Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Eine Besuchshündin und 1.300 Euro für die Dortmunder Tafel

21. 4. 2021 11 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Ehrenamt I | Am vergangenen Samstag habe ich dem Internet etwas vorgelesen. Mehr als 70 Leute waren bei meiner Lesung digital dabei und spendeten – Stand heute – 1.300 Euro zugunsten der Dortmunder Tafel. Den endgültigen Betrag geben die Organisatorinnen von Tangent Club 63 noch bekannt, denn es trudeln vielleicht noch ein paar Überweisungen ein.


Ehrenamt II | Wer am Samstag dabei war, hat meine Freundin und Kollegin Steffi kennengelernt. Sie hat die Lesung moderiert. Seit 2015 begleitet sie eine Familie aus dem Irak, die unter schlimmsten Umständen nach Deutschland geflohen ist. Steffi hat ein paar Worte dazu aufgeschrieben. Erst half sie den Kindern bei den Hausaufgaben. Später der ganzen Familie bei allem Möglichen. Jetzt bekommt die Familie endlich angemessenen Wohnraum: groß genug für zwei Erwachsene und sechs Kinder.

Die jüngste Tochter der Familie, geboren nach der Ankunft in Deutschland, heißt übrigens Angela – benannt nach Kanzlerin Merkal, aus Dankbarkeit für die Aufnahme. Im Februar wurde der jüngste Sohn geboren. Auch er sollte unbedingt einen deutschen Vornamen bekommen. Die Kinder sind erfolgreich in der Schule. Die ganze Familie freut sich jetzt auf den Umzug in den neuen Stadtteil, auf Kinderzimmer, einen Garten und hilfsbereite Nachbarn.


Handwerker | Mein Gewächshaus hat Sanierungsbedarf. Das Dach ist undicht. Ich möchte, dass Profis die Arbeiten übernehmen. Es ist allerdings schwierig, einen Dachdecker zu finden, der solch eine kleine Arbeit tun möchte. Findet man einen, ist die Chance, dass er nach Beauftragung nochmal von sich hören lässt, gering. Wenn er doch von sich hören lässt, heißt das nicht, dass etwas passiert und er zum Ausmessen kommt. Wenn er doch zum Ausmessen kommt, heißt das nicht, dass danach noch etwas passiert. Seit sechseinhalb Monaten versuche ich nun, mein Gewächshausdach neu machen zu lassen.

Die gleiche Problemlage gilt für den Installateur, den ich für einige Handgriffe benötige. Ich würde auch gerne einen Parkettleger beauftragen, damit er noch in zwei zusätzlichen Räumen Parkett legt. Inzwischen habe ich meine Erwartungen so weit runtergeschraubt, dass mein Ziel nur noch ist, dass alle Arbeiten zum Jahrewechsel 2021/2022 erledigt sind. Ausgesprochen unerfreulich.


Einen Streich gespielt | Heute war wieder eine Querdenker-Demo in Berlin. Einige Leute haben sich in die Telegram-Gruppen der Querdenker eingeschleust und sich als Mitfahrgelegenheit angeboten – als Fahrende. In ganz Deutschland standen heute Morgen Querdenker auf dem Bürgersteig und warteten auf ihre Mitfahrgelegenheit nach Berlin. Die aber nicht kam.


Corona-Service I | Eine Karte der Landkreis-Inzidenzen. Mit einem Klick kann man auf Altersgruppen filtern.

Corona-Service II | Für Mittwoch, 28. April, lädt die Berliner Beratungsstelle für Berufskrankheiten zu einer digitalen Veranstaltung ein, Thema: Covid-19 als Berufskrankheit. Wer dabei sein möchte, schickt eine E-Mail an beratungsstelle.bkv@senias.berlin.de mit seinem Namen sowie seiner E-Mail-Adresse und bekommt einen Link zur virtuellen Diskussion. Die Veranstaltung richtet sich an Beschäftigte, Betriebs- und Personalräte sowie andere Mitarbeitendenvertretungen, Gewerkschaftsvertretungen, Führungskräfte, Schwerbehinderten- und Frauenbeauftragte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte, Betriebsärztinnen, Gesundheitsmanager, Gesundheitsmanagerinnen und alle, die sonst noch mit dem Thema zu tun haben oder sich dafür interessieren. Es gibt keine Website, das Programm kann man aber beim Journalisten Daniel Drepper einsehen.

Corona-Service III | Schweden richtet nun Krankenstationen für Kinder ein, die nach einer Infektion mit dem Corona-Virus Langzeitschäden haben. | Nicht überraschend: Mehr Corona-Erkrankungen unter sozial Benachteiligten


Besuchshündin | In dieser Woche war die Besuchshündin wieder da.


Broterwerb | Weiterhin viel Arbeit in Kundenprojekten. Am vergangenen Freitag war ich seit Langem mal wieder in Präsenz unterwegs. Mit Antigen-Test, beim Kunden wurde Maske getragen, es gab Deinfektionsmittel und wurde gelüftet. Dennoch: Es war zunächst ein seltsames Gefühl.

Die Tage sind voll: voller Termine, Absprachen, Zuarbeiten, Beratungen. Alles digital. Alles klappt wunderbar. Ich merke nicht, dass etwas fehlt. Natürlich: Es wäre schön, sich auch mal persönlich zu begegnen, eine Mittagspause miteinander zu verbringen, zusammenzusitzen. Aber wirklich nötig für die Sache ist es nicht; ich glaube nicht, dass ich beziehungsweise: dass wir die Dinge in Präsenz deutlich besser machen würden, als wir es jetzt tun. Das liegt auch an meinen Kunden, die offen und beweglich sind, die gut kommunizieren und mit denen vieles Hand in Hand geht.

Eine andere Kulisse wäre mal wieder schön. So eine zum Beispiel.

//*seufzend ab

Kommentare

11 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓

  1. Alexandra sagt:

    Bei mir ist es „nur“ mein gasbetriebener Backofen, wegen dem ich seit fünf Monaten ein- und demselben Installateur hinterherlaufe.

    Ich verstehe es nicht; ist er zu allen seinen Kunden so? Kann doch gar nicht sein?! Dann käme er doch auf keinen grünen Zweig? Also muss ich das wohl persönlich nehmen!? Ich verstehe es nicht.

    1. Vanessa sagt:

      Doch, ist er. Es sei denn, es sind Großaufträge. Aber selbst die kann er sich wahrscheinlich aussuchen.

  2. Helmut Leonhardt sagt:

    Wenig Umsatz pro Anfahrt, hohe Chance auf Ärger als Selbstständiger Handwerker kann man es sich grad aussuchen ob man solche Aufträge riskieren will oder nicht.

    Am besten man diversifiziert den Freudeskreis.

    Habe auch schon gesehen das Singlefrauen Tinder nutzen um Handwerker zu finden.

    1. Alexandra sagt:

      In meinem Fall ist der Installateurbetrieb gleich gegenüber meines Zuhauses und der Mann hat den Ofen vor einem halben Jahr selbst angeschlossen. Es geht um ein handtellergroßes Bauteil, das getauscht werden muss – absurdes Theater … !?

  3. hafensonne sagt:

    Es spricht nicht gerade für den, naja, Verstand der Leerdenker:innen, dass sie immer wieder auf denselben Trick hereinfallen. Das gab es doch im vergangenen Jahr im großen Stil, oder erinnere ich mich falsch?

  4. Rena sagt:

    Es spricht aber ebensowenig für die moralische Überlegenheit der tricksenden Akteure, dass sie anonym verirrte Seelen aufs Kreuz legen und sich danach auf Twitter dafür feiern lassen, als hätten sie einen substanziellen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet. Mir ist das aufgestoßen.

    1. Alexandra sagt:

      Danke fürs Worte geben!

    2. Vanessa sagt:

      Die Menschen „anonym verirrte Seelen“ zu nennen, spricht ihnen aber auch ihren Verstand und ihre Selbstbestimmtheit ab, oder?

  5. Alexandra sagt:

    „Anonym“ bezieht sich ja wohl nicht auf die An-der-Nase-Herumgeführten, sondern auf den Hereinleger? „Verirrte Seelen“ finde ich einen treffenden Euphemismus, wenn ich schon im „Die-sind-falsch-und-ich-bin-richtig“-Modus sein will, um auszudrücken, dass ich zwar finde, dass denen übel mitgespielt wird, ich aber trotzdem deren Ideen keinesfalls anhänge. Jemineh, hat das jetzt viele Ebenen, die alle bekaspert werden müssen …

    1. Rena sagt:

      Danke, an beide, fürs Aufgreifen. Meine persönliche Betroffenheit hat mich den Kommentar schreiben lassen. Querdenkerei im engsten Umfeld, nicht schön. Es zerreißt einen…

  6. Alexandra sagt:

    Ich kenne das Problem; mir hilft strikte Trennung: Das Gegenüber lehne ich ja gar nicht ab. Nur die Ideen, denen es anhängt. Niemand IST schließlich seine Meinung. Die Tür für konstruktive Auseinandersetzung bleibt dann offen. Und ich muss die Person auch nicht „bekehren“. Ich bin schon zufrieden, sie zum Nachdenken gebracht oder/und sie in ihrer „festen Überzeugung“ ein bisschen aufgestört zu haben.

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