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Im Zentralbüro für Erdrotation – Teil 3: Das Ende von Plan A ist der Beginn von Plan B

4. 03. 2015  •  15 Kommentare

Was bisher geschah:

Die Erde benötigt eine Schaltsekunde. Das Zentralbüro für Erdrotation kümmert sich darum. Alle Länder der Erde machen mit, nur nicht Jong-Un, Diktator. Professorin O. Mega und ihr Assistent Euler bemühen sich um eine Lösung. Olga schaltet Doc Emmett Brown ein; doch nicht nur Gravitone, auch Hormone verbinden die beiden.

Cliffhanger:

Reifenquietschen dringt durch das geöffnete Fenster. Ein Scheppern. Dann ein Zischen. Ein Stöhnen. Und Stille.

Folge 3: Das Ende von Plan A ist der Beginn von Plan B

Olga stürzt aus der Tür. Euler rennt hinterdrein, die Arme wild auf der zweidimensionalen Bewegungsebene schwenkend.

Im Hof steht, die Motorhaube unter Mülltonnen, ein DeLorean. Aus dem Motorraum quillt Qualm. Zischend klappt die Fahrertür nach oben, und ein derangierter, grauhaariger Mann kippt aufs Pflaster.
„Emmett!“, ruft Olga und stürzt zu dem Alten.

Euler bremst ab und ordnet seine Arme. Mit flackerndem Blick schaut er auf die qualmende Motorhaube. Leise beginnt er, „Oxidation, Oxidation“ zu murmeln, während er geistesabwesend vor dem Auto auf und ab läuft.

„Der Feuerlöscher, Euler!“, befiehlt Olga und wedelt mit dem Arm in Richtung Labor. „Holen Sie den Feuerlöscher!“
„Oh … ah … Ammoniumdi … dihydrogenphosphat“, stammelt Euler, rauft sich die Haare und ergänzt vorsichtshalber nochmal: „Oxidation, Oxidation“. Wie immer in Stresssituationen bewegt er sich, anstatt einzugreifen, nur exakt parallel zum Unfallgeschehen, um physische und seelische Inzidenzen zu vermeiden.
„Euler!“, sagt Olga scharf und atmet tief durch. Inzwischen sitzt sie auf der Erde und tätschelt Emmett neues Leben ins Gesicht. „Euler! Sind Sie ein Mann oder eine Verhaltensstörung?! Was soll die Jaktation? Sie müssen löschen! Eine Antikatalyse muss her! Los!“

Euler versteht endlich, holt den Feuerlöscher und startet, „Inhibi! Inhibi! Inhibition!“ rufend, den Schaum. Der Qualm verebbt.

Gleichzeitig kommt Emmett zu sich. Er hustet, rollt mit den Augen, fixiert dann aber Olga mit festem Blick.
„Oh, Oxyto … Olga, meine Liebe.“
„Alles in Ordnung, Emmett? Was ist nur passiert?“
„Ich wollte …“ Vorsichtig richtet er sich auf. „Ich … Fluxkompensator. Zu Jong-Un.“
„Subjekt, Prädikat, Objekt, mein Lieber. Oder hast du deine Syntax in Sankt Moritz vergessen?“
Emmett lehnt sich mit dem Rücken gegen den DeLorean. „Ich wollte … den Fluxkompensator ausprobieren. Eine kleine Generalprobe. Wegen … Jong-Un. Damit er die Schaltsekunde … damit er sie überspringt und die Rotation … damit wir in der Zeit bleiben. Aber irgendwas …“ Er dreht sich um und blickt hinter sich in den Fahrerraum. „Himmelhergott. Da blinkt ja alles.“

Euler stellt den Löscher ab, beugt sich vor und schaut ins Cockpit des Wagens.
„Ölstand“, sagt er und beugt sich weiter hinein. „Und die kosmologische Konstante. Sie scheint .. nun ja … etwas metabolisch.“
„Blinkt die Lambda-Sonde?“
„Sie flackert.“
„Das ist kein gutes Zeichen.“
In dem Moment erlöschen die Lichter im Wagen. Ein vernehmliches Brummen ist zu hören. Dann ein Zischen. Ein kurzer Knack. Und Stille.

„Was war das?“, fragt Olga.
„Ich fürchte, meine Liebe, jetzt ist er endgültig im Eimer.“
„Wer?“
„Der Fluxkompensator. Und der DeLorean. Beides Schrott. Oder bin ich etwa im Juni 2015 in Nordkorea?“
„Du bist im März in der Richard-Strauss-Allee in Frankfurt am Main.“
„Eben. Wir sind geliefert, Olga.“ Er nimmt ihre Hand und schaut ihr tief in die Augen. „Aber wir haben immer noch uns.“
Euler zieht sich, peinlich berührt, hinter eine der Mülltonnen zurück.
„Was soll das heißen, Emmett?“, fragt Olga. Sie ist stocksauer. Warum müssen Kerle immer Alleingänge starten? „Guck bitte nochmal nach! Es gibt doch nichts, was man mit einer Rolle Panzertape nicht reparieren kann!“

Emmett lässt ihre Hand los und verschwindet im Wagen. Er hantiert, flucht und hantiert. Mehrmals hört Olga ein Piepen. Dann taucht Emmett wieder auf. „Mit Atomenergie würde es noch gehen.“
„Politisch unmöglich.“
„Tja. Dann brauchen wir wohl einen Plan B.“

Olga flucht.
Emmett nimmt erneut ihre Hand und küsst ihren Handrücken. „Hattest du“, er küsst ihre Fingerspitzen, „schon immer so streichelzarte Finger?“
„Nicht jetzt!“, faucht sie und zieht blitzschnell ihre Hand zurück. Hastig erhebt sie sich und streicht ihren Rock glatt. „Ich war davon ausgegangen, das unsere Idee wasserdicht ist.“
„In komplexen Systemen ist es unmöglich, Risiken völlig auszuschließen.“
„Lass das Geschwurbel, Emmett!“
„Das Leben wie auch die Liebe sind eben beides nichtlinear.“
„Sag mir lieber, wie wir Jong-Un nun die Sekunde unterjubeln.“

Euler tritt hinter der Mülltonne hervor. „Wie wäre es … also, nur als Idee … ich meine … Ihr Vater …“
Olgas Blick ist ein Laserschwert.
Emmett sagt: „Ich finde die Idee nicht schlecht.“
Olga wehrt ab: „Kommt nicht in Frage. Er ist ein alter Wirrkopf.“
„Hat er nicht diese Wer-was-wo-Maschine?“
„Die ist bestimmt kaputt.“
„Dann reparieren wir sie.“

Euler zückt seine ÖPNV-App. „Ich suche uns eine Busverbindung.“
„Kommt nicht in Frage!“, fährt Olga ihn an.
„Wir können“, sagt Euler, „um 13 Uhr 52 ab Stresemannallee fahren.“

Olga sieht hilfesuchend zu Emmett.
Doch der sagt: „Du musst eure Beziehung endlich aufarbeiten.“
Euler ergänzt: „Ich wollte ihn schon immer mal kennenlernen.“
„Olga“, sagt Emmett und küsst wieder ihre Hand. „Spring über deinen Schatten. Tu’s für die Weltzeit. Und für uns.“

Sie holt tief Luft. „Also gut.“
Emmett packt sie und drückt sie an sich. „Ein Ausflug aufs Land wird uns beiden gut tun.“
„Oh yeah!“ ruft Euler. „Auf zu Doktor Snuggles!“

#
Fortsetzung folgt.

Bücher 2015 – 2: Februar

3. 03. 2015  •  2 Kommentare

Gelesen im Februar 2015:

Bücher im Februar 2015

Ceridwen Dovey. Der Koch, der Maler und der Barbier des Präsidenten
(Aus dem Englischen von Sabine Roth)
Ein nicht näher benanntes Land. Der Präsident wird gestürzt. Sein Koch, sein Maler und sein Barbier dienen ab sofort dem neuen Herrscher. Sie und ihre Frauen erzählen ihre Sicht der Dinge. Keiner von ihnen hat Namen, weshalb das Buch den Anspruch einer universellen Moral erhebt. Für mich war es kein Höhepunkt. Die Idee hat mich zwar anfangs gereizt, doch letzten Endes fehlte mir der Tiefgang, das Besondere.

Anne Holt. Schattenkind
(Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs)
Der kleine Sander ist tot. Er wurde acht Jahre alt. Polizeipsychologin Inger Johanne Vik kennt die Eltern. Sie geht auf Spurensuche. Schnell wird der Verdacht der Kindesmisshandlung laut. Doch die Spuren sind nicht eindeutig. Ein durchschnittliches Buch, ein vorhersehbarer Plot. Nichts Besonderes.

Charlotte Link. Die Stunde der Erben
Der dritte und letzte Band der Sturmzeit-Trilogie nach „Sturmzeit“ und „Wilde Lupinen“. Nicht ganz so stark wie der zweite Teil, aber dennoch durchweg prima. Die Handlung spielt im Deutschland der 1970er Jahre. Die Geschichte umfasst wieder das Leben mehrerer Mitglieder der Familie Lombard-Marty: Die Matriarchin Felicia ist alt, sie übergibt ihre Firma an ihre Enkelin Alexandra. Die jedoch hat ihre eigenen Probleme. Cousine Julia lebt in der DDR und versucht zu fliehen. Alexandras Bruder Chris lebt im Umfeld der Anti-Atom-Bewegung. Ein unterhaltsames Gesellschaftsportrait, keine hohe Literatur, aber dennoch ein Buch, das sich gut weglesen lässt.

Jo Nesbø. Leopard.
(Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob und Maike Dörries)
Harry Hole, Ermittler mit Alkohol- und Drogenproblem, entlaufener Familie und auch sonst maximal gebeuteltem Dasein, löst seinen achten Fall. Gesucht wird der Mörder dreier Frauen. Schnell wird die Gemeinsamkeit zwischen den dreien deutlich. Dann gibt es auch schon das nächste, bestialisch ermordete Opfer. Die ersten 300 Seiten sind prima, dann entwickelt die Geschichte deutliche Längen – 700 Seiten sind für einen Krimi einfach zu viel. Dazu die geschundene Ermittlerseele und unglaubwürdige Zufälle. Alles ein bisschen over the top.

Samuel Shem. House of God
(Aus dem Amerikanischen von Heidrun Adler)
Roy ist Assistenzarzt im ersten Jahr, ein sogenannter Intern. Gemeinsam mit fünf anderen tritt er sein Internship im House of God an. In der Ausbildung geht es nicht um Medizin. Vor allem die vielen alten, dementen Patienten sind eine Herausforderung; die Interns nennen sie „Gomers“: Go Out Of My Emergency Room. Die erste Regel lautet: „Gomers sterben nicht.“ Die zweite Regel: „Gomers gehen zu Boden.“ Weitere Regeln: „Sie können dich immer noch mehr quälen.“ Und: „Die einzig gute Aufnahme ist eine tote Aufnahme.“ Das Buch ist ein Klassiker aus den 70ern, ein ernüchternder Roman über den Klinikalltag. Unglaublich bissig, unglaublich bitter. Und sicherlich nicht unwahr.

Paolo di Stefano. Giallo d’Avola.
(Keine deutsche Übersetzung)
Nach einer wahren Begebenheit: Nachkriegszeit in Sizilien, die Welt der Kleinbauern. Salvatore Gallo wird verdächtigt, seinen Bruder getötet zu haben, gemeinsam mit seinem Sohn. Beide kommen ins Gefängnis. Dabei gibt es nicht einmal eine Leiche, der Bruder ist nur verschwunden. Irre Geschichte, vor allem wegen des überragenden Gesellschaftsportraits. Die Sprache spiegelt die brodelnde Gerüchteküche wider: archaisch, verschachtelt, undurchdringlich. Allerdings hat der Plot einige Längen und Redundanzen. Deshalb Abzüge in der B-Note.

Fabio Volo. Il tempo che vorrei
(Deutsch: Zeit für mich und Zeit für dich)
Vorab: Der italienische Titel „Die Zeit, die ich möchte“ passt deutlich besser zur Geschichte als die deutsche Übersetzung „Zeit für mich und Zeit für dich“, die pilchereske Assoziationen auslöst. Das gleiche gilt für den deutschen Klappentext. Lassen Sie sich davon also nicht abschrecken.

Lorenzo weiß nicht zu lieben: Seine Beziehung ist gerade in die Brüche gegangen. Er trauert seiner Ex-Freundin nach, möchte sie zurückhaben. Zweite Baustelle in seinem Leben ist die Beziehung zu seinem Vater, ein einfacher Mann, der die Zuneigung zu seinem Sohn nicht auszudrücken vermag. Dann erkrankt der Vater.

Fabio Volo erzählt leise und unglaublich großartig, mit feinem Sinn für Zwischentöne. Er lässt seine Figuren sprechen, drängt sich nicht auf. Ich bin absolut hingerissen von diesem Buch. Auch, weil man es wirklich bis zum letzten Satz lesen muss, um tatsächlich ans Ende der Geschichte zu gelangen. Ein seltenes Glück.

Ich streiche mir in Büchern selten Textstellen an. Bei diesem Buch schon. Zum Beispiel:

„Quando leggi un libro che ti piace, quelle pagine un po‘ ti cambiano; quando rileggi, sei tu che cambi loro.“ (p. 103)

„Wenn du ein Buch liest, das dir gefällt, verändern dich die Seiten ein bisschen; wenn du es ein weiteres Mal liest, bist du es, der sie verändert.“

So ist es, ja: Lese ich ein Buch noch einmal, lese ich es immer anders. Denn ich bin eine andere geworden in der Zwischenzeit. Zugegeben, nicht viele Bücher lese ich zweimal. Oft stöbere ich eher in den Büchern, die ich behalten und nicht weggegeben habe. Trotzdem.

Übers Kennenlernen:

„Una volta per corteggiare una donna dovevi prima convincerla a uscire, poi dovevi cercare di farti conoscere il più possibile, parlando per delle ore e mettendo un sacco di carne al fuoco. Oggi con il SMS puoi creare subito un rapporto e darle un’idea di te, di che tipo sei. La prima volta che ci esci a cena, se ti sei messaggiato un po‘ con lei, sai già più o meno con chi hai a che fare. La cena è divantata la finale, non è più una partita delle qualificazioni.“ (p. 181)

„Wenn du dich seinerzeit um eine Frau bemüht hast, musstest du sie erst überzeugen, mit dir auszugehen. Dann musstest du versuchen, dass ihr euch so gut wie möglich kennenlernt, du hast stundenlang geredet und eine Menge in die Waagschale geworfen. Heute, mit SMS, kannst du sofort eine Beziehung aufbauen und ihr eine Vorstellung davon vermitteln, was für ein Typ du bist. Das erste Mal, wenn du dann mit ihr essen gehst und nachdem du ein bisschen mit ihr geschrieben hast, weißt du mehr oder weniger, mit wem du es zu tun hast. Das Abendessen ist das Finale geworden, es ist kein Qualifikationsspiel mehr.“

(Bitte entschuldigen Sie die stümperhafte Übersetzung, ich bin Laie.)

Bis zu dieser Textstelle hatte ich noch nie darüber nachgedacht, aber ja. Das Schreiben von E-Mails und Nachrichten kann eine sehr intime Sache sein, auch wenn manche Botschaft nur aus zwei, drei oder vier Wörter besteht. Es reduziert und komprimiert die Kommunikation und den Menschen, der dahinter steckt; es ist ein Extrakt und deshalb bisweilen unglaublich intensiv. Und ja: Man kann sich über diese Nachrichten ineinander verlieben. Neu oder auch immer wieder.

Bemerknisse zu einer kleinen Deutschlandreise

2. 03. 2015  •  50 Kommentare

Am Wochenende war ich ein wenig im Lande unterwegs, um Menschen aus dem Internet zu besuchen.

So fuhr ich von Dortmund nach Nierstein, von Nierstein über Mainz nach Stuttgart, von Stuttgart nach Holzgerlingen, von Holzgerlingen nach Stuttgart, von Stuttgart über Heidelberg nach Darmstadt und von Darmstadt wieder heim nach Dortmund.

Mainz HBF

Mainz Hauptbahnhof.

 

Ich mag ja Bahnfahren. Vor allem, weil man im Zug so sehr auf sich selbst zurückgeworfen ist; es gibt nicht viel, was man tun kann: lesen vielleicht oder Videos anschauen oder schlafen oder aus dem Fenster sehen. Oder – natürlich – sich mit anderen Menschen unterhalten, das kommt auch vor. Doch insgesamt gibt es wenig Ablenkung.

Ich bin erstmals linksrheinisch über Bonn und Koblenz gefahren. Warum habe ich auf Wegen in den Süden sonst immer die Schnellstrecke über Siegburg genommen? Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist die Fahrt durchs Rheintal großartig. Machen Sie das mal. Das geht auch einfach nur mal so, ohne Ziel, der Weg ist Ziel genug. Ich habe von Koblenz bis Mainz nur aus dem Fenster geschaut, habe den Rhein, die Ortschaften, die Burgen und Binnenschiffer angeguckt. Es ist toll.

Weitere Bemerknisse:

Meine Mitgärtnerin Pia hat nicht nur einen tollen Garten, sondern auch allerlei Gadgets dort versteckt: eine Fasssauna, eine Dusche, ein rosa Hüttchen und ach … alles ziemlich super. Außerdem besitzt sie ein Gartentelefon, das der beste Vater ihrer Kinder sogar angeschlossen hat. Man kann also vom Haus in den Garten telefonieren und zurück.

Gartentelefon

Frau Mutti hat ein Gartentelefon. Und es funktioniert! Flippste völlig aus!

 

Stuttgart begrüßt seine Besucher sehr löchrig. Stuttgart 21 ist allgegenwärtig, in verschiedenen Ausprägungen: als Bauloch, als Einkaufszentrum, als Plakatwand, als Aufkleber und als Diskussionsthema.

Stuttgart 21

Stuttgart 21.

 

Stuttgart: Europaviertel

Stuttgart: Europaviertel. Direkt neben dem Bahnhof und ziemlich neu. Die Farbe ist praktisch noch nicht trocken.

 

Zu Stuttgart 21 kann ich wenig sagen, ich bin nicht genug im Thema, um eine dezidierte Meinung zu haben. Nichtsdestotrotz gewinnt man als Besucher unweigerlich einen Eindruck von der Monströsität des Vorhabens. Jedenfalls wurde ich das Gefühl nicht los, als werde die halbe Stadt umgegraben und als werde dabei nicht nur Erde bewegt, sondern auch ein bisschen die Seele des Ortes umgepflügt. Aber ich mag mich täuschen.

Ich wurde stark und groß durch Spätzle mit Soß.

Schwabenmarketing.

 

Lou's Maultäschle

Maultäschleverkostung.

 

Stuttgart kann übrigens nicht nur Maultäschle, sondern auch Waffeln. Fall Sie mal dort sind und eine suchen: Eine rundum perfekte 10er-Waffel gibt es im Café Stella.

In die Ferne zu reisen, hilft immer auch, die Heimat neu zu betrachten. Was mir aufgefallen ist – durchs Umherlaufen, aber auch im Gespräch: Das Ruhrgebiet ist tatsächlich eine strukturschwache Region. Dort wohnend, fällt es mir nicht so sehr auf. Doch mit dem Blick aus Hessen und Württemberg, wird es deutlich.

Was zu dieser Wahrnehmung beiträgt, ist schwierig zu beschreiben: Es sind vielleicht die vielen gepflegten Spielplätze, die Neubaugebiete, die Einkaufspassagen, die wenigen Leerstände, das Ambiente in der nächtlichen S-Bahn. Als sei ich in einen Zug mit Priesterseminaristen gelangt: kein Gestank, keine umherrollenden Bierflaschen, keine Betrunkenen, keine Kraftausdrücke, keine Angst, zur falschen Zeit zu lange den falschen Typen anzugucken und aufs Maul zu kriegen.

Der Rückweg: über Darmstadt. Was fällt Ihnen zu Darmstadt ein? Außer dummen Wortwitzen. Mir nicht viel. Darmstadt ist so ein Nicht-Ort, eine Stadt, die es gibt, mit der ich aber nichts verbinde.

Dank einer Stadtführung durch Herrn Energist tue ich das nun und habe eine ganze Menge gelernt: über Jugendstil, über Design, über weiland anwesende Adelige und ihre Verheiratung mit russischen Menschen, weshalb Darmstadt eine Basilika hat, die auf einem Berg steht.

Darmstadt: Basilika

Darmstadt hat eine Basilika.

 

 

Darüber hinaus besitzt Darmstadt eine Kneipe, in der man 24 Stunden lang frühstücken kann (mein Ding!) und die gleichzeitig ein Automatenmuseum ist. Ich habe spontan beschlossen, dass ich auch so einen Automaten brauche, den ich mir dann in den Flur oder in die Küche hänge und aus dem ich mir für einen Euro Süßkram ziehen kann. Von dem Geld fahre ich dann in den Urlaub. Ich werde sehr lange weg sein.

Darmstadt: Automaten

Automaten in Darmstadt.

 

Herzlichen Dank an Frau Mutti, an Herrn Ast vom Skizzenblog, an Herrn Kinderdoc, Herrn MannQuadrat und Herrn Energist für die tolle Zeit!



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