Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Seit ich umgezogen bin und eine Festnetznummer habe, ruft mich Grigorij an. Wir sprechen nicht persönlich miteinander, Grigorij pflegt nur eine Beziehung zu meinem Anrufbeantworter.

Erster Anruf, Mitte Juli:
„Mikail, Grigorij hier. Ruf mich an wegen der Angelegenheit. Du weißt Bescheid.“

Zweiter Anruf, August:
„Hier spricht Grigorij. Es ist etwas schief gegangen. Ich rufe dich mobil.“

Dritter Anruf, gestern:
„Dobroj djen, Mikail, hier Grigorij. Machen wir wie abgesprochen. Melde dich morgen, wenn du am Ziel bist. Viel Glück.“

Grigorij zeigt mir zwar seine Nummer an – ich habe mich aber noch nicht getraut zurückzurufen.

Kommentare

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  1. Hm. Das klingt irgendwie sehr dubios. Ich würde den auch nicht zurückrufen. Aber ich würd ernsthaft drüber nachdenken die Nummer ändern zu lassen.

    1. Nessy sagt:

      Ein bisschen warte ich noch ab. Es wird doch gerade erst spannend.

  2. Banger sagt:

    Besprechen Sie den AB mit „Grigorij, alles abblasen, die Mutter brennt! Ich wiederhole: Mutter brennt! Чертов ад, если серьезно, то мать горит!“ – das könnte helfen.

    1. Nessy sagt:

      //*lacht herzlich!
      Das klingt enorm vielversprechend.

  3. Dompteuse sagt:

    Die Nummer haben ist in jedem Fall gut. Vielleicht entschließen Sie sich ja zukünftig, beruflich umzusatteln? Klingt jedenfalls nach einem neuen Erwerbszweig ;-)

    1. Nessy sagt:

      Ich verspreche mir auch viel davon. Vielleicht bekomme ich eine Anstellung, bei der ich viel reisen darf. Dann sieht man mal was.

  4. T.M. sagt:

    Rufen Sie doch Mikail an und sagen ihm, er solle Grigorij mal anrufen. – Also ehrlich, da hätten Sie aber auch selbst drauf kommen können.

    Ich hatte mal eine Italienerin dran. Das war cool. Sie war etwas erregt, oder sagen wir besser: aufgebracht … Ich hab dann zwischendurch mal was auf Deutsch gesagt, nur um zu zeigen, dass ich noch da bin. Da war kurz Pause, dann ging’s unvermindert weiter. Ich hab dann irgendwann aufgelegt.

    1. Nessy sagt:

      Vielleicht musste sie nur so tun, als telefoniere sie. Vielleicht war sie eine italienische Agentin im Auftrag des Mossad und beschattete gerade Grigorij.

  5. Halliway sagt:

    Ich würde auch auf keinen Fall zurückrufen. Wer weiss, wat für Atomsprengköpfe oder Plutonium Stäbe der Marke „Ahmadinedschads Finest“ der so unter der Hand vertickert.

    1. Nessy sagt:

      Atomsprengköpfe – darauf bin ich ja noch gar nicht gekommen! Vielleicht verschiebt er aber auch nur ukrainische Prostituierte.

  6. Ist der kaugummiautomat in der nachbarschaft noch heil? Ich vermute einen anschlag.

    1. Nessy sagt:

      Ich frage demnächst mal Einszehn, Franco Gelatti und Pizzacarlo, ob sie etwas beobachtet haben. Die Drei sind auf Zack.

  7. Raine sagt:

    Vielleicht ist das nur der Beginn einer Geheimagenten-Karriere. Passen Sie auf, dass sich der AB nicht irgendwann selbst zerstören will!

    1. Nessy sagt:

      Wie sieht sowas aus? Kommt dann Rauch aus dem Apparat? Blinkt er wild?

    2. Raine sagt:

      Normalerweise kommt vorher eine Kassette per Post. auf der Sie eine Stimme vorwarnt. Achten Sie auf Ihren Briefkasten!

  8. Nihilistin sagt:

    Hm, ich versteh gar nicht, warum hier die Verschwörungstheorien gesponnen werden…. Was ist so merkwürdig daran, dass Mikail ganz besorgt ist, weil sein Cousin Serjosha (der Schrauber) die Radmuttern vorn links nicht ganz festgezogen hat, als er an Grigorijs 5er BMW die neuen Breitreifen aufgezogen hat? Und nun versucht der besorgte Mikail, Gregorij noch vor seiner geplanten Urlaubsreise in die alte Heimat zu erreichen, damit selbiger die Muttern an der nächsten Tanke mal festzieht.
    Is doch nun wirklich Alltag.

    1. denke ich doch auch, dass es sowas sein könnte! :)
      und ich verstehe nicht warum du ihn einfach nicht anrufst und ihn aufklärst, dass er bei dir falsch ist! – was soll schon passieren? er hat doch deine Nummer sowieso.. ;)

    2. Nessy sagt:

      Ich glaube ja, Mikael ist ein Facharbeiter aus Omsk, der hier in Deutschland den Unterhalt für seine Familie verdient. Sein Bruder Grigorij baut mit dem Geld, das Mikael in die Heimat schickt, ein Haus für die Frau und die fünf Kinder seines Bruders. Im August ist ihm ein Dachziegel auf dem Kopf gefallen.

      Jetzt hat Mikael Urlaub und besucht seine Familie.

  9. Hihi, kommt mir bekannt vor. Bei mir rief allerdings dauernd ein Ahmet, Mustafa oder Metin an. Was ich allerdings erst kapiert hab, nachdem mein Kollege die türkischen Zahlen erkannt hat (hätt ich auch mal selbst drauf kommen können, kann immerhin bis 10 zählen! auf türkisch mein ich)… ich wollt dann mal höflich sein und Bescheid sagen – und bin in der Türkei gelandet! Was ein Spaß :) Letztlich hab ich meinen AB neu besprochen und mitgeteilt, dass ich kein Türkisch kann und das hat Gott sei Dank geholfen.
    In Ihrem Fall würd ich allerdings auch noch abwarten, weils so spannend klingt!

    1. Nessy sagt:

      Immerhin hat Mustafa reagiert. Ich wurde in meiner Studentenwohnung nachts jahrelang von einem Faxgerät angerufen. Mit dem war nicht so leicht zu reden.

    2. Banger sagt:

      Das Faxgerät habe ich jetzt an der Backe. Seit 8 Jahren, vorzugsweise nachts zwischen 2 und 3 und ohne Rufnummernkennung.
      Ich kann mittlerweile ein valides CONNECT pfeifen und den Inhalt des Dokuments anschließend in den Schnee pinkeln. Leider bekomme ich – derzeit jahreszeitlich bedingt erst recht nicht – den Absender nicht lesbar hin.

    3. Nessy sagt:

      Auf die Frage „Warum nachts“ wurde mir mal gesagt, dass einige Firmen ihre Faxe in großen Mengen nachts rausschickten, weil es dann preiswerter sei.

      (Bei mir war das mit dem Pinkeln anatomisch etwas schwierig, in der Sache kann ich mich Ihnen aber anschließen.)

  10. katerwolf sagt:

    hört sich eindeutig nach auftragskiller an.

    liebe grüße, katerwolf

  11. the rufus sagt:

    Solange sich keiner für Rufus ausgibt … ;)

  12. Wolfram sagt:

    Dubios, dubios. Könnte sogar die Kripo interessieren…

    ein Faxgerät hatten wir hier auch. Mehrere sogar. Weil man uns die Nummer zugeteilt hat, die früher einmal einem Supermarkt gehörte – aber der existierte schon zwei Jahre lang nicht mehr.
    Manche Firmen haben wir identifiziert und ziemlich wüst bedroht: das französische Recht kennt allerlei Paragraphen zum Schutz der Privatsphäre (aber niemand hält sich dran). Letztendlich half aber nur, eine neue Nummer zu beantragen. Die gehörte vorher einem Sanitätsartikelvertreter, und wir kennen jetzt sämtliche Krankenhäuser und Altersheime der Region – aber wenigstens rufen die tagsüber an und senden keine nächtlichen Faxe.

    1. Nessy sagt:

      Vielleicht hätten Sie beim Herrn Sanitätsvertreter ein paar Kniebandagen oder Vlies-Einlagen abstauben können.

    2. Wolfram sagt:

      Kniebandagen könnte ich vielleicht gebrauchen, Vlieseinlagen nicht – aber das scheitert daran, daß ich ja genausowenig wie die Anrufer die neue Nummer des Sanitätsartikelvertreters kenne…

  13. Ansku sagt:

    Bei Freunden von mir war’s der Ünal. Vor vielen Jahren. Das hat dann aber irgendwann aufgehört.

  14. URi sagt:

    Schon mal versucht über die Rückwärtssuche den Inhaber der Rufnummer zu identifizieren? Und dann mit Street View mal schauen, wie er so wohnt…

    1. Nessy sagt:

      Agentin 00-Nessy hat selbstverständlich schon in diese Richtung ermittelt, aber noch keine substantiellen Ergebnisse zutage befördert.

  15. Zeitlos sagt:

    Ob da ein Techniker etwas lustig rumgeschaltet hat? Mir sind schon zweimal beim Anbieterwechsel ähnlich Chosen passiert…Einmal wurde meine Leitung so verknotet, dass ich – egal welche Nummer ich angerufen habe – immer im örtlichen Baumarkt gelandet bin. Das war nach einigen Anrufen schon echt peinlich…Zum Ausgleich wurde meine Leitung beim nächsten Wechsel für zwei, drei Tage an eine andere Leitung geklemmt. Ich war deshalb nicht unter meiner Telefonnummer erreichbar sondern unter der einer jungen türkischen Familie. Ist ja immer schön neue Leut kennenzulernen…

    1. Nessy sagt:

      Das ist lustig. Besonders die Geschichte mit dem Baumarkt. Haben Sie in den nachfolgenden Wochen mal „Verstehen Sie Spaß?“ geschaut?

  16. kinderdok sagt:

    ganz schön viele russen bei ihnen, erst die omma, jetzt der grigori – vorsichtig vorsichtig

  17. croco sagt:

    Was ich nicht verstehe, Mikai und Grigorij sind vermutlich Russen, oder zumindest Ukrainer, und sie sprechen Deutsch miteinander? Auf Anrufbeantworter?

    Das ist eine Botschaft, Frau Nessy.
    Oder ein Fall für den MAD.
    Ich kannte da mal einen Doppelagenten. Aber darüber darf ich nicht sprechen, nicht hier.

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