Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Ich war beim Zumba.

Mein Fitnesstudio schreibt zu Zumba:

Dieses Workout verbindet Elemente aus verschiedenen Tanzstilen zu heißer lateinamerikanischer Musik. Alle Schritte und Drehungen sind für jeden einfach zu erlernen und bringen die Stimmung im Kursraum zum Kochen.

Symbolvideo:

Es ist ein Montagabend, ich bin auf alles vorbereitet, und ich bin locker im Lendenwirbel. Das habe ich vorher mit leichten Hüftschwüngen getestet. Bildungsbandscheibe, Sie wissen schon.

Im Kursraum haben sich etwa zwanzig Damen und ein Herr versammelt – alt, jung, dick, dünn und einige in fescher Zumbakleidung. Zumbakleidung ist normale Sportkleidung, auf der „Zumba“ steht, falls die Trägerin vergisst, weshalb sie hier ist. Eine der Damen trägt sogar die Aufschrift „Zumba Queen“, was mich ein bisschen wundert, denn die Königin eines feurigen, kolumbianischen Sporttanzes habe ich mir irgendwie anders vorgestellt. Aber was weiß ich schon.

Ich habe mir einen Platz am Rand ausgesucht, vorne, aber doch seitlich, direkt neben der Tür – falls es Gründe zur Flucht gibt. Außerdem weiß man ja aus der Schule, dass man vorne am besten aufgehoben ist, denn der Blick des Lehrers schweift immer über die ersten Reihen hinweg, weshalb man als Nichtskönner dort viel besser untertauchen kann als in der letzten Reihe.

Der Raum ist voll verspiegelt. Ich sehe mich nicht nur von vorne, sondern auch von der Seite. Das macht mich nicht sehr glücklich; ich bin jedenfalls sicher, dass die Spiegel irgendwie gebogen sind, unvorteihaft gebogen, konvex heißt es wohl. Konkav und konvex – den Unterschied kann ich mir gut merken, denn es gibt eine Eselsbrücke: War das Mädchen brav, bleibt’s konkav. Hatte es Sex, wird’s konvex. Wie auch immer: Die Spiegel sind jedenfalls eindeutig konvex.

Der Vorturner betritt, das Hinterteil in leichten Schwüngen wiegend, den Raum und geht direkt durch zur Bühne, wo er seinen MP3-Player an eine Musikanlage anschließt. Er vereint in sich das Beste aus Strass-Gott Harald Glööckler und Ricky Harris, jenem kleinen Amerikaner – die Teenager der 90er erinnern sich -, der nach Arabella, vor Ilona Christen oder zeitgleich mit Britt, wer weiß das schon noch so genau, eine dieser Talkshows moderierte und der später im Dschungelcamp auftauchte, wo er uns vor Augen führte, was Dreadlocks und Halbglatze aus einem Mann machen können. Eine Ahnung von Dschungelprüfung weht also durch den Saal, als Haraldricky die Bühne betritt, in Hosen, die wir in den 90ern, als wir alle Camel Boots trugen und Helmut Kohl schon lange und noch eine Weile Kanzler war, im Eine-Welt-Laden kauften, zusammen mit einer handgewalkten, bolivianischen Bluse und einem Sack voller Sorgenpüppchen.

Haraldricky, das merke ich sofort, ist kein Mann großer Worte. Er hat uns weder begrüßt noch in anderer Weise beachtet; er lässt einzig seinen Körper sprechen, und sein Körper sagt: Ich habe mir im Schritt etwas wundgescheuert. Er stellt sich breitbeinig auf das Podest und läuft langsam auf der Stelle, die Schenkel leicht zur Seite hebend, als wolle er seine Hose zurechtruckeln, ohne sich wohin zu fassen; ich kenne das von langen Wanderungen, es tut wirklich weh, und in der Öffentlichkeit will man dort nicht dauernd fummeln, volles Verständnis also. Baila! Baila! schallt es aus der Musikanlage, während wir nun alle versuchen, unsere Hose aus dem Schritt herauszulaufen.

Dann reckt Haraldricky seine Hand in die Luft, streckt drei Finger in die Höhe und zählt stumm Drei! Zwei! Eins! und los geht’s. Wir beginnen mit einem Ausfallschritt nach rechts, linker Fuß ranziehen; dann nach links, rechter Fuß ranziehen. Wunderbar, denke ich, das kriege ich hin, das ist Tanzschule im Sauerland. Seit – Tab – Seit – Tab, wie damals mit Matthias, der zu jeder Tanzstunde dasselbe Polyesterhemd trug und unter Hyperhidrose litt, übermäßige Schweißproduktion. Im Gegensatz zu damals fühle ich mich fantastisch und schon sehr locker in der Hüfte, so soll es sein, so habe ich mir das vorgestellt. Denn ich brauche eine Alternative zu aggressiven Ballsportarten; ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Ausgleichssport betreiben muss, für Herz-Kreislauf und gegen das lange Sitzen, etwas Schonendes – warum also nicht Zumba?

Haraldricky nimmt die Arme hinzu, angewinkelt, schmeißt die Ellenbogen nach hinten, überstreckt lasziv seinen Hals und schüttelt seine Schultern. Sehr gut, endlich mal die Brasilianerin in mir rauslassen, irgendwo da drin muss sie ja sein. Doch was jetzt?  Vor – Tab – Seit – Tab – Vor. Nach vorne jetzt auch? Immer? Nein, nicht immer. Nur … hä? Arme hoch! Wenn wir vorne sind. Nee – Seite. Beide Arme jetzt zur Seite und … was? Hände schütteln? Warum?  Seit – Tab – Vor – Vor – Vor –  … aber da ist die Wand … und um die eigene Achse. Oh, zu spät. Egal, neue Chance. Huch! Direkt zurück, Rück – Rück – Seit – Tab … und um die eigene … nee, doch nicht. Hallo! Können wir bitte mehrmals hintereinander dieselbe Bewegung machen? Wie soll ich sonst … Seit – Tab – Vor – Tab – Vor- Vor – Vor … um die eigene Achse. Und: Pause. Was trinken.

Ernsthaft! Wie soll ich die Bewegungen nachmachen, wenn nichts zweimal passiert? Das ist doch Betrug. Ich habe hier für fünfzehn Wiederholungen bezahlt! Drei Sätze à fünfzehn Wiederholungen, mindestens, so macht man das an jedem Gerät, wie soll mein Körper sonst verstehen, was er tun soll?

Die Musik geht wieder an. Haraldricky schüttelt seine Schultern aus und beginnt wieder mit Seit – Tab – Seit – Tab, aber ich ahne schon, dass es nicht so weitergehen wird. Gleich kommt wieder eine dieser zufallsgenerierten Bewegungsabfolgen, ein hektisches Drehen und Winken wie in der Sesamstraße – wie bei Grobi, wenn er „nah“ und „fern“ erklärt. Doch ich irre mich: Der Plumpssack geht um.

Wir legen etwas hinter uns auf die Erde und laufen dann nach vorne und wieder zurück, tanzend natürlich, heben es auf und zur Seite und legen es wieder ab und zur anderen Seite und immer schön Baila! Baila!, die Hüften schwingen mit und Rück – Rück – Seit – Tab, drehen. Die Arme machen auch irgendwas, nur was?  Seit – Seit – Rück – Tab. Eine Teilnehmerin rasselt krachend auf die Zumba-Queen, die Zumba-Queen fällt um wie ein Sack Zement. Links, rechts, seiten- und spiegelverkehrt, es hat seine Tücken.

Wir halten inne. Die Queen muss sich erst erheben, und die Bewegungsabfolge ist ohnehin zu Ende. Haraldricky läuft sich währenddessen die Hose aus dem Schritt, immer locker bleiben, er schüttelt abwechselnd seine Schultern und klatscht aufmunternd in die Hände – allerdings nicht für uns, sondern eher selbstreferentiell. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob er echt ist. Vielleicht ist er eine dieser Maschinen von Boston Dynamics; die können ja jetzt auch laufen und springen; ein humanoider Zumbaroboter, ein selbstlernendes System, das Schrittfolgen reproduziert – allerdings ohne Vernetzung mit der Umwelt, denn Haraldricky hält es weiterhin nicht für nötig, mit uns in Interaktion zu treten. Semantisch ist bei der künstlichen Haraldricky-Intelligenz noch Luft nach oben.

Dann geht es direkt wieder los, Vor – Tab – Seit – Tab – Vor, Arme hoch und Hände schütteln, Rück – Tab – Vor – Tab – Seit, Arme hoch und Hände schütteln und wieder Vor – Tab … nein, doch nicht, Drehen – Tab – Seit – Seit … und um die eigene Achse und Arme hoch und Seit – Seit – Seit und … huch, fast den Nebenmann erwischt … schnell wieder weg. Es ist wie Völkerball, wenn man die Letzte im Feld ist und alle versuchen, dich abzuwerfen.

Zumba, es lässt mich ratlos zurück.

Kommentare

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  1. Helga sagt:

    Ich hasse Zumba.

    1. Vanessa sagt:

      Zumba ist so toll, dass ich Anderen nicht den Platz wegnehmen möchte. Jeder soll es mal machen dürfen.

  2. Ute sagt:

    Danke! Ich ahnte schon immer, dass Zumba nix für mich ist.

    1. Vanessa sagt:

      Das kann man mit absoluter Sicherheit nur nach einem Selbsttest sagen.

  3. Alexandra sagt:

    Ich krieg‘ sowas auch nie geregelt . Das ist irgendwas mit linker und rechter Gehirnhälfte über Kreuz glaube ich – oder so. Dann lieber im Fitti ausgiebig Gerätetraining, echt!!

    1. Vanessa sagt:

      Ich würde das wohl geregelt kriegen – wenn es denn Regeln gäbe.

  4. Christine Lönnecke sagt:

    Ich hatte durch Zufall und ein paar Freundinnen sei Dank (oder eher nicht) vor ein paar Wochen die Gelegenheit, eine Probestunde beim Zumba mitzumachen und war ähnlich hilflos wie Sie. Angeblich ist jeder am Anfang so überfordert und nach 4-5 Trainingseinheiten soll man wohl deutlich besser mitkommen. Ich hab es zur Sicherheit nicht soweit kommen lassen ;-)
    (Erstmal nur die Beine mitmachen und nicht Arme und Beine gleichzeitig, das hält ein wenig)

    1. Vanessa sagt:

      „Trainingseinheit“ würde ich das nicht nennen.

  5. Christine Lönnecke sagt:

    Hilft, nicht hält

  6. Beinah den Mitternachtssnack auf die Tastatur gespuckt vor Lachen. Die Zumba-Zementsack-Queen! Der kommunikationsgestörte Haraldricky! Die Ratlosigkeit! Hat mich alles sehr an meine eigene (einmalige) Erfahrung erinnert. Oh, und die Spiegel überall, natürlich. Herrlich eingefangen.

    1. Vanessa sagt:

      Es macht mir ein gutes Gefühl, dass ich nicht alleine bin.

  7. Meine Mutter liebt es. Und sagt das immer mit einem unglaublich lasziven Blick.
    (Ich nehme dann lieber Macarena, da ist die Schrittfolge berechenbarer. aAY!)

    1. Vanessa sagt:

      Lasziv, soso. Der Einzige, der lasziv war, war Haraldricky. Ich glaube aber nicht, dass ich seine Zielgruppe bin. Was mich allerdings auch nicht betrübt.

  8. Amélie sagt:

    Großartig! Meine Mutter liebt diese „Trendsportart“ heiß und innig, ich selbst habe tatsächlich ein Jahr durchgehalten und besitze sogar eine fesche Zumba-Hose mit fliegenden Bändeln. Hachz, Memories… jedenfalls: die Kurse sind alle so. Keine wiederkehrenden Folgen, außer bei Choreografieproben, wenn ein Auftritt bevorsteht, niemand außer dem Instructor weiß, was als nächstes kommt – famos.

    1. Vanessa sagt:

      Was ist dann der Sinn der Übungseinheit? Ich meine … vielleicht verstehe ich das auch einfach nicht, aber: Dann kann ich mich auch in meine Küche stellen und tatsächlich den Ententanz machen. Oder eine Rumba mit meinem Besen hinlegen.

    2. supersansa sagt:

      Erhsthaft?
      Meine mehrjährige Zumbaerfahrung war anders: da wurden prinzipiell Choreographien einstudiert, die dann erfreulicherweise immer wieder ge, äh, zumbat wurden.
      Ansonsten hat ja keiner je eine Chance, mitzumachen!

  9. Peter sagt:

    Musste hart lachen….

    Erinnert mich an damals. Ans Üben mit dem Männerballett für den Büttenabend. Endete in erhöhtem Akoholkonsum (Trinkpausen) und in einem Stehtanz. Jetzt tun mir die armen Prinzengardenmädels von damals leid, die sich zur Aufgabe gemacht haben, uns pubertierenden Jungs so etwas wie einen Tanz beizubringen. Die fanden aber Trinkpausen nicht so dolle…wir hingegen…. : )

    1. Vanessa sagt:

      Trinken beim Sport ist wichtig. Isotonisch, natürlich.

  10. Julia sagt:

    Ich saß gerade auf dem Balkon beim Frühstück, als ich diesen post gelesen habe – mein haltloses kichern brachte den Nachbarn von nebenan und den von unten dazu, nachzufragen ob alles ok sei. Nebenan-Nachbar hat wenigstens gesehen, dass ich offenbar etwas lustiges auf dem iPad lese, Unten-Nachbar hat diesen Vorteil nicht: „weinst du oder lachst du? Alles gut?“
    Zumba… ach Zumba. Ich kann es nicht verstehen. Was soll das sein? Warum fällt das unter Sport? Bevor ich jetzt in den Kommentaren gesteinigt werde: Ich habe mehrere Zumbakurse bei verschiedenen Einrichtungen und Lehrern besucht und ich finde es nicht anstrengend. Körperlich. Seelisch – ja! Klar, Zumba treibt den Puls hoch usw… aber das kann Putzen auch. Oder ganz normales Aerobic auf Musik. Und Tanz? Hm, ich habe in meiner Jugend viel getanzt, auf der Bühne, choreografiert…. Zumba ist kein Tanzen. Das ist … ein seltsames Gezappel. Als kleine Sozialstudie allerdings mega! :-) No offense an die Fans, aber ich glaube, um „die Magie von Zumba“ zu verstehen, braucht man irgend einen geheimen Schlüssel. Den gibts nur nirgends.

    1. Vanessa sagt:

      Den Puls hat es hochgetrieben – aber nicht aus körperlichen Gründen. Die seelische Belastung, da bin ich ganz bei Ihnen, ist enorm.

  11. Frau-Irgendwas-ist-immer sagt:

    -ein humanoider Zumbaroboter-
    Danke für dieses Bild in meinem Kopf!

    1. Vanessa sagt:

      Gerne, gerne.

  12. „Eine Teilnehmerin rasselt krachend auf die Zumba-Queen, die Zumba-Queen fällt um wie ein Sack Zement. “ zu schön.
    Der ganze Text. Und wenn ich mir die Kommentare durchlese, scheint es in echt auch so zu sein. Ich hoffe, Sie üben jetzt alle möglichen Kombinationen (links, recht, vor, zurück – ohne Arme) und sind dann beim nächsten Mal schon mehr mittendrin (statt nur am Rand dabei) :)

    1. Vanessa sagt:

      Ähm, also … bislang plane ich kein nächstes Mal. Die Übungseinheit war …. uhm, zu belastend. Wirklich. Das ist nur etwas für Könner.

  13. Croco sagt:

    Schön geschrieben.
    Das erinnert mich an meinen einzigen Jazzdancekurs meines Lebens.
    Spiegel überall und die Erkenntnis: ich kann kein synchron.
    Zumindest nicht, wenn es keiner erklärt und nur vorzappelt.
    Mein Gehrin kann eben kein Nachzappeln.

    1. Vanessa sagt:

      Es hätte ich in diesem Kurs auch nichts genützt, wenn ich synchron gekonnt hätte. Die Anderen konnten es ja auch nicht. Und nicht immer ergibt Minus und Minus Plus.

  14. arboretum sagt:

    Nachdem Sie Zumba so amüsant beschrieben haben, bin ich sehr dafür, dass Sie auch Aroha ausprobieren.

    1. Vanessa sagt:

      Aroha? Was um Himmels Willen ist Aroha?!

    2. arboretum sagt:

      Aroha ist ein Mix aus Aerobic, Kampfkunst und Tai Chi, inspiriert vom neuseeländischen Haka.

      Und danach könnten Sie auch noch Aerial Yoga testen.

  15. Ann-Kristin Göthert sagt:

    Danke für das Lachen, das ich heute Morgen wirklich nötig hatte!

  16. Micha sagt:

    Herrlich!!
    Habe mich zuerst verlesen: Zumba bringt *die Stimmung im Kursraum zum Knochen*! Und so ungefähr kams ja!

  17. Caramelia sagt:

    Danke für den äußerst unterhaltsamen Bericht, ungefähr so ging es mir auch in meiner ersten (und zweiten!!) Zumba Stunde.

    Danach habe ich für mich auf ein Zumba Video für daheim umgesattelt, da ist wenigstens die Schrittfolge jedesmal gleich und irgendwann kann mans. Außerdem keine Leute, die mich niederrempeln :-)

    Ich bin sowieso nicht so sehr der Fitti Typ, eher daheim mit Videos, wann ich möchte, so lang ich möchte, ohne andere Teilnehmer …

    1. Vanessa sagt:

      So ist jeder Jeck anders, das ist doch schön. Dass beim immer selben Video auch die Schrittfolge immer dieselbe ist, ist natürlich ein schlagendes Argument.

      Ich persönlich gehe ganz gerne ins Fitti, nur überlicherweise nicht in Kurse. Denn ich habe dreißig Jahre lang unter Anleitung geturnt, mehrmals pro Woche in irgendwelchen Schulturnhallten, in der Saison, vor der Saison und sogar zwischen den Saisons. Irgendwann reicht’s.

  18. Myriade sagt:

    HIHIHI, herrlich. Ich sehe die Zumba-Queens vor mir. Gab es auch einen king?

    1. Vanessa sagt:

      „King“ würde ich ihn nicht nennen.

  19. AnJe sagt:

    Ach Frau Nessy, jetzt haben Sie es geschafft, jetzt muss ich mich einfach mal melden und mitteilen, wie toll ich Ihren Blog bzw. Ihre Einträge und vor allem Ihren Schreibstil finde.
    Und ja natürlich, es ist nicht nur der Schreibstil, ich bleibe auch immer wieder an vielen klugen Gedanken und Ideen hängen und ich verfolge alle „Gelesen Links“, die Sie posten, weil ich längst gelernt habe, dass sie sehr treffsicher genau die Artikel verlinken, die ich auch interessant finde, aber ohne Ihren Hinweis nicht gefunden hätte. Aber als erstes und wichtigstes ist es Ihr Schreibstil und Ihre Art sich auszudrücken und Dinge zu beschreiben, die mich regelmäßig begeistert und auch regelmäßig so ein kleines Neidgeflitter im Bauch hinterlässt, à la „warum fällt mir so etwas nicht ein?“ – aber man kann halt nicht alles können und wenn ich schon nicht so herrlich treffsicher trocken schnodderig und trotzdem einfach und mit ohne grammatikalische Kunstschnörkel einfach so den Alltag mit all seinen skurrilen, witzigen, seltsamen, liebenswerten Menschen darin beschreiben kann, so kann ich genau das aber regelmäßig bei Ihnen mitlesen und darauf bin ich dann auch ein bisschen stolz. Schließlich habe ich Ihr Blog ganz alleine entdeckt (okay, es hat etwas gedauert, aber nur 10 Jahre, seit letztem Jahr lese ich hier ganz regelmäßig mit), und seitdem ich hier mitlese, freue ich mich jedesmal, dass ich hier mitlese.
    Die Zumbabeschreibung hat jetzt aber alles getoppt, ich bin innerlich einfach nur immerzu auf und ab gehüpft vor Vergnügen und konnte gar nicht aufhören immer wieder „ja, ja, ja, perfekt, genau das ist es“ laut in mich reinzudenken (ich neige nicht zu nach außen sichtbaren Gefühlsausbrüchen, aber innen drin geht dann durchaus schon mal die Post ab).
    „er lässt einzig seinen Körper sprechen, und sein Körper sagt: Ich habe mir im Schritt etwas wundgescheuert“ – was für ein wunderbarer Satz. Er kommt für mich zwar ca. 10 Jahre zu spät (so lange ist es schon her, dass ich das letzte Mal Kontakt zu einem Menschen hatte, der vor allem seinen Körper sprechen ließ), aber immerhin erinnere ich mich noch und das reicht, um mich sozusagen rückwärts zu freuen, was ich über den Typ hätte sagen können, wenn es mir denn damals selber eingefallen wäre.
    Ansonsten habe ich persönlich keinerlei Erfahrung mit Zumba, ich kenne nur eine Dame, die begeisterte Zumbatänzerin ist und da es sich bei dieser Dame nicht unbedingt um meine Herzensfreundin handelt, passt Ihre Zumbabeschreibung ziemlich perfekt zu allen Meinungen, die ich schon immer über diesen Sport und diese Dame hatte.
    Ich danke Ihnen.

    1. Vanessa sagt:

      So viele schöne Worte! Ich danke ebenfalls von Herzen!

  20. Sunni sagt:

    Hach, wie herrlich! Ich frage mich, ob es einen direkten Zusammenhang gibt, dass mir beim Anklicken des Ententanzes eine Werbung für „Rechtzeitige Altersvorsorge“ aufploppt? :-) Sunni

    1. Vanessa sagt:

      Nein. Kein Zufall.
      Die kennen Sie.

  21. Anni sagt:

    Ich war mal in einem Anfänger-Kurs und musste mittendrin weinen rausgehen weil ich die Choreografie leider nicht mal ansatzweise mittanzen kann.
    Jetzt tanzen wir hier zu „ich lass los“. Die Arme seitlich ausstrecken und sehnsuchtsvoll gucken, das kriege ich hin!

    1. Vanessa sagt:

      Da sehe ich mich auch weit vorne.

  22. Frau Ackerbau sagt:

    Ich mache seit drei Jahren Zumba – der erste Sport, der mich begeistert hat. Und ja, es ist schwierig am Anfang, aber das sind die meisten Sportarten. Und irgendwann wiederholt sich alles, sodass man (frau) auch reinkommt. Wahrscheinlich hängt der Spaß vom Trainer ab – ich habe eine nette junge Frau, die so gute Laune ausstrahlt, dass man einfach mitmachen will. Wenn nicht jeder Schritt sitzt, ist es doch auch nicht schlimm – ist ja kein Wettbewerb…

    1. Vanessa sagt:

      Ich glaube, der Spaß hängt von der Sportart ab.

  23. Christine sagt:

    Bei mir im Studio (Fitti passt da nicht wirklich) wird auch Zumba angeboten. Erstens bin ich für Kurse selten pünktlich, weshalb ich die gar nicht besuche. Zweitens bin ich was Schrittfolgen angeht ein absoluter Legastheniker. Und drittens ist mir ZUMBA VIEL ZU LAUT! DIE MUSIK IST SO LAUT, DASS MAN SOWIESO NICHT VERSTEHT *räusper* was die Vorturnerin gerade sagen würde. Und so laut, dass man das Hintergrundgedudel des Studios nicht mehr hören kann. Und so laut, dass es sogar meinen Ohrhörer übertönt. Und die Klamotten finde ich auch sehr grell. Mit diesen kmoischen Fransen und Schlitzen und Neon und…. danke, aber nein danke.
    Aber jeder nach seiner Fassong: Teilnehmenden Damen sind sehr begeistert und der Kurs ist immer rappelvoll.

    1. Vanessa sagt:

      Letzteres ist ja durchaus verwunderlich.
      Aber bitte.

  24. supersansa sagt:

    Ach, Zumba, ich habe es immer sehr geliebt.
    Aber dann hatte ich ja jahrelange Ballettvorerfahrung, da wird man fix darin, einer Autoritätsperson hinterherzuturnen.

    Enrsthaft, die ersten paar Male sind schrecklich, aber man merkt sich die Choreographie ziemlich schnell, und ab dann kann man seine innere Brasilianerin raushängen lassen.

    Nur die Klamotten sind wirklich schrecklich, keine würde die kaufen, wäre sie nicht auf Zumbaendorphinen.

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