Ein neuer Beitrag mit Hund
Ein Krimi, ein Historienroman – und zweimal Anderes:
Jussi Adler-Olsen. Erlösung.
Eien Flaschenpost mit einem Hilferuf erreicht Carl Mørck und seinen Assistenten Assad vom Sonderdezernat Q. Ein entführter Junge hat sie geschrieben. Sein Kidnapper hat es auf Kinder aus streng gläubigen Familien abgesehen, um seine eigene Vergangenheit zu rächen. Die Geschichte ist okay; die Passagen mit der Sichtweise des Kidnappers haben jedoch Längen. Tragend ist wie immer nicht die Story, sondern sind die verschrobenen Ermittler in ihrem Kellerbüro. Meine Lieblingsfigur ist und bleibt Assad.
Rebecca Gablé. Hiobs Brüder.
Losian, ein Mann ohne Gedächtnis, und Simon, ein Teenager mit Fallsucht, stranden als Gefangene auf einer Insel für Irre. Gemeinsam mit Gefährten können sie entkommen. Losian findet sein Leben wieder, Simon baut sich ein neues auf und schon bald gelangen beide in Berührung mit der großen Politik. Eine nette Geschichte, die allerdings erst nach 300 Seiten richtig an Fahrt aufnimmt. Bis dahin: durchhalten.
Ödön von Horváth. Jugend ohne Gott.
Die Zeit des Nationalsozialismus: Der Ich-Erzähler, ein Lehrer, lehnt die Ideologie ab, passt sich aber dennoch an. Inhaltlich sicherlich ein wichtiges Buch. Mit dem unpersönlichen Stil kam ich jedoch nicht zurecht: Es gibt keine packende Geschichte und keine Figuren, denen ich als Leser nahe bin. Die Kinder werden nur mit Buchstaben benannt – schwierig.
Max Scharnigg. Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe.
Nikol kommt nach Hause und findet vor der Tür seiner Wohnung, die er gemeinsam mit seiner zwangsgestörten Freundin bewohnt, fremde Herrenschuhe. Verwirrt lässt er sich unter der Haustreppe nieder – und bleibt dort einfach wohnen. Im seinem Kopf schreibt er einen Text über die Besteigung der Eiger-Nordwand und lernt Schmuskatz kennen, der im Erdgeschoss wohnt und ehemals Gletscherfotograf war. Die Geschichte ist völlig absurd; muss man mögen. Mir hat’s gefallen, auch wenn die Symbolik der Nordwand absehbar war.