Fragen aus der Ferne:
1. Münchener Oktoberfest?
Ich war schonmal auf dem Oktoberfest. Es war nicht schön: Die Bank war eng, das Zelt zu laut, der Bierkrug zu groß, mein Nachbar mir zu nah, die Menschheit zu betrunken. Das alles ist mir unangenehm, auch in nicht-bayerischen Kontext.
2. Haben Sie Ihren Volkswagen schon abgestoßen?
Ist es nicht eher an der Zeit, VW-Aktien zu kaufen?
3. Erinnern Sie sich noch an das erste Musikstück, das Sie sich gekauft haben? (Vinyl, CD, Download?) Hören Sie sich das heute noch gerne an?
Vinyl: Queen live at Wembley ’86.
Noch anhören: Nö.
4. Spielen Sie ein Musikinstrument? Trauen Sie sich damit vor Zuhörer?
Ich spiele klassische Gitarre und könnte das auch operativ mal wieder tun. Vor Zuhörern: Ist schon vorgekommen, muss aber nicht sein.
5. Im Preisausschreiben gewinnen Sie eine Penthauswohnung in Berlin, London, Paris, Prag oder Wien. Welche suchen Sie sich aus?
Wien.
6. Halb acht Uhr abends. Sie kommen völlig gerädert (aus der Arbeit) nach Hause. Was passiert, sobald der Mantel an der Garderobe hängt und die Schuhe in der Ecke stehen?
Bluse aus, Hoodie an.
7. Kochen Sie selbst? Was kommt auf den Tisch, wenn die leeren Teller schon nach einer Stunde im Geschirrspüler stehen müssen?
Da ich fast nur selbst koche und dabei inzwischen etwas Geschick entwickelt habe, dauern die meisten Alltagsgerichte nicht länger als 30 Minuten. Ich würde zum Beispiel kochen:
- Glückscurry mit Gemüse aus dem Garten, Reis oder Nudeln. Alternativ mit Paprika – die habe ich immer zu Hause
- Nudeln mit Pesto
- Ofengemüse mit Feta
- Paprika-Hack-Eintopf mit etwas Schmand und Senf
- Rührei mit Paprika
8. Golf, Ski, oder Tennis? (Oder doch lieber die TV-Fernbedienung?)
Was’n das für eine Auswahl? Die Chiara-Ohoven-Sportwoche? In dem Fall lieber die Fernbedienung.
9. Sie packen Ihren eigenen Flüchtlingskoffer. Was muss da rein? (Fünf Dinge braucht der Mensch.)
Wer von uns weiß schon, wie es ist zu fliehen und was in dem Moment noch möglich ist. Aber gut: Schweizer Taschenmesser. Feuerzeug. Smartphone. Solar-Ladestation. Eine Festplatte mit allem Wichtigen drauf: Fotos, Zeugnisse, mein Leben. Vielleicht aber auch lieber Wasseraufbereitungstabletten als eine Festplatte.
10. Bevor Sie den Löffel abgeben: Welches Ding müssen Sie vorher unbedingt noch gedreht haben?
Ach, wissen Sie … ich versuche mein Leben so zu leben, dass ich in jedem Moment sterben kann. Das klingt destruktiv, doch es ist das Gegenteil: Ich empfinde es als sehr lebensbejahend.
Denn machen wir uns nichts vor: Es kann jetzt passieren oder morgen früh. Oder nächste Woche oder erst in 60 Jahren. Ich habe keine Berührungsängste, was meinen Tod angeht.
Es hört sich seltsam an, denn ich bin erst Ende 30, doch: Ich habe schon viele tolle Orte auf dieser Erde besucht. Ich habe tolle Menschen kennengelernt. Ich habe geliebt und ich habe erlebt; ich liebe und erlebe in einem fort. Ich habe Pläne, aber es wäre in Ordnung, wenn es nun auch schon vorbei wäre, das Leben; ich könnte es ja doch nicht ändern.
Wenn ich noch die Möglichkeit habe zu sprechen, bevor ich sterbe, möchte ich denjenigen, die mich lieben, sagen, dass sie mich loslassen mögen; dass sie nicht weinen, sondern sich freuen sollen; dass sie nicht zurückblicken, sondern den Platz, der jetzt in ihrem Herzen frei wird, jemand anderem schenken mögen; dass sie weiterleben und weiterlieben mögen, mit voller Kraft. Und dass ich unter einem Baum begraben sein möchte. Adé.