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Archiv der Kategorie »Lektüre«

Bücher 2015 – 4: Giuseppe Catozzella. Sag nicht, dass du Angst hast.

7. 04. 2015  •  1 Kommentar

Das zweite Buch im April, gelesen an Ostern:

Sag nicht, dass du Angst hast: Cover

 

Darum geht’s: 

Ein Roman nach einer wahren Geschichte: Die junge Somalierin Samia möchte eine große Läuferin werden. Schon mit acht Jahren weiß sie, dass sie Talent hat – und setzt alles daran, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Sie trainiert wie besessen – trotz schlechter Bedingungen.

Der Traum wird wahr: Sie tritt 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking an. Doch danach beginnt eine Odyssee: Sie flieht aus ihrer Heimatstadt Mogadischu. Zunächst nach Äthiopien, wo sie aber nicht trainieren kann; sie ist illegal im Land. Sie vertraut sich Schlepperbanden an. Ihr Ziel: Helsinki. Dort lebt ihre Schwester.

Gefällt’s?

Eine eindringliche Geschichte. Die einfache Sprache macht es leicht, sich Samia zu nähern. Zunächst geschieht nicht viel; Catozzella schildert, wie Samia in Mogadischu trainiert, schildert ihre Kindheit, das Leben ihrer Familie. Doch die Situation spitzt sich von Seite zu Seite zu.

Ein kleines Buch, nur 250 Seiten, das viel Eindruck hinterlässt.

Sag nicht, dass du Angst hast: Kapitel 2

 

Samia:

Samia Yusuf Omar ertrank am 2. April 2012 nach 6-monatiger Flucht  vor Lampedusa bei dem Versuch, Taue zu erreichen, die ein italienisches Schiff ausgeworfen hatte.

Das Video ihres Laufs in Peking über 200 Meter: Sie kam zehn Sekunden nach der Siegerin Veronica Campbell-Brown ins Ziel (ab 1:45). Das Publikum hat sie frenetisch gefeiert.

Im Buch beschreibt Catozzella, unter welch widrigen Bedingungen Samia trainierte: Sie hatte kaum etwas zu essen und musste die meiste Zeit über in einer Burka trainieren – oder nachts, wenn sie niemand sah.

Einen Trainer hatte sie nicht – und nur ein einziges Paar Schuhe, das ihr Vater ihr geschenkt hat. Ebenso wie das weiße Stirnband, das sie in Peking trägt.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Ich rezensiere nur Bücher, die ich mir auch so gekauft hätte.  

Bücher 2015 – 4: Kristine Bilkau. Die Glücklichen.

4. 04. 2015  •  1 Kommentar

Das erste Buch im April:

Kristine Bilkau: Die Glücklichen - Cover

 

Darum geht’s:

Georg und Isabell leben in einer Altbauwohnung in der Großstadt. Ihr Sohn Matti ist noch klein; Isabell kehrt gerade in ihren Beruf als Cellistin zurück. Doch ihre Bogenhand zittert. Bei Georg sieht es beruflich auch nicht rosig aus: Der Tageszeitung, bei der er arbeitet, geht es schlecht. Isabell und Georg werden arbeitslos.

Getrieben von Erwartungen an sich selbst, an einander und an das Leben beginnen die beiden, sich aufzureiben.

Gefällt’s?

Grundsätzlich ja. Eine Handlung, die sich langsam entspinnt, sich nicht aufdrängt. Zwei Figuren, die ich als Leserin nach und nach kennenlernen kann; die mir nicht unbedingt sympathisch, die aber schlüssig sind. Zwei Menschen, die alles haben, die sich zu ihrem Glück nur selbst im Weg stehen.

Kristine Bilkau neigt zu Bandwurmsätzen. Das Gute: Die Sprache fließt dahin; sie spiegelt damit gut das Leben der beiden Protagonisten wider, die getrieben sind, im Strom schwimmen und erst mit der Zeit versuchen, Einfluss zu nehmen. Die Worte gleiten von Seite zu Seite, von Kapitel zu Kapitel; es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Nachteil: Manchmal nervt’s.

Kristine Bilkau: Die Glücklichen - Kapitel 1

 

Die Stimmung ist alles in allem recht trübsinnig – was nicht negativ ist; schließlich geht es um die Schwierigkeiten des Alltags. Es empfiehlt sich dennoch, das Buch zu lesen, wenn man guter Dinge ist.

Und sonst?

Er ist Redakteur, sie ist Musikerin, gemeinsam wohnen sie in einer Altbauwohnung – das ist alles klischeehaft berlinesk. Es macht die Geschichte nicht zwingend schlechter; es hätte dem Buch nur gut getan, gesamtdeutsch-provinzieller zu sein.

Das gilt übrigens für etliche Bücher, in denen es um Lebenseinstellungen und Befindlichkeiten geht: Sie sind oft sehr aus dem Autoren- und Künstlermilieu heraus gedacht. Ich möchte mal ein Buch lesen, in dem der Mann Handwerker und die Frau Pförtnerin ist; in dem das Paar in einem miefigen Mehrfamilienhaus in Arnsberg oder Rostock oder Schweinfurt wohnt. Hätten sie dann dieselben Gedanken und Probleme wie Isabell und Georg?

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Ich rezensiere nur Bücher, die ich mir auch so gekauft hätte.  

Bücher 2015 – 3: März

31. 03. 2015  •  2 Kommentare

Gelesen im März:

Bücher im März 2015

Friedrich Ani. Süden
Tabor Süden war Polizist; er hat in der Vermisstenstelle gearbeitet. Nach längerer, privater Zeit in Köln kehrt nach München zurück. Er sucht seinen Vater – und den Wirt Raimund Zacherl. Als Privatdetektiv macht er sich auf die Suche nach dem Gastronomen. Was ich an den Süden-Büchern mag: Es sind keine klassischen Krimis, mehr Erzählungen, und es geht immer um Menschen und ihre Entscheidungen. Dieser Band hat allerdings einige Längen; die Geschichte um Südens Vater hat mich genervt.

Beverly Jensen. Die Hummerschwestern
(Deutsch von Beate Brammertz)
Ein Buch, das stark anfängt, um dann stark nachzulassen: Die Schwestern Avis und Idella wachsen gemeinsam mit ihrem Vater an der Steilküste New Brunswicks auf. Ihre Mutter ist bei der Geburt einer dritten Schwester gestorben. Das Buch erzählt ihr Leben und steigt stark ein: Der Alltag der Kinder an der Küste, unter Männern, ist gut zu lesen. Dann ziehen die Schwestern fort und die Geschichte verliert an Drive. Im letzten Drittel verwässern die Charaktere. Trotzdem eine nette Urlaubslektüre.

Karl Ove Knausgard. Lieben
(Aus dem Norwegischen von Paul Berf)
Ein viel gelobtes Werk des Norwergers Knausgard. Er erzählt autobiographisch aus seinem Leben, in diesem Band besonders aus seinem Liebesleben und der Beziehung zu seiner Partnerin und seinen Töchtern. Ich habe so meine Schwierigkeiten mit dem Buch – allen voran, weil der Protagonist keinerlei Entwicklung durchmacht. Das Werk ist eine einzige Introspektive, aufgrund des In-sich-selbst-Gefangenseins des Erzählers leider ohne Erkenntnisgewinn. Die gänzliche Abwesenheit einer tatsächlichen Handlung – im Sinne von tatsächlichem Aktivwerden der Personen oder dem Eintreten von Ereignissen – hat es mir schwer gemacht, meine negativen Gefühle gegenüber dem Erzähler Ove zurückzuhalten; ein Unsympath. Der Kinderdoc hat das Buch auch gelesen.

Favel Parrett. Jenseits der Untiefen
(Aus dem Englischen von Antje Rávic Strubel)
Die drei Brüder Joe, Miles und Harry wachsen an er Küste Tasmaniens auf. Ihre Mutter lebt nicht mehr, der Vater ist unberechenbar. Die Geschichte begleitet die Jungen ein Stück in ihrem Leben. Es erzählt sehr ruhig. Langsam offenbart sich ein Geheimnis. Das Ende ist wuchtig und kommt mit Gewalt. Ein zunächst unscheinbares, dann aber gutes Buch.

John Williams. Stoner
Anfang des 20. Jahrhunderts: William Stoner verlässt die Farm seiner Eltern und beginnt ein Agrarstudium. Recht bald entdeckt er jedoch seine Liebe zur Literatur und wechselt das Studienfach. Er beginnt eine Universitätskarriere und entkommt damit zwar dem kargen Dasein auf der elterlichen Farm; er wird jedoch auf andere Weise Gefangener seines Lebens. Eine gute, durchdachte, niemals bevormundende, sehr leise Geschichte, die schon 1965 geschrieben wurde. Unbedingt empfehlenswert. Anke Gröner hat das Buch auch gelesen, der Kinderdoc ebenso.

Im April werde ich Rezensionsexemplare lesen, die dann in Einzelbeiträgen erscheinen.

 

Bücher, die ich dieses Jahr bestimmt lesen werde

26. 03. 2015  •  4 Kommentare

Ein Stöckchen! Thema: Welche 5 Bücher werde ich dieses Jahr definitiv lesen?

Praktischerweise habe ich meinem Regal ein passendes Fach. In das stelle ich Bücher, die ich bekommen oder gekauft habe und noch lesen möchte. Wenn ich ein Buch fertig gelesen habe, brauche ich dort nur hingehen und reingreifen.

In dem Fach stehen allerdings immer mehr als fünf Bücher. Meistens ist es proppenvoll.

Mein Büchervorrat

Mein Büchervorrat: links Privatkäufe, rechts Rezensionsexemplare.

 

Rezensionsexemplare, die ich mir ausgesucht habe:

Privatkäufe:

Auf dem Kindle liegt noch:

Mein Amazon-Wunschzettel gibt auch Auskunft über zukünftige Pläne.

Im August kommt außerdem das Buch von Frau Nuf Patricia Cammarata auf den Markt: Sehr gerne Mama, du Arschbombe – Tiefenentspannt durch die Kinderjahre. Darauf freue ich mich schon wie Bolle. Das werde ich ganz sicher auch verschenken.

Im März lese ich zunächst die Rezensionsexemplare des neuen Bloggerportals von Randomhouse. Das sind die ersten fünf Bücher von rechts – von Maher bis Bilkau. Anders als sonst stelle ich die Bücher dann einzeln vor und nicht in einem Beitrag am Monatsende.

Ich rezensiere übrigens ausschließlich Bücher, die ich mir auch privat gekauft hätte. Mit dem Lesen ist es nämlich wie mit Essen: Dinge, die ich nicht mag, kriege ich nicht runter.

 

Bücher 2015 – 2: Februar

3. 03. 2015  •  2 Kommentare

Gelesen im Februar 2015:

Bücher im Februar 2015

Ceridwen Dovey. Der Koch, der Maler und der Barbier des Präsidenten
(Aus dem Englischen von Sabine Roth)
Ein nicht näher benanntes Land. Der Präsident wird gestürzt. Sein Koch, sein Maler und sein Barbier dienen ab sofort dem neuen Herrscher. Sie und ihre Frauen erzählen ihre Sicht der Dinge. Keiner von ihnen hat Namen, weshalb das Buch den Anspruch einer universellen Moral erhebt. Für mich war es kein Höhepunkt. Die Idee hat mich zwar anfangs gereizt, doch letzten Endes fehlte mir der Tiefgang, das Besondere.

Anne Holt. Schattenkind
(Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs)
Der kleine Sander ist tot. Er wurde acht Jahre alt. Polizeipsychologin Inger Johanne Vik kennt die Eltern. Sie geht auf Spurensuche. Schnell wird der Verdacht der Kindesmisshandlung laut. Doch die Spuren sind nicht eindeutig. Ein durchschnittliches Buch, ein vorhersehbarer Plot. Nichts Besonderes.

Charlotte Link. Die Stunde der Erben
Der dritte und letzte Band der Sturmzeit-Trilogie nach „Sturmzeit“ und „Wilde Lupinen“. Nicht ganz so stark wie der zweite Teil, aber dennoch durchweg prima. Die Handlung spielt im Deutschland der 1970er Jahre. Die Geschichte umfasst wieder das Leben mehrerer Mitglieder der Familie Lombard-Marty: Die Matriarchin Felicia ist alt, sie übergibt ihre Firma an ihre Enkelin Alexandra. Die jedoch hat ihre eigenen Probleme. Cousine Julia lebt in der DDR und versucht zu fliehen. Alexandras Bruder Chris lebt im Umfeld der Anti-Atom-Bewegung. Ein unterhaltsames Gesellschaftsportrait, keine hohe Literatur, aber dennoch ein Buch, das sich gut weglesen lässt.

Jo Nesbø. Leopard.
(Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob und Maike Dörries)
Harry Hole, Ermittler mit Alkohol- und Drogenproblem, entlaufener Familie und auch sonst maximal gebeuteltem Dasein, löst seinen achten Fall. Gesucht wird der Mörder dreier Frauen. Schnell wird die Gemeinsamkeit zwischen den dreien deutlich. Dann gibt es auch schon das nächste, bestialisch ermordete Opfer. Die ersten 300 Seiten sind prima, dann entwickelt die Geschichte deutliche Längen – 700 Seiten sind für einen Krimi einfach zu viel. Dazu die geschundene Ermittlerseele und unglaubwürdige Zufälle. Alles ein bisschen over the top.

Samuel Shem. House of God
(Aus dem Amerikanischen von Heidrun Adler)
Roy ist Assistenzarzt im ersten Jahr, ein sogenannter Intern. Gemeinsam mit fünf anderen tritt er sein Internship im House of God an. In der Ausbildung geht es nicht um Medizin. Vor allem die vielen alten, dementen Patienten sind eine Herausforderung; die Interns nennen sie „Gomers“: Go Out Of My Emergency Room. Die erste Regel lautet: „Gomers sterben nicht.“ Die zweite Regel: „Gomers gehen zu Boden.“ Weitere Regeln: „Sie können dich immer noch mehr quälen.“ Und: „Die einzig gute Aufnahme ist eine tote Aufnahme.“ Das Buch ist ein Klassiker aus den 70ern, ein ernüchternder Roman über den Klinikalltag. Unglaublich bissig, unglaublich bitter. Und sicherlich nicht unwahr.

Paolo di Stefano. Giallo d’Avola.
(Keine deutsche Übersetzung)
Nach einer wahren Begebenheit: Nachkriegszeit in Sizilien, die Welt der Kleinbauern. Salvatore Gallo wird verdächtigt, seinen Bruder getötet zu haben, gemeinsam mit seinem Sohn. Beide kommen ins Gefängnis. Dabei gibt es nicht einmal eine Leiche, der Bruder ist nur verschwunden. Irre Geschichte, vor allem wegen des überragenden Gesellschaftsportraits. Die Sprache spiegelt die brodelnde Gerüchteküche wider: archaisch, verschachtelt, undurchdringlich. Allerdings hat der Plot einige Längen und Redundanzen. Deshalb Abzüge in der B-Note.

Fabio Volo. Il tempo che vorrei
(Deutsch: Zeit für mich und Zeit für dich)
Vorab: Der italienische Titel „Die Zeit, die ich möchte“ passt deutlich besser zur Geschichte als die deutsche Übersetzung „Zeit für mich und Zeit für dich“, die pilchereske Assoziationen auslöst. Das gleiche gilt für den deutschen Klappentext. Lassen Sie sich davon also nicht abschrecken.

Lorenzo weiß nicht zu lieben: Seine Beziehung ist gerade in die Brüche gegangen. Er trauert seiner Ex-Freundin nach, möchte sie zurückhaben. Zweite Baustelle in seinem Leben ist die Beziehung zu seinem Vater, ein einfacher Mann, der die Zuneigung zu seinem Sohn nicht auszudrücken vermag. Dann erkrankt der Vater.

Fabio Volo erzählt leise und unglaublich großartig, mit feinem Sinn für Zwischentöne. Er lässt seine Figuren sprechen, drängt sich nicht auf. Ich bin absolut hingerissen von diesem Buch. Auch, weil man es wirklich bis zum letzten Satz lesen muss, um tatsächlich ans Ende der Geschichte zu gelangen. Ein seltenes Glück.

Ich streiche mir in Büchern selten Textstellen an. Bei diesem Buch schon. Zum Beispiel:

„Quando leggi un libro che ti piace, quelle pagine un po‘ ti cambiano; quando rileggi, sei tu che cambi loro.“ (p. 103)

„Wenn du ein Buch liest, das dir gefällt, verändern dich die Seiten ein bisschen; wenn du es ein weiteres Mal liest, bist du es, der sie verändert.“

So ist es, ja: Lese ich ein Buch noch einmal, lese ich es immer anders. Denn ich bin eine andere geworden in der Zwischenzeit. Zugegeben, nicht viele Bücher lese ich zweimal. Oft stöbere ich eher in den Büchern, die ich behalten und nicht weggegeben habe. Trotzdem.

Übers Kennenlernen:

„Una volta per corteggiare una donna dovevi prima convincerla a uscire, poi dovevi cercare di farti conoscere il più possibile, parlando per delle ore e mettendo un sacco di carne al fuoco. Oggi con il SMS puoi creare subito un rapporto e darle un’idea di te, di che tipo sei. La prima volta che ci esci a cena, se ti sei messaggiato un po‘ con lei, sai già più o meno con chi hai a che fare. La cena è divantata la finale, non è più una partita delle qualificazioni.“ (p. 181)

„Wenn du dich seinerzeit um eine Frau bemüht hast, musstest du sie erst überzeugen, mit dir auszugehen. Dann musstest du versuchen, dass ihr euch so gut wie möglich kennenlernt, du hast stundenlang geredet und eine Menge in die Waagschale geworfen. Heute, mit SMS, kannst du sofort eine Beziehung aufbauen und ihr eine Vorstellung davon vermitteln, was für ein Typ du bist. Das erste Mal, wenn du dann mit ihr essen gehst und nachdem du ein bisschen mit ihr geschrieben hast, weißt du mehr oder weniger, mit wem du es zu tun hast. Das Abendessen ist das Finale geworden, es ist kein Qualifikationsspiel mehr.“

(Bitte entschuldigen Sie die stümperhafte Übersetzung, ich bin Laie.)

Bis zu dieser Textstelle hatte ich noch nie darüber nachgedacht, aber ja. Das Schreiben von E-Mails und Nachrichten kann eine sehr intime Sache sein, auch wenn manche Botschaft nur aus zwei, drei oder vier Wörter besteht. Es reduziert und komprimiert die Kommunikation und den Menschen, der dahinter steckt; es ist ein Extrakt und deshalb bisweilen unglaublich intensiv. Und ja: Man kann sich über diese Nachrichten ineinander verlieben. Neu oder auch immer wieder.

Im Hier und Jetzt lesen

12. 02. 2015  •  12 Kommentare

Es mag nun anmuten, als könne ich nicht genießen.

Diesen Gedanken möchte ich sogleich zurückweisen. Vielmehr beschäftigt mich ein ganz bestimmter Umstand. Es geht um das Gefühl der Ruhelosigkeit, das mich ab der Hälfte eines Buches ergreift.

Beginne ich ein Buch, so dauert es meist einige Seiten, bis ich hineinfinde. Manch eine Geschichte, meist sind es die guten, schafft es schneller, andere benötigen länger, was nicht per se gegen sie spricht. Zwei Drittel meiner Bücher lese ich noch analog, nicht elektronisch; das ist keiner Nostalgie, sondern dem Umstand geschuldet, das ich in meiner Mittagspause gerne auf Rabatttischen von Buchhandlungen stöbere und auf diese Weise, wenn ich den Laden erst einmal betreten habe, eins zum anderen kommt.

Halte ich also tatsächlich ein Buch in der Hand, eins aus Papier, schaue ich viel aufs Lesezeichen. Zu meinem Lesezeichen habe ich eine besondere Beziehung; sie währt bereits sieben oder acht Jahre, so lange begleitet es mich schon.

Lesezeichen: Happy End!

Lesezeichenliebe

 

Das Lesezeichen ist nicht nur Mittel zum Zweck, es wacht nicht nur über eine Seite im Buch; es ist mir Anker und Orientierung, gibt mir Auskunft über das, was hinter mir liegt, und das, was mich erwartet. Anders als das Lesebändchen, das Teil der Hardware ist, in gutbürgerlicher Pflichterfüllung lasch unten raushängt, steckt das Lesezeichen fest und stolz oben drin. Es sollte immer ein Stück aus den Seiten schauen, aber nicht zu viel, sonst knickt es in der Tasche um.

Ich lese also die ersten fünfzig oder hundert Seiten. Spätestens dann gucke ich meist: Wo ist die Hälfte? Ich gehe zum Ende, blicke auf die Seitenzahl, geteilt durch zwei, und gehe zu der Stelle, suche dort einen Absatz oder ein Kapitelende – hier ist das Zwischenziel, hier möchte ich hin. Bis dahin geht es bergauf, wie beim Tatort: um 21 Uhr der Break Even, dann kommen die ersten Verdächtigen, dann geht es auf die Lösung zu.

Ab da geht es plötzlich schnell. In raschen Schritten marschiert das Lesezeichen jetzt dem Ende entgegen, forsch und fordernd, und sind es irgendwann nur noch ein Fingerbreit Seiten, wird mein Lesen unsteter, oberflächlicher. Ich überfliege die Wörter, die Sätze, die Dialoge, picke mir nur noch das Wichtigste raus. Ein Schlussspurt, den Zieleinlauf in Sicht – und der Blick schon auf die Zeit danach, aufs nächste Buch.

Die letzten Seiten eines Buches – selten sind sie relevant. Bei Krimis wird kurz noch die Zweithandlung nach Hause gebracht, die Belletristik sucht, nach Klärung aller Konflikte, nach einem bedeutenden Schluss. Und doch bleibt ein fader Beigeschmack, ein Gefühl des Wettlaufs, des Nicht-Genusses.

Mein Vorsatz deshalb: mehr im Hier und Jetzt lesen. Auf allen Seiten.

#rumsblog

9. 02. 2015  •  8 Kommentare

Am Freitag war ich auf einer zauberhaften, kleinen Bloglesung.

Gelesen haben Patricia Cammarata aka das nuf, Isabel Bogdan und Maximilian Buddenbohm. Veranstalter war die GLS-Bank um Johannes Korten, der auch zwei Stücke vorgelesen hat.

Frau Bogdan las einen Text aus „Sachen machen“, nämlich wie sie in Wacken war.

Frau Nuf las einen Bauchwobbeltext und über das Experiment Aufwachteller.

Herr Buddenbohm las einen Text übers Tanzen beziehungsweise sein Selbstbild als ausgelassener Hanseat. Außerdem einen Text über ein Liebespaar. Und über Playmobil und die Sehnsucht nach dem Klack.

Es war ein bisschen wie Klassentreffen. Denn es waren natürlich nicht nur die Lesenden dort, sondern auch andere Menschen aus dem Internet. Das war sehr schön.

In solch einem Fall möchte ich Sie bitten, sich einfach mit einem freundlichen „Hallo!“ an mich zu wenden. Am besten natürlich mit einer Waffel, es geht aber auch ohne.

Es ist nämlich so: Wenn Sie kein Bild von sich im Internet haben, erkenne ich Sie so schlecht. (Das ist überhaupt sehr spooky: erkannt zu werden, ohne selbst Leute zu kennen).

Noch mehr Nachlese:

Den Livestream des Abends soll es beizeiten auch als Video geben.

Bücher 2015 – 1

3. 02. 2015  •  Keine Kommentare

Gelesen im Januar 2015:

Bücher im Januar 2015: Beckett, Link, Pessl, de Waal

Simon Beckett. Voyeur
(Aus dem Englischen von Andree Hesse)
Ein früher Beckett, der viele schlechte Kritiken hat. Ich fand ihn allerdings gut – das scheint eine grundsätzliche Sache bei mir zu sein: Hochgelobte Bücher finde ich meist nur mittel, warum sollte ich als schlecht bewertete Bücher dann nicht gut finden? Darum geht’s: Donald Ramsey ist Gallerist in London und beinahe asexuell. Er hatte noch nie eine Beziehung; seine Erotik beschränkt sich auf die Sammlung frivoler Gemälde. Nachdem er seine Mitarbeiterin Anna zufällig beim Umziehen beobachten konnte, empfindet er plötzlich doch eine ihm bislang unbekannte Leidenschaft. Anna ist jedoch glücklich verliebt. Als sie beschließt, mit ihrem Freund in die USA zu ziehen, ergreift Donald die Initiative. Keine hohe Literatur, aber ein unterhaltender Krimi, der sich langsam entwickelt.

Charlotte Link. Wilde Lupinen
Der Titel führt in die Irre: Er klingt nach pilcheresk-schnulligem Frauenroman, hat jedoch deutlich mehr Tiefgang. Das Buch ist die Fortsetzung von Sturmzeit, in dem es um die Geschichte der Familie Lavergne während des Ersten Weltkriegs geht. „Wilde Lupinen“ ist nun in der Zeit des Zweiten Weltkriegs angesiedelt: Felicia  ist erfolgreiche Unternehmerin in München, ihre Tochter Belle Schauspielerin in Berlin. Als die Nazis an die Macht kommen, finden beide ihren eigenen Weg, um zu überleben. Es gibt zudem zahlreiche Nebenhandlungen. Eine gute Geschichte, durchaus vielschichtige Charaktere, lässt sich prima lesen. Ein bisschen stört der Schreibstil Links, der – recht adjektivlastig – nicht sehr viel Raum für eigene Gedanken lässt. Alles in allem ist das aber zu verschmerzen. Charlotte Link hat letztendlich eine ähnliche Trilogie geschrieben wie Ken Follett mit „Sturz der Titanen“, „Winter der Welt“ und „Kinder der Freiheit“ – aus meiner Sicht sogar die bessere.

Marisha Pessl. Die amerikanische Nacht
(Aus dem Amerikanischen von Tobias Schnettler)
Ein Buch, das sein Potential verschenkt. Zuerst zur Geschichte: Ashley Cordova ist tot. Sie 24-Jährige liegt in einem Aufzuchtschacht, ein Suizid. Ihr Vater Stanislas ist ein ebenso berühmter wie eigenwilliger Regisseur, der Horrorfilme dreht und sich vor der Öffentlichkeit versteckt.  Legenden umranken seine Person. Der Journalist Scott McGrath und zwei Helfer machen sich auf die Suche nach der Wahrheit. Das Besondere an dem Buch ist die grafische Aufmachung: Autorin Marisha Pessl (ihr erstes Buch „Die alltägliche Physik des Unglücks“ fand ich großartig) arbeitet mit Zeitungsschnipseln, Bildern und Webseiten. Aus meiner Sicht die Zukunft des gedruckten Buches, die Idee ist wirklich super – wenn nicht die Geschichte so nichtssagend wäre. Ich habe sie nämlich nicht kapiert. Das heißt: Kapiert schon, aber die Basis, auf der die ganze Geschichte aufbaut, die Geheimniskrämerei um den Regisseur, ist mir ein Rätsel geblieben. Von daher: gut gemeint, aber leider nicht gut.

Edmund de Waal. Der Hase mit den Bernsteinaugen: Das verborgene Erbe der Familie Ephrussi
(aus dem Englischen von Brigitte Hilzensauser)
Das Buch wurde mir vor rund einem Jahr in den Kommentaren hier empfohlen. Edmund de Waal, Nachkomme der jüdischen Bankiers- und Handelsfamilie Ephrussi, verfolgt die Spur von 264 Netsuke. Netsuke sind japanische Miniaturschnitzereien. Charles Ephrussi hat sie Ende des 19. Jahrhunderts gekauft und nach Paris gebracht, dann zur Hochzeit an Verwandte nach Wien verschenkt, wo die Haushälterin sie schließlich vor den Nazis rettete. Am Ende fanden sie den Weg zurück nach Japan. Die Figuren sind ein erzählerisches Mittel – eigentlich wird die Geschichte der Familie Ephrussi erzählt. Im ersten Kapitel (Paris) habe ich zwischenzeitlich einige Seiten überblättert; doch ab Wien wird das Buch besser. Ein lesenswertes Panorama.

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Elektronisch gelesen:

Fabio Geda. Der Sommer am Ende des Jahrhunderts
(aus dem Italienischen von Christiane Burkhardt)
Ein ganz tolles, geradezu wunderbares Buch. Ich bin absolut hingerissen. Für mich schon jetzt eines der besten Bücher 2015. Zeno ist zwölf und muss für einen Sommer zu seinem Opa ziehen: Bei seinem Vater wurde Leukämie diagnostiziert, er kommt in eine Spezialklinik, die Mutter begleitet ihn. Zeno wird also bei seinem Opa untergebracht  – den er nicht kennt, von dem er nicht einmal wusste, dass er noch lebt. Der Alte wohnt in einem Dorf in den Bergen, ist schroff und wortkarg. Die kleine Alm-Öhi Geschichte spielt abwechselt in der Gegenwart des zwölfjährigen Zeno und in der Vergangenheit, in der Zeit, als der Opa heranwuchs. Im Laufe der Lektüre fügen sich die beiden Geschichten wunderbar ineinander. Ein feines, leises, warmherziges und kluges Buch.

 

Bücher 2014 – 6: Winterlektüre

3. 01. 2015  •  16 Kommentare

Gelesen im November und Dezember:

Bücher im Dezember 2014

Giulia Enders. Darm mit Charme.
Nein, dieses Buch ist nicht überschätzt. Mir hat es gut gefallen, und ich habe einiges gelernt. Zum Beispiel, dass der Dickdarm samtig, rosa und sauber ist. Oder wie Darmbakterien und Gewicht zusammenhängen. Am interessantesten war das Kapitel zum Zusammenhang zwischen Darm und Hirn. Hier nochmal das Science-Slam-Video mit Giulia Enders.

Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt. Die Frauen, die er kannte.
Der zweite Fall für den Kriminalpsychologen Sebastian Bergmann und das Team Torkel, Billy, Vanja und Ursula: In Stockholm werden Frauen ermordet – auf die gleiche Weise, wie es einst der Serienmörder Edward Hinde hat. Der aber sitzt hinter Gittern. Ist also ein Nachahmer unterwegs? Woher weiß er dann Dinge, die nie an die Öffentlichkeit gelangt sind? Ein solider Krimi mit Nebenhandlungen aus dem Privatleben der Ermittler. Gute Unterhaltung.

Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt. Die Toten, die niemand vermisst.
Der dritte Fall für Bergman & Co.: In den Bergen wird ein Grab mit sechs Leichen gefunden. Die Ermittler können zwei von ihnen identifizieren. Die anderen vier scheint niemand zu vermissen. Hinzu kommen der Unfalltod einer Frau und zwei vermisste, afghanische Männer. Wie hängen die Ereignisse zusammen? Und wie geht es bei Sebastian und Vanja, Torkel und Ursula weiter? Wieder gute Unterhaltung, diesmal mit leichten Längen – dafür am Ende mit einem Cliffhanger.

Micaela von Marcard. Der Patriarch.
Die Geschichte eines Mannes und einer großbürgerlichen Hamburger Familie. Unter Aufsicht von drei Frauen wächst ein Patriarch heran: Franz lebt an der Binnenalster, zieht in den Krieg, liebt, baut ein Geschäft auf, gründet eine Familie. In jungen Jahren lernt er seinen Gegenpart Paul kennen, dessen Spuren man ebenfalls folgt. Die Geschichte startet ganz wunderbar, der Schreibstil ist virtuos und detailreich – vom Geruch mottenzerfressener Perücken bis zur Beschreibung des Wetters und der Stimmungen im Bürgertum; außerdem schreibt Marcard in einer etwas altertümlichen Sprache, das hat mir sehr gefallen. Leider fällt die Geschichte nach hinten ab; ab der Hälfte liest sie sich, als sei sie unglücklich gekürzt worden. Deshalb nur drei von fünf Sterne.

Birgit Schlieper. Zum Wünschen ist es nie zu spät.
Ingrid, Hedda, Gudrun und Marie-Ann treffen sich seit fast sechzig Jahren. Doch das Leben ist vorhersehbar geworden: Seniorenbridge und Tanznachmittage, mehr kommt nicht mehr. Oder doch? Gerda hat plötzlich einen jüngeren Mann – das gibt der Damenkombo Auftrieb. Sie schreiben Wünsche auf Zettel und setze sie um. Das Buch war nicht unbedingt meins – der Stil ist mir zu robust und vorhersehbar. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es den Ingrids, Heddas und Gudruns dieser Welt gut gefällt. Entsprechend kann ich dieses Buch guten Gewissens als Geschenk für Mütter und Großmütter empfehlen.

Tina Soliman. Der Sturm der Stille: Warum Menschen den Kontakt abbrechen. 
Die Autorin ist Journalistin. Sie volontierte bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung  und arbeitete anschließend die ARD-Politmagazine Panorama, Kontraste, Fakt und Report aus Mainz. In ihrem Buch (das zweite zum Thema; das erste kenne ich allerdings nichts) geht es um Menschen, die den Kontakt abbrechen – und denjenigen, die sie verlassen. Soliman bietet beide Blickwinkel; zudem erzählt sie von verschiedenen Konstellationen: Mutter – Tochter, Mann – Frau, zwei Freundinnen. Ab und an ist das Buch ein bisschen redundant, aber nicht so, dass es wahnsinnig stört. Ich habe mir etliche Stellen unterstrichen; es gibt erhellende Einblicke und Sichtweisen. Sehr gut.

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Elektronisch gelesen:

Gillian Flynn. Gone Girl.
Auf das Buch bin ich aufmerksam geworden, weil ich den Trailer des Films gesehen habe, der am 29. Januar anläuft. Die Story: Nick und Amy wohnen in New York. Als Nicks Mutter erkrankt, ziehen sie zu seiner Familie aufs Land. Die Ehe läuft zunehmend schlecht. Zwei Jahre danach verschwindet Amy. Hier beginnt die Geschichte. Schnell verdichten sich Hinweise, dass Nick Dreck am Stecken hat. Hat er seine Frau getötet? Wenn ja – wo ist die Leiche? Die Geschichte ist mittelmäßig spannend. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie im Film besser und komprimierter rüberkommt. Wer das Buch also nicht kennt, dem empfehle ich eher, ins Kino zu gehen.

Ken Follett. Kinder der Freiheit.
Der dritte Teil der Jahrhundert-Saga (Teil 1, Teil 2). Es geht um die politischen Ereignisse in den USA, Deutschland, England und der Sowjetunion in den Jahren 1960 – 1990. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt allerdings auf den USA und ihren Rassengesetzen, auf der Ära Kennedy und Nixon. Pro: Guter Überblick über die jüngste Geschichte. Mein Geschichtsunterricht endete mit dem Jahr 1945 (und begann 1933) – deshalb ist es prima, Martin Luther King, Watergate und die Entwicklung des Kommunismus in bekömmlicher Form dargeboten zu bekommen. Contra: Obwohl das Buch wieder rund 1300 Seiten dick ist, bin ich den Charakteren nicht wirklich nahe gekommen; wie schon im zweiten Teil sind sie nur Mittel zum Zweck und dienen dazu, die geschichtlichen Ereignisse zu transportieren. Fazit: Jo. Ist okay.

Heidi Siller. Geboren in Bozen.
Heidi Siller (Blog, Twitter) erzählt die Geschichte von Helena und ihrem zu früh geborenen Sohn Arthur. Das Buch ist autobiographisch. Als Helena und ihr Mann Michael zu Besuch in Südtirol sind, setzen plötzlich die Wehen ein. Arthur wird als Extremfrühgeburt in der 25. Schwangerschaftswoche geboren – mit nur 900 Gramm Gewicht. In dem kleinen Buch erzählt Heidi Siller aus den Wochen nach der Geburt. Sie hat einen angenehm ruhigen und unaufgeregten Stil, der mir gut gefallen hat. Vier von fünf Sterne. Info: „Geboren in Bozen“ ist nur als eBook erhältlich. auch als Taschenbuch erhältlich.

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Fazit 2014: 67 Bücher (Januar und Februar, März und April, Mai und Juni, Juli, August und September, Oktober und November).

Top 10:

  1. Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil
  2. Joachim Meyerhoff: Alle Toten fliegen hoch: Amerika
  3. Ann-Marie MacDonald: Wohin die Krähen fliegen
  4. David E. Hilton: Wir sind die Könige von Colorado
  5. Adriana Altaras: Titos Brille
  6. Pia Ziefle: Suna
  7. Curtis Sittenfeld: Die Frau des Präsidenten
  8. Rolf Dobelli: Massimo Marini
  9. Eva Stachnik: Der Winterpalast
  10. Willy Russell: The Wrong Boy

Top 3 Krimis:

  1. Kerstin Signe Danielsson & Roman Voosen: Rotwild
  2. Kerstin Signe Danielsson & Roman Voosen: Später Frost
  3. Die drei „Bergmans“ von Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt

Auf geht’s ins nächste Lesejahr! Aktuell auf dem Nachtschrank: „Die amerikanische Nacht“ von Marisha Pessl.

Alla! Die Handwerker-Soap.

8. 12. 2014  •  1 Kommentar

Die Besucher der Außenterrasse kennen sie schon: die Handwerker-Soap.

Alle anderen möchte ich an dieser Stelle auf dieses feine Stück Twitteratur meiner Mitgärtnerin Pia hinweisen. Sie hatte in den vergangenen Wochen Handwerker zu Gast, die ihr Dach und Fassade gerichtet haben – und ihr in härtestem rheinhessischen Dialekt Vorlagen für eine Karriere als Dialekt-Twitterin lieferten.

Ich habe das Ganze in fünf handlichen Häppchen für Sie zusammengefasst:

Akt 1: „Tach! Mir wolle des Gerüst uffbaue!“
Schaffe, schaffe, Gewebe uffbringe – die Soap beginnt.

Akt 2: „Heit bringe mer noch Putz auf!“
Ob’s regnet oder nicht: Maler und Maurer kommen zur Schicht.

Akt 3: „Macht nix! Krieche mer hin!“
Erste Schwierigkeiten, ungeklärte Fragen zur Dampfsperrfolie und ein verstopftes Klo.

Akt 4: „Alla. Dann rede mer mol, was zu redde is.“
Der Tag, als plötzlich die Farbe vom Haus lief.

Akt 5: „Alla. Tschüss.“
Letzte Handgriffe. Quasi im Vorbeifahren. Und natürlich die Rechnung.

Alla. Viel Spaß beim Lesen!



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