Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

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Die Lieblingstweets im August

29. 08. 2013  •  15 Kommentare

Lieblingstweets 08/2013:

https://twitter.com/Eyfelgrynch/statuses/369731720494710784

Bootcamp light

28. 08. 2013  •  22 Kommentare

Nordostwestfalen.

Die Schönheit Ostwestfalens

Ein Ort, der durch schlichte Schönheit besticht. Eine Region, deren Name man sich auf der Zunge zergehen lassen darf. Nord-Ost-Westfalen. Nord-Ostwestfalen. Nordostwest-Falen. Sprechen Sie es nicht zu schnell aus. Sprechen Sie es ganz langsam aus. Dann kommen Sie der Sache nah.

Ein Wochenende in Nordostwestfalen. Ein traditionsreiches Handballgebiet. Minden, Oberlübbe, Jöllenbeck, Nettelstedt – das sind große Namen.

Kein Urlaub in Nordostwestfalen, sondern Trainingslager. Drei Tage Bootcamp. Vier Trainingseinheiten, eine am Freitag, zwei am Samstag, eine am Sonntag. Dazu drei Spiele.

Traditionsreiches Handballgebiet

Allerdings nicht für mich. Nicht mehr. Denn es ist vorbei. Ich bin nun Alterpräsidentin, backe Muffins, fächel den Mädels Luft zu, rolle Tape ab und betätige mich als Abwehr- und Anspielerin. Ab und an turne ich mit, aber nur die netten Sachen: Warmmachspielchen, Passkontinuum, etwas Kräftigung, etwas springen, rennen und werfen – man möchte ja fit bleiben, aber nicht zu viel. Nicht, dass ich am Ende wieder Bänderrisse und Bildungsbandscheibe bekomme, das muss nicht mehr sein.

Die Saisonvorbereitung neigt sich mit diesem Trainingslager dem Ende entgegen. Die Mädels sind topfit, das spürt man nicht nur, das sieht man auch. Oft stehe ich da und denke: „So eine schöne Wade!“

Einzelne Hühner erreichen im Tempogegenstoß Schallgeschwindigkeit. Man kann gar nicht so schnell gucken, dann sind sie schon am gegnerischen Tor. Auch im Spielaufbau läuft es gut. Ich freue mich – mit den Hühnern und darüber, dass ich nicht mehr so viel rennen muss. Sondern dass ich dasitzen, der Show zusehen und hinterher wichtig daherquatschen kann. Ich erwäge zu diesem Zweck den Erwerb eines Fensterrenter-Kissens, das ich auf einem Turnkasten auslege, den ich aus dem Geräteraum an die Seitenlinie schiebe und auf den ich mich dann aufstütze.

Symbolbild Trainingslager

Das schönste Warmmachspielchen war an diesem Wochenende übrigens jenes, bei dem ich einen dicken Gymnastikball mit Händen, Füßen, Kopf und Körper durch die Halle schubsen musste. Der Gegner erkannte kaum, wer der Ball und wer ich war, aber das ist Sinn und Zweck der Übung, das ist Tarnung, das kriegt man nur mit ausrechend Erfahrung hin.

Vegane Muffins

26. 08. 2013  •  21 Kommentare

Ich habe vegane Muffins gebacken.

Ja, tatsächlich: vegan. Also: ohne Milch, ohne Butter, ohne Ei. Und auch ohne Zucker. Aber von vorn:

Am Wochenende war ich mit den Hühnern im Trainingslager (dazu später mehr). In einem Trainingslager verbrennt man eine Menge Kalorien. Deshalb habe ich mich in meiner Funktion als Alterspräsidentin bereit erklärt, für Verpflegung zu sorgen. Rohkost und Reiswaffeln sind in diesem Zusammenhang dienlich und auch lecker, aber wir sind keine anorektischen Eiskunstläuferinnen. Entsprechend müssen Kohlenhydrate her, ein bisschen zumindest, sonst kommt die gequälte Handballerin auf keinen grünen Zweig. Außerdem hebt es die Stimmung. Also buk ich einen Nusskuchen.

Zwei Hühner leben allerdings grad vegan.

Ganz dem Gedanken des Serviceblogs™ verschrieben, las ich mir also Seiten mit veganen Rezepten durch: Butter-Ersatz, Ei-Ersatz, Maisstärke, Sojarahm – herrgottnochmal, da würde ich ja tagelang auf der Suche nach den Zutaten sein! Frau LennyundKarl erkannte meinen Tweet als Hilferuf und schickte mir ein Rezept:

60 g Vollkornmehl
140 ml Sojamilch
20 g Agavendicksaft (oder Ahornsirup)
1 gestrichenen Teelöffel Backpulver
1 Prise jodiertes Meersalz
½ Teelöffel  gemahlene Vanille
30g gepopptes Amaranth

Die kritischen Zutaten beschränken sich auf Agavendicksaft und Amaranth. Das sollte machbar sein, dachte ich, das ist für eine vegane Backfee im ersten Level gerade so angebracht. Ich stapfte also in den Biomarkt und fand, was ich suchte (nun gut, mit Hilfe der Verkäuferin, aber irgendwie muss man ja anfangen).

Vegane Muffins - Zutaten

Beim Zusammenrühren sind das Mehl, die Milch und der Agavendicksaft zunächst sehr dünnflüssig. Das Amaranth sorgt für eine gute Konsistenz. Optisch ähnelt der Teig Moltofill und lässt kurz Zweifel am Vorhaben aufkommen:

Moltofill alias Teig für vegane Muffins

In den Teig gehören auch Früchte. Ich habe Heidelbeeren genommen, es gehen aber auch Himbeeren, Bananen – was immer Sie möchten. Das Ergebnis sah dann so aus:

Vegane Blaubeermuffins

Die Muffins schmecken nicht so, wie man Muffins kennt – sondern deutlich gesünder: Sojamilch und Amaranth schlagen stark durch. Zucker und Weißmehl sind halt viel ferkeliger. Ein kritisches Genuss-Huhn („Schippsies! Haben wir Schippsies fürs Wochenende? Und Haribo? Wann gibt’s Essen?“) meinte entsprechend: „Nä, lass mal, schmeckt wie Erde.“

Ich hingegen finde: Schmeckt gut! Ich werde sie auf jeden Fall noch ein zweites Mal backen. Dann aber nur für mich.

Küche kaufen mit Barney Blueballs

19. 08. 2013  •  36 Kommentare

Eine neue Küche zu kaufen, ist ein Projekt.

Denn eine Küche hat man. Kein Mensch beschäftigt sich in seinem Freizeit mit Ausstattungsmerkmalen von Küchen, mit Korpusdicken, Nischenverkleidungen, Wangenstärken, Frontlackierungen und -folierungen, mit Einlassspülen, Übertiefen und Wandabschlussleisten. Eine Küche ist einfach da.

Bis ich in der vergangenen Woche eine Küche gekauft habe, bin ich also durch Möbelhäuser und Küchenstudios getingelt und habe mir verschiedene Küchen planen lassen. Dabei habe ich bemerkt, dass es – neben freundlichen, normalen – eine ganz besondere Spezies Küchenverkäufer gibt. Ich nenne sie Barney Blueballs.

Barney Blueballs zeichnet sich durch einen leicht ovalen Gang und ausladende Gesten aus. „Schauen Sie mal hier“, Propeller-Arm, Propeller-Arm, „alle Fronten Hochglanz“, er semmelt die Faust gegen eine Schranktür, „da müssen Sie nix putzen, und die Qualität“, kadong! kadong!, „eins A Ware!“, tätscheltätschel.

Barney Blueballs‘ Küchenstudio ist nicht nur einfach sein Arbeitsplatz. Es ist sein Revier. Hier jagt er seine Beute, hier erlegt er seine Beute, hier bittet er sie zur Kasse. Barney hat meist mit Pärchen mittleren Alters zu tun: Sie wählt, er zahlt. Barney verkauft ihnen Hochglanzfronten und Landhausküchen im mittleren Preissegment, Standardküchen in L- und U-Form mit Magic-Corner-Eckschränken („Ein Muss für die effiziente Küche!“), mit einem elektrischen Allesschneider, einem Abfallsammelsystem und niemals ohne Mikrowelle.

Womit er sich allerdings schwer tut, sind Frauen, die alleine Küchen kaufen. Barney kann zunächst nicht glauben, dass ich ohne Begleitung bei ihm vorstellig werde. Er denkt, der Mann verstecke sich hinter der Musterwand mit den Beispielgriffen. Er macht sich auf eine infantile Suche. Als er begreift, dass tatsächlich niemand außer mir anwesend ist, scherzt er: „Sie dürfen also alleine aussuchen! Naja, die Frau verbringt ja immer noch die meiste Zeit in der Küche! Muhaahaa!“ Ich scherze zurück: Heute habe der Mann die Fußfessel mal gelöst, „damit ich zu Ihnen darf.“ Er lacht wiehernd. Haha, wir sind ja beide so lustig.

Barney Blueballs ist ein waschechter Verkäufer, kein avantgardistischer Künstler. Bei der Planung hat er wenig Fantasie: Er macht, was man ihm sagt. Es sei denn, etwas kommt ihm komisch vor. „Ein Meter fünf Arbeitshöhe? Sowas habe ich noch nie geplant!“ Doch, doch, sage ich, das habe schon seine Richtigkeit, ich sei schließlich sehr groß. „Ich wette, bei Ihrer Größe haben Sie nicht nur in der Küche die Hosen an!“ Ich denke: Halt’s Maul und mach fertig, du Witzbold.

Ich frage, ob denn die Nische hoch genug sei, gerade wenn da noch eine Aufsatzspüle auf die Ein-Meter-fünf-Arbeitsplatte soll, da kann man sich ja nicht mehr über die Spüle beugen. „Dann setzen wir den Oberschrank einfach höher“, sagt Barney. Wenn wir höher gehen, wende ich ein und bin dabei tatsächlich ein bisschen penetrant, stoßen wir mit den Faltklappen dann nicht gegen die Decke? Die haben doch eine Auslage nach oben. „Na, Sie haben in Geometrie aber aufgepasst! Alle Achtung!“ Einer von uns muss ja, denke ich.

Am Ende ist er ganz Gentleman. „Diesen Preis, den kriegen Sie nur heute! Den mache ich nur für Sie!“ Er schaut mir in die Augen. Der Preis, sage ich, sei deutlich zu hoch. Er könne mir auch einen niedrigeren Preis machen, antwortet er. Aber erst, wenn ich den Kaufvertrag unterschrieben habe. Dann seien nochmal besondere Konditionen drin. „Überlegen Sie ruhig. Ich gehe kurz eine rauchen. Danach können wir die Sache dingfest machen.“

Danke, Barney, nein.

Ein Paket! Ein Paket!

19. 08. 2013  •  7 Kommentare

Es klingelt. Ein DHL-Mann kommtdie Treppe herauf. „Post!“, ruft er. „Wieso Post?“, denke ich. Schon seit einigen Wochen habe ich nichts mehr bestellt, und Unsaomma ist schon lange aus dem Alter heraus, in dem sie noch Pakete schickt.

Ich packe aus und entdecke das:

Ein Paket von Familie Gminggmangg

In dem Karton: ein Gruß aus dem Garten (damit ich mich schonmal an die eigene Ernte gewöhnen kann), eine zauberhafte, bislang nicht abgeschickte, königliche Urlaubspostkarte und Bärner Schoggi:

Ein Paket von Familie Gminggmangg

Ich bin ganz gerührt angesichts dieser tollen Überraschung! Herzlichen Dank an Familie Gminggmangg!

Kühlschrank kaufen

14. 08. 2013  •  25 Kommentare

Ich bin dabei, einen neuen Kühlschrank zu kaufen.

Der Kühlschrank soll in meine neue Küche. Er soll freistehend sein, side by side. Alles in allem also eine Preisklasse, in der man vor dem Kauf ein paar Testberichte liest und Angebote vergleicht. Ich verschaffe mir online zunächst einen Überblick, welche Modelle es gibt und was diese dort kosten. Dann besuche ich drei Elektrofachmärkte, um dort das Gleiche zu tun – und um zu kaufen. Allerdings:

Verkäufer: Guten Tag. Kann ich Ihnen behilflich sein?
Ich: Ich möchte mir einen neuen Kühlschrank anschaffen, ein Side-by-side-Modell, und wollte mich erstmal nur über Modelle und Preise informieren.

Verkäufer A: (sofort und unvermittelt) Der Preis ist natürlich das eine. Service das andere. Sie können sicherlich überall einen Kühlschrank herbekommen, aber eins kann ich Ihnen versichern: Guten Service finden Sie nur bei uns im Handel.

Verkäufer B: (auch sofort) Erstmal nur informieren? Lassen Sie mich direkt dazu sagen: Sie können natürlich im Internet kaufen. Eine gute Gewährleistung bekommen Sie nur bei uns. Denn wenn bei diesen Internetgeräten mal was kaputt ist, haben Sie mit ziemlicher Sicherheit ein Problem.

Verkäufer C: (sofort) Aha. Einen besseren Preis finden Sie natürlich immer irgendwo im Netz, aber ob das Gerät dann auch die Leistung erbringt, die versprochen wird, ist ’ne andere Sache. Bei uns …

Stellen Sie sich an dieser Stelle bitte einen tiefen Seufzer vor. Denn ich habe nicht einmal vor, im Internet zu kaufen. Ich gucke mir das Gerät vor dem Kauf tatsächlich gerne an, öffne Türen, schließe sie, gucke, wie viel Platz drinnen ist, wie breit und hoch so ein Ding im Verhältnis zu mir selbst ist – und so weiter. Ich würde nach der Besichtigung nur online kaufen, wenn es wirklich enorme Preisunterschiede gäbe. Gibt es aber nicht.

Das habe ich den jeweiligen Verkäufern auch gesagt. Ihre Reaktionen, wörtlich oder sinngemäß: „Das sagen Sie alle, und am Ende wird dann doch online gekauft.“ Sehr, sehr tiefer Seufzer.

Leute! So kommen wir nicht ins Geschäft! Ich möchte keine vorauseilenden Vorwürfe. Es ist außerdem Quatsch mit Soße, den ihr da erzählt. Natürlich habe ich auch bei Onlinekäufen Service und die gesetzliche Gewährleistung. Skurril ist: Eure Arbeitgeber betreiben zum Teil selbst einen Online-Shop.

P.S.: Bitte keine Hinweise, dass ich mich an den Geschäftsführer wenden soll. Ich möchte mich nicht an den Geschäftsführer wenden. Ich möchte einfach nur einkaufen. Und mein Erstaunen über diesen zwar erklärlichen, in der erlebten Häufigkeit aber dennoch sonderbaren Beißreflex ausdrücken.

Dein Starbucks-Name

9. 08. 2013  •  47 Kommentare

Umme Ecke vonne Schicht befindet sich ein Starbucks. Das trifft sich gut, denn ich mache gerade eine schwere Coffee-Frappuccino-Phase durch.

Nach zwei Wochen intensiven Trainings schaffe ich es mittlerweile, „einen Grande Coffee Frappuccino zum Mitnehmen bitte, ohne Sahne und bitte nicht größer, auch wenn es nur 40 Cent mehr kostet, mein Name ist Joyce“ ohne Rückfragen zu bestellen.

Sie wundern sich jetzt vielleicht, dass ich Joyce heiße. Das ist nur heute so. Vorgestern hieß ich Tiffany. Die Sache ist nämlich: Diese ganze Namensnummer bei Starbucks ist mir suspekt. Schon klar: Der Service soll persönlich sein und jeder soll am Ende das bekommen, was er bestellt hat, aber irgendwie – immer meinen Namen zu sagen, nur weil ich ein überteuertes Getränk haben möchte, macht keine guten emotions bei mir.

Seit ich mit Kollegen im Stuhlkreis darüber gesprochen habe, weiß ich: Es geht nicht nur mir so. Kollege A gibt sich immer die Namen von Fußballern, Kollegin B nimmt Romanfiguren, Kollegin C die Namen, die sie gerne gehabt, aber nicht bekommen hat.

Den Starbucks-Leuten muss ich zugute halten: Egal, ob Ronaldo, Eusebio, Hermine Granger oder Kimberly Joline vor ihnen steht – sie verziehen keine Miene und sind immer professionell. Wahrscheinlich ist diese Namenssache nach spätestens einem Tag einfach nicht mehr lustig – wenn sich ohnehin jeder zweite etwas ausdenkt.



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