Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Sowas wie eine Liebeserklärung

27. 6. 2011 64 Kommentare Aus der Kategorie »Expeditionen«

Eine Stadt, vier tage, acht Weiber.

Frauenkirche

Frauenkirche

Um 8 Uhr morgens zwängen wir uns an Fronleichnam in die Autos, zwei Weiber vorne, zwei hinten. Kassel, Leipzig, Dresden bei 140 Kilometern pro Stunde. Um 16 Uhr sind wir am Ziel, sitzen im Café, essen Eierschecke und blicken auf die Stadt.

Reiseführerin Sabine hat unsere vier Tage minutiös verplant. Neustadt, Pillnitz, Stadtführung, Führung durch die Semperoper, Schloss, Flohmarkt, Frauenkirche, Hofkirche, Kreuzkirche, Sophienkeller. Am Sonntag Heimfahrt, zeitig, wegen der Staugefahr. Ein Reisebootcamp.

Zitronenpresse

Frauenkirche mit Zitronenpresse

Als ich 1999 zuletzt in Dresden war, wurden an der Frauenkirche noch die Steine gezählt. Ich erinnere mich nicht an viel, nur an Baukräne, Gerüste und Halbfertiges. Die Stadt war im Aufbruch, sie atmete das Flair eines befreienden Neuanfangs, aber gleichzeitig war da diese sozialistische Piefigkeit, tief wie ein alter Polstersessel.

Jetzt ist es die schönste Stadt Deutschlands. Ich denke, ich darf das sagen. Denn ich war schon in vielen Städten; in Köln, Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Hannover und unzähligen mehr. Keine Stadt, nicht einmal das hübsche Erfurt, ist so einnehmend wie Dresden.

Wieso ich das sage? Es ist eher ein Gefühl als ein Urteil des Verstands. Einerseits ist die Stadt groß, üppig, bedeutungsschwanger. Frauenkirche, Semperoper, Zwinger. Überall Geschichte. Die Kurfürsten Sachsens, der Pomp August des Starken. Dann, im Februar 1945, die Bomben. Es scheint mir, als sei Dresden auch heute, 66 Jahre später, noch eine Brandverletzte: Der Körper ist verheilt, aber die Seele hat den Angriff nie verwunden. Über allem liegt der Mantel des Krieges, nur noch ein leichter Sommermantel – aber doch.

Dresden Neustadt

Neustadt, Görlitzer Straße

Auf der einen Seite also der Prunk, die Geschichte, die Verwundung. Auf der anderen Seite eine kleinstädtische Herzlichkeit, eine freimütige Freundlichkeit, die selbst dem Fremden Geborgenheit gibt. Vielleicht liegt es daran, dass die Urbanität sich nicht wie in Berlin aggressiv aufdrängt, sondern alles besonnener, gelassener ist. Es kommt mir vor, der Dresdner wisse, wer er ist und was er an sich hat. Er muss sich nicht suchen. Das tut auch dem Besucher gut: Überall fühle ich mich, als sei ich angekommen.

Pulp Fiction

Pulp Fiction in der Neustadt

Am dritten Tag treffe ich, als ich auf einer Kante vor dem Schloss sitze und Apfelschorle trinke, auf August; ein groß gewachsener, älterer Herr. Ich sage „Herr“, denn obwohl er eine altbackene Nylonjacke und eine bemüht aufgebügelte Bundfaltenhose trägt, funkelt ihm großbürgerlicher Schalk in den Augen – der Glanz eines Mannes von Welt. Opernsänger sei er gewesen, sagt er, und gibt eine Kostprobe im Bariton: die „Fledermaus“ von Johann Strauss. „Auf der Bühne der Semberober habe isch geschdanden und gesungen und gedanzd.“ Den Krieg habe er auch miterlebt, denn er sei jetzt 81, aber immer noch fröhlich und deshalb auf der Suche nach einer Frau.

„Groß muss sie seen“, sagt er und zwinkert mir zu. Er hat wässrig-blaue Augen und Wimpern wie Bambi. Er selbst, sagt er, sei ein Meter achtundachtzig, „und isch will sie beim Danzn nischd hochhebn“. Wäre er es, der dies bloggt, er hätte das „Sie“ wohl groß geschrieben; wäre ich 63 und nicht 33, ich hätte noch am selben Abend mit ihm getanzt. Aber ich wiegele ab, und er rät mir, bereits im Gehen: „Lachen Sie. Isch habe das nie verlernd,  selbsd als die Bomben fieln. Das Leben isd zu gurz, um draurig zu seen.“

Gerne wäre ich länger geblieben, hätte öfter inne gehalten. Die Elb-Auen sind wunderbar. Saftig-grüne Wiesen, Wälder, Häuser und Villen, die sich in Vororten in das Flußtal und seine Hügel schmiegen – sie passen irgendwie zu diesem heiteren, galanten und unprätentiösen Dresden, das selbst im Gewitter einladend aussieht. Das nächste Mal werde ich ein Fahrrad nehmen und an ihnen entlang radeln.

Elbe mit Fernsehturm

Elbe mit Fernsehturm

Überhaupt – das nächste Mal. Ich werde nicht nur radeln, sondern mindestens ein Dutzend Kneipen und Cafés besuchen, dasitzen und mich gut fühlen. Und sonst: mal sehen.

Einfach losgehen. Angekommen ist man ja schon vorher.

Kommentare

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  1. Dresden ist toll! Einfach nur toll. Und jeder sollte mal dort gewesen sein.

  2. Wirklich schoen geschrieben :) Ich war noch nie in Dresden, wird wohl auch so schnell nicht passieren, aber das zu lesen macht richtig Lust in den Flieger zu steigen und einfach mal gucken gehen :)

    1. Nessy sagt:

      Tun Sie das. Ich kann es nur empfehlen. Aber nehmen Sie sich Zeit mit.

  3. Therese sagt:

    Wie sagt der Volkmund so schön: In Chemnitz wird das Geld erarbeitet, in Leipzig wirds gehandelt und in Dresden wirds verprasst.
    Ich find, das beschreibt die Städte ganz gut: Arbeiterstadt, Handelsstadt, Residenz.

    1. Nessy sagt:

      Das mag sein. Komischerweise kam dieses Residenz-Gefühl bei mir nicht wirklich auf, trotz der Prachtbauten. Ich hatte vielmehr den Eindruck, Dresden sei voller Ideen und Kreativität.

  4. zimtapfel sagt:

    Eine wunderschöne Liebeserklärung! Ich bin sicher, Dresden zerdrückt gerade ein paar sehr gerührte Tränchen.

  5. das erinnert mich dran, dass mein erstes und bisher letztes mal in dresden auch schon elf jahre her ist. elf! im jahr 2000! damals sollte ich, als ganz junge azubi-journalistin, über eine aufführung des russischen staatsballetts berichten, ich vergess nie den namen des intendanten: wjatscheslaw gordejew. schreibt man sicher anders, aber den ganzen hinflug lang hab ich den namen geübt, damit ich mich beim zusammentreffen dann nicht blamiere.
    es war saukalt, und dresden hat sehr kaputt und sehr ein-euro-shopping-mäßig gewirkt, sogar in der innenstadt, überall dort wo nicht semperoper oder frauenkirche oder zwinger war. es war trotzdem toll. aber ich glaub, ich muss wieder hin. dringend.

    1. Nessy sagt:

      Natürlich gibt es auch Ein-Euro-Shops und andere Ladenketten, was mir aber angenehm aufgefallen ist, sind die vielen individuellen Geschäfte und Cafés, die sehr persönlich betrieben werden.

  6. Frau Vorgarten sagt:

    ne, 4 Tage sind zuwenig.

    (33 sind Se? das hättsch oo ni gedacht)

    1. Nessy sagt:

      Selbst zehn Tage würde man als Tourist gut verbringen. Jeden Tag ein Programmpunkt und ansonsten dasitzen und sich Gutes tun.

      (Was hättense denn gedacht?)

  7. Das hamse aber jetzt schön geschrieben.
    Dresden, Leipzig und paar Vororte. Ich erinnere mich nur noch, dass ich da ’96 für diverse offene Orchesterstellen probegespielt habe. Mich hat’s damals ziemlich frustriert. Kann aber auch an der Gesamtsituation gelegen haben.

    1. Nessy sagt:

      Kann auch an der Zeit gelegen haben: ’96.

  8. jpr sagt:

    Schön, hat es bei so viel Programm auch noch ein wenig zum Schauen gereicht. Das haben Sie dann aber so in Angriff genommen, dass man wirklich gleich mal vorbeischauen will.
    Wenn also die Romane nichts werden: schreiben Sie Reiseführer, das wird ein Hit. Und Urlaub machen und dafür bezahlt werden ist ja auch so ein Traum (der vermutlich in der Realität nicht so schön ist, wie man sich das vorstellt).

    1. Nessy sagt:

      Ich warte ja sehr innig auf die 5000 Euro Sofortrente, damit ich mich nur noch dem schönen Schreiben widmen kann.

  9. T.M. sagt:

    Danke. Für vieles Gesagte (und Ungesagte).

    Der Mantel des Krieges, ja. Die vielen grossen noch immer freien Flächen kommen ja nicht von ungefähr. Die waren alle mal dicht bebaut, wie man auf alten Bildern sehen kann.

    Da, wo Sie gestanden haben, um das gewittrige Bild von der Elbe zu machen, hab ich zehn Jahre gewohnt.

    1. Nessy sagt:

      Oh, wie wunderbar. Das Foto habe ich zwar vom Schiff aus gemacht, aber ich weiß, was Sie meinen. Ein schöner Ort, dort.

  10. hodyshoran sagt:

    Frau Nessy, Dresden ist schön, Weltkulturerbe, aber sie waren noch nicht Freiburg um das mit der schönsten Stadt beurteilen zu können – und unser Dialekt gibt auch mehr her…

    1. Nessy sagt:

      Ja, nach Freiburg möchte ich auch mal. Aber ob der Dialekt mehr hergibt? Bin mir unsicher.

    2. Sasan sagt:

      Freiburg ist tatsächlich schön,
      aber die Eisverkäufer sind total ätzend drauf – zumindest der, den ich dort kennengelernt habe.
      Die Apothekerinnen sind sehr nett.
      Und Schwäbisch ist sowieso total geil!!!
      I glaub mei füssle tun weeeh…
      ;o)

    3. Wolfram sagt:

      Schwäbisch, in Freiburg? Dem Freiburg im Breisgau? Mithin mitten in Baden?
      Da wird man gesteinigt, wenn man deren Dialekt schwäbisch nennt!

  11. Sasan sagt:

    Tiefsinniger Reisebericht, wunderbar zu lesen, lässt einen lächeln.
    Ich selbst war noch nie in Dresden.
    Den August würde ich auch gerne kennenlernen, seine Aussage zum Lachen sollte man sich an den Kopf nageln.
    Aber Koblenz ist auch schön! Südbrücke, abends, Sonnenuntergang – klingt seltsam, aber jedes Mal, wenn ich abends über diese Brücke fahre und von Weitem das Deutsche Eck, das Schloß und die Festung sehe, alles getaucht in zartes rosé, denke ich, wie schön es doch ist in Koblenz!

    1. Nessy sagt:

      Wenn Sie das jedesmal sagen können, wohnen Sie am richtigen Ort. Egal, wo der ist.

  12. kvinna sagt:

    Freiburg im Breisgau, da möchte ich mich hodyshoran anschließen, ist jedenfalls eine tolle Stadt! Aber sooo viele Städte kenn‘ ich noch gar nicht… Dresden steht aber auf meiner „ToDo“-Liste ganz oben, ehrlich. Und dass mit dem „später wiederkommen und IN RUHE gucken“, das kenn‘ ich sehr gut. Genauso isses mir mit Berlin ergangen. Ich bin ja bloß so’ne Dorfpflanze (aber das mit Überzeugung!).

    1. Nessy sagt:

      Ich bin auch ein Kleinstadtmädchen; vielleicht liegt es daran, dass ich große Städte faszinierend finde, aber selbst nicht mein Leben in ihnen verbringen möchte. Immerhin wohne ich jetzt am Rand. Das ist okay.

    2. jpr sagt:

      Das die Faszination von grossen Staedten wohl auch an der Herkunft liegt kann ich bestaetigen: Meine aktuelle Firma hat ein Buero in einer groesseren Metropole, waehrend die meisten Mitarbeiter aus eher kleineren Ortschaften kommen.
      Die fanden es jeweils alle extrem spannend mal einen Besuch in der Niederlassung zu machen. Ich (Grossstadtkind, ins Kleine gezogen) fand die Aufenthalte durchaus okay (ist eine schoene Stadt), aber auch nicht so besonders wie die anderen. Man kennt halt den groove ein wenig.

  13. féizào sagt:

    Dresden steht auch auf meiner Liste, der Städte, die ich unbedingt besuchen will. Unter anderem gerne zur Adventszeit.

    1. Nessy sagt:

      Winterlich erleuchtet ist die Stadt sicherlich auch sehr schön. Wenn nur die Kälte nicht wäre.

  14. grautier sagt:

    Sie können so toll schreiben! Das ist definitiv eine Liebeserklärung, und zwar eine wunderschöne.

  15. Rosenkranz007 sagt:

    Mit Vergnügen gelesen. Der Osten kommt ja in den „Leitmedien“ kaum oder nur als Reich der ewigbösen Stasi, der NPD, Merkelheimat (Uckermark) oder Reim auf „ehemalige DDR/Unrechtsstaat“ vor. Ignorante Westjournaille halt… In Dresden hab‘ ich 91-96 studiert, also noch Jahre vor der „sozialistischen Piefigkeit“. Finde die Größenwahn-Piefigkeit München/Hamburg/Frankfurts heute fast noch piefiger… Ziehe „Dräsdn“ aktuell jeder anderen deutschen Großstadt vor, vor allem ihrer herrlich unverstellten Bewohner wegen. Die Bomben haben seinerzeit die Innenstadt erwischt, eine schlimme Sache – aber rundrum (Vorstädte, Weißer Hirsch) ist ja das meiste intakt geblieben und wurde durch die DDR wie in einer Art Zeitkapsel konserviert. Und dann erst das Elbsandsteingebirge, Böhmen, Prag vor der Tür… Fazit: gebt mir in DD einen passablen Job, und ich breche hier sofort meine Zelte ab.

    1. Nessy sagt:

      Die Sache mit den Leitmedien glaube ich so nicht, sondern erst nach einer fundierten Inhaltsanalyse. Meiner Empfindung nach gibt es auch gute und stimmungsvolle Berichte, vor allem unter touristischen Gesichtspunkten.

      Wenn wir aber schon beim Ost-West-Vergleich sind und Sie die unverstellten Bewohner ansprechen – ich habe das Gefühl, dass es in Mitteldeutschland eine spezifische Mentalität gibt: herzlich, bodenständig, dem Nächsten zugetan. Vielleicht auch ein bisschen verschroben, aber welcher Bayer ist das nicht auch? Jedenfalls mag ich das Miteinander.

  16. Das ist die schönste Liebeserklärung an Dresden, die ich je gelesen habe. Ich bin auch gern dort und freue mich sehr, dass es Ihnen auch gefallen hat.
    Liebe Grüße,
    Frau Spätlese

  17. kinderdok sagt:

    heidelberg. um dem klischee zu folgen (und den japanern…).

    dresden steht auch ganz oben auf meiner reiseliste. ich habe ein bisschen angst davor, dass es zwar wunderschön ist, aber im hinterhof noch aussieht wie ehemals (siehe halle, siehe dessau, siehe wittenberg – auch ganz hübsche städte, aber potemkinisiert nach der wende, vorne hui, hinten naja.). dresden wird wohl ein bisschen als vorzeigestadt (jaja, zu recht) aufgebaut. man schmückt sich eben gerne mit weltkultur.

    1. Nessy sagt:

      In Dresden waren übrigens erstaunlich wenig Japaner unterwegs. Als langjährige München-Pendlerin war ich anderes gewohnt.

      Also, die Innenhöfe waren völlig durchschnittlich. Wie Innenhöfe halt: Es gab schöne und es gab schmutzige. Was ich ja besonders hübsch finde, ist die Tradition der Quergebäude und Hinterhäuser.

  18. Conny sagt:

    Danke für den Beitrag. Ihre Reise scheint anzukommen, denn sowohl die Verlautbarung als auch der Bericht zu Dresden, lockt eine ganze Menge Kommentare hervor. Lokalverbundenheit zieht!
    Noch ein Wort zu Ängsten vor Städten(?) und den Hinterhöfen, ich verstehe dieses ein „bisschen angst“ immer nicht. Worauf bezieht sie sich? Auf unsaubere Hinterhöfe, die es in jeder Stadt gibt (Heidelberg, München, Hamburg usw.) oder doch eher auf die Menschen der Stadt und die damit verbundenen Stereotypen (ehemalige DDR-Stasie, NPD etc.)?

    1. kinderdok sagt:

      ich bin so frei, da zitiert direkt angesprochen:
      die angst bezieht sich nicht auf die personen, als auf die frische farbe, die vornezu immer trocknet, während hinten noch das zweitaktergrau an den wänden klebt. nicht unsauber, nicht gefährlich. einfach nur nicht schön. oftmals enden die sanierungsmaßnahmen an den seitenwänden oder den nebenstraßen.
      diesen kontrast siehst du in heidiberg nicht.

    2. Nessy sagt:

      Wenn ich sage, dass ich mein Leben nicht in großen Städten verbringen will, meine ich den Lärm und die Schnelligkeit. Ich möchte nicht im Dorf leben, wo ich nicht unbeobachtet meinen Müll rausbringen kann. Aber eine Rand- oder schöne Stadtteillage mit etwas Natur muss mittlerweile schon sein.

  19. thomas sagt:

    lieben gruss aus bremen.

    als gebürtiger iserlohner bin ich nun der stadt dresden verfallen.

    freunde von uns wohnen dort. man lernt seiten der stadt kennen die nicht im reiseführer oder anders im reiseführer stehen. man sieht eine stadt leben.

    dresden lebt und liebt. die menschen und ihr wille sind klasse, die reiche tradition des protestes (waldschlößchenbrücke!) animiert zu politischem denken und wirken. toll.

    apropos weltkultur, auf den titel wurde ja von seiten der politik verzichtet: kein weltkulturerbe des elbtals mehr.
    aber die seele der bevölkerung, die können sie ihnen nicht nehmen.

    thomas

    1. Nessy sagt:

      Als Iserlohner muss man sich zwangsläufig in andere Städte verlieben. Die eigene Stadt eignet sich dazu ja nicht.

      Die Waldschlößchenbrücke – hübsch ist sie (noch) nicht. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sie gebraucht wird. Die anderen Brücken links und rechts sind ja durchaus ein ganzes Stück weg.

  20. rebhuhn sagt:

    <3:
    Wäre er es, der dies bloggt, er hätte das „Sie“ wohl groß geschrieben; wäre ich 63 und nicht 33, ich hätte noch am selben Abend mit ihm getanzt.

    und ja, dresden ist genauso wie oben beschrieben. und mehr. und überhaupt.

  21. Thomas sagt:

    Ganz wunderbar geschrieben, liebe Frau Nessy! Ich kann jedes Wort so unterschreiben, selbst den Vergleich mit dem hübschen Erfurt – und das als Erfurter. :-)
    Ich war im April in Dresden und lief nach einem sehr guten Essen (australisch) gegen 21 Uhr zwischen Frauenkirche, Hofkirche und Elbe rum. Stimmungsvolles Licht von Laternen, die alten Gemäuer angestrahlt, Straßenmusiker spielten Vivaldi. Jeden Moment hatte ich die Gräfin Cosel hinter der nächsten Ecke erwartet. Es passte einfach alles. Ich liebe Dresden!

    1. Nessy sagt:

      Kein Wunder, dass Sie der Gräfin nicht begegnet haben: August hat sie doch in den Turm gesperrt.

      Hach, ich liebe es, an diesen Orten zu sein und mir vorzustellen, wie es damals war. Im Geiste habe ich dann immer ein tolles Kleid an und wandle durch Gärten und Gassen.

  22. Liebe Frau Nessy,

    diese Begegnungen, wie die Ihre mit dem Sänger. Die sind es, was das Gefühl für eine Stadt ausmachen. Wenn Ihnen die sächsische Mentalität zusagt, dann müssen Sie unbedingt mal nach Leipzig fahren. Ich persönlich mag die Handelsstadt lieber als die Residenz, kenne allerdings erstere auch besser – habe 4 Jahre da gelebt und es sehr gemocht. Alles.
    Lieber Kinderdoc, war Heidelberg ernst gemeint? Es ist ein nettes aufgemotztes Dörfchen und ich lebe ganz gern da. Und wenn man sich der Altstadt fernhält, kann man es sogar im Sommer aushalten :-Þ. Ich möchte nicht wissen, auf wie vielen koreanischen und japanischen Urlaubsfotos mein Hund verewigt ist.

    1. Nessy sagt:

      Leipzig möchte ich auch gerne kennenlernen. Dann aber mit jemandem aus der Stadt. Das macht es irgendwie schöner.

      Dank dieser Immobilien-Soap auf Vox weiß ich immerhin schon, dass es in Leipzig sehr hübschen und preiswerten Wohnraum gibt.

    2. Therese sagt:

      Also für Leipzig kann ich mich gern anbieten. :)

    3. Nessy sagt:

      Darauf komme ich beizeiten gerne zurück!

  23. June sagt:

    Mir geht es wie Rosenkranz, gebt mir einen halbwegs gut bezahlten Job und ich würde sofort aus der bunten Hauptstadt ins schöne Dresden ziehen. Die Mischung aus Menschen und Geschichte und Alt und Neu finde ich immer wieder herzerfrischend dort. Mein Lieblingsdresdner ist übrigens eine Verkäuferin auf dem Weihnachtsmarkt, deren absoluter Essensgeheimtip Crêpes mit Würzfleisch und Worchester-Sauce ist… Die Dresdner haben es irgendwie geschafft, die sozialistische Piefigkeit in liebenswerte Schrulligkeit zu verwandeln und mit den neuen Einflüssen der großen weiten Welt zu verbinden.

    1. Nessy sagt:

      Ich kenne Dresden zwar nur wenig, aber der letzte Satz trifft es möglicherweise ganz gut.

  24. F. sagt:

    Vielen, vielen Dank für diesen schönen Eintrag über meine geliebte Heimatstadt! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich wieder zu Hause bin und muss noch immer in mich reinlächeln wenn ich mit der Straßenbahn über die Elbe fahre und unsere wunderschöne Stadt sehe.

    Und auch danke, dass dir aufgefallen ist, wie die Dresdner sind – genau diese Herzliche vermisse ich so sehr im tiefen Schwabenländle.

    Sollte es für mich einen Job geben – auch ich werde ganz gewiss wieder zurückkehren.

    1. Nessy sagt:

      Die Straßenbahnstrecke über die Elbe ist wirklich sehr schön. Wenn man Dresden nicht so kennt, kommt das Panorama auch ziemlich überraschend – was es noch hübscher macht.

      Aber es sind niemals die Panoramen, die eine Stadt schön machen. Es sind immer die Menschen. Sonst wäre ich schließlich schon längst aus dem Ruhrgebiet weggezogen.

  25. mercator sagt:

    *flüstert leise*:
    He Frau Nessy,
    ich glaube fast (nachdem ich schon so lange mitlese), Sie sind eine Schönheit (innen und aussen) – im Gegensatz zu den Leuten die (nur) hübsch sind.
    Übrigens: immer lustig, immer nur vergnügt ist vollkommen traurig…

    1. Nessy sagt:

      Dankeschön für das Kompliment.

      Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass August in seinem Innern einsam ist. Dass er anderen gegenüber schauspielert, so wie er früher auf der Bühne geschauspielert hat. Dass er auf der Straße Leute anspricht und sie fröhlich macht und am Ende des Tages nach Hause geht und dort niemand ist. Dass er, wenn er mit Menschen schäkert, eigentlich sich selbst zuredet.

      Aber ich werde es nie erfahren.

  26. Vinni sagt:

    Ich sitze hier in Dresden und freue mich sehr, daß Ihnen die Stadt so gut gefallen hat. :) Dresden ist immer eine Reise wert und wer nicht auf reine Stadturlaube steht, findet noch so viel sehens-, wanderns- und staunenswertes ringsum. Pillnitz, Moritzburg, die Sächsische Schweiz, Meißen…

    Ihre Fotos sind übrigens richtig schön geworden. :)

    1. Nessy sagt:

      Das nächste Mal: radeln und wandern. Das steht fest. Und mehr durch die Gegend laufen. Die Damen waren keine Freundinnen des Fußmarsches – ich hingegen mag es, Städte und Gegenden auf diese Weise zu erkunden.

      Die Fotos sind nur mit einer Kompaktkamera entstanden. Dafür finde ich sie auch ganz ordentlich. :)

  27. Sehr treffender Bericht über eine wunderschöne Stadt!

  28. *sorry* hab vergessen vom Firmanaccount zu meinem privaten zu wechseln. LG die Frau Vienna-Beads

  29. Iche sagt:

    Frau Nessy kommen sie doch mal an die blaue Adria, sprich die Gegend um Speyer/Otterstadt etc Besonders Speyer rund um den Dom und die ganze Seenlandschaft hier könnte Ihnen gefallen.
    Ich spendier dann auch einen Kaffee ;) (oder so…)
    Mit Gruß
    Iche

    1. Nessy sagt:

      Sehr gerne. Irgendwann mache ich mal eine Deutschland-Schweiz-Österreich-Tour und besuche Sie alle.

  30. DasSan sagt:

    Ich würde auch unbedingt Leipzig empfehlen.
    Es ist grün, es ist bunt, es ist Jugendstil, es ist modern, es ist klein und es ist größenwahnsinnig – man muss es einfach lieben :)

  31. thomas sagt:

    Moin moin, ich bins nochmal, der gebürtige Iserlohner.

    mmmh. Zitat: Als Iserlohner muss man sich zwangsläufig in andere Städte verlieben. Die eigene Stadt eignet sich dazu ja nicht.

    mmmh. Du hast Recht.
    Selbst Magdeburg ist in meinen Augen schöner, aber Heimat ist halt Herzenschöner.

    lieben gruss aus der neuen heimat bremen

  32. Perdita sagt:

    Schön, dass Sie eine schöne Zeit hatten. Dresden habe ich auch immer schön gefunden.

  33. Ich wohne jetzt seit knapp fünf Jahren hier und kann diese Ansicht immer noch nicht teilen. Ich schätze hier sehr, dass ich kein Auto brauche, da die Öffis wirklich ihr Geld wert sind, ich schätze hier, dass ich auch mit wenig Geld gut auskomme, aber die schönste Stadt Deutschlands ist das für mich nicht.
    Vielleicht bin ich nur von meiner Heimatstadt (Görlitz) verwöhnt. Ja, wir haben wirklich eine Altstadt, in der auch kaum was zerstört wurde und kaum ein Haus ist nicht saniert (dazu zählen auch die Rückseiten). Die Stadt ist auch sehr deutlich kleiner und beschaulicher. Und am meisten vermisse ich wirklich diese sehr alten Häuser, die es hier nicht gibt. Es lebt sich eher ruhig.
    Ok, Großstädte haben einen ganz anderen Charme und ich habe auch noch nicht so viele Städte gesehen, um wirklich Vergleiche ziehen zu können. Gut, ich kann sagen, dass Oberhausen nicht wirklich eine Reise wert ist und Heidelberg war mir irgendwie zu voll mit Leuten (wohl hauptsächlich Touristen). Berlin ist etwas wirr und die Schönheit an Leipzig habe ich auch noch nicht so richtig entdeckt. Wahrscheinlich bin ich wirklich zu heimatverwöhnt/-verliebt.
    Die schönste Stadt kann ich nicht küren, Dresden ist es für mich aber wirklich nicht. Mir ist der Architekturmix an manchen Stellen doch zu krass und vielleicht bin ich auch einfach kein großer Fan von Barock. Sagen kann ich trotzdem, dass es hier sehr schöne Ecken gibt.

  34. Danke! Ich habe diesen Artikel ausgedruckt und meiner Lieblingspatientin mitgebracht, einer fast 84 Jahre alten Dame, die aus Dresden stammt. Sie lebt jetzt hier in der Pfalz, hat aber oft Heimweh. Sie hat sich riesig gefreut, auch über die Eierschecke (ich weiß jetzt, was das ist :)).

    Sie wollte gerne wissen, welches Café das war, wo Sie die Schecke gegessen haben und von dem aus Sie auf die Stadt gucken konnten.

    Und: ich habe ihr versprochen, dass wir im kommenden Frühjahr (eher geht’s bei mir nicht) für ein paar Tage nach Dresden fahren.

    Sie hat übrigens den großen Bombenangriff damals mitgemacht und mir oft darüber berichtet.

  35. also, liebe nessy, dann auf zu diversen kaffees und stadtrundgang in leipzig mit therese, DemSan und mir (hühnerschreck) :o) und wenn Sie mögen, gibts ne radrunde mit und ohne offroad an den südlich vorgelagerten seen dazu.
    übrigens: Ihr bericht hat gemacht, dass ich mich am kommenden sonntag, wenn ich strohverwitwet und wild entschlossen bin, mir einen be-merkens-werten tag zu machen, auf mein moppi schwingen und dd unsicher machen werde. (wenn petrus mitspielt.)

    griiiiese aus dr brovinnds :o)

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