Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Über Vögel und über Lesungen

13. 11. 2021 1 Kommentar Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Frostig | In dieser Woche: der erste Tag des Herbstes mit Bodenfrost. Als ich am Morgen in den Garten sah, waren Rasen und Laub weiß, das Wasser in der Vogeltränke war gefroren. Wintergefühle.


Vögelei | Im Garten, es ist erstaunlich, sind seit Wochen Horden von Vögeln. Oft hocken sieben oder acht Stück gleichzeitig im Kirschbaum, beobachtet von Kollegen, die im umliegenden Gehölz sitzen. Es sind Kohlmeisen, Blaumeisen, Buchfinken, Grünfinken, Dompfaffen. Neu im Geschäft: zwei Kleiber. Sie kommen an die Futterstation und schmeißen mit ihren spitzen Schnäbel all die Schalen auf die Erde, die andere zurückgelassen haben. Es liegt Empörung in ihrer Bewegung.

Vor dem Fenster meines Arbeitszimmers habe ich auch Futter installiert: ein röhrenförmiges Gitter mit Sonnenblumenkernen drin. Es dauerte einige Tage, bis die Tiere es begriffen haben, aber nun ist auch hier immer etwas los. Es sind allerdings nur die Meisen, die kommen und die Kerne herausprockeln. Den Dompfaffen ist das zu mühsam, und es ist auch unter ihrer Würde.

Die Meisen stehen eindeutig am Ende der Hackordnung – vielleicht sind sie deshalb so unsouverän hektisch und stets auf der Flucht. Vielleicht ist die Kausalität aber auch umgekehrt. Jedenfalls: Kommen die Dompfaffen, fliegen sie fort; tun sie es nicht, werden sie weggehackt. Abgesehen von diesen Attacken sind die Dompfaffen aber friedliche Tiere. Sie tragen ihre Überlegenheit mit einer feierlichen Andächtigkeit vor; man könnte böswillig auch von Tranigkeit sprechen, mit der sie in der Futterstation einschlafen. Nur wenn der Grünfink kommt, werden sie rege. Er ist der Chef im Kirchbaum.

Wo die Kleiber sich einreihen, ist noch nicht ganz klar. Über den Meisen natürlich. Aber wie Kleiber und Dompfaffen zueinander stehen, habe ich noch nicht ergründet.


Morgenrot |  Der Himmel hatte in den vergangenen Tagen schöne Farben, rot und orange und magenta.

Morgens hing Nebel über den Feldern, nicht in Dortmund, aber beim Reiseleiter. Ich hätte nicht schlecht Lust gehabt, spazieren zu gehen. Aber ich musste fort zum Arbeiten. Der Dezember wird mir dahingehend mehr Freiheiten bringen.


Lesungen | In rund zwei Wochen, am 25. November, lese ich in der Stiftsbuchhandlung in Nottuln. Die aktuelle Inzidenz von fast 300 stellt die Buchhändlerin und mich vor eine Entscheidung: Sollen wir die Lesung durchführen oder sollen wir ins kommende Frühjahr schieben? Nächsten Mittwoch treffen wir uns in Nottuln und werden das entscheiden.

Für den Fall des Verschiebens – die Lesung wird zu einem späteren Zeitpunkt auf jeden Fall stattfinden – haben wir uns einen Plan B für den 25. November überlegt: Ich werde nach Nottuln kommen, es ist Markttag, ich signiere Bücher, bringe Dokumente aus dem Nachlass mit und wer mag, kann auf einen Schnack rumkommen. Die richtige Lesung findet dann statt, wenn #dieaktuelleSituation wieder passender ist.

Am 28. Januar lese ich in Dortmund: vor Ort mit Getränken und Essen, sofern #dieaktuelleSituation dazu einlädt. Wir werden das Ganze auch per Livestream übertragen – mit Bildregie und zwei Kameras, so dass es auch gut wird. Dabei unterstützt uns Florian Polenz. Stefanie Opitz moderiert. Alles für einen guten Zweck – den Spendenzweck geben wir beizeiten bekannt.

Für Ende März gibt es eine Anfrage aus Hamm. Mehr Infos demnächst.


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Kommentare

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  1. Alexandra sagt:

    „Der Dompfaff (…) ist der Chef im Kirchbaum“

    Wenn das ein Vertipper war, dann ein sehr genialer! :)

    Wie immer habe ich all‘ das sehr gerne gelesen.

    Hier so: Amselfrau stürzt sich mehrfach spektakulär auf den das Futterhaus besetzenden Eichelhäher – der haut tatsächlich ab.

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