisyphos gefiel das.

Seit einer Woche greife ich nun zum Äußersten: Bierfallen. Funktionsweise: Löcher graben, Becher mit Bier reinstellen, die Schnecken denken: „Mmmh! Lecker Bier!“, kriechen rein und ersaufen. Manch einer kennt das von sich selbst – Stichworte: Mallorca, Bierkönig, Mannschaftsfahrt.

Bierfallen sind das aller-ekeligste, was Sie sich vorstellen können. Ich verzichte hier bewusst auf eine fotografische Wiedergabe. Ich sage nur: fahle, aufgequollene Schleimschnecken. Leider findet nicht jede Schnecke persönlich den Weg ins Becherchen. 80 unorientierten Spezln musste ich heute Abend den Weg weisen.

Doch das schäumt gehörig. Und schleimt. Gerade, wenn das Bier frisch ist. Und wenn der Becher voll ist, kriechen sie wieder raus, gestützt auf 20 tote Freunde. Deshalb werde ich sie das nächste Mal in kochendes Wasser werfen.  Denn der Kampf hat gerade erst begonnen.

 

 

Kommentare

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  1. anna sagt:

    Frohe Jagd!

    (Statt Handschuhen tut es auch eine Grillzange (diese Holzdinger zum Würstchenwenden). Die Viecher in ein Eimerchen sammeln und dann Salz oder kochendes Wasser drüber. Das ist zwar auch eklig, aber nicht so gruselig wie Bierfallen (mit denen man die Nachbarsschnecken in den eigenen Garten lockt).)

    1. antagonistin sagt:

      Ich rate auch sehr von Bierfallen ab – wegen der erwähnten Schnecken aus der Nachbarschaft. Das ist dann Spielberg als Serie. Mit mehreren Staffeln.

    2. Frau Nessy sagt:

      Mmmh – dann werde ich das Ganze nochmal überdenken. Sammeln + Salz steht ja hoch im Kurs hier.

  2. jpr sagt:

    Sie meinen, dass bei Ihnen hinter der Hecke nicht ein netter (hust) Nachbar mit ebenfalls leckerem Gemuese wohnt, der sich der natuerlichen Wirkung von Schnecken fuer die Gesundheit des Gartens erfreuen wuerde und dem Sie den Segen kurzerhand schenken koennten? Ich meine, mit Ihrer Erfahrung und wenn Sie die Biester eh schon in der Hand haben mal eben ueber den Zaun gevolleyt kann ja nicht das Problem sein, oder?

    1. Frau Nessy sagt:

      Die Nachbarn haben nur Büsche – zumindest die zur einen Seite. Ich fürchte aber, die Schneckchen kehren schnurstracks zurück zum leckeren Gemüse.

  3. ich sach nur …
    Fressfeinde!
    ohne die werden Sie die Biester nicht los.
    „Rent a Ent“ lautet die Lösung für den Garten im Siedlungsgebiet.
    Indisches Laufentenpaar mieten, satt fressen lassen und zurück geben.

    1. Uwe sagt:

      Man lernt doch nie aus. Auch bei Wiki wird auf die Schneckenvorliebe eingegangen.
      Nur wo man sie (leihweise) her bekommt, konnte ich trotz Tante Google nicht herausfinden. Wäre vielleicht eine Marktlücke :-)

    2. Mich sagt:

      Aber aufgepasst, wenn die noch nicht satt sind und/oder keine Schnecken finden, dann fressen die auch das Gemüse an.

    3. Frau Nessy sagt:

      Ich las letztens, dass die lieben Laufenten gerne auch den Rest des Gartens umgraben.

    4. Der Appetit aufs Grünzeug und das Umgraben kommen auf, wenn sie unterbeschäftigt sind.
      Deswegen eignen sie sich nur für große Gärten.
      Vielleicht eine Interessengemeinschaft mit den Nachbargärtnern eingehen und die Enten zusammen mieten?
      Falls Sie das in Erwägung ziehen, frag ich mal bei meinen Gartenfreunden rum nach Adressen.

  4. Bierfallen sind nicht so doll, die locken leider Gottes auch die Schnecken vom Nachbar mit an. Wir verwenden Celaflor Limex Schneckenkorn. im Abstand von 1 Woche geworfen, und Schnecken sind wieder auf ein Normalmaß reduziert. Muss man halt nach 50Liter Schauern erneuern, aber ist bislang das beste, was wir gegen die ollen Dinger unternehmen konnten. Gänse halten, wäre die Alternative ^^

    1. Frau Nessy sagt:

      Werde das Produkt mal testen. Bislang hatte ich eine andere, nicht so regenfeste Marke.

  5. FrauZimt sagt:

    Wenn Sie noch etwas mehr Apokalypse möchten: meine Mama setzte sich irgendwann, als sie die Nase voll von dem ständigen Kahlfraß hatte, regelmäßig in der Abenddämmerung mit einem kleinen, scharfen Küchenmesserchen in den Garten. Keine Gnade den Biestern!

    1. Frau Nessy sagt:

      Davor und vor dem Durchschneiden ekel ich mich noch zu sehr. Uaaaah!

    2. mom sagt:

      Ja, mir ist das grausige Schnipsen der Gartenschere meiner Großmutter in der Sommerdämmerung auch noch in Erinnerung…hat zwar den Vorteil, dass die Schnecke tot ist, dass man aber am nächsten Morgen garantiert barfuß auf die zerhackten Leichenteile tritt und sie sich dann aus de Zehenzwischenräumen pulen darf. Meh…so als Lösung…

  6. chillingmind sagt:

    eigentlich ist ja schon vieles gesagt… Schneckenkorn, eine Prise Salz auf jedes Exemplar, die Grillzange nehme ich übrigens auch, beschrifte sie allerdings mit „Schneckenzange“, wegen der Verwechslungsgefahr auf der Terrasse neben dem Grill.
    meine Oma hat das früher aber regelrecht auf die Spitze getrieben: sie spießte die Kollegen mit einem Schaschlikspieß nacheinander auf und steckte die Spieße dann zum trocknen in die Sonne. Ich habe da heute noch Bilder aus „Das Leben des Brian“ vor mir.

    leider hab ich die Dinger sogar im diesjährig angelegten Hochbeet – keine Ahnung wie die das schaffen…

    1. Frau Nessy sagt:

      Du meine Güte. Die Schaschlikspieß-Geschichte ist legendär.

    2. mom sagt:

      Aber…trocknen…warum DAS denn….[völlige Sprachlosigkeit hier vor Ort]? Soll das die Kollegen abschrecken, oder wie?

  7. Tonari sagt:

    Was bin ich gerade froh über meine Gartenlosigkeit. Bis auf den Balkon in der zweiten Etage haben sie es noch nicht geschafft.

    1. Frau Nessy sagt:

      Sollte es soweit kommen, ist die Apokalypse tatsächlich perfekt.

  8. Micha sagt:

    Örgs! Ja, wer Garten hat, dem wird eines schnell bewußt: es gibt Nutztiere und welche, die man nicht brauchen kann. Nein, man kann leider nicht jedermanns Freund sein. Entweder der des Salats oder der der Schnecke. Diplomatie – zwecklos…

    Bei uns in F kommen wir mit ab und an mal Schneckenkorn aus – es hat hier nicht so viele. Was nicht bedeutet, dass wir nicht dennoch unsere Schlachten fechten – für den Gemüseerhalt.

    1. Frau Nessy sagt:

      Wenn die Viecher nicht so fies wären. Bäh.

  9. Iris sagt:

    Liebe Frau Nessy,
    ich dachte NIENIENIE, dass ich einmal solch tierfeindlichen Züge entwickeln könnte und das binnen weniger Tage. Noch vor Wochen glaubte ich, meine Schwester zu den Kannibalen zählen zu müssen, weil sie Schnecken tötet. Ich gestehe, mittlerweile auch zu den Mördern zu gehören. Ich plädiere allerdings auf mildernde Umstände!
    Kurz vor einem Gewitter vor 2 Wochen kamen sie in Scharen über den am Vorabend gemähten Rasen (wtf??), keine Ahnung, warum sie den Schutz der Bartnelken aufgaben. Ich sammelte und wollte ihnen noch 10 Tage Spaß in der Biotonne gönnen. Irgendein Impuls ließ mich spätabends denken „Stell doch mal lieber einen schweren Übertopf auf die Tonne“. Überrascht ist nicht ganz der passende Ausdruck… sie wimmelten bereits auf, an, unter, neben… der Tonne. Zurück in den Sammeltopf und Streusalz drauf!
    Am nächsten Abend hab ich meine neue Sammlung gleich in der Tonne mit Streusalz garniert, weil sich die Reste so schlecht aus dem Topf lösen ließen…
    Vor Schneckenkorn bin ich ein bisschen fies, da liegen doch die Schl…-Reste auch im Beet, oder? Brr, lecker Thema am Morgen… sollte eigentlich ein solidarischer Beitrag werden, also: Kämpfe!! Kämpfe!!
    LG, Iris

    1. Frau Nessy sagt:

      Die Sache mit dem Salz klappt super.

  10. Katrin sagt:

    Wir haben in diesem Jahr auch ganz viele eklige schleimige Nacktschnecken im Garten, die nicht nur Zucchini und Salat, sondern auch Stevia und marokkanische Minze ganz deliziös finden.
    Ich habe zuerst die Bierfallen ausprobiert – mit mäßigen Erfolg. Dem Liebsten hat es auch nicht gefallen, dass die Schnecken den Biervorrat anzapfen.
    Nun habe ich Schneckenkorn gestreut (obwohl ich das erst nicht wollte) und das funktioniert recht gut. Allerdings sieht das Ergebnis auch sehr eklig aus. Die vergifteten Schnecken produzieren im Todeskampf wohl nochmal eine Portion extra Schleim *brrr*. Die Schnecken, die das Schneckenkorn ignorieren, dürfen dann Bekanntschaft mit meinen Gummistiefeln machen.

    1. Frau Nessy sagt:

      Es gibt Schneckenkorn, mit dem sich die Schnecken angeblich eingraben. Das schleimt dann nicht so. Ich habe das aber noch nicht in Masse verwendet.

  11. Anne sagt:

    Schönen guten Tag zusammen :-)
    Ich hab jetzt doch von verschiedenen Seiten immer wieder von Kupfer als natürlicher Barriere gegen Schnecken gehört. Durch den Schleim beim „Drüberschleimen“ oxidiert das Kupfer und das ist dann wohl ganz fies für die Viecher… Entweder gibts das schon fertig als Klebeband zu kaufen oder man sammelt mal n paar Tage 5 Cent-Münzen…

    1. Frau Nessy sagt:

      Hehe. Ein Dagobert-Duck-Grab für die Schnecken.

  12. Aurora sagt:

    Mein Vater hatte da sehr rabiate Methoden: Entweder alle einsammeln, in eine Plastiktüte, fest zuknoten und in den Müll. Oder mit der Gartenschere durchschneiden und sein Kind (also mich) die Reste einsammeln lassen.
    Ja, ich hab ein Schnecken-Trauma.

    1. Frau Nessy sagt:

      „Entweder alle einsammeln, in eine Plastiktüte, fest zuknoten und in den Müll.“

      Im Sauerland zündet man ja auch gerne mal was an.

  13. Werner sagt:

    Ich erinnere mich an einen Morgen vor etwa 4 bis 5 Jahren: die selbstgezogenen, handpikierten und sorgfältigst ausgewilderten Salate, in liebevoller Art und Weise täglich sanft gegossen, von unliebsamer Nachbarschaft freigehalten und vor Wind und Wetter geschützt waren einfach weg. Komplett weg. Nichts war mehr da. Null. Niente.

    Seither hasse ich sie.

    1. Frau Nessy sagt:

      Ich verstehe Sie sehr gut.

  14. Line sagt:

    Liebe Frau Nessy,

    wie wäre es mit einem kleinen Feldversuch zu Helix Tosta? Im BR gab’s unlängst einen kleinen Filmbeitrag dazu – mangels Leidensdruck habe ich es allerdings noch nicht ausprobieren müssen…

    1. Frau Nessy sagt:

      Homöopathie gegen Schnecken? Ich weiß ja nicht.

  15. Claudia sagt:

    Mein Opa bekämpfte sie immer mit Salz oder schnitt sie mit der Schere durch. Ziemlich rabiat, aber wenn es um seinen Garten ging, da kannte er keinen Pardon. Stundenlang lief der Rasensprenger, jeden zweiten Tag wurde gemäht. Allerdings war das Gras auch wirklich so als würde man auf einem Teppich laufen. Als er dann allerdings Guano auch in die Blumentöpfe im Wohnzimmer mischte, regte sich der erste Protest durch die Besucher.

    1. Frau Nessy sagt:

      Ein kompromissloser Profi.

  16. Aber nicht, dass es nach dem kochenden Wasser noch ein Schneckensuppenrezept hier zu lesen gibt.

    1. Frau Nessy sagt:

      Soll gut gegen Husten sein. Kein Witz.

    2. Ponder sagt:

      Schneckensuppe. Gegen Husten. AAAAHHHH. Allein beim Gedanken daran würde jeglicher Husten sofort verschwinden. Auf der Stelle.

      Argh, wie widerlich.

      *schauder*

      *geschüttelt ab*

      der Ponder

  17. martin III. sagt:

    Nach Lektüre des Artikels und der Kommentare kann ich nur feststellen: Chapeau, Frau Nessy, das ist eine interessante Annäherung an das Thema „100 Jahre Beginn des Ersten Weltkrieges“. Gerade die Verwendung der Nacktschnecke als Sinnbild des einfachen Soldaten der sich schneckengleich schutzlos durch die Befestigungswerke windet ist gut gewählt, lässt sich doch an diesem Beispiel von leichter Hand die zunehmende Intensivierung der Kämpfe, die Verschärfung der Kriegspropaganda, der Einsatz von chemischen Waffen und fortschrittlicher Technik und nicht zuletzt das Verrohen, Abstumpfen und Ermüden anhand des fortwährenden Gemetzels auch heutigen Generationen vermitteln.

    (Gut, ursprünglich wollte nur „Kleingärten sind Schützengräben“ schreiben, aber dann ist das irgendwie aus dem Ruder gelaufen – so etwa wie Wilhelm Zwos Säbelrasseln damals *seufz*)

    1. Nihilistin sagt:

      MartinIII. Danke für den fantastischen Lachpruster am Abend. Chapeau für Sie!

    2. Beobachter sagt:

      Mit diesem Thema hat sich „The Animation Workshop“ in einem sechs minütigen Kurzfilm unter dem Titel „Slug Invasion“ beschäftigt – beeindruckend, wie ich finde. Es gibt ihn bei vimeo.com/34072719 zu sehen.

    3. mom sagt:

      Wie muss ich mir dann Weihnachten 1914 im Schrebergarten vorstellen? Wir teilen uns einen Salatkopf und sehen uns gemeinsam den Sonnenuntergang an, bevor sie weiter am Gemüse fressen und ich die Gartenschere wieder auspacke?

      Wir können hier auch getrost von asymmetrischer Kriegsführung sprechen, wohingegen die Crux im Ersten Weltkrieg ja die vergleichbare Stärke der Streitkräfte und Waffenarsenale war. Bis 1917. Dann hatte die USA den größeren Salzstreuer.

  18. Davidoff sagt:

    Das ist echt traurig! Dick (s. Stampferbeine in Ballkleid) UND (den Inhalten der Posts nach zu schließen) alt.

  19. Herr Nessy sagt:

    Notiz an mich selbst: Karneval nicht als Schnecke verkleiden und besoffen im Garten liegen!

    1. Iris sagt:

      Oha, „HERR“ Nessy, habe ich da etwas verpasst? Los, hier finde ich, ist eine Stellungsnahme beider Seiten erforderlich!
      Ich hoffe, der Scherzmodus wird mitgelesen!
      LG, Iris

    2. Frau Nessy sagt:

      Meine Männer heißen nach ihrer Etablierung immer „Herr Nessy“. Das macht es für uns alle einfacher.

    3. Ponder sagt:

      Das verhindert auch wirkungsvoll geseufzte Namensverwechslungen, die sonst bestimmt Potential zu unschönen und von kurzem Schweigen gefolgten Momenten bieten. Sehr pragmatisch!

      Viele Grüße,

      der Ponder

  20. Dany sagt:

    Hmmm…ich wundere mich und es macht mich etwas traurig.
    Ich bin eine ausgesprochenen Schneckenfreundin…als Kind habe ich kleine Schneckenuniversen gebaut und sie eine zeitlang bei mir leben lassen und beobachtet. Es waren natürlich die Schnecken mit Häuschen…aber ob mit oder ohne Häuschen…Schnecke bleibt Schnecke…ein Mensch ohne Haus wird ja auch nicht plötzlich zum Monster.
    Meine Meinung ist, jedes Lebewesen ist bestrebt ein Dasein ohne Leid und Schmerz zu führen…ob Mensch oder
    Tier. Die Kommentare spiegeln für mich die allgemeine Haltung der Menschen wieder und es erschreckt mich, wie jemand Lebewesen in einer Tüte in die Mülltonne schmeissen kann oder qualvoll in Bier ertränkt. Bei Katzenbabys wäre das Geschrei groß…aber was bitte macht den Unterschied? Es ist Leben, egal in welcher Form.
    Warum ist es so schwer die Schnecken zu sammeln und im Park oder am Waldrand auszusetzen?
    Es liegt mir nichts ferner, als jetzt hier eine Diskussion zu starten mit bösen Kommentaren oder Verspottungen.
    Ich musste das bloss schreiben weil es mich das hier Gelesene so bewegt hat.

    1. Iris sagt:

      Oh Dany, ich kann Ihren Kommentar gut verstehen. Ich habe die Veränderung bei mir auch eher mit Schrecken festgestellt . Sie führen Katzenbabys an und da wird vielleicht EIN Aspekt klarer: Niedlich und kuschelig und hilfsbedürftig sind diese Schnecken eben nicht. Zweiter Aspekt: Was vorher liebevoll gehegt und gepflegt wurde, wird nächtens zusammengefressen. Das schürt die hier geschilderten Aggressionen. Es bleibt dabei: Tierliebe geht anders und vielleicht ist es für einige der Kommentierenden ein bedenkenswerter Vorschlag, die abgesammelten Tiere beim Hundespaziergang im Wald lebend auszusetzen.
      LG, Iris

    2. Frau Nessy sagt:

      Sie sind gerne eingeladen, morgens und abends meinen Garten zu begehen (barfuß) und jeweils ca. 40 Schnecken einzusammeln und sie auszusetzen (auf der Autobahn).

    3. Dany sagt:

      Wären Sie meine Nachbarin, ich würde Ihrer Einladung folgen & jeden Abend mit einem Eimerchen in Ihrem Garten stehen.

  21. Zora sagt:

    Auweia – bei Schnecken wurde meine Ma auch immer rabiat. Sie ist des Abends immer mit einer Schere losgezogen und hat die Biester zerschnippelt und dann gleich als organischen Dünger am hinrichtungsort verbuddelt. Wir haben uns dann irgendwann Laufenten angeschafft – nette Viecherl (Khaki Kempel) die jeden Wachhund zahnlos aussehen lassen – die waren auch recht effektiv, bis zu dem Zeitpunkt, als sie entdeckten, daß junger Salat eine ganz hervorragende Beilage zu Schnecke ist…. Also wurde der Gemüsegarten entensicher gemacht und die Schnecken mit einer Grillzange abgesammelt und den Enten zum Fraß vorgeworfen ;-)
    Häuschenschnecken können übrigens auch zu einer Plage werden. Bekannte hatte unlängst das Vergnügen, einen 5l Eimer mit ihnen zu füllen (der Garten ist nicht sehr groß, bei jedem Schritt knirschte es wohl O_o). Weil sie die Viecher nicht selbst umbringen wollten, haben sie diese auf dem Kiesvorplatz eines benachbarten Gebäudes ausgesetzt. Stunden später entdeckten sie, daß die Schnecken-Armee den Kies nicht mochten (was ja Sinn und Zweck war – sonst wären sie irgenwann ja doch wieder im Gärtchen gelandet) und daher alle die Wand des Gebäudes hinaufflüchteten…. Was sie gemacht haben, als sie unterm Dach angekommen waren (SEHR hohes Gebäude) und warum das keinen Zeitschriftenartikel wert war, weiß keiner so genau. Jedenfalls haben sie sich nicht mehr blicken lassen *g*

    1. Frau Nessy sagt:

      Enten sind wirklich eine nette Idee, aber ich fürchte, sie sind nach drei Tagen und 90 Schecken bereits adipös.

  22. Nihilistin sagt:

    @Dani: Es ist die jahrtausendalte Diskussion über „Nützlinge“ und „Schädlinge“ und den Umgang mit ihnen. Ich würde es eher unter diesem Aspekt betrachten und nicht unter dem der „Tierliebe“.
    Schnecken, gehäuft wie beschrieben auftretend, sind „Schädlinge“, sie fügen anderen Lebewesen (Pflanzen) Schaden zu. Es geht doch nicht darum, das einzelne Immoblilienschneckchen freudestrahlend zu ersäufen/erdrosseln/zerquetschen. Sondern wie man eine „Schädlingsplage“ in den Griff bekommt.
    Ich würde, wenn ich eine Analogie wählen müsste, weniger Ihr „niedlichen Kätzchen“ hervorholen, sondern eher Moskitos als Vergleich wählen, die wir in Massen töten, um die Malariazahlen zu senken.

    Ich kann übrigens die großen, schleimigen Nacktschnecken nicht anfassen ohne mich massiv zu ekeln, die Vorstellung sie in Beutel zu verfüllen und auf Berliner Grünflächen auszusetzen finde ich weder machbar noch erstrebenswert. Abgesehen davon, daß sie dort natürlich auch Futter brauchen und sich vermutlich über Blumenrabatten oder ähnliches hermachen würden. Wir reden hier wirklich über „Massen“, mein Entdeckerrekord waren mal ca 50 Schnecken (alle 3-8cm groß) auf ca 20 qm Hinterhofgartenland.

    1. mom sagt:

      Die Schleimis kiechen nach ihrer Aussetzung auch wieder zurück in die nächstliegenden Gärten. Also nicht viel gewonnen.

  23. Jenks sagt:

    Aus dem Kapitel „Was man Nützliches fürs Leben lernt wenn man Elektrotechnik studiert“:
    Unser Prof erzählte uns dereinst, wie er der Schneckenplage in seinem Salatbeet Herr wurde durch den Einsatz eines Weidezaungeräts. Zwei Drähte spannen, einen direkt auf dem Boden und einen so in Schneckenfühlerhöhe. Wenn dann die Schnecken über den Draht kriechen… *fizzz*

  24. Cliff sagt:

    Liebe Frau Nessy,

    als bisher stummer Mitleser dieses Blogs melde ich mich hiermit zu Wort und möchte Ihnen zunächst mein zutiefst empfundenes Mitgefühl aussprechen. Als jeden Sommer Nacktschneckengeplagter im Garten darf ich Ihnen zunächst sagen, dass Sie dieser Nudisten niemals vollständig ledig werden werden (sic!); dennoch gibt es einige abschreckende Maßnahmen, die Sie vornehmen können.

    Besorgen Sie sich zunächst einige Päckchen Bad Reichenhaller Markensalz (jodiert). Das können Sie auch fürs Frühstücksei verwenden, aber nachdem Sie das gegessen haben, sollten Sie sich in den Garten begeben und „Schnecken salzen“. Das hört sich eklig und nicht gerade tierlieb an, und das ist es auch. Eine ordentlich gesalzene Schnecke löst sich innerhalb einer halben Stunde in eine amorphe schleimige Masse auf. Diese Masse wiederum sollten Sie nicht beseitigen, sondern so viele Schnecken salzen wie möglich, denn Schnecken scheinen eine Art Schwarmintelligenz zu haben: In einem Beet mit vielen gesalzenen Schnecken lassen sich keine Artgenossen mehr blicken.

    Da Salz, also NaCl, leider sehr gut wasserlöslich ist, dürfen Sie die Prozedur nach jeder Regenperiode wiederholen, denn obwohl Schnecken sowas wie Schwarmintelligenz besitzen, mangelt es den Tieren an einen Schwarm-GEDÄCHTNIS. Die merken sich das einfach nicht, dass das Beetebetreten tödlich sein kann.

    Im Übrigen würde ich Ihnen raten, liebe Frau Nessi, einfach anstatt des erdnahen Gemüses ein paar Obststräucher anzubauen. Bei mir sind die Johannisbeeren reif, und ich habe mir gestern ein paar sehr leckere Johannisbeerpfannkuchen gemacht. Schnecken können nicht klettern, wissen Sie?

    1. antagonistin sagt:

      Schnecken können nicht klettern? Das wissen jene, die Hochbeete frequentieren, offenbar nicht. ;)

  25. flyhigher sagt:

    Großartig, wie dieses Thema bewegt! Mich eher weniger, ich lobe mir meinen Balkon, der heuer außer Kräutlein und vereinzelte Spinnen (die noch nicht vernommen haben, dass mein Balkon Feindesland ist) nichts vorzuweisen hat. Ich kann Deine Antipathie jedoch sehr gut verstehen!

    Worüber ich mich wundere, ist der Instinkt von Nacktschnecken. Mein Weg vom Bus zur Firma führt mich über einen 0,5 m breiten asphaltierten Weg, wo so mancher von seinem Einkauf an der Tankstelle Essbares „verliert“. Nach einem Regen, am Morgen, befinden sich auf dem 0,5 m breiten Weg Unmengen von Nacktschnecken (denen auszuweichen oftmals eine richtige Herausforderung darstellt), und auf dem Essbaren befindet sich ein ganzes Häuflein dieser Exemplare, um sich zu laben. Wie finden diese kleinen Viecher genau dieses Platzerl bloß?

  26. Sunny Melone sagt:

    Als ich noch ein kleines Kind war hat mich meine Mama oft in so einem Gitterdingsi auf dem Boden im Garten spielen lassen. Abends hatte ich manchmal ganz schwarze Finger welche meine Mama nicht so richtig zuordnen konnte. Es war keine Erde und für normalen Dreck klebte es zu sehr. Die Familie hat mich dann mal beobachtet und dabei festgestellt, dass ich mir wohl durch das Gitter Nacktschnecken angelte und diese genüsslich verspeiste. So mit abbeisen und so. Ich durfte dann nicht mehr so oft alleine da spielen und ich bin heil froh, dass das menschliche Gehirn viel vergisst. Ich kann mich nämlich nicht mehr erinnern :D

    1. Frau Nessy sagt:

      Oh. Mein. Gott.

  27. Huhu Frau Nessy,

    bin neu hier. Ne, stimmt nicht ganz. Reingucken tu ich schon seit letzter Woche glaub ich … oder seit 2 Wochen ? Egal ! Heute ist es Zeit für den ersten Kommentar :-)

    Beim Lesen formte sich leider immer mehr ein Bild in meinem Hirn von den ganzen schleimigen in Bier ertrunkenen Schnecken. Bildmaterial war also gar nicht mehr notwendig. Frau hat ja eine blühende Phantasie und bekommt das auch so hin ;-)

    Allein 80 Schnecken musste „geholfen“ werden. Mein Gott, das ist ja wirklich eine Invasion ;-) Das klingt danach, als ob sich alle Schnecken des Viertels zur Party im Garten versammeln. Vielleicht wäre es sinniger, die Bierfallen in Richtung des Nachbargartens zu verlagern ;-) Denn das Zeug zieht die Biester ja auch noch an :-)

    LG Frauke

    1. Frau Nessy sagt:

      Bitte dehnen Sie Ihre Fantasie auch auf das Geräusch aus, das Sie hören, wenn Sie die vom Bier aufgequollenen Schnecken in ihr Massengrab kippen.

  28. fadenmiri sagt:

    Mein Mann ist geprüfter Schneckinator. Er sammelt die Schnecken in einer Tüte, knotet die zu und schmeißt sie in den Mülleimer. Ich hatte jahrelang Mitleid mit den Schnecken und habe sie befreit und auf die Wiese vor unserem Haus geworfen. Dieses Jahr hat sich das Mitleid erschöpft. Die Schnecken sterben einen qualvollen Tod.

    1. Frau Nessy sagt:

      Mein Mitleid korreliert negativ mit dem Hass, den ich empfinde, wenn ich meinen angefressenen Rotkohl sehe.

  29. natalie sagt:

    Oh, DAS Problem kenne ich! Kämpfe gerade mit den gleichen Haustierchen…
    Und habe mich vor ca. 2 Wochen dazu durchgerungen, Schneckenkorn zu verteilen, nachdem die Viecher von meiner Hokkaido-Pfanze nur noch einen kurzen Stumpf übergelassen haben, das gleiche bei den Erdbeerpflanzen. Habe nach Recherche das von Fa. Neu.dorff gewählt.
    Und siehe da, keine Schnecken mehr zu sehen, auch keine dahingerafften!
    Kann ich also nur empfehlen!
    Nun suche ich wirksames gegen die Wühlmäuse in Blumen- und Kräuterbeet…

    Viel Erfolg!

    1. Frau Nessy sagt:

      Gegen die Wühlmäuse kann ich drei Nachbarkatzen empfehlen.

    2. natalie sagt:

      Tja, bei mir wohnt nur ein alterschwacher Nachbarskater. Es gehört der Nachbarin, schläft aber immer auf der Stufe vor meiner Haustür und leistet mir im Garten Gesellschaft. Gegen die Wühlmäuse kommt er wohl nicht an. Mag an der Langsamkeit des Alters liegen, das knuffige Kerlchen ist stolze 17! ;-)

  30. alex sagt:

    Guten Morgen allerseits,

    ich habe mich jetzt tapfer durch alle Kommentare gelesen und wundere mich, dass Helix pomatia, die Weinbergschnecke, noch nicht erwähnt worden ist? Ebenso vermisse ich Limus maximus, den Schnegel (Der eben keine Nacktschnecke im herkömmlichen Sinn ist. Seine Art, Sex zu haben, ist nur ein Aspekt, der ihn hervorhebt.).

    Dazu muss ich ausholen, indem ich erkläre, dass allgemein die Gehäuseschnecken keine solchen Schädlinge sind wie ihre entblößten Kollegen. Und dass auch längst nicht alle Schleimer Vegetarier sind. Tote Schnecken und Hundekot scheinen eine Leibspeise mancher dieser Weichtiere zu sein…. genug ausgeholt!

    Die oben erwähnten Arten sind bekannt dafür, die Eigelege von Arion vulgaris, der Spanischen Wegschnecke – um diesen sich explosionsartig vermehrenden Invasor geht es hier nämlich eigentlich – mit Vorliebe zu verspeisen. Nützliche Schleimer also.

    Für umfassende weitere Informationen empfehle ich weichtiere.at

    1. Frau Nessy sagt:

      Ich würde Weinbergschnecken am Leben lassen – gäben sie mir die Gelegenheit. Denn es gibt sie nicht in meinem Garten. Ich habe gelesen, dass sie die Eier der Wegschnecken verspeisen. Sie wären auch deutlich pflegeleichter als Enten.

    2. mom sagt:

      Weinbergschnecken sind voll toll, aber bei uns extrem selten. Könnte es eventuell…an einem Mangel an Weinbergen liegen?

      NB: Übrigens sind die Schnecken eine Plage, die keine sozialen Schranken kennt bzw. sie schleimig kriechend überwindet. Ich habe gerade ein paar Home & Gardens-Ausgaben vor mir liegen, in denen der High Society traditionell, aber doch stylish anzusehende handgefertigte Kupferringe angeboten werden, die man um jede einzelne Pflanze legen kann. Oder der Gärtner macht das. Weil…Schnecken und Kupfer…siehe oben…und auch die oberen 10.000 möchten gerne bitte ihre liebevoll angesäten Salatköpfe ernten.

    3. alex sagt:

      Im Rheinland sehr verbreitet ist Cornu aspersum, die kleinere, dunklere gefleckte Weinbergschnecke. Die gibt’s da, wo z.B. Giersch wächst, teilweise massenhaft. Sie wurde übrigens, genau wie die Pflanze, von den Römern eingeführt – weil die beide gern verspeist haben.

      Und es kann ja durchaus mal vorkommen, dass Helix pomatia da, wo sie heimisch ist, wegen ihrer Neugier unbeabsichtigt ins Urlaubsgepäck gerät. Die Überlebenschancen der – selbstverständlich versehentlich – gekidnappten Tiere sind im Rheinland erwiesenermaßen und zum Glück ganz ausgezeichnet.

  31. LaOlm sagt:

    Gerade bin ich über einen Link gestolpert und musste sofort an diesen Eintrag hier denken *g*. Eine schwedische Schottin näht Schneckentrophäen (Begründung: „After coming out to see the 35 sunflower seedlings we had tended to decimated in one night I went inside and made my first slug trophy. Purely out of frustration.“) und nennt sie „die Rache des frustrierten Gärtners“:
    http://charactersbyjulia.com/okategoriserade/slug-trophies-revenge-frustrated-gardener/

    1. Frau Nessy sagt:

      Hrhrhr. Das ist sehr hübsch.

  32. Sanne sagt:

    Hallo Schneckenhasser,
    bei uns wächst zwar noch nix, was die Schnecken futtern könnten außer Grasschnitt, aber wir haben eine wahre Apokalypse. Auf ca. 100 qm Rasen haben wir allein heute 1400 (ja, eintausendvierhundert) Schnecken gesammelt und liebevoll im Wald ausgesetzt. Wir fragen uns betroffen, wie die so ticken. Morgens schleimen sie gemeinschaftlich in eine Richtung an einer bestimmten Stelle im Garten, abends wieder zurück. ..merkwürdig.
    Naja, wir sammeln mal weiter.

    1. Frau Nessy sagt:

      Glauben Sie mir: Wenn Ihre ersten liebevoll gepflanzten Blumen, Ihr selbst gezogenes, wochenlang umhegtes Gemüse in einer Nacht weg und tot sind, stößt die Liebe zur Kreatur rasch an Grenzen. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

  33. Diane sagt:

    1400 ?
    Eintausendvierhundert ???
    Nee, also, da würde ich meine Grünfläche betonieren & grün anmalen.
    Passen Sie auf, das sie eines Nachts nicht von denen weggetragen werden !!!

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