S-Bahn von Dortmund nach Duisburg.
Der Zug steht im Bahnhof Dortmund und wartet auf Abfahrt. Ein dürrer Schluffi hängt im Vierersitz und daddelt auf seinem Handy. Ein Typ, eine Art jugendlicher Mr. T, betritt den Waggon und baut sich breitbeinig vor Schluffi auf.
Mr. T: Bist du das, der mich eben auf dem Bahnsteig angemacht hat?
Schluffi: [schaut auf] Äh … nee.
Mr. T: Dann zeig mir den Typen, der genauso aussieht wie du und mich grad auf dem Bahnsteig angemacht hat.
Schluffi: [unbeeindruckt]
Mr. T: Willst du dich schlagen, he? Los, steh auf! Wir schlagen uns!
Schluffi: Ich hab’s nicht so gemeint.
Mr. T: Nicht so gemeint, Alta? Du machst mich voll an und dann hast du‘ s nicht so gemeint, oder was? Komm, wir gehen raus und hauen uns auf die Fresse.
Die Türen fiepen. Mr. T sprintet raus auf den Bahnsteig. Mit erhobener Faust ruft er durch die sich schließende Tür:
Mr. T: Feige Sau! Verpiss dich ruhig in deinem feigen Zug! Das nächste Mal hau ich dir auf die Fresse! Ich schwör‘!
Kommentare
38 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
Ich fahr wirklich zu selten in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mir passiert NIE so was.
Ist nicht direkt ein Nachteil.
Ich fahre NIE mit öffentlichen Verkehrsmitteln!
Wenn ich das hier lese, weiß ich auch warum
Da ist ja „Gurkensalat mit Sprossen essen“ gesünder…
Motto des ÖPNV hier:
Ett hett noch immer jut jejange!
Jaaa, das ist Dortmund. (Hier werfen auch 13-jährige Pimpfe mit Papierknöllchen nach unschuldigen Studentinnen im Zug)
Ich könnte schwören, dass ich besagten Mr. T erst letztens aus dem örtlichen Netto geschmissen habe.
Solange sie nur mit Papierknöllchen werfen …
Andere Probleme haben wohl keinen Platz in so einem Gehirn oder wo der Zettel liegt!
Bis neulich
Mrs. Jones
Wer weiß, was Schluffi zu ihm gesagt hat – vorher, auf dem Bahnsteig. Vielleicht haben Sie sich über die Quantentheorie gestritten.
Ich fahr oft, gern und in der gleichen Region mit den Öffis, aber mir passiert sowas auch nie. Dito in ‚meinem‘ Ghettonetto. Das ist unfair, ich prangere das an!1elf
Nu hats mich aber ohnehin erstmal nach Heilbronn verschlagen und der erste Tag versetzt mich in ausgesprochenes Erstaunen: die klingen hier zwar etwas merkwürdig, waren bisher aber alle ausnahmslos ausgesprochen sympathisch und entgegenkommend – am Ende gefällts mir hier noch…!?
Vielleicht fällt es Ihnen nur nicht auf, weil … ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber … wenn ich betrunken bin, fällt mir auch nie auf, wie betrunken die anderen sind. Sie verstehen?
Ich vermute ja eher, das hängt damit zusammen, dass ich mit verstöpselten Ohren und lesenderweise die Realität ausblende – also in der Bahn, nicht im Ghettonetto…. ;-)
Der Schluffi war doch bestimmt Murdock aus dem A-Team, der konnte es auch nie mit Mr.T aufnehmen.
Dabei hat der Schluffi aus dem Zug unseren Mr.T nur mit der Kraft seiner Gedanken fertig gemacht.
geniale Schlägerei-Vermeidungs-Strategie.
Merke: immer im Zug in die Richtung einsteigen in die der eben beleidigte Checker nicht fahren muss, dann geht’s glimpflich ab. Coole Strategie.
Für die Beleidigung an sich reicht im Zweifel ja falsch zu schauen. Sie wissen schon: ‚Kuckstu, Alter?‘
Man scherzt ja immer. Aber ich wurde tatsächlich schon einmal „Was kuskdu?“ gefragt, und ich war besser, in diesem Moment nicht zu lachen.
Dieser Mr.T soll aber eigentlich ganz nett sein. Der macht Projekte mit sozialen Kindern und so!
Dieser Mr. T macht auch Projekte. Nur halt … uhm … anders. Aber auch sozial und mit Menschen.
Tut mir leid, ich kann ehrlich nur grinsen!
Ja, das Gesetz der Straße. Der Dschungel ist in Dortmund.
Ich sag‘ Ihnen! Ein Fressen und Gefressenwerden.
Kongredd grass, der Kollege!
sind sie sicher, dass das nicht ein verspätetes theaterprojekt des kulturhauptstadt-jahres war?
Es wird ein Test von diesen Soziozoologen über das Verhalten unbedarfter Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Raum gewesen sein. Wie weit man heute gewaltmässig gehen kann, bevor einer was sagt. Ergebnis: in 38 von 40 untersuchten Zügen sacht keiner was.
Solch ein Theaterprojekt gab es wirklich im vergangenen Jahr. Ich fand es allerdings verstörend. Mag daran liegen, dass keine Handlug stattfand, nur rumgeschrien wurde und ich nicht entkommen konnte.
Schluffi konnte bestimmt Karate! Gedankenkarate!
ich hatte letztens im ÖPNV das Vergnügen mit Reizgas….der Zug musste geräumt werden, weil so ein paar nette Menschenkinder mit Migrationshintergrund mal alles dicht gesprüht hatten… ich sach nur „DÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜSBURG!!!“
Anmachen ist ja auch relativ. Vielleicht wollte Schluffi nur die Uhrzeit wissen. Man weiß ja nie, wie solche Fragen von Fremden aufgenommen werden. Vielleicht ist es in anderen Ländern eine Unsitte ;-)
„Was? Du wolle Uhrzeit? Hey, VOOOORSISCHT! Isch weiß wo Dein Haus wohnt!“
Ich glaube, Schluffi ist geradeaus gegangen, hat dabei auf seinem Handy gedaddelt und ist Mr. T mit gesenktem Kopf vor seine breite Brust gelaufen.
Auffallend ist, dass Mr T gesacht hat: „WIR hauen UNS aufs Maul“ – das ist doch ein Stück weit ein Miteinander, ein gegenseitiges Geben und Nehmen.
Schön das, eigentlich.
Der Schluffi hat sich also auf geradezu narzisstische Weise der Kollaboration entzogen. Wie aoszial.
Dabei ist Mr. T. doch ein Guter…
Vielleicht ist er das hier auch? Wer kennt schon die ganze Geschichte?
Ich kann´s nur wiederholen : Mir passiert sowas nie, auch nicht, wenn ich im Ruhrpott bin. Einmal bin ich von Münster nach Recklinghausen gefahren, da gabs nur eine Vierergruppe kleine Mädchen mit Meerschwein im Karton und ein Typ, der während des Schlafens gesabbert hat. Das fand ich allerdings sehr faszinierend, ich hab die ganze Zeit darauf gewartet, wann wohl das Spuckefädchen reißt. Schade…
Ein Spiel, bei dem man genau das schätzen muss, vermisse ich bei „Schlag den Raab“ seit Anbeginn der Sendung.
Aber Obacht vor Schummeleien: Der vorherige Konsum von Zitronenlimonade macht das Spuckefädchen geradezu elastisch und reißfest. Mehrfaches Rausschlabbern und Wieder-Einsaugen ist dann ohne Weiteres möglich.
Genau DAS habe ich jetzt heute morgen um 7 Uhr gebraucht! So etwas nennt man „Faszination des Grauens“, Leute! Man kann einfach nicht wegsehen.
Sie wohnen aber in einer wilden Gegend. Voll mit Schluffis, Mr. Ts, Schlampen, Checkern und anderen Gestalten, die wir Landeier hier nur aus dem Fernsehen kennen. Und das gips in ächt?