Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

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Freitag, 9. August

9. 08. 2019  •  8 Kommentare

Waffel-Startup | Während ich heute eigentlich etwas Anderes hätte tun sollen, keimte die Idee eines Waffellokals in mir. In Potsdam war ich in einem Pfannkuchenlokal. Pfannkuchenlokale trifft man häufiger an. Nicht aber Waffellokale.

Es gibt WonderWaffel, aber seien wir ehrlich: Menschen, die Waffeln mit Zeug zukleistern, lieben die Waffel nicht. Sie verstehen nichts von Waffeln und haben das wahre Wesen der Waffel nicht erkannt.

Ich kann mir einen Laden vorstellen, in dem es puristische Waffeln gibt, süß und herzhaft, dazu eine Monatskarte mit Waffelexperimenten.

Man sollte große Waffeln und Waffelhäppchen essen können, dazu guten Kaffee und gute Limonade trinken, zur herzhaften Käsewaffel auch ein lokales Bier. Es sollte großartige Dips geben und für die süße Variante hausgemachte Eissorten, ein Vanilleeeis mit schwarzen Stippen und maximaler Vanilligkeit. Alles natürlich mit viel Liebe kreiert und serviert.

Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Ort der Begegnung, des Beisammenseins und der Freundschaft ist, denn Waffeln haben einen fluffigen, freundlichen, völkberverbindenden Charakter. Es könnte eine italienische und eine syrische Waffel geben, es könnte ein Kartoffel- und eine Kürbiswaffel und eine süße, russische Quarkwaffel geben.

Es sollte ein Ort sein, an dem Menschen sich gerne aufhalten und an dem sie gerne aufgehalten werden, mit Büchern und Lesungen, mit Workshops und einem jährlichen Waffelcamp, in dem Waffelliebhaber von überallher zusammenkommen.

Das alles könnte ich mir gut vorstellen.

Ich habe mir mal zwei Domains gesichert. Vielleicht werde ich sie irgendwann brauchen.

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Broterwerb | Dann habe ich doch noch etwas Anderes gemacht, nämlich meine Keynote für den 6. Berliner Unternehmenstalk vorbereitet. Der findet Anfang September statt. Der Vortrag hat den Titel: „Level up! Wie uns Game-Prinzipien bei der Führung helfen“.

Es wird darum gehen, wie uns Rollen und Persönlichkeiten in der Arbeit beeinflussen, wie gute Teams funktionieren und welche unterschiedlichen Dinge uns motivieren. Ich werde Beispiele zeigen, wie man Spiel-Elemente in Unternehmen nutzen kann.

Spoiler: Es kommen gifs drin vor.

Im Zuge dessen habe ich die Termine auf meiner Website aktualisiert. Christian von der Webworkmanufaktur hat mir dazu das Backend optimiert, also den Ort, wo ich die Termine einpflege. Ich kann Termine jetzt strukturierter eingeben, so sieht das aus:

Wenn sie abgelaufen sind, wandern sie automatisch in die Kategorie der vergangenen Veranstaltungen. Das ist super. So ist immer alles aktuell.

Wir haben noch weitere Verbesserungen vorgenommen. Unter anderem werde ich eine Seite mit Referenzen aufbauen. Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahre im Geschäft und habe für 19 Kunden gearbeitet. Vielleicht mag der ein oder andere mir eine Referenz geben. Dann können Interessenten sich einen besseren Eindruck verschaffen, was ich so tue.

Eigentlich müsste ich die Seite noch mehr überarbeiten, vor allem inhaltlich, denn mein Profil hat sich inzwischen deutlich geschärft. Nun denn. Wenn Zeit ist.

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Gelesen und ausprobiert | So pendelt Deutschland. Spannend.

Gelesen | Selbstständigkeit: Schwanger in die Pleite. In dem ganzen Artikel kommt mit keiner Silbe der Vater des Kindes vor.

Gelesen | Rheinbad Düsseldorf: Was von der Randale übrig bleibt. Keine Vergehen von Migranten.

Brandenburger Podcast-Spezial: Fotograf und Blogger Matthias Haltenhof im Interview

9. 08. 2019  •  Keine Kommentare

Mein zweites Mitbringsel aus Brandenburg: eine Podcastfolge mit Fotograf und Blogger Matthias Haltenhof.

Nachdem ich zuvor mit Audio-Produzentin Katja Reister gesprochen hatte, gesellte sich Matthias zu mir. Matthias betreibt in Fotoblog und lebt davon.

Wir haben übers Bloggen als Beruf geredet und über Matthias‘ Leidenschaft für Fotografie. Er gibt Tipps für gute Fotos. Außerdem haben wir über Matthias‘ Hochsensibilität gesprochen.

Viel Spaß beim Zuhören!

Shownotes:

Matthias Haltenhof FotografieBlog: Healthy HabbitsHSP Test: Bin ich hochsensibel?

Die Folge bei Podigee und bei Soundcloud und als mp3 zum Download.

Donnerstag, 8. August

8. 08. 2019  •  1 Kommentar

Göttlicher Nachbar | Im Haus gegenüber wohnt ein Hund. Ich sah ihn heute öfter, weil ich auf dem Balkon saß und Mariana Leky las.

Es ist ein massiger Hund, kompakt und muskulös, ein Boxermischling, vielleicht mit Pitbull, vielleicht mit Mastiff, ich kenne mich damit nicht aus. Er heißt, wie er aussieht: Thor. Benannt nach dem Donnergott.

Wenn Thor ein Gott ist, dann allerdings ein sehr ruhiger, denn er donnert nicht, er ist höchstens vom Donner gerührt. Mit hängenden Lefzen steht er hinter dem Zaun und schaut dem Geschehen auf der Straße zu. Wenn man seinen Namen ruft, wedelt er sanft, seufzt dann und kommt getrottet, als habe man ihn bei etwas Wichtigem gestört.

Ich mag Thor. Er sieht gefährlich aus und heißt gefährlich. Innerlich fühlt er sich bestimmt auch sehr gefährlich. Im Herzen aber ist er ein barmherziger Gott, für den die Welt sich immer etwas zu schnell dreht.

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Schwimmen | In den vergangenen zehn Tagen bin ich zehn Kilometer geschwommen, davon drei Kilometer heute. Es ging wunderbar fluffig von der Hand beziehungsweise aus den Armen und aus den Beinen. Mittlerweile ist es so, dass ich prima Kraul schwimme, mindestens die Hälfte der Strecke. Ich habe einen guten Atemrhythmus, die Leine zieht an mir vorbei, ich kann eine schnelle Frequenz schwimmen oder mehr gleiten. Ich erfreue mich daran.

Das Schöne am Schwimmen ist, dass, während ich schwimme, niemand etwas von mir will. Niemand kann mich anrufen oder mir eine WhatsApp schreiben, ich muss nichts tun außer schwimmen und atmen. Beim Handball war es hingegen so, dass ich ständig einen Ball zugeworfen bekam, fast schon unangenehm oft. Alle erwarteten dann, dass ich etwas damit tat, etwas Dringliches und Hektisches, etwas, das Können erforderte, das fürchterlich schief gehen konnte und meist unerfreulich wehtat. Beim Schwimmen muss ich nur schwimmen. Gelegentlich gibt es Mitschwimmer, die möchten, dass ich mehr links oder mehr rechts schwimme. Das sind überschaubare Anforderungen; nichts, das Unannehmlichkeiten nach sich zieht.

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Bewaffelung | Abends bewaffelte ich einige Handballveteraninnen. Es gab herzhafte Waffeln mit Gemüse. Die Damen brachten Dips mit.

Eckige Waffeln auf dem Terrassentisch. Man sieht grüne und organgene Stippen in den Waffeln.

Falls Sie es mir nachtun möchten:

280 Gramm Butter
8 Eier
1 TL Salz
400 Gramm Mehl
200 ml blubberndes Mineralwasser
Streukäse
Zeugs nach Wahl

Die Menge des Streukäses variiert nach Ihrem Geschmack. Ich nehme eine Packung, 200 Gramm. Das Originalrezept sieht weniger vor, aber was soll man mit dem Rest sonst machen.

Als „Zeugs“ kann man geriebene Zucchini nehmen, auch Porree, Möhre, Paprika oder Schnittlauch oder alles durcheinander. Salami oder Schinken gehen bestimmt auch, habe ich aber noch nicht ausprobiert. Vielleicht muss man dann das Salz weglassen.

Mittwoch, 7. August

8. 08. 2019  •  3 Kommentare

Broterwerb | Ich befinde mich in der Post-Urlaubs-Arbeitsakklimatisierung. Nach meiner kleinen Deutschlandreise bin ich diese Woche daheim und pruschele vor mich hin, halb arbeitend, halb freizeitend.

Gestern hatte ich mein erstes Kundengespräch seit zweieinhalb Wochen. Ich war nicht verwirrt und habe ganze Sätze gebildet. Das macht Hoffnung auf die kommende Woche, wieder richtig losgeht.

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Verspannungen | Aber emotional.

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Gebucht | Vom 2. bis 4. September bin ich in Berlin. Eine Limo am Montagabend oder ein Mittagessen am Dienstag – mag wer?

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Dichter dran | Unter dem Hashtag #dichterdran schreiben Frauen über männliche Schriftsteller, so wie männliche Kritiker sonst nur über Autorinnen schreiben. Sehr erheiternd.

Kostproben:

https://twitter.com/maria_hofbauer/status/1158362352062017536?s=20
https://twitter.com/Guzinkar/status/1157690006514872322?s=20
https://twitter.com/SennahojOttonib/status/1158415886937731077?s=20

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Gelesen | Die New York Times stellt in Grafiken dar, wie weiße Extremisten sich gegenseitig zu Attentaten inspirieren, in Europa, den USA und darüber hinaus.

Ich bin übrigens kurz davor, ein Abo für die NYT abzuschließen. Die macht einen echt guten Job; ich bin jetzt schon reichlich oft vor die Paywall gelaufen. Eigentlich verrückt: in Dortmund wohnen und keine Lokalzeitung abonnieren, dafür aber die New York Times, weil sie mir relevantere Informationen liefert.

Gelesen | Facepalm des Tages: Männer vermeiden umweltfreundliches Verhalten, um nicht für schwul gehalten zu werden. Wiederverwendbare Einkaufsbeutel mit sich zu führen, sei zu feminin.

Erstes Augustwochenende

5. 08. 2019  •  16 Kommentare

Marathonsitzung | Nachdem ich am Donnerstag dachte, es sei Freitag und ich könne zum Frisör gehen, war am Freitag tatsächlich Freitag, und ich ging zum Frisör.

Der Frisör machte auf Orthopäde: Ich musste erstmal zwei Stunden warten, bis ich drankam. Denn der Freitag ist der Tag ohne Termine. Da kommt man dran, wenn man drankommt.

Vielleicht möchten Sie einwenden, ich solle besser an einem Tag mit Termin gehen. Termine bietet mein Frisör allerdings nur dienstags bis donnerstags an, montags nicht, freitags nicht, und am Samstag ist der Laden geschlossen. Das macht die ganze Unternehmung stets zu einem mittleren Projekt, denn an einem Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag kann ich nur selten. Am besten kann ich an einem Samstag, aber – siehe oben.

Gleichzeitig macht mein Haar-Buddy meine Haare wirklich gut, weshalb ich davor zurückschrecke, mir einen neuen zu suchen. Ich habe schon viel Elend auf meinem Kopf erleben müssen, und auch wenn ich nicht allzu eitel bin – ich möchte nicht 90 Euro dafür ausgeben, dass ich verunglückt aussehe.

Positiv lässt sich an den viereinhalb Stunden beim Frisör verbuchen, dass ich mein Buch durchlas. Es heißt „Wenn Martha tanzt“. Ich kaufte es in Berlin, es spielt in Weimar, wo ich vor zwei Wochen Station gemacht hatte. Protagonistin ist Martha, die in Pommern aufwächst und zum Studium ans Bauhaus geht. Eine auf 260 Seiten erzählte, kleine Geschichte, deren ersten 200 Seiten auch sehr gut sind. Dann endet sie leider für meinen Geschmack zu verschwurbelt und zu schwülstig. Dennoch: kann man gut lesen. Besonders der über weite Teile sachliche, leicht technokratische Stil gefällt mir.

Außerdem vervierfachte ich während Wartezeit und Behandlung meinen Dots-Highscore. Kurz vor dem Haareschneiden spielte ich ein legendäres Game mit unzähligen Rechtecken, die ich in Rekordgeschwindigkeit verschwinden ließ.

Ich sehe jetzt auch wieder passabel aus.

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Zum Tod von Mme ReadOn | Mme ReadOn hat sich das Leben genommen. Ende Mai hat der Spiegel Recherchen veröffentlicht, nach denen die Blogggeschichten über ihre jüdische Familie erfunden seien. Auch habe sie falsche Opferdokumente bei der Gedenkstätte Yad Vashem eingereicht. Mme ReadOn war promovierte Historikerin.

Reflexionen: Die Kaltmamsell: Elemente einer TragödieThe Irish Times: The life and tragic death of Trinity graduate and writer Sophie HingstLaura Hertreiter in der SZ: Zweifel am ZweifelCarolin Emcke in der SZ: Die ethische Last journalistischer Arbeit

Der Autor des Spiegel-Artikels, Martin Doerry, der die Täuschung Hingsts veröffentlichte, nimmt Stellung: Warum der SPIEGEL über den Fall Marie Sophie Hingst berichten musste. Lea Rosh, die Vorsitzende des Förderkreises „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“, kritisiert Doerrys Arbeit; er hätte ihre Erkrankung erwähnen sollen.

Ich kannte weder Mme ReadOn persönlich, noch ist öffentlich bekannt, unter welcher Erkrankung sie litt. Ich möchte dennoch einige Gedanken äußern – unabhängig vom konkreten Fall, nur anlässlich.

Es ist in diesem Blog nicht bekannt, aber ich habe weitreichende Erfahrungen als Angehörige psychisch kranker Menschen, unter anderem eines schizophren-psychotischen Menschen. Die aufgebaute Realität ist für diesen Menschen so sehr eigene Wirklichkeit, dass nicht nur jedes Gegenargument an ihm abperlt; jeder präsentierte Beleg, jede Prämisse überzeugt ihn noch mehr darin, der missverstandene Hüter der Wahrheit zu sein.

Beweise und Schlüsse nimmt er deshalb nicht als Entlarvung wahr, der er nachgeben und aufgrund derer er aufgeben und sich in Behandlung begeben sollte; die Argumente bestärken ihn in seiner Wahrnehmung, verkannt zu sein. Und: Sie sind Angriffe auf sein Inneres. Denn die Krankheitswirklichkeit hat nicht nur ihre eigene, in sich schlüssige Logik, die alles Äußere abwehrt. Sie ist nach schleichender Chronifzierung auch so sehr in die Identität des Kranken integriert, dass jeder Angriff auf die Logik seiner Welt ein Angriff auf sein fragiles, mit ständigen Dissonanzen kämpfendes Selbst ist.

Der erkrankte Mensch ist in der Lage, seine Wahrnehmung geschickt zu verargumentieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für unerfahrene Dritte deshalb schwierig ist zu erkennen, dass sein Reden und Handeln einer Erkrankung entspringt. Denn wie kann jemand, der sich gewandt äußert und geistig hellwach ist, krank sein, wo doch Krankheit im Allgemeinen von Einschränkung und Unvermögen begleitet ist? Der Unerfahrene kommt nicht darauf, dass in diesem Fall gerade das Vermögen die Krankheit ist. Er hält den Kranken für ignorant und unbelehrbar – im schlechten Fall für dreist und kriminell, im besten Fall nur für wunderlich. Nicht aber für krank.

Es gehört zum Wesen solch schizophren-psychotischer Realitätskonstruktionen – man kann es sich denken -, dass keine Krankheitseinsicht besteht. Wer also sagt, man müsse dem oder der Kranken Hilfe angedeihen lassen, kennt die Mechanismen der Krankheit nicht; er setzt voraus, dass der Kranke die Hilfe auch annimmt.

„Der Gesetzgeber sieht vor, dass jeder Mensch das Recht auf seine eigene Psychose hat“, sagte einmal ein Gutachter des sozialpsychiatrischen Dienstes zu mir. Nur wer sich selbst oder Dritte gefährdet, kann zur Annahme von Hilfe gezwungen werden; doch das geht erst, wenn der Kranke bereits gefährdend gehandelt hat.

Der kranke Mensch ist in Verantwortung für seine Krankheit, obwohl die Krankheit ihn in dieser Verantwortung einschränkt. Es gibt keine Auflösung für diesen Widerspruch. Denn die Alternative wäre eine Einschränkung der Freiheitsrechte für alle, die wunderlich sind, ohne krank zu sein. Wer mag beurteilen, wo die Grenze ist?

Das macht wütend. Es macht sprach- und hilflos. Weil es keine Hilfe gibt, die man leisten kann.

Soll nun über Handlungen psychisch Kranker nicht berichtet werden, eben weil sie krank sind? Nein. Aufgabe von Journalismus ist es, Öffentlichkeit herzustellen und diejenigen sprachfähig zu machen, die sich nicht selbst äußern können – die Opfer der Täuschung, in dem Fall die Opfer des Holocausts un ihre Familie. Die Tragik liegt wohl darin, dass auch die Täuschende eine Getäuschte war.

Donnerstag, 1. August

1. 08. 2019  •  1 Kommentar

Urlaubsverwirrung | Heute wollte ich zum Friseur. Freitags ist immer ohne Termin. Ich wurde belehrt, dass Donnerstag sei, ich solle morgen wiederkommen. Nun komme ich morgen wieder.

Urlaub. Kein Gefühl mehr für Tage. Dafür einen Tag mehr Urlaub als gefühlt.

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Zurück | Ich bin wieder zurück in Dortmund. Am Morgen begrüßte mich der Garten. Dank Vatta ist alles in Schuss. <3

Blick von der Terrasse in den Garten: weißes Gewächshaus, davor ein Kirschbaum. Einfallende Sonne.

Nach der Frisörverwirrung kehrte ich heim und legte ich mich, erschöpft vom nicht vollbrachten Tagwerk, in meine Relaxliege Mexiko. Ich schlief ein und holte mir einen monströsen Sonnenbrand. Anfängerfehler.

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Was bisher geschah | Rückblick, zumindest mit den touristischen Höhepunkten. Serviceblog und so.

Es begab sich, dass ich C und die Jungs in Berlin traf. Bei 36 Grad in der Stadt fehlte uns jegliche Motivation, durch Straßen und Gassen zu laufen. Irgendwo drinnen konnte es nur besser sein. Außerdem waren wir näher an eventuellen Getränkeautomaten.

Deshalb besuchten wir das Naturkundemuseum.

Naturkundemuseum Berlin, große Halle mit zwei Dinosauerierskeletten

Im Berliner Naturkundemuseum steht das größte aufgebaute Dinosaurierskelett der Welt, ein Brachiosaurus brancai. Die Knochen wurden einst zufällig von der Deutschen Bergbau-Gesellschaft gefunden – in Tansania, das damals noch Deutsch-Ostafrika hieß. Davon erfährt man im Museum, aber nichts, das habe ich später gelesen.

Ich springe jetzt etwas in der Zeit, nicht nur archäologisch. Denn einige Tage nach der Besichtigung des Skeletts, auf dem Rückweg von Berlin, verschlug es uns nach Nordostwestfalen. In Bad Essen-Barkhausen sahen wir uns Dinosaurierspuren an.

Dinosaurierspuren in Erde

Mehr als diese Trappsen gibt’s dort zwar nicht zu sehen, aber immerhin: Der Kreis der Reise schloss sich auf wundersame Weise.

Zurück ins Naturkundemuseum. Am kühlsten war es in dem Raum mit den eingetupperten Fischen. Dort habe ich mich gerne aufgehalten.

Naturkundemuseum Berlin: Raum mit eingelegten Fischen in Gläsern

Die Fische als solche waren sehr bleich und glotzten apathisch auf die Besucher. Vielleicht auch, weil sie tot sind.

Insgesamt gibt es im Museum 276.000 Gläser mit einer Million Objekten in 80 Tonnen Alkohol. Ich hoffe, ein Statiker hat die Aufbauten abgenommen.

Am nächsten Tag besuchten wir den Flughafen Tempelhof und machten dort eine Führung mit.

Flughafen Tempelhos: Blick vom Flugfeld auf das Halbrund des Gebäudes

Der Themenkomplex „Flughafen“, „Zweiter Weltkrieg“, „Luftbrücke“ und „USA“ stieß bei K1 und K2 auf großes Interesse.

Die Führung dauerte insgesamt zweieinhalb Stunden. Wir sahen die Abflughalle …

Tempelhof: Abflughalle

… den Eingangsbereich …

Tempelhof: Information

… und die Luftschutzräume.

Tempelhof: Luftschutzkeller

Ich hatte die gleiche Führung schon einmal mitgemacht, allerdings ist das fünf Jahre her. Es tat dem Vergnügen keinen Abbruch, sich alles noch einmal anzusehen. Der Ticketpreis ist seither allerdings deutlich teurer geworden. Ich meine, ich hätte damals neun Euro bezahlt, nun sind es 15 Euro pro Erwachsenem.

Das ehemalige Flughafenrestaurant:

Blick durch die Türen des Restaurants auf das Flugfeld

Wir sahen auch die ehemalige Bowlingbahn der amerikanischen Soldaten, die Basketballhalle und die Bar. Wir erfuhren, warum die Rosinenbomber Rosinenbomber heißen (wegen der Süßigkeiten, die sie für die Kinder abwarfen).

Tempelhof: Treppe

Im Anschluss an den Flughafen Tempelhof besuchten wir den Fabrikverkauf einer Keksfirma. Ich zitiere K2: „Das ist einer der schönsten Läden, in denen ich jemals war!“

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Gelesen | Landwirt Lehner macht aus seinem Kartoffelacker mittels Crowdfunding ein Blumenfeld – für Insekten. Er vergab Blühpatenschaften an Städter – und erlebte wunderliche Dinge mit ihnen. Die Geschichte eines Feldversuchs für den Artenschutz (€).

Gelesen | Was Frauen meist fehlt, um erfolgreich zu sein, sei nicht Talent oder Durchsetzungsvermögen. Es sei Zeit, sagt Autorin Brigit Schulte im Guardian.

Women’s time has been interrupted and fragmented throughout history, the rhythms of their days circumscribed by the sisyphean tasks of housework, childcare and kin work – keeping family and community ties strong. If what it takes to create are long stretches of uninterrupted, concentrated time, time you can choose to do with as you will, time that you can control, that’s something women have never had the luxury to expect, at least not without getting slammed for unseemly selfishness.

***

Hinweis | Falls hier in den nächsten Tagen mal etwas schief hängt oder nicht funktioniert: Christian werkelt im Hintergrund am Blog. Bitte tragen Sie einen Baustellenhelm und achten Sie auf herunterhängende Kabel.



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