Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Dienstag, 25. September

25. 9. 2018 13 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Es wird Herbst. Die Sonne steht tiefer. Die Blätter färben sich gelb. Überall Feuchte im Garten.

Garten, tief stehende Sonne, im Vordergrund Herbstanemonen

Erledigt: Rasen mähen. Die Schwertlilie zurückschneiden.

Die tropischen Pflanzen wie die Strelizie, die ich vor einigen Jahren mal von den Kanaren mitgebracht habe und die hier tatsächlich gewachsen ist, wohnen nun wieder im Haus. Auch der Weihnachtsstern ist umgezogen. Nachdem er in der Adventszeit 2016 bei mir einzog und in der Folge nicht sterben wollte, hat er nun den zweiten Sommer im Garten verbracht. Für seinen dritten Winter wandert er zurück in die Wohnung. Er hat inzwischen einen hölzernen Stamm und entwickelt Baum-artige Züge. Irgendwann wird er die Macht übernehmen.

Was mir gefällt: Aus dem Vogelfutter sind Sonnenblumen gewachsen.

Kleine Sonnenblume

Vorteil des Herbstes: Getränke können raus auf die Terrasse. Limo und Bier sind wieder durchgehend und in großen Mengen – sprich: Kästen – kalt.

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Nach vielen Jahren habe ich wieder Fotos zum Entwickeln geschickt. Nicht in der Innenstadt wie damals, bei Photo Porst auf der Hauptstraße, sondern online. In ein paar Tagen bekomme ich also ausgedruckte Fotos, die ich in der Hand halten, einkleben, an den Kühlschrank hängen und rahmen kann. Das fühlt sich bestimmt super an. Vielleicht mache ich das jetzt öfter.

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Termin beim Autoschrauber für Oktober gemacht: Achsvermessung, Reifen, TÜV. In dem Zuge kann er auch gleich die Winterreifen montieren. Danach Altglas weggebracht. Zwei Aufgaben, die hohes Prokrastinationspotential haben. Bin sehr stolz.

Außerdem ein neues Privatkonto eröffnet, bei der GLS-Bank. Meine Hausbank geht mir schon seit Jahren (wirklich: Jahren) aus diversen Gründen auf die Nüsse. Weil aber ein Bankwechsel ein noch höheres, viel höheres Prokrastinationspotential hat als Altglas wegbringen (das allerhöchste, noch höher als Stromanbieter wechseln), stand das immer nur auf meiner Liste.

Ich war lange unentschlossen, zu welcher Bank ich wechsle. Denn am meisten nervt mich die Geldautomatensuche in fremden Städten. Also hatte ich zunächst überlegt, zu einer Online-Bank zu wechseln, die es mir ermöglicht, überall Geld abzuheben. Ich habe jedoch für mich beschlossen, dass mir das Ziel und die Haltung des Kreditinstituts nun doch wichtiger sind als meine Bequemlichkeit, gerade in diesen Zeiten, in denen Wälder für Kohle abgeholzt werden und Nazis meinen, sie könnten fahnenschwingend durch Städte laufen und nix passiere.

In dem Zuge der Kontoeröffnung habe ich zum ersten Mal am PostIdent-Verfahren teilgenommen, online per App und Videochat. Das war alles super geschmeidig. Großartige Sache.

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Bei der Maus kann man jetzt programmieren lernen.

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Fürs Brot- und Butter-Geschäft habe heute ein Seminar für die TU Dortmund vorbereitet. Die neuen Mentoren in der Lehrredaktion Magazin am Institut für Journalistik starten nächste Woche in ihren Job. Sie waren ein Jahr lang im Volontariat – bei Regionalzeitungen, beim WDR, SWR, oder beim Handelsblatt. Ich lehre einen Tag lang kreative Schreib- und Konzeptionsarbeit; wir machen Übungen, und ich zeige Methoden.

Außerdem habe ich mich für eine Weiterbildung angemeldet: Business System CanvasStrategiearbeit im digitalen Zeitalter; ich lerne eine weitere Möglichkeit kennen, mit der man Zukunfts- und Changeprojekte strukturiert gestaltet.  Ich bin gespannt. Nachdem ich vergangenes Jahr in die Selbstständigkeit gestartet bin, ist dieses Jahr das Jahr der Weiterbildung: nach der Weiterbildung in Mediation und Konfliktlösung und in Design Thinking jetzt noch das. Gute Methoden, um meine Kunden zu unterstützen.

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Gelesen und für mich beantwortet: Diese 33 Fragen über Rassismus sollte man sich ehrlich stellen.

Gelesen: Der Jawl schreibt Interessantes zur Kategorisierung von politisch motivierten Straftaten.

Die NSU-Morde tauchen nicht in der Statistik für politisch motiviete Straftaten auf. Weil: Straftaten nach dem Eingangsverdacht eingeordnet werden und ein Verschieben in eine andere Kategorie nicht vorgesehen ist.

Das ist im weiteren Verlauf natürlich interessant, denn je nachdem, wie die örtliche Polizei bei Ihnen so drauf ist, ob eher rechtskonservativ oder eher linksliberal, bewertet sie Straftaten und kreiert damit eine Statistik, die gegebenenfalls nichts mit den späteren Ermittlungen zu tun hat.

Ergänzend schreibt Giardino etwas zu den Polizeiberichten, die an die Presse gehen: Für sie wählt die Polizei aus, welche Delikte sie für berichtenswert hält – und gibt sie an die Presse. Die Presse orientiert sich in ihrer Berichterstattung an den Polizeiberichten. Straftaten vom Rand der Gesellschaft sind dabei besonders interessant, Straftaten aus dem normtreuen, konservativen Milieu – Rassismus, Ehemann verprügelt Ehefrau – sind es nicht.

Besondere Probleme scheint die Polizei immer zu haben, Straftaten von rechts als solche zu erkennen und zu behandeln. […] Man muss sich immer bewusst sein, dass die Polizei eine Menge Hebel – vom Eingangsverdacht über Ermittlungswillen, Auswahl der berichtenswerten Meldungen, dem darin vermittelten Bild von Polizist*innen und anderen beteiligten Personen bis hin zur Statistik – in unserer medialen Wahrnehmung von Kriminalität in der Hand hält. Und bei allem Respekt für polizeiliche Arbeit agiert sie mit eigenem politischen Interesse und hat nach wie vor Probleme auf dem rechten Auge.

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Weitere Fragen aus 1.000 (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7):

Wie gefährlich ist deine Arbeit?

Das Gefährlichste ist die Autofahrt zum Kunden. Was einen als Selbstständigen jedoch leicht in den Wahnsinn treiben kann, ist darüber die Ungewissheit, die diese Arbeitsform mit sich bringt: Es gibt Zeiten, in denen ich sehr viel zu tun habe, und Zeiten, in denen ich warte – auf Anfragen, auf Antworten, auf Projekte, auf Zusagen. Ich bekomme Absagen, Aufträge verschieben sich. Das ist manchmal zehrend, und ich würde lügen, wenn ich sagte, die Unsicherheit mache mir nichts aus. Ich kann sie allerdings immer noch besser aushalten als das, was ein Angestelltenverhältnis mit sich bringt.

Wem hast du zuletzt eine Postkarte geschickt?

Ich versende oft Postkarten, immer mal zwischendurch und auch, wenn ich weg bin. Ich verschicke eigene Bilder mit der Funcard-App. Oder ich suche die allerschrecklichste Karte aus dem Postkartenständer und praktiziere die Kunst des ironischen Postkartenschreibens – eine aussterbende Disziplin angesichts der Digitalisierung und des kaum noch vorhandenen 90er-Jahre-Postkarten-Chics.

Macht du manchmal einen Mittagsschlaf?

Durchaus und mit Wonne.

Wie hoch war das höchste Gebäude, das du je besucht hast?

Das war der Останкинская телебашня, der Moskauer Fernsehturm Ostankino. Der Turm ist 537 Meter hoch. Die Aussichtsplattform befindet sich auf 337 Metern. So sieht es dort oben aus(Website).

Welche Redensart magst du am liebsten?

Das Gras wächst nicht schneller, indem man dran zieht.

Welche Sprache würdest du gerne beherrschen?

Arabisch. Hebräisch. Russisch.

Welcher deiner Geburtstage hat dir am besten gefallen?

Mein 40. war ziemlich gut.

Worauf hast du zuletzt mit Ja geantwortet?

„Kassenbon?“

Kommentare

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  1. Luna sagt:

    Bei den 33 Rassismus Fragen lande ich nach Click bei der Maus…. Copy/paste Hänger?

    1. Vanessa sagt:

      Danke für den Hinweis. Jetzt ist der richtige Link da.

  2. Alexandra sagt:

    Und die Sonnenblumen könnte Topinambur sein, auch bekannt als „Stolzer Heinrich“. Könnte vor dem Winter noch eine erntereife Knolle geben. Könnte.

    1. Vanessa sagt:

      Also, ich habe das kritisch überprüft. Nach Betrachtung diverser Bilder und eingedenk der Tatsache, dass die Blumen direkt unter den Sonnenblumenkernen wachsen, die ständig runterfallen, scheint es mir am wahrscheinlichsten, dass es kleine Sonnenblumen sind.

    2. Alexandra sagt:

      Was ich verdrängt hatte:
      Du hast ausschließlich Sonnenblumenkerne gefüttert.

      Was ich soeben gelernt habe:
      Obwohl Topinampur mehrjährig ist und mittels Knollen überwintert, bildete er Kerne aus, die denen der Sonnenblume gleichen – weil er auch eine ist.

    3. Vanessa sagt:

      Es bleibt rätselhaft.

    4. Alexandra sagt:

      Ehm … neee?!

      Topinambur ist auch eine Sonnenblume. Wahrscheinlich waren also einfach ein paar Topinamburkerne (die sich optisch auch nur wenig von den Kernen anderer Sonnenblumenarten unterscheiden) mit in der Tüte.

      Sorry for Penetranz, aber m. E. ist doch das Rätsel nun gelöst?!

  3. Sanne sagt:

    GLS habe ich nach langjähriger Treue verlassen, weil ich die Geschichte mit dem jährlichen Beitrag, der ohne die Kunden zu fragen eingezogen wird, nicht mittragen wollte.

    1. Vanessa sagt:

      Mmh. Nja. Irgendwas ist immer, ne.

  4. ANNA sagt:

    Mich würde mal so ein „Fazit“ selbstständig Vs angestellt interessieren…wie du das erste. Jahr erlebt hast…oder gab es das hier im Blog schon mal ?! (Nicht sicher)

    1. Vanessa sagt:

      Ich habe das mal aktuell aufgeschrieben. Danke für die Frage.

  5. jpr sagt:

    Der naechste Schritt mit physischen Photos ist dann, dass Sie sich Dinge in gross auf Acrylglas oder Alu-Dibond machen lassen. Kann ich aber auch empfehlen – so wirken die Bilder durchaus hübsch.
    Und der Lehrgang bei der Maus: <3

    1. Vanessa sagt:

      Ich überlege gerade, eher in Malerei zu investieren, und die Fotos nur an den Kühlschrank zu pinnen.

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