Achtung, nicht lesen!
Jussi Adler Olsen. Schändung:
Ein junges Geschwisterpaar wird ermordet. Eine gewaltbereite Clique verhätschelter Internatsschüler gerät in Verdacht. 20 Jahre später nimmt Carl Mørck sich des Falles an. – Nach „Erbarmen“ ging ich voller Freude ans Buch und wurde enttäuscht. Die Hauptperson: nicht nachvollziehbar psychopathisch. Die Handlung: konstruiert. Die Ermittler: gehen unter. Note: 4. (Christine Westermann fand es allerdings gut – falls Sie eine andere Meinung lesen möchten.)
María Cecilia Barbetta. Änderungsschneiderei Los Milagros:
Eine Mädel, das in einer Schneiderei arbeitet. Ein anderes, das kommt, um sich ein Hochzeitskleid fertigen zu lassen. Ein experimentelles Buch mit vielen Bildern. Doch die Handlung und die Charaktere verlieren sich im Anspruch der Autorin. Gute Idee, zu viel gewollt. 4. (Andere halten den Roman aber für bildende Kunst oder sind völlig hingerissen.)
Alina Bronsky. Scherbenpark:
Sascha, eigentlich Alexandra, Russlanddeutsche, wohnt im Ghetto, ist aber ziemlich schlau. Ein Buch über ihre Gefühle, ihr Leben und ein bisschen auch über Verliebtsein. Gut zu lesen, aber mit dem Schicksal ein bisschen dick aufgetragen. 2-. (Andere Rezensionen sind durchwachsen.)
Antonio Garrido. Das Pergament des Himmels:
Würzburg 799. Theresa will Pergemantmacherin werden, ihr Vater gerät jedoch in ein Komplott, sie muss fliehen und rettet am Ende das Abendland. Guter Ansatz für einen spannenden historischen Roman voller Verflechtungen. Aber die Story und die Charaktere sind eindimensional und ohne Überraschungen. Gegen Ende kann man’s kaum noch aushalten. 4. (Andere Meinungen fallen durchmischt aus.)
Nele Neuhaus. Schneewittchen muss sterben:
Taunus. Ein Skelett auf einem stillgelegten Flughafen, eine Frau, die von einer Brücke gestoßen wird. Ein Fall, der in die Vergangenheit führt. Gutes Provinz-Setting, aber schlecht geschrieben: Die Autorin gibt dem Leser ständig vor, was er zu denken hat, hantiert mit Adjektiven, die keinen Raum für eigene Interpretationen lassen. Das nervt. 4. (Andere finden das Buch spannend und voller Wendungen.)
Leider kann ich Ihnen heute also nichts empfehlen. Aber ich kann Sie immerhin warnen. Ist ja auch was.