Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Das bisschen Haushalt

15. 7. 2011 60 Kommentare Aus der Kategorie »Lebenslage«

Hausarbeit ist ein Graus für jedes Projektmanagement.

Nehmen wir zum Beispiel den heutigen Morgen. Weil mein Rolladen-Gurt im Schlafzimmer gerissen ist, kommt ein Handwerker und repariert ihn. Dafür muss ich die Gardine abhängen. Dann kratzt der Handwerker die Tapete vom Rolladenkasten und öffnet ihn. Ein Riesendreck! Als er fort und die Jalousie wieder heile ist, blicke ich durch das nackte Fenster und sehe: Das ist ja total schmutzig. Nachdem ich es geputzt habe, bemerke ich: Boden vollgetropft! Um aber den Boden zu wischen, muss ich die Tapetenreste wegsaugen. Als ich den Staubsauger nehme, sehe ich: Beutel voll! Ich wechsle den Beutel, und als ich ihn wegwerfe: Mülleimer voll!

Verstehen Sie? Es ist ein Fass ohne Boden. Am besten ist es, nichts zu tun. Denn ist der erste Schritt gemacht, ist die Welle der Aufgaben nicht mehr aufzuhalten.

Kommentare

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  1. zimtapfel sagt:

    Wie wahr!
    Am besten totstellen und die umherstanzenden Wollmäuse einfach ignorieren. Augen zukneifen und laut singen: Ich seh euch nicht! Ich seh euch überhaupt gar nicht!
    Und Fenster? Pah. Die Wohnung hat gar keine Fenster! So.

    1. Frau Vorgarten sagt:

      wenn man die Dinger aufmacht, kann man prima rausgucken.

    2. Nessy sagt:

      Ich habe bezüglich der Wollmäuse bereits Studien betrieben. Ab einem gewissen Volumen vergößert sich eine Wollmaus nicht mehr, sondern bildet Mäusekinder. Es muss also eine Grenze der materiellen Festigkeit und des molekularen Zusammenhalts geben, die mit dem Umfang der Staubkugel korreliert. Nähere Erkenntnisse folgen.

    3. razza sagt:

      Die Wollmäuse betreffend kann ich folgendes beisteuern: 2 Wochen!
      Genau zwei Wochen lang ist Staub einfach nur Staub wie man ihn kennt.
      Und dann – als gäbe es von vornherein eine Flashmob-Abmachung – materialisieren sich aus den Staubfeldern flugfähige Organismen von völlig neuer Konsistenz.

  2. Ich für meinen Teil bin ja ein Fan von Outsourcing. Alles liegenlassen und bis Donnerstag warten, da kommt die Retterin.

    1. Nessy sagt:

      So handhabe ich das demnächst auch wieder.

    2. FrauVau sagt:

      Bei Euch auch Donnerstag? Hier auch.. bis dahin putze ich einfach auch meine Brille nicht, ferdsch.

  3. Frau Vorgarten sagt:

    genau. (wieder herzhaftes Gelächter)
    Die meisten Unfälle passieren ja bekanntlich im Haushalt.
    Meine Unfallvermeidungsstrategie ist, dort so wenig Zeit wie möglich zu verbringen.
    Kochen ja, Spülen nein.
    Außer, das Geschirr wird knapp und in der Besteckschublade sieht man den Boden.

    1. Nessy sagt:

      Im Grunde braucht jeder Haushalt nur zwei Spülmaschinen: In einer ist das schmutzige Geschirr, in der anderen das saubere – und umgekehrt. Dann braucht man sie niemals mehr ausräumen. Das spart dann auch Schränke.

    2. jpr sagt:

      Und dann bringen Sie einmal durcheinander, welche Maschine was enthaelt und aergern sich immer ueber dreckiges Geschirr. Aber die Industrie wirds Ihnen danken („Deutsche Wirtschaft im Aufschwung. Massenhafter Kauf von Geschirrspuelern“).

    3. Nessy sagt:

      Ich sag’s Ihnen, ey. Alles fürs Volkswohl.

  4. Joachim sagt:

    Als Projektmanager muss ich ja leider sagen: Schlechte Eventualitätenplanung ;) Der Mülleimer gehört gelehrt, wenn voll, und nicht erst danach, der Staubsaugerbeutel auch und über die Tropfen auf dem Fußboden und was unterlegen will ich ja gar nicht anfangen…

    Aber viel viel wichtiger:
    Wenigstens was ordentliches angehabt? Weil meine Oma sagt schon immer: Sieh zu, dass die Buchs sauber is, was sollen den die in der Leichenhalle von Dir halten, wenn Du heut erschossen wirst?

    1. Frau Vorgarten sagt:

      na ja… Schusswaffengebrauch wird gemeinhin nicht zu den Gefahren im Haushalt gerechnet… somit ist die Chance, beim Spülen ausgerechnet dadurch zugrunde zu gehen doch eher gering, egal wie der Schlüpper aussieht.

    2. Nessy sagt:

      @Herr Joachim:
      Sie Haushaltsstreber, Sie.

      Immer eine saubere Unnerbux anziehen und vor dem Handballspiel Beine rasieren. Wer weiß, welcher zauberhafte Assistenzarzt gerade Dienst hat, wenn ich mit meinem jederzeit möglichen Bänderriss anrücke.

    3. jpr sagt:

      Den Muelleimer koennte man lehren, dass er alleine runtergeht, wenn er voll ist. Das waere doch schoen.
      Ich finde ja, dass gerade die Praxiserfahrung in Projekten zeigt, dass es etwa so geht, wie Frau Nessy schreibt: prinzipiell ist man auf vieles vorbereitet, nur auf den Fall der soeben eintritt nicht. Naehere Betrachtung zeigt dann, dass die Behebung viel umfangreicher ist, als man sich je haette traeumen lassen, also tut man mal eben was es braucht, haelt dann ja wieder.

      In der Realitaet: Rolladen wieder runterlassen (geht ja wieder) und einen Laeufer auf den Boden. Passt. An das Knirschen unter dem Fuss gewoehnt man sich schon.

    4. Nessy sagt:

      Mit so einem Läufer ist man auch nicht lange allein. Einfach nicht so oft drübersaugen, und schon hat man Haustiere, die in einsamen Stunden Gesellschaft leisten.

  5. Da bin ich als Brillen- bzw. Kontaktlinsenträger ganz klar im Vorteil.
    Sehhilfe weg und alles ist megasauber!

    1. Nessy sagt:

      Gilt auch für die liebevolle Betrachtung des Partners: Brille weg – zack! Brad Pitt.

    2. jpr sagt:

      Sie kennen Leute, die Lederhut im Bett tragen? Oder ist das die Naehe zu Sascha Hehn?

    3. Nessy sagt:

      Das ist die Hoffnung, keinen Yeti zu knutschen, auch wenn der morgendliche Mundgeruch es vermuten lässt.

  6. Christel sagt:

    Völlig richtig! Genauso handhabe ich die Sache mit meinem Haushalt auch. Am besten nichts anfassen! Mit der Zeit gewöhnt man sich an schmutzige Fenster und Katzenhaare … Und bereits ab Dienstag lohnt sich Selberputzen nicht mehr, weil ja am Freitag die Hilfe naht!
    Schön, daß ich mit dieser Einstellung nicht alleine stehe – im „Kindergartenmütterzirkel“ ist man ja sonst ständig versucht seine Schlamperei zu entschuldigen … Nein! Man soll zu seinem Dreck stehen! Das hat viel mehr Klasse!

    Christel

    1. Nessy sagt:

      Wenn Sie Kinder haben, warum lassen Sie die nicht putzen? Oder sind die mit Bierholen etwa schon ausgelastet?

  7. saphiera sagt:

    versteh ich das jetzt richtig: die Mehrheit hier an den Luxus auf die ‚Putze‘ zu warten? Was machen denn die ohne?

    1. Nessy sagt:

      Projektmanagement, so wie ich.

    2. Frau Vorgarten sagt:

      oder nicht zuhause sein, so wie ich.

  8. anima sagt:

    Auch auf die Gefahr hin, dass mein Kommentar hier deplatziert wirkt, weil ich erstens über keine Perle verfüge, die Donnerstags oder Freitags gegen Cash unseren Dreck beseitigt (möglicherweise in Ermangelung eines zahlungskräftigen Göttergatten?) und zweitens der Boden unserer Besteckschublade immer zu sehen ist, möchte ich Ihnen trotzdem gern etwas flüstern. Sicher sind Handwerker nervig – keine Frage – aber sehen Sie es doch mal so: ist doch fast wie nach (Selbst-)Renovierungsaktionen, die ja auch in der Regel mir größeren Putzorgien verbunden sind – aber wenn frau erst einmal fertig ist, freut sie sich umso mehr und der ganze Aufwand hinterlässt doch auch eine tief empfundene Befriedigung ;-)

    1. Nessy sagt:

      Dass der Handwerker kam, fand ich toll! Die Bedeutung von Sauerstoff im Schlafzimmer wird nämlich völlig unterschätzt.

    2. anima sagt:

      Er erleichtert das Ein- Und Ausatmen zumindest ungemein und verhindert überflüssige Hyperventilationen – keine Frage. Sicher gut, wenn die Handwerker dann zügig zur Stelle sind – aber noch besser, wenn sie die Arbeit noch zügiger verrichten, möglichst wenig Dreck hinterlassen und am besten allein erscheinen, damit einem haareraufende Handwerkerkonversationen erspart bleiben. Letzteres kann einem doch sehr auf den nicht vorhandenen S*** gehen ;-)

    3. Nessy sagt:

      //*murmelt:

      ichschreibejetztnichtsüberhübschehandwerkerinblaumännernneindastue
      ichnichtauchnichtüberzimmermannshosenneinneinneindaswürdeinen
      völligfalscheneindruckmachenjajaja.

      //*summt leise

    4. anima sagt:

      *seufz*

      Bei DER Vorstellung wünscht sich Frau doch glatt, es möge baldigst wieder irgendetwas funktionsuntüchtig werden!

  9. Meine Rede! Ich habe vor Tagen beschlossen die Fenster erst wieder zu putzen, wenn ich die Stromrechnung aufgrund Tageslichtmangel nicht mehr zu zahlen vermag.

    1. Nessy sagt:

      Mit dem Ypsilönchen und ein bisschen Fingerfarbe lässt sich dieser Zustand bestimmt schnell herstellen.

  10. Giegi sagt:

    @ anima: Heutzutage gibt es auch Fälle, wo frau die Putze selber bezahlt…. ob zahlungskräftig oder nicht. Muss aber nicht – wenn man sich auch so freut.

    1. anima sagt:

      Selbstredend und dessen bin ich mir durchaus bewusst, weil ich mal das vergnügen hatte, eine Frau kennenzulernen, die sich eine Perle geleistet hat, weil sie in Vollzeit berufstätig war und „nebenher“ noch 3 minderjährige Kinder versorgt hat. Vielleicht sollte meine Anmerkung auch nur ein gängiges Klischee bedienen ;-)

    2. anima sagt:

      Ups… jetzt habe ich vor lauter Rotwein doch ein paar Fehlerchen zu viel eingebaut! Werte Frau Nessi… würden Sie bitte das Vergnügen korrigieren und das fehlende d ersetzen? Vielen Dank :-)

    3. Nessy sagt:

      Sehr gerne. Soll ich auch ein Komma setzen? Das wäre noch Teil des Servicepakets.

    4. anima sagt:

      Nur zu, wenn’s keine Umstände macht.

    5. Nessy sagt:

      Bitteschön. Soll ja alles seine Ordnung haben.
      #they call me rechtschreibnazi

    6. anima sagt:

      Tzzz… und doch haben Sie das Vergnügen vergessen ;-/

    7. Nessy sagt:

      Das lassen wir jetzt so. Das ist das besondere Etwas.

    8. Friederich sagt:

      #they call me rechtschreibnazi

      … gleich zwei Sympathiepunkte notieren …

  11. Giegi sagt:

    *plop* Ich schenke mir auch einen ein und wir trinken ein bisschen auf die gängigen Klischees ;-) Sehr zum Wohle, Frau Anima!

    1. anima sagt:

      Herzlich gern, Frau Giegi. Hoffe nur, dass wir mit einem kleinen Saufgelage das Niveau hier nicht zu sehr senken – aber wer weiß… vielleicht hat sich die werte Frau Nessi nach all dem Handwerkerstress und getaner Arbeit ja auch was gutes gegönnt!?

      *Salute* (Ich mags’s eher italienisch ;-))

    2. Nessy sagt:

      //*öffnet kaltes Mädchenbier

  12. jpr sagt:

    Ihre Strategie klingt vielversprechend. Allerdings mag ich dem „nichts tun“ widersprechen. Was in jedem Falle zu tun bleibt, ist den Umzug in die neue Bleibe zu planen, die man dann benoetigt, wenn die alte voll und unbewohnbar ist. :)

    1. Nessy sagt:

      Wieso? Dann kommt doch Tine Wittler und renoviert das Messie-Haus.

  13. Mendian sagt:

    Maedels? Habt ihr keine Teppiche mehr?
    Hochheben – drunterschieben – fertig!

    1. Frau Vorgarten sagt:

      bis der Debbsch so hoch liegt, dass man den Raum nisch mehr betreten kann.

    2. Nessy sagt:

      Wenn man den Teppich dann mal rumdreht, ist es wie bei einem Stein im Wald: Lauter Krabbeltiere erschrecken sich.

  14. Ein (weiterer) Grund warum ich Kinder bekommen habe: Ab einem bestimmten Alter kann man sie zum Müll-runter-tragen, zum Spülmaschine-ausräumen und zum Staub-vernichten einsetzen.
    Dass sie, bis es so weit ist, einfach unglaublich viel Dreck erstmal produzieren, habe ich bei dieser Überlegung leider irgendwie vergessen.

    1. Nessy sagt:

      Solange die Gesamtbilanz positiv ist, ist es eine gute Investition. Möglicherweise haben die Kinder ja noch andere Vorteile, eine eingebaute Weckfunktion zum Beispiel. Dieses Feature sollen ja viele besitzen.

  15. kvinna sagt:

    Echt, Frau Nessy! Sie leben alleine? Nehmen Sie das, was da bei Ihnen aufläuft, mal fünf, dann wissen Sie, warum ich nicht berufstätig bin! ;)

    1. Nessy sagt:

      Ergeben sich da keine Synergien? So wie: Der Dreck, den der Eine gemacht hat, kann der Andere nicht mehr machen?

    2. kvinna sagt:

      Graue Theorie, Frau Nessy, graue Theorie: J-E-D-E-R lässt seine eigenen Anziehsachen, gebrauchtes Geschirr, benutztes Werkzeug (verlängern Sie die Aufzählung nach Belieben) hier und da und dort herumliegen. Jeder hat sein eigenes Zeug, das gewartet und gepflegt werden muss und in einem Altbau bedingt ohnehin jede aufgemachte Baustelle drei neue.

  16. Carola sagt:

    Gerne auch kommentiert mit: Arbeit zieht Arbeit nach sich…

  17. Diplomatie ist alles. Einfach raushalten aus diesem ewigen Kreislauf der Arbeitsbeschaffung.
    Manchmal kommt Papa vorbei und macht einfach ungefragt das, was die mehrsprachige Haushaltshilfe unter der Woche nicht geschafft hat. Er glaubt, das würde seiner eigenen unsortierten Küche zu symbolischem Glanz verhelfen.
    Das ist das Maximum an Faulheit, oder? Eine 4 tägige Hilfe! Und das ist der Beweis, dass es nichts ändert. Je mehr Unterstützung, umso mehr beeilt sich der emsige Dreck hinterher zu kommen. Die Katzen gehen fürs Geschäft neuerdings raus in den Garten. Ja natürlich: Es gibt auch einen Gärtner. Dessen Antagonisten sind die hauseigenen, blumenvernichtenden Hasen. Panta rhei.

  18. kinderdok sagt:

    diese gedankengänge sind tatsächlich die ersten symptome des messie-syndroms. meine sorgen nehmen langsam zu.
    da wird auch die dicke tine nicht helfen.

    1. Nessy sagt:

      Meine engste Beziehung habe ich zu einer Tomatenpflanze, und meine Wohnung wird bald vermüllen.

      Sie haben Recht: Es wird ernst.

    2. jpr sagt:

      Moeglicherweise koennen Sie ja Besuch von der Fernseh-Erziehungstante bekommen, wenn Thorsten widerborstig wird.
      Sie sehen: Sozialkontakte mit dem Fernsehen sind fast immer moeglich.

    3. Nessy sagt:

      Womöglich. Allerdings: Wenn Torsten auf die Stille Treppe soll, muss die ganze Wäschespinne mit umziehen.

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